DE853352C - Verfahren zur Herstellung von Organosiloxanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Organosiloxanen

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DE853352C
DE853352C DED6853A DED0006853A DE853352C DE 853352 C DE853352 C DE 853352C DE D6853 A DED6853 A DE D6853A DE D0006853 A DED0006853 A DE D0006853A DE 853352 C DE853352 C DE 853352C
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Earl Leathen Dr Warrick
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G77/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Organosiloxanen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von verpreßbaren und wärmehärtenden \letlivlsiloxanliarzeii, die sich zur Herstellung solcher plastischen 'fassen eignen, an die nicht nur hohe Anforderungen hinsichtlich Festigkcit. Härte und Zähigkeit gestellt werden, sondern die auch widerstandsfähig gegenüber hcilien Temperaturen sind und begehrenswerte elektrische Eigenschaften, z.13. großen elektrischen Widerstand und einen niedrigen Leistungsfaktor, Besitzen. Solche plastischen 'fassen müssen, wenn sie in der Technik Verwendung finden sollen, auch verarbeithar sein. Zum Beispiel müssen sie bei niedrigem Druck leicht verpreßbar sein und bei verhältnisniedrigen Temperaturen und in kurzer Zeit zu festen Gegenständen härten. Werden die plastischen 'fassen in Verbindung mit einem Füllmittel, wie z. 13. Glasfasergewebe, verwendet, dann sollen sie bei hoher Temperatur genügend flüssig sein, um eine gle;cliinäßige Durchtränkung des Füllmittels zit Bewirken, und hei niedrigen Temperaturen sollen sie g#niiigeud viskos sein, so daß sie nicht von dem Füllstoff ablaufen. Soll die plastische Masse zur Verstärkung und Stützung eines Glasfasergewebes od. dgl. verwendet werden, so soll sie unter den Verwendungshedingungen an dem Glas fest 'haften.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung einer wärmehärtenden, plastischen Masse, die mit oder öhne Druck bei niedrigen Temperaturen verpreßbar ist und die sich dazu eignet, nach einer kurzen Erhitzungsdauer auf eine verhältnismäßig niedrige Temperatur einen Formling zu bilden, der Festigkeit, Zähigkeit und Härte sowie Wärmebeständigkeit bei hohen Temperaturen besitzt.
  • Diese neuartigen, wärmehärtenden Preßmassen eignen sich zur Herstellung von Formlingen, die eine große Widerstandsfähigkeit gegenüber hohen Temperaturen aufweisen und die zusammen mit Glasfaserstoffen besonders geeignet sind zur Gewinnung von Glasschichtstoffen. Überdies besitzen diese neuartigen Massen viele wertvolle elektrische Eigenschaften, z. B. einen niedrigen Leistungsfaktor und hohen spezifischen Widerstand. Diese neuen Massen sindMethylsiloxancopolymeri.sate, die im wesentlichen aus zwei verschiedenen Struktureinheiten bestehen, die hauptsächlich den Formeln CH 3 Si O3/2 und (C H3)3 Si O1/2 entsprechen. Diese Einheiten sind durch Si-O-Bindungen miteinander verknüpft, wobei 0,3 bis 5,o Gewichtsprozent Hydroxylgruppen am Silicium gebunden sind und wobei das Kohlenstoff-Silicium-Verhältnis der Copolymerisate zwischen 1,05 und 1,3o beträgt.
  • Die erfindungsgemäßen Methyl-siloxane können durch l/2- bis 1stündiges Erhitzen auf 200° mit oder ohne Druckanwendung und durch weiteres 25- bis 5ostündiges Erhitzen auf 15o° zu wasserklaren, durchsichtigen, weitgehend umschmelzbaren Produkten gegossen werden. Diese Formlinge können Temperaturen bis zu 200° über ioo Stunden lang aushalten. Sie besitzen die überraschende Fähigkeit, lichtdurchlässig bis zu einer unteren Grenze von 2150 EI zu sein, ein Wert, der bedeutend niedriger liegt als bei den meisten Gläsern und Kunststoffen. Diese Fähigkeit in Verbindung mit den anderen Eigenschaften der Harze, wie Zähigkeit, Wärmebeständigkeit und Verarbeitungsfähigkeit, macht diese Stoffe außerordentlich gut geeignet für optische Zwecke.
