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Verfahren zur Herstellung von Organosiloxanharzen durch Hydrolyse
eines hydrolysierbaren Silans und Kondensation der Hydrolysierungsprodukte Gegenstand
der Erfindung ist die Herstellung von neuen Körpern durch Hydrolyse und Dehydratisierung
von Organosilanen.
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Die Hydrolyse eines Silans vom Typus SiX, worin X irgendein hydrolysierbares
Atom oder eine Atomgruppe, wie z. B. Halogen, Alkoxy, Wasserstoff u. dgl., darstellt,
führt nicht zu einer einfachen Hydroxylverbindung, sondern es entsteht ein sprödes,
unlösliches und unschmelzbares Gel aus einer dreidimensionalen, netzartig aufgebauten
Einheit mit Siloxanbindungen als Ergebnis des gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden
Wasseraustritts aus der intermediär gel>ildctcn Hvdroxylverbindung: Grundformel
1
Die Bildung einer Siloxanbindung setzt eine enge Annäherung von zwei Hydroxylgruppen
voraus. Es ist klar, daß bei Bildung einer so festen Struktur viele Hydroxylgruppen
isoliert werden und ciniv, der möglichen verzweigten Bindungen blocktci,it.
Da
der netzförmige Aufbau komplizierter wird; wird die Dehydratisierung in zunehmendem
Maße schwieriger, und es bildet sich ein teilweise dehydratisiertes Silicagel mit
nur geringer Strukturstabilität.
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Organosubstituierte Silane der Grundformel R Si X@ werden mittels
der Grignard-Reaktion hergestellt; in der Formel kann R irgendein organischer Rest
sein, der mit Magnesium ein Grignard-Reagens bildet. Solche organosubstituierten
Silane werden hei der Behandlung mit Wasser ebenfalls hydrolysiert,wenn auch die
Reaktion weniger heftig verläuft als bei den nicht substituierten Silanen unter
gleichen Bedingungen.
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Hierbei kann auch gleichzeitig Dehydratisierung oder Kondensation
unter Wasseraustritt stattfinden, so daß ein teilweise dehydratisiertes Produkt
entsteht, das durch Erhitzen weiter dehydratisiert werden kann. Aus der Grundformel
11
ist ersichtlich, daß bei jedem Strukturelement eine der vier Siliciumvalenzen durch
den organischen Rest R blockiert ist und nur drei Siloxanbindungett gebildet werden
können. Derartige Verbindungen sind noch zu einer dreidimensionalen Polymerisation
fähig.
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Die bei diesen substituierten Silanen bedingten Veränderungen chemischer
und struktureller Art entsprechen denen, die@oben bei der Bildung von Silicagel
beschrieben wurden. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß, besonders bei
den niederen Kondensationsstufen, infolge der Anwesenheit des Kohlenwasserstoffrestes
die Eigenschaft der Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln besteht. Auch das
Bestreben der teilweise dehydratisierten Zwischenprodukte, sich weiter zu dehydratisieren,
nimmt ab. Dies ist besonders der Fall bei einer Vergrößerung des Kohlenwasserstoffrestes.
\Ve nn die Stufe einer im wesentlichen vollstärtdigetr Dehydratisierung erreicht
ist, verlieren die monosubstittüerten Produkte, die in Wirklichkeit substituierte
Silicagele darstellen, ihre Löslichkeit und werden hart und spröde. Diese Verbindungen
haben jedoch gegenüber dem Silicagel eine wesentlich größere Strukturfestigkeit.
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Wird ein zweiter organischer Rest, der mit dem ersten gleich oder
von diesem verschieden sein kann, eingeführt, so entsteht eine Verbindung von der
Grundform RR'S'X2. Solche Verbindungen können auch hydrolysiert und dehydratisiert
werden, wobei die Dehydratisierung wahrscheinlich ip gewissem Maße gleichzeitig
mit der Hydrolyse stattfindet, insbesondere wenn die Arbeitstemperatur erhöht wird.
