-
Elektrische Modell- oder Spielzeuglokomotive hie Erfindung 1>ezielit
sich auf elektrisch augetriebene Modell- oder Spielzeuglokomotiven und betrifft
die bauliche und betriebliche Vervollkommnung des Fahrgestells. Mit der Erfindung
wird sowohl eine gleichmäßigere Verteilung des Lokomotivgewichts auf die Räder zur
Verminderung des Rutschens und der Schleuderneigung sowie zur Erreichung einer besseren
und gleichmäßigeren Zugkraft der Lokomotive als auch eine Stromabnahme über mindestens
je zwei Räder auf jeder Seite der Lokomotive zur Vermeidung von besonderen, auf
den Schienen schleifenden Stromabnehmern bezweckt.
-
Bei den bekannten elektrischen Modell- oder Spielzeuglokomotiven ist
infolge der starren Anordnung der Achsen das Lokomotivgewicht meist nicht mit gleichmäßigem
Druck über die Räder auf die Schienen verteilt, sei es, daß nicht alle Triebachsenräder
gleichzeitig auf den Schienen aufliegen, sei es, daß sie zwar gleichzeitig, aber
nicht mit gleichmäßigem Druck auf den Schienen aufliegen. Daher kommen infolge der
zumeist nicht gegebenen Lage der Oberkanten der beiden Gleisschienen in einer Ebene
oft nur einige, manchmal nur zwei der Räder zur festenAuflage auf dieSchienen. Dadurch
neigt die Lokomotive zum Schleudern und zum Rutschen ihrer Räder, so daß die Zugkraft
der Lokomotive stark vermindert und ungleichmäßig wird. Ferner erfolgt bei den bekannten
Modell- und Spielzeuglokomotiven die Stromabnahme entweder ausschließlich oder wenigstens
über zwei Schienenschleifkontakte. Bei allen elektrischen Modell- oder Spielzeuglokomotiven
sind abervier Stromabnahmekontakte erforderlich, um die in den Weichen und
Kreuzungen
notwendigerweise vorhandenen strorcnlosen Gleisstücke zu überbrücken. Da jedoch
bei den bekannten Lokomotiven häufig nur zwei Räder auf den ('leisen aufliegen und
dadurch als Stromabnehmer wirken, müssen die beiden anderen Stromabnehmer Schienenschleifkontakte
sein. Solche Schienenschleifkontakte sind aber in mehrfacher Hinsicht nachteilig.
Infolge ihres starken Verschleißes schleifen sich in ihnen bald Rillen ein; diese
verschmutzen leicht und führen dadurch zu Stromunterbrechungen. Letztereführen bei
manchen derartigen Lokomotive zu unerwünschten, selbsttätigen Umschaltungen des
Stromes hinsichtlich eines Wechsels der Fahrtrichtung oder der Kupplung oder des
@ Lichts usw. Solche Schienenschleifkontakte sind @außerdem# zusätzliche, den Bau
und die Anschaffung einer mit ihnen versehenen Lokoinotive verteuernde Teile und
erfordern zur Vermeidung der genannten, mit ihnen verbundenen Nachteile ihr öfteres
Auswechseln, wodurch auch der Betrieb von mit- solchen Lokomotiven befahrenen Bahnen
verteuert wird.
-
Diese Schwierigkeiten und Nachteile sind durch die elektrische Modell-
und, Spielzeuglokomotive nach der Erfindung vermieden. Ihr Wesen besteht darin,
(lau wenigstens eine der angetriebenen Achsen um eine in einer durch die Längsmittelachse
der Lokomotive gelegten lotrechten Ebene liegende Achse in einer zu dieser lotrechten
Ebene pendelbar angeordnet ist. Hierbei ist vorteilhaft jede der pendelbaren Antriebsachsen
in einem pendelbar angeordneten Rahmen gelagert, außerhalb oder innerhalb dessen
die beiden,Räder der betreffenden Antriebsachse sitzen.
-
Auf Grund dieser Erfindungsmerkmale sind folgende Vorteile erreicht:
Infolge der pendelnden Anordnung von wenigstens einer Achse des Lokoaiotivfahrgestells
kommen dauernd mindestens vier 1,'äder desselben, auch wenn nur drei davon in einer
Ebene zur Auflage gelangen, zur festen Berührung mit dem Gleis. Dadurch verteilt
sich das Gewicht der Lokomotive gleichmäßig über die, vier Räder ;in vier Punkten
auf die Gleise, was wiederum durch die damit erreichte vergrößerte Reibung eine
,gleichmäßige und erhöhte Zugkraft sowie eine Vernieidung jeglicher Rutsch- und
Schleuderneigung der Lokomotive bewirkt. Außerdem ist durch die ständige Auflage
von mindestens vier Rädern (auf jeder Seite der Lokomotive zwei) auf den stromfii'hrenden
Gleisen die Voraussetzung gegeben, den Strom dem Motor der Lokomotive unmittelbar
über die Räder zuzuführen, und zwar ohne Verwendung heaonderer, stark verschleißender
und leicht verschniutzender Schienenschleifkontakte. Dadurch werden also auch die
störenden Stromunterbrechungen vermieden. Außerdem werden,hierdurch sowohl die Herstellung
als auch der Betrieb und die Pflege der Lokomotive vereinfacht und verbilligt.