  • Die Methylsiloxancopolymerisate der genannten Zusammensetzung eignen sich außerdem auch in Verbindung mit, Füllstoffen, wie Glasfasern, Asbest, oder mit elektrisch isolierenden Textilgeweben, wie Glasfaser-, Asbest- oder Baumwollgewebe, für die Herstellung von Isolationsstoffen. Derartige Kombinationen ergeben Produkte,, die ohne Anwendung von hohen Drucken oder hohen Temperaturen oder teueren Gußformen zu schwierigen Formteilen verpreßt und für Bauelemente oder sonstige Gegenstände verwendet werden können. Statt teueren Gußformen und Pressen können Formen verwendet werden, die aus Holz, Kunststoffen, Zement, Gips u. dgl. bestehen, wobei der Druck mittels des Gummisackverfahrens durch Luft, Wasser, Dampf od. dgl. erzeugt wird.
  • Das versteifte Schichtglas hat einen Biegefestigkeitsmodul von 35 'bis 140 - 10g'kg/cnnE. Es kann Temperaturen bis zu 250° während ioo Stunden aushalten. Was seine elektrischen Eigenschaften anbetrifft, so besitzt es einen niedrigen Leistungsfaktor und einen hohen spezifischen Widerstand. Die Feuchtigkeitsabsorptionswerte sind außerordentlich gering. Die Eigenschaften des neuen Körpers hängen weitgehend von den relativen Mengen der Mono-und Trimethylsiliconeinheiten und außerdem auch von der Menge der in ihnen enthaltenen Hydroxylgruppen ab. Das Verhältnis von Monomethyl- zu Trimefhylsiliconeinheiten soll so sein, daß das C : Si-Verhältnis des neuen Körpers zwischen i,o5 und 1,30 liegt. Ist das C : Si-Verhältnis weniger als 1,05, so stellt er ein thermoplastisches, harzartiges Material dar, das beim Erhitzen zu einem schwachen, brüchigen Produkt härtet. Ist das C: Si-Verhältnis dagegen oberhalb 1,30, so erhält man Stoffe, die zwischen thermoplastischen, nicht härtenden Harzen bis zu dünnen, beständigen Flüssigkeiten schwanken. Der Hydroxylgehalt des neuen Körpers soll zwischen 0,3 und 5,o Gewichtsprozent betragen.. Liegt der Hydroxylgehalt unterhalb 0,3 °/o, so erstarrt er zu langsam für die praktische Anwendung, beträgt er dagegen mehr als 5,0»/0, so neigt er sogar in Lösung zum Gelieren. Innerhalb des genannten Bereiches des C : Si-Verhältnisses und des Hydroxylgehaltes jedoch härtet der neue Körper, wie bereits ausgeführt, sehr rasch, und die entstehenden Produkte sind fest und zäh mit ausgezeichneten elektrischen und mechanischen Eigenschaften.
  • Werden die eben beschriebenen neuen Körper erhitzt, um einen Formling zu bilden, so findet eine Kondensation der Hydroxylgruppen statt, was zu einer Verminderung des H_vdroxylgehaltes führt. Der Hydroxylgehalt nähert sich einem Wert von o, und die Harze werden immer härter, je mehr der Gehalt sich diesem Wert nähert.