Bei der Grundformel 111
sind bei jeder Struktureinheit zwei oder vier Siliciumvalenzen durch die organischen
Reste R und R' blockiert, so daß nur noch zwei Siloxanbindungen möglich sind. Aus
diesem (runde ist ein dreidimensionaler Netzaufbau nicht mehr tn<iglich, und
die sich bildenden flüssigen oder festen Polymere können nur eine Ketten- und eine
cyclis.Are Struktur aufweisen. Mitunter können kristalline Dihvdroxvlzw-ischenprodukte
isoliert w erdetr. Die gewöhnlich harzartigen Endprodukte habest nur geringe physikalische
Ähnlichkeit mit dem Silicagel, sind aber hinsichtlich der chemischen Struktur diesem
sehr verwandt und unterscheiden sich nur durch die kleinere Anzahl der möglichen
Siloxanbindungen.
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Organosubstituierte Silane der Grundformel RR'R"SiX geben bei der
Hydrolyse und Dehydratisierung sehr einfache Oxyde, bei deren Strukturelementen
drei der vier Siliciumvalenzen durch die organischen Reste R, R' und R" blockiert
sind.
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Bei diesen Verbindungen der Grundformel 1V
ist die Hydrolysierungstendenz noch weiter ver- |
ringert, und es können mitunter Oxysilanzwischen- |
produkte isoliert werden. Das gänzlich dehydrati- |
sierte Produkt ist dinier, da nur eine Siloxan- |
bindung gebildet werden kann. Die dinieren Pro- |
dukte sind kristallin oder flüssig. |
Frühere Versuche, diese vorstehend 1>esc hricl)c- |
nen Reaktionen praktisch zu verwerten, haben sich |
nicht auf die Kombination der Reaktionen erstreckt. |
Die Versuche waren mehr oder weniger stur auf die |
einzelnen Reaktionen und auf deren Produkte ab- |
gestellt. Derartige Produkte haben alicr, wie schon |
dargelegt wurde, nur eine sehr lwschrätrktc |
Brauchbarkeit, und die Eigenschaften der Produkte, |
die bei einer bestimmten Reaktionsart erhalten wer- |
den, lassen sich nur wenig änderst. So ist z. B. das |
nach Grundformel 1 entstehend(, Produkt ein tat- |
lösliches und unschmclzbarcs Gel von geringer |
Brauchbarkeit. Die Reaktion »ach Grundformel IV |
ergibt im allgemeinen reaktionslose, flüssige Pro- |
dukte, die, trotz ihrer Löslichkeit in organischen |
Lösungsmitteln, nicht über das Dimcre hinaus poly- |
merisiert werden können und die daher für sich |
allein nicht für Überzüge, harzähnliche Impr-<i- |
gniermittel u. dgl. verwendet w-crderr konnen. |
Ein Gegenstand der l?rfirtclttsrg ist die Her- |
stellung von neuen und praktisch vcr wertbaren |
Produkten mit wunschgem:il.i vorher hestimmharcn |
Eigenschaften dur,-h die @crtt @rtust@; der rieschi@dcr- |
ten Reaktionen. |
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von harzartigen
Produkten.
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Das neue Verfahren betrifft das Mischen bestimmter Mengen von zwei
oder mehreren Verbindungen des Typus Si Xt und R R' Si X_ , worin R und R' Reste
der Gruppe Phenyl, Methyl und Äthyl, und X ein hydrolysierbares Atom oder Gruppe
darstellen. Das Gemisch wird dann gemeinsam liydrolysiert und die Hydrolysierungsprodukte
kondensiert. Am besten wird dies dadurch erreicht, daß man dem Gemisch tropfenweise
die Menge Wasser zusetzt, die für die völlige Hydrolyse der Mischung berechnet wird
und die vorzugsweise in 2 bis .I Volumteilen eines gewöhnlichen Lösungsmittels,
@vie Alkohol, Dioxan, Essigsäure, Aceton u. dgl.. gelöst ist.
