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Treibscheibenhaspelförderung Bei Förderhaspeln handelt es sich meist
um Fördereinrichtungen, die zur Förderung von verschiedenen Zwischensohlen auf eine
Hauptsohle dienen, aus der das geförderte Gut- alsdann durch eine der Hauptschachtfördermaschinen
zutage gebracht wird. Die Förderhaspeln müssen infolgedessen auch die Möglichkeit
geben, wahlweise von und nach verschiedenen Sohlen fördern zu können. Dies bereitet
bei eintrümigen Haspeln, die nur eine Förderschale haben, keine Schwierigkeit. Bei
zweitrümigen Haspeln muß dagegen Vorsorge getroffen werden, daß mit der Ankunft
der einen Förderschale an der einen Sohle die zweite Förderschale an die Sohle gelangt,
von oder nach der gefördert werden soll. Da sich die Länge des Hubes mit dem Sohlenwechsel
ändert, muß die Möglichkeit gegeben werden, den Abstand zwischen den beiden Förderschalen
zu verändern.
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In den Fig. i und 2 sind zwei Lösungen dargestellt, die den Stand
der Technik für zweitrümige Förderhaspeln wiedergeben. Mit i ist in der Fig. i die
Treibscheibe bezeichnet, die während des Förderbetriebes. von einem Motor angetrieben
wird und damit das Seile antreibt. Im oberen Teil des Schachtes 3 sind die Seilscheiben
4 und 5 gelagert. Das Seil ist etwa in Höhe der Seilscheiben an einer Vorrichtung
6 befestigt und von dort über Eine am Förderkorb 7 angelenkte Umlenkrolle.8 zur
Seilscheibe 5 geführt, umschlingt alsdann die Treibscheibe i, von der es über die
Seilscheibe 6 zur Umlenkrolle 9 an dem zweiten Förderkorb i o geleitet wird. Von
dieser Umlenkrolle läuft das Seil zu einer weiteren, während des eigentlichen Förderbetriebes
örtlich stillstehenden Seilscheibe i i und zu einer Wickeltrommel 12, an der das
zweite Ende des Seiles befestigt ist. Wird die Treibscheibe i durch ihren Antriebsmotor
beispielsweise entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles 13 gedreht, so
sinkt der Förderkorb 7 ab, während sich der Förderkorb io aufwärts bewegt. Die Scheibe
i i und die Trommel 12 bleiben hierbei in Ruhe. Soll nunmehr versteckt werden, so
wird die Trommel 12 für sich angetrieben und dadurch der Korb io je nach der Drehrichtung
aufwärts oder abwärts bewegt, so daß die der neuen Sohlenwahl entsprechende Entfernung
zwischen den Körben 7 und io hergestellt wird. Ist der Umsteckvorgang beendet, so
wird die Trommel 12 erneut blokkiert, und die Förderung mit der während des Umsteckvorganges
in Ruhe befindlichen Treibscheibe kann wieder beginnen.
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Bei dem in der Fig.2 dargestellten, ebenfalls bekannten Förderhaspel
sind die Umlenkrollen an den Förderkörben 7 und io erspart.
Das
Seil 9- ist vom Förderkorb io über die Seilscheibe 14 zu der Einrillentreibscheibe
15 geführt. Von dort gelangt es über die Umlenkrolle 16 zu der das- Gewicht 17'
tragenden Umlenkrolle 18 und eine weite Umlenkrolle i 9 zu einer zweiten Einrillen-;
treibscheibe 20. Von dieser Treibscheibe ist'a das Seil über die Seilscheibe 21
zum Förderkorb 7 geführt.
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Bei den beiden bekannten Anordnungen wird das Seil vielfach und unter
ständigem Biegungswechsel umgelenkt. Weiterhin ergeben sich bei den bekannten Anordnungen
erhebliche Seillängen, die bei dem aus Festigkeitsgründen erforderlichen Seildurchmesser
ein beträchtliches Gewicht ausmachen. Bei den bekannten Anordnungen muß man infolgedessen
auch bei jedem Förderzug beträchtliche Massen mitbewegen, die die Wirtschaftlichkeit
des Haspels beeinträchtigen.
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Bei einer anderen, gleichfalls bekannten Anordnung werden besondere
Arten von Seilscheiben verwendet, die zwei getrennte Seilrillen aufweisen und von
einer Treibscheibe angetrieben werden. Zum Treiben -der beiden Seilscheiben dient
ein in sich geschlossenes Seil, das in einer Doppelschlinge um die Treibscheibe
herumgelegt ist. In einer zweiten Rille der beiden Seilscheiben ist das die Förderschalen
tragende Seil geführt. Dieses. Seil ist über weitere Seilscheiben zu einer beweglich
gelagerten Scheibe geleitet, die zur Änderung der Seillänge horizontal verschohen
werden kann. Bei dieser bekannten Anordnung wird eine Vielzahl von Seilscheiben
benötigt, um ein Verstecken bei Änderung der Förderteufe durchführen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Haspelanordnungen
zu verein-. fachen. -Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das mit
den Förderschalen fest verbundene Seil von der die eine Schale tragenden Seilscheibe
aus unter Ablenkung im gleichen Ablenkungssinn über die ortsfest angeordnete Treibscheibe,
eine verstellbar angeordnete Leitscherbe und die zweite Seilscheibe zur zweiten
Schale geführt. ist. Das Seil wird also bei allen Seilscheiben und bei der Treibscheibe,
mit Ausnahme der ersten Seilscheibe, im gleichen Sinne gebogen.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist in der Fig.3 dargestellt.