  • In großen Umrissen ist die vorzugsweise Herstellungsweise der erfindungsgemäßen neuen Stoffe etwa die folgende: Es wird ein Gemisch aus den beiden Verbindungen der allgemeinen Formeln C H3 Si Y3 und (C H3)3 S' y in einem solchen 1Iolekulurverhältnis hergestellt, daß das am Schluß erhaltene Kondensationsprodukt ein C : Si-Verhältnis von 405 bis 1,3 besitzt, wobei 1 und Y in der Formel hydrolysierbare Reste aus der Klasse der Halogene und Alkoxyreste darstellen, die sowohl gleich als auch verschieden sein können. Beispiele solcher Verbindungen sind Methyltrichlorsilan, Trimethylchlorsilan, %Iethyltriäthoxysilan, Trimethyläbhoxysilan usw. Man läßt dieses Gemisch langsam in ein wäßriges ?Medium tropfen, um die beiden Verbindungen völlig zu hydrolysieren. Die Hydrolysierungsproduktewerden konidensiert, indem man sie während i bis 2o Stunden auf eine Temperatur vorzugsweise unterhalb ioo° in Gegenwart eines Säurekatalysators von solcher Konzentration erhitzt, daß der pH-Wert des Reaktionsgemisches zwischen 0,3 und 2,0 liegt. Es bildet sich dabei ein Harz, dessen Hydroxvlgehalt zwischen 0.3 und 5,0 liegt. Das Reaktionsgemisch wird dann mit einem Überschuß an Wasser behandelt, damit sich das Methylsiloxancopolymerisat als klebrige Schicht absetzt. Diese Schicht wird abgetrennt, in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol, gelöst, gewaschen und getrocknet. Die getrocknete Benzollösung wird sodann so lange konzentriert, bis ein loo%ig klebfreier, harzartiger, fester Stoff oder eine Lösung der gewünschten Konzentration erhalten wird.
  • Zur n;iheren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes wird auf das folgende Beispiel verwiesen. Ein (@etnisch aus i\Iollomethyltriäthoxysilan und 7'rimetllvl;itlloxvsilan in einem molaren Verhältnis voll 9 : t wird unter Rühren zu einer Lösung aus je 5o Teilen Dioxan und Wasser gegeben, wobei diese Lösung in doppelt so großer Menge vorhanden ist als theoretisch erforderlich, um die Silane vollständig zu hvdrolysieren. Die Dioxan-Wasser-Misehung enthält genügend Salzsäure, um eine o,t-normale-l.ösuilg zu bilden. Das Silangemisch wird der Wasser-Dioxan. Lösung langsam während 2 Stunden zugegeben; die Temperatur steigt dabei auf 55 bis 6o= an. Es werden keine Schritte zur Abkühlung des Reaktionsgemisches unternommen. .Nach Beendigung der Zugabe der Silanmischung wird das gesamte Reaktionsgemisch auf einem Wasserbad von 6o0 während 7 Stunden erwärmt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird dann mit dem gleichen Volumen \\'asser verdünnt, wobei sich eine klebrige Schicht abscheidet. Die beiden Schichten «-erden getrennt, und die klebrige Schicht wird in Benzol gelöst. Die Benzollösung wird gründlich mit kaltem, destilliertem Wasser gewaschen, bis sie auf Lackmus neutral reagiert, und dann nochmals gewaschen. Wasserfreies Natriumsulfat wird zum Trocknen der Benzollösung versendet. Die getrocknete Benzollösung wird dann bei vermindertem Druck konzentriert, indem bei 1000 ein Luftstrom so lange durch die Flüssigkeit geleitet @vird, bis (las Benzol völlig verflüchtigt ist. Das so erhaltene Produkt stellt einen klebfreien, festen Körper dar.
  • Die Analvse des festen Endproduktes ergibt ein C : Si-Verhältnis von 1,17, einen Chlorgehalt von 0,046°/o (vom Salzsäurekatalysator herstammend), einen Gehalt voll 2.50)/o Äthoxy- und 2,080/0 Hydroxylgruppen. Wird dieses Produkt 3 Stunden auf 200° erhitzt, so härtet es zu einem unlöslichen und unschmelzbaren Harz, das dabei 3,4% seines Gewichtes verliert. Die Dauer der Geschmeidigkeit dieses Produktes wird geprüft, indem man einen Film auf einen cadmiumplattierten Kupferstreifen aufträgt und diesen sodann auf 200° erhitzt.