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Wenn auch ein Unterschied in der Reaktionsfähigkeit der verschiedenen
einzelnen Typen der hydrolysierungsfähigen Verbindungen und eine Änderung der Mengen
der Ausgangsmischung es wünschenswertmachen kann, die Bedingungen des Verfahrens
abzuändern, wie es bei der Betrachtung der folgenden Beispiele ersichtlich ist,
so ist doch die oben geschilderte Verfahrensweise im allgemeinen vorzuziehen. Die
Verwendung eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels zur Verdünnung der hydrolysierbaren
Mischung bzw. des Wassers oder von beidem sowie die tropfenweise Zugabe von Wasser
ermöglicht die Aufrechterhaltung der Homogenität während der Hydrolyse. 1-nter diesen
Bedingungen erfolgt die Kondensation oder die Bildung von Siloxanbindungen gleichzeitig
mit der Hydrolyse; es ist jedoch selbstverständlich, daß das Maß 'der folgenden
Dehydratisierung der freien Wahl überlassen bleibt und weitgehend von dem Verwendungszweck
abhängig ist, dem das Produkt zugeführt werden soll.
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Diese Hydrolyse und Dehydratisierung führt zu einer inneren Kondensation
oder Bildung von inneren. Sauerstoffbindungen zwischen Si-Atoinen der verschiedenen
Silane.
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Geeignete Silane des Typus Si X, sind Siliciumtetrachlorid und Tetraäthoxysilan,
geeignete Silane des Typus R R' Si X,> sind Diphenyl-, Dimethyl- oder Diäthylsitarte
oder Silane, die zwei dieser Reste enthalten, wie z. B. Phenyläthylsilan usw. Der
hydrolysierbare IZcst, der in den zuletzt genannten Silanen durch X gekennzeichnet
ist, kann z. B. Chlor oder die Alkoxygruppe sein.
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Wenn die hydrolysierbare Gruppe oder Gruppcii aller Verbindungen der
Mischung, die hydrolysiert werden soll, aus Halogenen besteht, ist es zweckmäßig,
als Lösungsmittel Dioxan zu verwenden, da dieses mit Halogen nicht reagiert. Enthält
die Mischung Halogen und Alkoxygruppen, so kann das Halogen in Alkoxy umgewandelt
werden; wenn wasserfreier Alkohol langsam der Mischung zugesetzt wird, oder die
Mischung kann auch mit Dioxan verdünnt und mit \väßrigem Alkohol behandelt werden.
Sofern die Mischung nur Atkoxygruppen enthält, kann jedes mit Wasser mischbare Lösungsmittel
in Verbindung mit einer Spur Säure, wie Salzsäure, als Katalysator verwendet werden.
In diesem Falle wird Alkohol auf Grund seiner Billigkeit bevorzugt. Auch Mischungen
von Lösungsmitteln, die mit Wasser mischbar sind, können Verwendung finden.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren verhindert die langsame
Zugabe von Wasser zu der homogenen Mischung einen zu stürmischen Verlauf der Hydrolyse,
wodurch das _ oder die reaktionsfähigeren Silane, d. h. die Silane mit keinem oder
nur wenigen organischen Resten am Siliciumatom, vollständiger hydrolysiert und kondensiert
würden, bevor die weniger reaktionsfähigen oder stärker substituierten Silane die
Möglichkeit zur Reaktion hätten. Es ist so für die weniger reaktionsfähigen Silane
die Gelegenheit günstiger, gleichzeitig mit den reaktionsfähigeren Silanen bydrolysiert
zu werden, als dies bei einer zu rasch verlaufenden Hydrolyse der Fall sein würde.
Unter diesen Umständen findet die gleichzeitige Kondensation der verschiedenen Hydroxylzwischenprodukte
statt, und eine innige intramolekulare Verbindung mittels der eine verschiedene
Anzahl und verschiedene Arten von organischen Resten tragenden Siloxanbindungen
ist in weitestem Maße möglich. Dies gewährleistet eine echte innere Kondensation
und die Bildung einheitlicher Produkte, die eine Mischung der Strukturelemente enthalten.