Die beiden Förderschalen sind entsprechend den Fig. i und 2 mit 7 und i o, das Förderseil
mit 2 bezeichnet. Das Seile ist von der Förderschale 7 aus zur Seilscheibe 22 geführt.
Von dort aus ist es unter Ablenkung im gleichen Ablenkungssinne (entgegen dem Uhrzeigersinn)
um die Treibscheibe 23, eine weitere Seilscheibe 24, die verstellbare Leitscheibe
25 und die dritte Seilscheibe 26 zur zweiten Förderschale io geführt. Die Leitscheibe
25 steht über ein Seil 27 mit einem kleinen Haspel 28 #ilxzVerbindung, der über
ein Getriebe von `3netn Motor 29 verstellt werden kann und @@:'.,yöhnlich durch
eine Bremse 3o blockiert s E'.'' Beim Verstellen der Haspeltrommel 28 im Uhrzeigersinn
führt die Leitscheibe 25 infolge des Gewichtes des Korbes i o und des zwischen dem
Korb und der Seilscheibe 26 befindlichen Seilabschnittes eine Aufwärtsbewegung durch.
Während der Korb io, der beispielsweise an der Sohle 31 gestanden haben mag, um
den mit dem Maßpfeil 3.4 bezeichneten Betrag bis zur Sohle 33 absinkt, hat der Korb
io die Sohle 33 erreicht, und die Leitscheibe 25 ist aus der gezeichneten Lage bis
in die gestrichelt- angegebene Lage 25' gelangt. Die Entfernung zwischen den beiden
Stellungen der Leitscheibe entspricht dem halben Abstand zwischen den Sohlen 31
und 33. = Bei der Anordnung nach der Erfindung wird für das Verstecken nur ein geringer
Rauen gebraucht, da durch die Bewegung der-- losen Leitscheibe 25 nur die halbe
Versteckhöhe beansprucht wird. Es ist möglich, die Scheibe 25 durch besondere zusätzliche
Einrichtungen in der jeweils eingestellten Lage zu halten und dadurch einen ruhigen
Seillauf sicherzustellen.
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Die Feststellvorrichtungen für die Scheibe 25 können derart einstellbar
ausgebildet werden, daß man mit ihrer Hilfe auch Seillängenänderungen, die sich
-während des Betriebes ergeben, ausgleichen kann.
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Die Erfindung ist nicht auf das in der Fig.3 dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Insbesondere kann die Leitscheibe 25 in gleicher Höhe neben den Seilscheiben
22 und 26 angeordnet werden. Es ist aber auch möglich, die Leitscheibe zwischen
den von der Treibscheibe zu den Seilscheiben geführten Seilteilen verstellbar zu
lagern. oder die Leitscheibe in gleicher Höhe mit der Treibscheibe horizontal verstellbar
anzuordnen.
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Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in der Fig. q. dargestellt. Die
Treibscheibe ist entsprechend der beschriebenen Anordnung mit 23, die Seilscheiben
mit 22 und 26 bezeichnet, während die verstellbare Leitscheibe das Bezugszeichen
25 trägt. Die Leitscheibe 25 ist horizontal -verstellbar und kann beispielsweise
in die gestrichelt gezeichnete Lage 25" gebracht werden. Diese Bewegung würde, verglichen
mit dem in der Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel, der Bewegung aus der Stellung
25' in die Stellung 25 und damit dem Verstecken des Korbes io von der Sohle 33 auf
die Sohle 31 entsprechen.
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Die Erfindung hat gegenüber den in den
Fig. i und
2 dargestellten bekannten Anordnungen den Vorteil, daß sie mit wesentlich geringeren
Massen auskommt. Es fallen beim Förderhaspel nach der Erfindung die bei der bekannten
Anordnung nach Fig. i notwendi-..' gen Umlenkrollen an den Körben fort, Weiterhin
kommt man gegenüber den bekannten Anordnungen mit einem wesentlich kürzeren Seil
aus und erspart auch das bei der bekannten Anordnung nach Fig. z notwendige schwere
Gegengewicht. Schließlich ist bei der Erfindung als Antriebsmittel nur eine einfache
Treibscheibe erforderlich, während die bekannten Anordnungen entweder gegeneinander
versteckbare Antriebsmittel brauchen oder, wie die Fig. i zeigt, eine besondere
Verstecktrommel notwendig machen.