  • Es wurde gefunden, daß ein Erhitzen auf 20o° während 4o Stunden erforderlich ist, bevor der Film bricht, wend der Kupferstreifen über einen Dorn voll 3 mm 0 gebogen wird. Die Zeitdauer, bis Haarrisse in dem Harz auftreten, wird gemessen, indem man das Harz in kleinen Eisenschalen auf 200° so lange erhitzt, bis Haarrisse beobachtet werden. Diese Erhitzungsdauer beträgt etwa 245 Stunden.
  • Das eben beschriebene Verfahren kann in ge--,vissen Grenzen geändert werden, ohne daß die Eigenschaften des Endproduktes sich wesentlich ändern. Das ulolare Verhältnis der beiden Ausgangssilane kann derart variiert werden, daß das Produkt ein C : Si-Verhältnis von 1,o5 bis 1,3 aufweist. Liegen die Werte darunter, so neigen die erhaltenen Produkte zum Gelieren; liegen die Werte darüber, dann härten die Produkte nur äußerst langsam, ungeachtet der Hydrolysierungsbedingungen.
  • Die in denn Hydrolysierungsrned;iurn angewendete Wassermenge soll oberhalb der Menge liegen, die theoretisch für die vollständige Hydrolyse benötigt wird, und soll vorzugsweise mindestens 150% dieser theoretischen Menge betragen, damit man sicher ist, daß das Produkt nur wenig oder überhaupt keine Äthoxygruppen mehr enthält. Beträgt nämlich der Äthoxygehalt mehr als 30/0, so wird dadurch, wie gefunden wurde, die Wärmestabilität des Produktes ungünstig beeinflußt, was darauf zurückzuführen ist, daß die Äthoxygruppe bei erhöhten Temperaturen verhältnismäßig schnell oxydiert wird.
  • Die Konzentration der in dem obigen Verfahren als Katalysator verwendeten Salzsäure kann ebenfalls bis zu einem gewissen Grad variiert werden. Es wurde jedoch gefunden, daß der Hydroxylgehalt des Endproduktes in linearem Verhältnis zu dem pH-Wert des Mediums, in dem das Harz hergestellt wird, steht. Der Hydroxylgehalt des erhaltenen Harzes ist um so kleiner, je .höher der PH-Wert des Mediums liegt. Um einen Hydroxylgehalt von 0,3 bis 5,0% zu erhalten, ist es erforderlich, daß der PH-Wert des Reaktionsmediums ungefähr zwischen 0,3 und 2,o liegt. Statt Salzsäure kann jeder beliebige Säurekatalysator, der in der Lage ist, den genannten PH-Wert zu bilden, verwendet werden.
  • Es wurde gefunden, daß es in vielen Fällen von Vorteil ist, die günstigste Säurekonzentration für die Hydrolyse und Kondensation der Silanmischung durch stufenweise Zugabe der Säure herzustellen. Mit anderen `'orten, die anfängliche Hydrolyse der Silatle wird in Gegenwart einer Säure durchgeführt, deren Konzentration oder Stärke nicht ausreicht, um den gewünschten pH-Wert hervorzurufen. Hierauf wird mehr Säure, entweder die gleiche oder eine andere, zugegeben, um den Säuregehalt auf den gewünschten PH-Wert zu steigern. Auf diese Weise wird eine Kondensation herbeigeführt, die ein Harz mit dem gewünschten Hydroxylgehalt liefert. Durch eine solche stufenweise Zugabe werden Harze erhalten, die in gelöstem Zustand eine beträchtlich größere Viskosität besitzen als die Harze, die durch Zugabe der Säure auf einmal erhalten werden. Diese größere Viskosität ist dann vorteilhaft, wenn das Harz für die Herstellung von Schichtgläsern verwendet werden soll.