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Nach Entfernung des Lösungsmittels und des überschüssigen Wassers
sind die bei dem Verfahren gebildeten Produkte mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeiten
von unterschiedlicher Viskosität. Sie sind in den üblichen organischen -Lösungsmitteln,
wie Benzol; Toluol usw., löslich. Viele von -ihnen sind thermoplastisch, manche
sind hitzehärtbar und manche sind wärmebeständige Flüssigkeiten. Die Kondensation
und Polymerisation kann auch durch Erhitzen bewerkstelligt werden, was im allgemeinen
eine Erhöhung der Viskosität bewirkt und mitunter, wenn sie bis zu Ende geführt
wird, harzartige, feste Körper ergibt. Der gewünschte Polymerisationsgrad hängt
in weitestem Maße von dem vorgesehenen Verivendungszweek des Stoffes ab und kann
je nach Belieben verändert werden, da die physikalischen Eigenschaften. des Endproduktes
direkt von der Gesamtzahl der Siloxanbindungen im Molekül und von deren Anordnung
abhängen, wobei diese Eigenschaften durch die Mengenverhältnisse der verschiedenen
Ausgangssilane beeinflußt werden können.
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Die teilweise dehydratisierten Organosiloxane oder Hydrolysenprodukte
sind, nach Entfernung der Lösungsmittel, im allgemeinen Flüssigkeiten von verschiedener
Viskosität, und sie ändern sich in dem Maße, wie die Dehydratisierung fortschreitet.
Die Dehydratisierungsgeschwindigkeit und die physikalischen Eigenschaften der vollständig
kondfnsierten Organosiloxarie ändern sich mit der Art der substituierenden organischen
Reste, mit ihrer Zahl oder mit dem Endverhältnis von Sauerstoff zu Silicium. Für
eine vollständige Dehydrahsierung ist gewöhnlich eine nachfolgende Erhitzung erforderlich,
besonders wenn das Verhältnis von Sauerstoff zu Silicium größer als i ist. Das Maß
des notwendigen
Erhitzens ist abhängig von der Leichtigkeit. mit
der die Dehydratisierung vor sich geht, die wiederum zu der Molekulargröße des oder
der organischen Reste und zu der Zahl der möglichen Siloxanbindungen, d. h. zu dem
Endverhältnis von Sauerstoff zu Silicium in Beziehung steht. Produkte mit Methylresten
werden leichter dehydratisiert, als solche mit Äthyl-, Propyl- usw. oder Phenylresten,
und im allgemeinen werden Stoffe mit Alkylresten schneller dehydratisiert als die
entsprechenden Verbindungen mit Arylresten. Die Dehydratisierung geht auch leichter
vor sich, wenn si;li die Zahl der Reste pro Siliciumatom erhöht, oder wenn das Endverhältnis
von Sauerstoff zu Silicium sich vermindert. Ist dieses Verhältnis weniger als i,
so stellen die Organosiloxane Öle von verhältnismäßig niedriger Viskosität dar.
Ihre Flüchtigkeit nimmt mit dem Anwachsen der Molekulargröße der Reste ab, und gleichzeitig
kann die Viskosität etwas ansteigen. Wenn das Endverhältnis von Sauerstoff zu Silicium
von i,o bis 1;3 ansteigt, so ist damit ein entsprechendes Anwachsen des Molekularkomplexes
oder der Anzahl der Siloxanbindungen verbunden, was mit einer Erhöhung der Viskosität
Hand in Hand geht. Ist das Verhältnis in der Nähe von 1,3 und überwiegen Arylreste,
besonders bei den monosubstituierten Siliciumatomen, so erhöht sich die Viskosität
bis zu einem solchen Maße; daß das Siloxan ein thermoplastischer, fester Körper
ist, der durch wiederholtes Erhitzen und Abkühlen geschmolzen und wieder verfestigt
werden kann. Ist das Verhältnis von Sauerstoff zu Silicium bis auf etwa 1,5 und
darüber (annähernd 2) angewachsen, so neigen die Organosiloxane dazu, sich in der
Hitze zu härten und ganz besonders dann, wenn die Molekülgröße der Reste abnimmt.
