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Die
Erfindung betrifft einen Seilwirbel zum Drallabbau eines drallbehafteten
Seiles.
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Seilwirbel,
die auch als Drallfänger
bezeichnet werden, ermöglichen
es, den Drall in einem drallbehafteten Seil abzubauen. Das Problem
der drallbehafteten Seile ist weit verbreitet. Es besteht beispielsweise
bei Kranen, bei denen typischerweise über 100m und 200m lange Hubwege
zurückgelegt
werden müssen.
Hier weist das Hubseileindrehprobleme auf. Dies ist besonders kritisch,
wenn während
dieser Hub- und Senkvorgänge
die Laufkatze nur wenig bewegt wird, da sich der Haken im Leerhub
einzudrehen beginnt. Eine derartige Anwendung ergibt sich beispielsweise
bei Arbeiten in einem Schachtprojekt, bei dem über den senkrechten Schacht
Lasten über eine
Hubhöhe
von 200m bewegt werden müssen. Die
Laufkatze der Haken können
hier nur im obersten Bereich bei einer Hakenhöhe von ca. 20m verfahren werden.
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Der
Drall im Seil entsteht aufgrund des mehrlagigen Wickelns des Seils
auf der Trommel sowie aufgrund von Momentendifferenzen zwischen
den einzelnen Litzenlagen im Seil. Ein drallbehaftetes Seil versucht
sich und damit auch die Hakenflasche zu verdrehen. Diesartige Verdrehungen
im Seil stellen aber ein großes
Sicherheitsrisiko dar, da Drallbildung schnell zur Seilermüdung führt und
einen negativen Einfluß auf
die Stabilität
der eingesetzten Lastaufnahmeeinrichtungen hat.
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Um
diese Drehung zu kompensieren ist es bereits bekannt, sogenannte
Seilwirbel oder Drallfänger
am Ende des Seils, das heißt
am Seilfestpunkt, anzuordnen. Nachteilig ist es jedoch, daß der Drallabbau
auf das direkt angrenzende Seilstück begrenzt ist. Um nun einen
vorhandenen Drall am Seilwirbel abzubauen, muß das drallbehaftete Seil über alle Seilrollen
zwischen Entstehungsort und dem Seilwirbel laufen. Stehende Seilrollen
verhindern bzw. beschränken
die Weiterleitung des Dralls und verhindern den kompletten Drallabbau
des Seils über
seine gesamte Länge.
Für die
Weiterleitung des Dralls muß die
entsprechende Seilrolle drehen. Diese Drehbewegung ist zwingend
notwendig, da eine bestehende Seilrolle wie ein Festpunkt wirkt
und verhindert, daß die
Verdrehung bis zum Seilwirbel läuft.
Wenn jedoch im vorgenannten Anwendungsfall die Laufkatze nicht über größere Längen verfahren
werden kann, hat das Seil kann eine Möglichkeit, den initiierten
Drall über die
stehende Rolle an der Laufkatze zum Seilwirbel weiterzuleiten.
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Wie
zuvor erläutert
kommt es in der Fördertechnik
vor, daß bei
einem bestimmten Betriebszustand eine oder mehrere Seilrollen im
Seilbetrieb über
längere
Zeit nicht drehen und somit kein Drallabbau an dem Seilwirbel möglich ist.
Dies kommt beispielsweise bei der Hubseileinscherung im Turmdrehkran
mit Horizontalausleger vor, wenn die Lastaufnahme immer in der gleichen
Ausladung erfolgt, ohne daß in
diesem Arbeitszyklus die Laufkatze bewegt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Seilwirbel
an die Hand zu geben, mit dem auch im vergleichsweise ungünstigen
Betriebszustand der Drall im Seil weitgehend abgebaut werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist der Seilwirbel
zum Drallabbau eines drallbehafteten Seiles im Seilstrang integriert,
wobei seine Außenkontur
so an die Rille einer Seilrolle, über die der Seilstrang verläuft, angepaßt ist,
daß der
Seilwirbel über diese
bewegbar ist.
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Hierdurch
ist gewährleistet,
daß der
Drall im gesamten Hubseil abgebaut wird.
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Besondere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
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Demnach
kann das Gehäuse
des Seilwirbels in Längsrichtung
konkav ausgebildet sein.
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Der
Seilwirbel kann zwischen zwei sogenannten Seilbirnen angeordnet
sein.
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Der
Seilwirbel kann mittels einer lösbaren Öse mit Anschlagmitteln
verbindbar sein.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Seilwirbel
im wesentlichen aus einem Lagergehäuse und einem in diesem über Lagerkugeln
drehbar gelagerten Lagerzapfen, wobei am Lagergehäuse und
Lagerzapfen Ösen
ausgebildet sind. Anstelle eines derartigen Kugellagers kann natürlich auch
ein Rollendrucklager oder auch ein Kreuzrollenlager oder ein sonstiges
Wälzlager
verwendet werden.