  • Die stufenweise Zugabe des Säurekatalysators wird in dem folgenden Beispiel beschrieben. Die Hydrolyse der Silanmischung wird in Gegenwart von o,66 n-Oxalsäure durchgeführt. Nachdem die Zugabe der Silanmischung zu dem Hydrolysierungsmedium beendet ist, was 2 Stunden erfordert, wird das Reaktionsgemisch auf einem Wasserbad von 6o0 t Stunde lang erhitzt. Sodann wird so viel Salzsäure zugegeben, daß der gewünschte PH-Wert in dem Medium 'hergestellt werden kann. Die Mischung wird weiter auf 6o0 während 5 Stunden unter Rühren erhitzt. Das Produkt wird sodann wie oben beschrieben aufgearbeitet. Die Viskosität einer 65%igen Benzollösung beträgt 330 cSt im Gegensatz zu 18 cSt bei Anwendung von Salzsäure unter den vergleichenden Bedingungen.
  • jedes mit Wasser mischbare Lösungsmittel oder jede Mischung von Lösungsmitteln kann für das obige Verfahren verwendet werden. Es wurde jedoch gefunden, daß jedes Lösungsmittel eine bestimmte Wirkung auf den pH-Wert des Reaktionsmediums ausübt, so daß einige Vorversuche erforderlich sind, um herauszufinden, welche Säurekonzentrationen die erforderlichen PH-Werte ergeben. Neben Dioxan können Äthylalkohol, Äther und Benzol ebensogut verwendet werden. Bei den Eigenheiten verschiedener Lösungsmittel wurde gefunden, daß Äthylalkohol dazu neigt, die Ionisierung der Säuren mehr als Dioxan zu unterdrücken. Demgemäß ist es zweckmäßig, bei der Anwendung von Alkohol eine etwas stärkere Säure zu verwenden.
  • Auch Dauer und Temperatur der Erhitzung des Reaktionsgemisches können innerhalb bestimmter Grenzen variiert werden. je länger im allgemeinen erhitzt wird, desto größer ist die Viskosität des Produktes. Anhaltendes Erhitzen kann jedoch dazu führen, daß der Hydroxylgehalt geringer wird und unterhalb des oben als kritisch bezeichneten Wertes sinkt. Außerdem kann ein zu langes Erhitzen zur Gel-Bildung führen. Auch das bestimmte, zur Anwendung gelangend: Lösungsmittel hat eine Wirkung auf die Zeit, die erforderlich ist, ein Produkt mit einer bestimmten Viskosität und einem bestimmten Hydroxylgehalt zu erhalten. Auch die Temperatur kann von 6o° abweichen, Ist sie niedriger, so braucht man längere Zeit, um das gewünschte Endstadium zu erreichen; sie ist höher, so ist die erforderliche Zeit kürzer. Temperaturen oberhalb ioo° sollen jedoch vermieden werden, da sonst leicht Gelierung auftritt. Die genaue Zeit und Temperatur, die benötigt werden, um das gewünschte Produkt zu erhalten, können durch Vorversuche ohne Schwierigkeit festgestellt werden.
  • Wenn bei dem obigen Verfahren als Ausgangsstoffe Halogene, wie 'Methyltrichlorsilan und Trimethylchlorsilan, verwendet werden, so mu13 das Verfahren infolge der als Nebenprodukt bei der Hydrolyse anfallenden Salzsäure abgeändert werden, Das Volumen des Reaktionsmediums muß so eingestellt werden, daß der PH-Wert der Lösung innerhalb des oben angeführten Bereiches liegt. Ist die Menge der Salzsäure nicht ausreichend, um den gewünschten PH-Wert einzustellen, dann muß vor dem Erhitzen noch mehr Säure zugegeben werden.
