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Verfahren und Vorrichtung zum Lösen von Fahrzeugluftreifen aus in
der Mittelebene geteilten Vulkanisierformen
Die Erfindung bezieht sich auf das Vulkanisieren
von Fahrzeugluftreifen in beheitzten Preßformen, die in der Längsmittelebene geteitl
sind, und betrifft ein neues Verfahren nebst einer zu seiner Durchfübrung dieenenden
Einrichtung, durhc die das Aufbrechen der Preßform von dem Reifen bzw. dessen Lösen
aus der Preßform nach der Vulkanisation erleichtert wird.
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Je nach der Ausbildung des Reifenprofils ergibt sich nach dem Vulkanisieren
oft eine erhebliche Verklammerung des Reifens in der Preßform, wodurch das Abziehen
des Reifens aus der Form erschwert wird. Zum leichteren Lösen des Reifens aus dem
Profil der Preßform ist es bekannt, die Preßform mit einrichtungne uz versehen,
mittels deren nach Beendigung der Vulkanisatlion eille seitliche, gegenseitige Verschiebung
der Preßformhälften herbeigeführt werden kann, um hierdurch den Reifen aus der Form
herauszubrechne.
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Gemäß der Erfindung wird das Lösen eines Reifens aus den einander
ergänzenden Teilen einer zweieteiliegen Preßform anch dem Vulkanisieren dadurch
bewirkt, daß die beiden Formteile gegeneinander verdreht werden, so daß der zlwfischXen
den Formteilen eingeschlossenen Reifen verwunden wird, woaruf die Preßform in dieser
verwundenen Lage des Reifens geöffnet wird.
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Zur Durchführung diese Lockerungsverfahrens ist bei einer in de Löngsmittelene
geteilten Preßform der eine Teil um einen bestimmten Betrag verdrehbar an dem anderen
Teil gef2hrt, wobei diese Führung so ausgebildet sit, daß am Ende dieses Verdrehweges
die Prelformhälften zum Öffnen der Form freigegeben werden. Die Verdreh-
bewegung
kann dabei verhältnismäßig klein gehalten werden, da bereits ein kleiner Dreiweg,
etwa von 3 mm, bezogen auf die Umfläche des Reifens, ausreicht, um diesen in den
Formteilen zu lösen.
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So kann beispielsweise die untere Preßformhälfte gegen die obere
Preßformhälfte verdrehbar sein, wobei diese Verdrehung um die gemeinsame Achse der
beiden Hälften oder um eine dieser Achse parallele andere Achse erfolgen kann.
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Drei Ausführungsbeispiele für diese Ausbildung sind in den Fig. I
bis 3 der Zeichnung dargeste'Ut.
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Dabei kann ein Lüften der beiden Formhälften, etwa zur Freigabe von
Richtzpafen, und das Ausschwenken oder Abheben der einen Formhälfte nach dem Verdrehen
durch an sich bekannte Mittel, die in den Zeichnungen nicht eigens dargestellt sind,
bewirkt werden.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. I bis 3 ist die untere Preßformhälfte
mit einem Ansatz versehen, der durch entsprechende Mittel mit einer Antriebsrichtung
gekuppelt, ist, die den vorgenannten, bekannten Einrichtungen zur seitlichen Verschiebung
der unteren Preßformhälfte entspricht. Diese Einrichtung besteht aus einem senkrechten
Schwinghebel, der zwischen seinen Enden von einer Schwingwelle aufgenommen, ist,
die mit einem eine Steuerrolle tragenden Kurbelarm gekuppelit ist. Der Schlwringhebel
trägt an dem unteren Ende ebenfalls eine Steuerrolle. Jede dieser beiden Steuerrollen
wird von einem Nocken einer Steuerweile beeinflußt, die parallel zu Idem Schwinghebel
so angeordnet ist, daß dadurch den einen Nocken der Schwinghebel nach einer Richtung
und durch den anderen Nocken die Schwingwelle und damit der Schwinghebel in der
anderen Richtung verschwenkt werden. Das obere Ende des Schwinghebels ist mit der
unteren Preßformhälfte, wie in den Zeichnungen dargestellt, gekuppelt.
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Nach der Fig. I ist die untere Preßformhälfte I um einen Mittelzapfen
2 drehbar gelagert und mit einem Lagerauge 5 versehen, das an einem Zapfen 5a einen
Arm 4 aufnimmt. Das andere Ende des Armes 4 ist durch einen Stellbolzen 4a mit einem
Schlitz 4b eines Schwinghebels 3 gekuppelt.