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Das
Lager wird vorteilhaft durch eine radiale Wellendichtung abgedichtet.
Es kann über
einen versenkten Schmiernippel schmierbar sein.
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Schließlich betrifft
die Erfindung eine Hebevorrichtung mit mindestens einer Seilrolle
und einem Seilwirbel mit den vorgenannten Merkmalen, wobei die Seilrolle
eine an die Außenkontur
des Seilwirbels angepaßte
Geometrie aufweist, die gleichzeitig ein flächiges Tragen des Seiles ermöglicht.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Es
zeigen
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1a–b einen
erfindungsgemäßen Seilwirbel
in Seitenansicht und Schnittdarstellung,
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2 einen
Turmdrehkran mit einem eingebauten Seilwirbel gemäß der vorliegenden
Erfindung, und die
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3–9 Detaildarstellungen
einer Rolle mit Seilwirbel zur Veranschaulichung der Bewegung des
Seilwirbels über
die Rolle.
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In
der 1 ist ein Seilwirbel 10 dargestellt. Die 1b zeigt
eine Seitenansicht des Seilwirbels und die 1a einen
Schnitt entlang der Schnittlinie A-A entsprechend der 1b.
Der Seilwirbel besteht im wesentlichen aus einem Lagergehäuse 12 und
einem Lagerzapfen 14, wobei Lagergehäuse 12 und Lagerzapfen 14 jeweils Ösen 16 und 18 tragen.
Lagergehäuse 12 und
Lagerzapfen 14 sind über
Lagerkugeln 20, die ein Kugellager bilden, miteinander drehbar
verbunden. Das Lager ist durch eine radiale Wellendichtung 22 abgedichtet.
Es kann über
einen versenkten Schmiernippel 24 und entsprechende Zuleitungen
geschmiert werden. Anstelle der hier dargestellten Kugellagerausführung kann
auch jedes andere Gleit- oder Wälzlager,
beispielsweise ein Rollendrucklager oder ein Kreuzrollenlager verwendet werden.
Das Lagergehäuse 12 ist
in Längsrichtung auf
seiner Oberfläche 26 konkav
ausgebildet.
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In 2 ist
als Hebevorrichtung ein Turmdrehkran 100 dargestellt. Ein
Hubseil 102 verläuft hier über Seilrollen 104,
die in einer Laufkatze 106 angeordnet sind. Das Zugseil
wird über
eine Seiltrommel 108 bewegt. Am Hubseil hängt ein
Lasthaken 110. Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist
der Seilwirbel 10 im Seilstrang des Hubseils 102 integriert.
Dabei ist der Seilwirbel über Ösen 112, 114 mittels
an sich bekannter Anschlagmittel 116 und 118 mit
dem Hubseil 102 verbunden.
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Anhand
der 3 bis 9 wird dargestellt, wie der
Seilwirbel über
eine Hubrolle 104 bewegt werden kann. Gemäß der vorliegenden
Erfindung muß der
Seilwirbel mit seinen Anschlagelementen während des Verfahrens des Hubseils über die
Seilrolle führbar
sein, ohne daß das
Hubseil von der Seilrolle abspringt. Hierzu weist der Seilwirbel 10 die
konkave Oberfläche 26 seines
Lagergehäuses 12 auf. Die
konka ve Wölbung
der Oberfläche 26 ist
dabei an den Radius der Seilrolle 104 angepaßt, wodurch gleichzeitig
die Pressung reduziert wird. In gleicher Weise sind die äußeren Oberflächen der
Anschlagmittel 116 und 118 an den Radius der Seilrolle 104 angepaßt, wie
sich aus der 3a deutlich ergibt.
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Aus
der 3b, die einen Schnitt durch das Hubrad 104 zeigt,
ergibt sich, daß auch
das Hubrad 104 eine besondere Ausführung aufweist, in der das Hubseil 102 in
einer eigens dafür
vorgesehenen Ausnehmung 105 läuft, die halbrund ausgeführt ist
und der Außenkontur
des Hubseils weitgehend angenähert
ist, so daß hier
ein flächiges
Tragen des Seils ermöglicht
ist. Die hieran anschließende
Rille 107 ist dagegen an den Seilwirbel 10 und
die Anschlagmittel 116, 118, angepaßt. Hierdurch
ergibt sich ein problemloses Bewegen des Seilwirbels 10 über die
Hubrolle 104, wie sich aus dem Bewegungsablauf der 3,
in der die Seilrolle 10 noch unterhalb der Hubrolle angeordnet
ist, bis hin zur 9, in der die Seilrolle bereits über die
Hubrolle hinweg bewegt worden ist, zeigt. Insbesondere den 4, 5, 6, 7 und 8 ist
zu entnehmen, daß die Außengeometrien
der Anschlagmittel 118 und 116 sowie der Seilrolle 10 an
den Rillenradius der Rille 107 der Seilrolle 104 angepaßt ist.