  • Wird das Endprodukt in Benzol zu einer 65%igen Lösung verdünnt, so besitzt eine solche Lösung eine Viskosität zwischen io und iooo cSt bei 25°. In dieser Form ist der neue Stoff zur Imprägnierung von Glasfasergewebe für Schichtglasgewebe sowie für die Herstellung von Gegenständen oder Bauelementen, wie z. B. Bauplatten, geeignet. Die Viskosität liegt vorzugsweise bei iooo cSt. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte das folgende Verfahren zur Anwendung kommen. Die Harzlösung wird auf Glasfasertuch oder -band aufgetragen und dann an der Luft stehengelas@sen, damit das Benzol verdunstet. Das mit Harz überzogene Gewebe wird sodann vorgehärtet, indem es 1/2 Stunde auf i5o° erhitzt wird, wenn der Hydroxylgehalt oberhalb 20/0 liegt, und'/, Stunde auf 200°, wenn der Hydroxylgehalt unterhalb 2% liegt. Sodann wird es mit arideren, ähnlich behandelten Glasfasergeweben gestapelt und zwischen Haltern unter Stahlplatten so angeordnet, daß der Stapel seine Stellung nicht verändern kann, wobei weniger als 0,7 at oder gar kein Druck ausgeübt wird. Der aufeinandergeschichtete Stoß wird sodann 1/2 bis i Stunde auf 25o°erhitzt. Der Biegefestigkeitsmodul des Schichtstoffes beträgt 55 bis 210 - 103 kg/cm2. Wird ein Schichtstoff, der einen Biegefestigkeitsmodul von 55 - io3 kg/cm22 besitzt, i io Stunden auf 25o° erhitzt, so beträgt der Biegefestig'keitsmodul nach dem Erhitzen 70 - 1o3 kg/cm2.
  • Die wärmehärtenden Produkte können auch, falls erforderlich, unter Druck verpreßt werden. Zu der 65%igen Benzollösung werden 18% Asbest, 5% Borsäure und i % Calcitienstearat, bezogen auf den Harzgehalt der Lösung, gegeben. Die Borsäure ist nur dann erforderlich, wenn der Hydroxylgehalt des Harzes weniger als i % beträgt. Die erhaltene Mischung wird gemahlen. Nach dem Mahlen wird die Mischung in einem Ofen bei 115` und ganz geringem Druck getrocknet. Das feste Produkt wird gemahlen und nochmals unter den gleichen Bedingungen getrocknet. Sodann wird es in eine Preßform gegeben und dort i Stunde lang bei 2500 und einem Druck von 7o at gehalten. Der Formling wird auf 2oo° abgekühlt und sodann entformt. Seine Biegefestigkeit beträgt nach dem Pressen 464o 'kg/em2, nach 8stündigem Erhitzen auf 25o° 474o kgfcm2. Die auf der Rockwell 'M-Skala gemessene Härte beträgt 87.
  • Die harzartigen Produkte können auch als Imprägnierungsmittel für Textilien, z. B. Baumwolle dienen, die für die elektrische Isolierung verwendet werden. Dazu gehören z_. 13. auch die bei Flugzeugen verwendeten 13aLiniwollkalielisolierungen und andere fochspannungskabel, gelackte Battiste usw. Werden die Harze als Iinprägnierungsmittel verwendet, dann löst man sie zweckmäßig in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Alkohol, Toluol, aromatischen Erdölkolilenwasserstoffen oder Mischungen von Alkoholen und Kohlenwasserstoffeh. Werden die Harze in dieser Forni verwendet, dann verdampft das flüchtige Lösungsmittel., und es bleibt ein harzartiger Überzug -zurück.