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Es ist ersichtlich, daß diese Gesetzmäßigkeit nicht nur eine weitgehende
Variierung der Eigenschaften der Verbindungen, wie Viskosität, Dampfdruck, Schmelzbereich,
Härtungsgrad, Härte, Zähigkeit usw. gestattet, sondern daß es deshalb auch möglich
ist, die günstigste Zwischenproduktenkombination für die Erzeugung von Organosiloxanen
von bestimmten Eigenschaften vorauszubestimmen.
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Die folgenden Beispiele sollen die Verfahrensdurchführung und die
Eigenschaften der erhaltenen Produkte beschreiben: Beispiel t Ungefähr o,28 Mol
Tetraäthoxysilan werden mit etwa
0,25 Mol Diäthyldichlorsilan gemischt. Zwecks
Hydrolyse unter homogenen Bedingungen wird wäßriger Alkohol zugesetzt. Nach dem
Verdampfen des Lösungsmittels entsteht eine viskose ölige Flüssigkeit. Wird das
Erhitzen fortgesetzt, dann findet eine schnelle Gelierung statt, zu einem gummiartigen
Harz, das bei weiterem Erhitzen etwas spröde wird. Zusammensetzung (-O Si O-),,,
, ((C2Hs)$Si O-)1 ; O : Si = 1,6o Beispiel Ungefähr 0,045 Mol 'I'ctraätlioxysilan
iverdci@ mit etwa o,
15 Mol Diäthyldichlorsilan gemischt und mit wäßrigem
Alkohol behandelt. Nach der Verdampfung bleibt eine ölige Flüssigkeit zurück, die
langsam beim Erhitzen auf einer Glasplatte härtet und einen Belag bildet, der nicht
spröde wird. Zusammensetzung (-O Si0-)1, ((C2H5)2Si0-);,., ; O: Si = 1,20. Beispiel
-3
Eine Mischung voll 5,1 Gewichtsteilen SiliciumtetracWorid und 6,28 Gewichtsteile
Diäthyldichlorsilan wird durch tropfenweises Zusetzen von wasserfreiem Alkohol in
die entsprechenden Ester verwandelt. Durch tropfenweise Zugabe von 3 Gewichtsteilen
Wasser, die mit 4 bis 5 Raumteilen Äthylalkohol verdünnt sind, wird die Hydrolyse
bewirkt. Zwei Flüssigkeitsphasen scheiden sich ab. Die wä,ßrige Schicht wird entfernt,
und eine äußerst viskose, klebrige Flüssigkeit bleibt zurück. Für Imprägnierungszwecke
wird diese in Toluol aufgelöst. Ein mit einer solchen Probe imprägniertes Glasfaserband
zeigt ungewöhnlich hohen elektrischen Widerstand. Eine Probe, die 1/" Stunde bei
i 8o bis i 9o ' auf einer Glasplatte erhitzt wird, bleibt auch dann noch eine klare,
viskose Flüssigkeit. Nach zusätzlichem Erhitzen auf einem Glasfaserbandstreifen
härtet das Harz und wird hart und zäh, jedoch nicht spröde. Zusammensetzung: (-
O Si O -)s , ((C_ H;)2 Si O -)4 ; i ) : Si = 1,43. Beispiel 4 Diphenyldichlorsilan
und Siliciumtetra(-hlorid im äquimolaren Verhältnis werden gemischt und dieser Mischung
wasserfreier Methylalkohol langsam zugesetzt, wobei sich Salzsäure entwickelt. Zwecks
Hydrolyse wird wäßriger Alkohol zugegeben. Darauf wird etwas Toluol zugesetzt, um
das sich bildende Harz zu lösen. C berschüssiges Wasser und Toluol werden durch
Kochen entfernt. Das entstandene flüssige Produkt wird auf eine Glasplatte aufgetragen,
und nach 2- oder 3stündigem Erhitzen auf i8o bis igo- bleibt das Harz, solange es
noch heiß ist, plastisch, hat aber seine Klebrigkeit verloren und weist wärmehärtende
Eigenschaften auf. Beim Abkühlen springt das Harz von der Glasplatte ab infolge
der unterschiedlichen Wärmeausdehnung des Harzes und des Glases.