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Dieser Schwinghebel 3 list mit dem einen Ende um einen Zapfen 3a des
Pressenrahmens schwenkbar und an Idem anderen Ende durch einen Zapfen mit einem
Schieber g gekuppelt, der in Führungen 10 gleitet. Das obere Ende 6 des vorgenannten
Schwinghebels ist durch einen Stift 6a mit dem Schlitten gekuppelt, so daß die Schwingbewegung
des Schwinghebels über den Schieber 9 und die Arme 3, 4 auf die Preßform übertragen
wird. Die Größe der hierdurch eingeführten Verdrehbewegung der unteren Preßformhälfte
kann durch Einstellung rades Stellzapfens 4a in dem Schlitz 4b eingeregelt werden.
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Nach der Ausführung in Fig. 2 erfolgt die Verdrehung der unteren
Preßformhälfte 7 um eine Achse 8, die neben der Mittelachse der beiden Preßformhälften,
aber innerhalb deren Umfang liegt.
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Die Verdrehung der Preßformhälfte wird durch den Schwninghebel bewirkt,
der mit dem in den Führungen 19 aufgenommenen Schieber I8 gekuppelt ist. An den
Schieber IS ist durch einen Zapfen I7 ein Winkelhebel 11 mit dem Drehpunkt I6 angeschlossen,
dessen anderer Schenkel durch einen Stift I5 mit einer Steuerstange I2 gekuppelt
ist. Diese ist durch einen Zapfen 14 mit dem Lagerauge 13 der Preßfomrhälfte verbunden.
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Das dritte Ausführungsl>eispiel nach der Fig. 3 zeigt eine untere
Preßformhälfte 21 mit einer außerhalb ihres Umkreises liegenden Schwenkachse 20.
Hier wird die Verdrehung dieser Preßformhälfte 21 durch das obere Ende eines Schwin,
ghebels bewirkt, das mit einem in Führungen 23 gleitenden Schieber 22 zusammen arbeitet.
Der Schieber 22 ist mit einem Hebel 24 gekuppelt, dessen anderes Ende an dem Pressenrahmen
schwenkbar gelagert ist. Der Hebel 24 ist durch einen in einem Schlitz 29 aufgenommenen
Klemmbolzen 28 mit einem Arm 25 gekuppelt, dessen anderes Ende durch einen Zapfen
27 an ein Lagerauge 26 der Preßform 21 angeschlossen ist.
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Nach einer anderen Ausfiihrungsform kann auch die obere Preßformhälftegegen
die untere Formhälfte verdrehbar sein. Eine derartige Ausführung ist in Fig. 4 der
Zeichnungen dargestellt, nach welcher vorder gegenseitigeil Verdrehung der beiden
Hälften diese zueinansder gelüftet werden, um eine Verankerung durch Reichtzpfen
aufzuheben.
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Die obere Preßformhälfte 30 trägt am Rand vier um je go0 zueinander
versetzte Rollen 32a, die in Schlitzen 33 geführt sind, welche zwischen an die untere
Preßformhälfte 31 angesetzten Platten 34 gebildet sind. Die Schlitze 33 laufen zunächst
senkrecht nach oben und nehmen dann eine Neigung 33a an, so daß also die obere Preßformhälfte
beim Anheben zunächst nur axial verschoben und dann nach einer Schraubenlinie verdreht
wird.
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Das Heben und Senken der oberen Preßformhälfte erfolgt durch (nicht
dargestellte) an sich bekannte Mittel. So können an einander gegenüberliegenden
Stellen der oberen Preßformhälfte zwei Hebelarme angelenkt sein, die nach unten
gerichtet und in senkrechten Führungen des Pressensockels geführt sind. Diese Hebel
sind am unteren Ende mit Rurbelarmen gekuppelt, die beim Ausschwenken um go° die
Hebel und damit die obere Preßformhälfte anheben bzw. senken. An einer über den
Führungen für die Hebel liegenden Stelle sind zwei Rollen vorgesehen, zwischen denen
die Hebel ebenfalls geführt sind. Sobald die Hebel etwa in der oberen Endstellung
angekommen sind und teilweise aus den unteren Führungen vorstehen, gelangen Aussparungen
an den Führungsflächen mit den Rollen in Eingriff, worauf die obere Preßformhälften
nach hinten geschwungne und verschwenkt werden kann, so daß das Abziehen des Reifens
aus der unteren Preßformhälfte erleichtert wird.