  • Wertvolle Produkte, z. B. Preßpulver und Farben, können durch Zugabe eines Füllstoffes in die erfindungsgemäßen Harze hergestellt werden. Im allgemeinen werden vorzugsweise anorganische Füllstoffe verwendet, um den Vorteil der Wärmebeständigkeit der Harze auszunutzen. Solche Füllstoffe zeigen katalytische \\'irlcungen, die bei jedem einzelnen Füllstoff verschieden sind.
  • Bei der Herstellung von Preßpulvern wird das Harz gewöhnlich voni Lösungsmittel befreit. Sodann wird e; auf 1;5 bis i8o° erhitzt und der Füllstoff unter Rühren zugegeben. Füllstoffe, die die größte katalytische `'Wirkung besitzen, verdicken das Harz sofort; nach 15 bis 2o Minuten ist ein weiteres Rühren unmöglich geworden. Nach dem Abkühlen wird die Masse spröde und kann vermahlen werden. Die folgenden Füllstoffe haben sich als besonders wirksam als Beschleuniger für die Härtung des Harzes erwiesen: Aluminiumpulver, Siliciumcarbid, Eisenpulver, Bleioxyd, Zinkoxvd, Magnesiumoxyd, wasserhaltiges und wasserfreies Aluminiumoxyd, Bariumcarbonat, Calciumcarbonat, Calciumsilicathydrat, Kupferpulver, Bimssteinpulver, zerkleinerter roter Schiefer und Celit. Der Füllstoff beträgt von .4o Gewichtsteilen pro ioo Gewichtsteile des Harzes bei Füllmitteln mit großer Oberfläche, wie z. B. Calciumsilicathydrat, bis 285 Gewichtsteile eines schweren I,' üllstoffes, wie z. B. Eisenpulver. Preßplatten, die aus den genannten Harzen mit den angeführten Füllstoffen hergestellt werden. erweisen sich als besonders widerstandsfähig gegenüber Abschrecken; so überstehen diese Platten ein Eintauchen in kaltes Wasser nach einer Erhitzung auf 250F. Farben und Glasuren für holte Temperaturen können ebenfalls aus den neuartigen Harzen durch Mischung mit Füllstoffen hergestellt werden. Bei der Herstellung solcher Farben hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das lösungsmittelfreie Harz und die Füllstoffmischung für kurze Zeit bei 200° vorzuhärten, um die im Harz enthaltenen flüchtigen Stoffe zu entfernen. Die erhaltenen vor(#ehärteten Produkte werden sodann mit Toluol, vorzugsweise durch Mahlen auf einer Dreiwalzen-Farbmühle, verdünnt. Wird die aus Harz und Füllstoffen bestehende Farbe auf Glas oder Metall aufgetragen, so trocknet sie bei Zimmertemperatur klebfrei auf. Ein weiteres Härten ist nicht erforderlich. Die erhaltenen Filme brechen nicht und erhalten keine Haarrisse, selbst wenn sie 7o bis 9o Stunden auf 25o- erhitzt werden. Auch ein Eintauchen in kochendes Wasser für viele Stunden bleibt ohne Wirkung. Werden sie nach einer Erhitzung auf 25o`' in kaltem Wasser abgeschreckt, so zeigen sie keine Veränderung.