Zusammensetzung
(-- O Si O --)t . (((`e H,)2 Si O--), ; O : Si = I,50. Beispiel s 0,549 (C,; H,,)_,
Si (O H).= werden mit 0,459 Si C14 durch auflösen in Benzol gemischt. Man kocht
einige Minuten und läßt über Nacht stehen. Es scheiden sich dann keine Diolkristalle
mehr aus. Einu auf eine Glasplatte verteilte Probe wird nach 2stiilidigcm Erhitzen
auf i80 bis t90° und Abkühlca auf Zimmertemperatur wie in Beispiel io ein hartes
und ziemlich sprödes Harz. Zusammensetzung:
(--0Si()-)", , «C,Hs)2S10-)1 ; O :
Si= I,52 |
Beispiel 6 1"ille Mischung voll Si C1, und (C,; H5) Si C'1, im ungefähren inolaren
Verhältnis voll i : 1,8 lt-ird mit Dioxan verdünnt. Durch die Lösung wird feuchte
Luft geleitet. Nach i 8 Stunden scheint die Hydrolyse beendet zu seilt. Eine sehr
viskose, klelirigc Masse bleibt zurück, die beim Erhitzen s@htlell zu einem Harz
härtet, das in heißem Zustande gummiartig ist. Nach dem Erkalten ist es hart und
eilt 1l enig spröde. Weiteres Erhitzen fördert die Härtung. Zusammeiisctztnig
(--OSi0-__),,, ((C6H5)#!S'O--)1; O:Si=I,64. |
Beispiel ; ,; '\111l ; (',; 13;,) Si Cl:, \%-erde n mit t hol Si all gemischt. Zwecks
Bildung voll Estern wird dann wasserfreier _NIcthyhilklihot zugesetzt. Die Mischung
wird dann mit Aceton verdünnt, und wäßriges Aceton lt-ird tropfenil-eise zugesetzt.
Nach dem Verdampfen bleibt eine viskose, klebrige Masse zurück. Sie crs; Beint vollkommen
homogen, und nach 24stündigem Erhitzen verliert sie ihre klebrigen Eigenschaften
und bildet ein hartes. thermoplastisches Harz. Zttsamnlensctztiiig: (--OSi0---)t,
((C,Hs)2Si0--)3; O:Si=I,25 Beispiel 8 Eine Mischung von Sili: itimtetrachlorid und
Pheiiyläthyldichlorsilaii im molaren Verhältnis t :.l wird durch Zusatz von Eisessig
hydrolysiert. Das ölige Produkt wird nach dem Erhitzen auf t$o bis t 9o auf einer
heißen Platte harzartig. Zusammensetzung (- O Si O -)1 , (C, H5 C2 H5 Si O O: Si
= I,20.
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Beispiel 9 Si (O C2 H5)4 und (C H3)2 Si (O C2 H5)2 in äquimolaren
Mengen gemischt. Durch tropfenlveise Zugabe der berechneten Menge Wasser mit einer
Spur Salzsäure und kräftigem Schütteln wird die Mischung polymerisiert. Nach der
Verdampfung bleibt eine sehr viskose Flüssigkeit zurück, die bei weiterem Erhitzen
rasch geliert und ein gummiartiges Harz ergibt, das leicht krümelt. Eine auf eine
Glasplatte aufgetragene Probe beginnt bei mäßigem Erwärmen Risse zu bilden und bröckelt
ab. Wenn die zu hydrolysierende Mischung mit einem Überschuß Wasser schnell behandelt
wird, so tritt keine Polymerisation ein, sondern es fällt dann ein dem Silicagel
ähnelndes Gel aus.
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Zusammensetzung: (-OSi0-)l, «CH,), Si0-)t; O:Si=I,5o. Beispiel io
Aus Si (O C$HS)4 und (C H3)2 Si (O C2H5)2 in molarein Verhältnis i : 3 wird durch
tropfenweisen Zusatz von etwas mehr als der errechneten Menge Wasser, die eine Spur
Salzsäure enthält, ein Polymerisationsprodukt gebildet. Nach dem Verdampfen verbleibt
ein transparentes, viskoses Öl, das sich sehr langsam härtet und erst nach 36stündigem
Erhitzen auf i 9o` ein gummiartiges, ziemlich weiches Gel ergibt.
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Zusammensetzung: (-OSi0-)t, ((CH3)2Si0-)3; 0:S1=1,25. Beispiel ii
o,1 Mol Si(OC,H5)4 und o,2 Mol (CH3)2Si.(OC2H5)2 werden gemischt. Zur vollständigen
Hydrolyse der Mischung wird tropfenweise die errechnete Menge Wasser, die einen
Tropfen konzentrierte Salzsäure enthält, zugegeben. Man erhält eine viskose klare
Lösung. Nach Verdampfung des Lösungsmittels verbleibt eine klare, äußerst klebrige
Masse. Eine Probe, die auf einer Glasplatte auf i 9oerhitzt wird, ist noch nach
2 bis 3 Stunden flüssig. Nach 20stündigem Erhitzen geliert sie schließlich zu einem
gummiartigen Film.
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Zusammensetzung (-O Si 0-)t, ((CH3)2Si0-)2; O: Si =
1,33.
Beispiel
12 Tetraäthoxysilan Und Phenyläthyldichlorsilan werden im Verhältnis 2 :3 in Dioxan
polymerisiert.
Man erhält ein klebriges, weiches Harz, das beim |
Erhitzen rasch härtet. Nach istündigem Erhitzen |
auf i 9o bis Zoo" bildet es einen zähen, abplatzen- |
den, transparenten Film. |
"Zusammensetzung: |
--0Si0-)2, (C,H5C,H5Si0-)3; 0:Si-- 1,40. |
Beispiel 13 Die Copolymerisation von Si (O
C, H,), und i ('f; H5) ,2Si Cl=
im molaren Verhältitis 2z3 wird in Dioxan durchgeführt. Nach Verdampfen des Lösungsmittels
erhält man eine viskose klebrige Flüssigkeit. Nach I _gstündigem Erhitzen auf i
9o bis 200' beginnt sie, sich zu härten. Das Harz ist bei Zimmertemperatur weder
klebrig noch spröde. Bei 72stündigem Erhitzen auf Zoo härtet es und wird hart und
spröde.
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Zusammensetzung
(- O S' O -)2, ((C8 H5)2 Si O -)3 ; O : Si = 1,40 |
Aus den Beispielen ist zu ersehen, dal3 die, nach den geschilderten Verfahren hergestellten
Kondensate keine Mischungen von Einzelpolymeren
sind, vielmehr neue Polvinure sind, die sich durch |
ihre homogene Struktur s(w-ie Eigenschaften aus- |
zeichnen. |
Thermoplastische umi ii) der Wärme härtbare |
Stoffe werden nach den Verfahren der vorliegen- |
den Erfindung crhaltuii. die als I'rc I:iinasse, Aus- |
kleidfolien, Lacke. Imprägniermittel für elektris@ lic° |
Isolierung vorteilhaft eingesetzt « erden. Sie küh- |
nen in Lösung als unv@@llst<indig koiidcnsierte t>r- |
ganosiloxanc atigcwandt uiid n.tch Verdampfen-- |
des Lösungsmittels aii Ort tuicl Stelle fertig poly- |
merisiert werden. Dic @nif solche Weise cntstcltüii- |
den Produkte, die maii als l:inbrcitnlackc bc@ci.li- |
nen kann, könncii durch 1.rbitZCii weiter gehärtet |
werden. |