  • 1)er Hvdroxvlgehalt der oben beschriebenen Harze errechnet sich aus dem Volumen des freigewOrdenen Methans, wenn eine Probe des Harzes mit Methvlmagnesiumjodid behandelt wird: Das Methativolumen kann nach folgendem Verfahren bestimmt Nverden. Die zu verwendende Apparatur und die Herstellung der Reagenzien ist im einzelnen in »Micromethods for Quantitative Organic Elementary Analysis«, Niederl and Niederl, S. 263 bis 27r (John Wiley & Sons, Inc. New Yorik),beschrieben. Ein im Trockenschrank auf i io° erhitzter Kolben wird schnell mit der Apparatur verbunden. Sodann leitet man Stickstoff durch, bis Kolben und Verbindungsröhren Zimmertemperatur erreicht haben. Sodann wird in den Kolben die Probe schnell eingewogen und wieder an die Apparatur angeschlossen. Der Dampfdruck der meisten Proben ist so gering, um ein dauerndes Durchleiten von Stickstoff zu ermöglichen. Auf jeden Fall muß die Temperatur konstant sein. Der Quecksilberstand wird auf o gesenkt und die Apparatur geschlossen. Durch das Senken des Quecksilbergefäßes wird ein genügendes Vakuum geschaffen, um 14Ietllvlmagriesiumjodid einzuschleusen. Geringe Mengen werden unter Schütteln so lange zugegeben, bis eine Zugabe eine Volumenzunahme in der Apparatur in genau der gleichen Höhe der "Zugabe mit sich bringt. Die zu untersuchende Probe muß im allgemeinen im Kolben in einem Wasserbad erwärmt werden. Vor dem endgültigen Ablesen muß die Apparatur wieder auf Zimmertemperatur gebracht werden. Das Volumen des freigewordenen -Methans errechnet sich dadurch, dall man das Volumen des zugegebenen Methvlmagnesiumjodids von der Gesamtvolumenzunahme in der Apparatur abzieht.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Herstellung von Organosiloxatien, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 'Mischung von Silanen der allgemeinen Formeln C H3 Si X3 und (C H3)3 Si Y, worin 1 und Y hydrolys.ierbare Reste aus der Klasse der Halogene und Alkoxygruppen bedeuten, hydro-Ivsiert, wobei diese Silane in solchen Mengen vorhanden sind, daß das C: Si-Verhältnis in der Mischung zwischen etwa 1,05 und 1,30 liegt, und daß man das Hydrolysierungsprodukt bei Temperaturen unterhalb ioo° in Anwesenheit einer Säure mit einem PH-Wert zwischen 0,3 und 2,0 so weit dehydratisiert, bis es einen Ge-, halt zwischen 0,3 und 5% Hydroxv_ lgruppen aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von Methyltriäthox_vsilan und Trimethyläthoxysilati in solchem Mischungsverhältnis hydrolysiert wird, daß das C : Si-Verhältnis der Mischung zwischen etwa 1.05 und 1,30 liegt, und anschließend das Hydrolysierungsprodukt bei Temperaturen unterhalb ioo° in Anwesenheit einer Säure mit (lern pn-Wert zwischen 0,3 und 2 bis zu einem solchen Punkt dehydratisiert wird, bis der Gehalt an Hydroxylgruppen zwischen 0,3 und 5 % liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formeln C H3 S i X3 und (C H3)3 Si Y in dem molaren Verhältnis von etwa 9: 1 zur Anwendung kommt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Methyltriäthoxysilan und Trimethyläthoxysilan im molaren Verhältnis von etwa 9:1 mischt, diese Mischung unter Rühren langsam zu einer Lösung von Di-e> und Wasser gibt, die etwa in der doppelten Menge vorhanden ist, als theoretisch zur völligen Hydrolysierung der Silanmischung notwendig ist, und die genügend Salzsäure enthält, daB eine o, i n-Lösung davon entsteht, und die gesamte Mischung während etwa 7 Stunden auf etwa 6o° erwärmt, und sodann die Mischung mit einem ÜberschuB an Wasser verdünnt, damit die Methylsiloxanschicht sich abscheidet, diese Schicht abtrennt, in Benzol löst, die Benzollösung durch Waschen neutralisiert, trocknet und das Benzol zwecks Gewinnung des Methylsiloxankörpers verdampft.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972529C (de) * 1946-03-26 1959-08-06 Rhone Poulenc Sa Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen, in der Hitze haertbaren Methyl- oder AEthylsilikonen
DE1119356B (de) * 1955-06-13 1961-12-14 Westinghouse Electric Corp Verwendung von hitzehaertbaren Organopolysiloxanen zur elektrischen Isolation und zum Einbetten und Eingiessen von elektrischen Teilen

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