-
Eine besonders einfache und vorteilhafte Anordnung der Antriebsachsen
besteht erfindungsgemäß darin, daß jede Antriebsachse in einem Rahmen gelagert ist,
der bei starrer Achse starr, bei pendelbar angeordneter Achse pendelbar angeordnet
ist, wobei die Räder der Antriebsachsen in jedem Fall außerhalb oder innerhalb,
des Rahmens sitzen können.
-
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist jede der Achsen in ihrem
Rahmen mittels zweier Blechzuglaschen gehalten, deren jede von einem der beiden
Achsenenden durchgriffen, unter Anzug um das Rahmenblech umgelegt, dadurch an ihm
aufgehängt ist und die beiden Achsen-enden je in einer Ausnehmung des Rahmens rastend
und drehbar hält. Dadurch ist ein jederzeit müheloses und schnelles Auswechseln
der Antriebsachsen mit ihren Rädern, mithin ein Ersatz derselben durch Räder gleicher
oder anderer Größe und damit eine Ver-;inderung der Geschwindigkeiten der Lokomotive
ermöglicht.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der elektrischen Modell-
oder Spielzeuglokomotive schaubil.dlidh dargestellt.
-
Abb. i zeigt das Fahrgestell der 1_okomotive mit Motor und einer in
einem starren Rahmen angeordneten starren Antriebsachse sowie die Halterung für
den nicht eingezeichneten Pendelrahmen einer zweiten, pendelnden Antriebsachse:
Abb. 2 zeigt einen Pendelrahmen mit eingebauter Pendelachse bei innerhalb des Rahmens
sitzenden Rädern, während Abb. 3 einen Pendelrahmen mit Pendelachse bei außerhalb
des Rahmens sitzenden Rädern darstellt; Alib.4 zeigt das vollständige Fahrgestell
der Lokomotive entsprechend Abb. i mit Motor und einer starren Antriebsachse mit
einem starr anneordneten Rahmen sowie mit einer pendelbar angeordneten Antriebsachse
in einem Pendelrahmen.
-
Die elektrische Modell- und Spielzeuglokomotive 'hat in ihrem Fahrgestell
einen vorteilhaft U-förmigen Bügel i, der mit seiner Öffnung nach unten gerichtet
ist. Am Steg dieses Bügels i ist der Antriebsmotor 2 befestigt. Bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel sind für das Fahrgestell der Lokomotive zwei Antriebsachsen
3 und 4 vorgesehen. Die Achse 3 ist als starre Antriebsachse ausgebildet. Zu diesem
Zweck ist der U-förmige Halterungsbügel i an seinem 'ents'entsprechenden En-de mit
einemstarren Rahmen 5ver -sehen oder zu einem solchen ausgebildet, in dem die Antriebsachse
3 starr, aller drehbar gelagert ist. Auf dieser sitzt das Schneckenrad (i, <las
von der auf der Motorwelle 2° sitzenden Schnecke j angetrieben wird. Die andere
Antriebsachse 4 ist in einem Rahmen 8 drehbar gelagert. :1uf ihr sitzt das Schneckenrad
9, welches von d -e r auf <lern entgegengesetzten Ende der lfotoi-«-elle 2° sitzenden
Schnecke io angetrieben wird.
-
Erfindungsgemäß ist wenigstens eine der angetriebenen Achsen 3. .I,
für vorliegenden Fall die Achse 4, um eine Achse ii pendelbar angeordnet, die in
einer lotrechten Ebene liegt, welche durch die Längsmittelachse der Lokomotive gelegt
ist. Hierbei erfolgt die Pendelung der Pendelachse 4 in einer Ebene, welche zu der
durch die Längsinittelachse der Lokomotive gelegten Ebene lotrecht liegt. In besonders
einfacher Weise ist dieses dadurch
verwirklicht. <lau der die
Achse 4 drehbar aufnelimcnc1e Rahmen 8 -inerseits mittels eines Zapfens i 2a in
einem Loch, a des Halterungsbügels i, anderseits mittels eines entsprechenden Zapfens
12b in einem 1,0c11 2b des Verkleidungsbleches des Motors 2 um die
Achse ii drehbar gelagert ist.
-
Hierbei l:iinucit sowohl die Räder 13, i4 der pendelbaren Antriebsachse
4 als auch die Räder i.5 der starr gelagerten Antriebsachse 3 entweder gemäß Abb.
2 innerhalb des Rahmens 8 bzw. 5 oder gemäß Abb. 3 außerhalb der Rahmen 8, 5 sitzen.
Der Sitz der I"ider richtet sich nach der jeweiligen Zweckmäßigkeit bei dem betreffenden
Modell. Die Triebachsenräder 13. 14, 15 sind in jedem Falle gegeneinander isoliert
angeordnet.
-
Die Anordnung bzw. Befestigung der Radachsen 3. 4 in den Rahmen 5
bzw. 8 erfolgt in besonders einfacher. zweckmäßiger und vorteilhafter Weise ertindttngsgem@iß
dadurch, daß jede drer Achsen in ihrem Rahmen inittcls zweier Blechzuglaschen
16, 17 gehalten ist, die von den Achsenenden durchgriffen. unter Anzug
bei 16a bzw. 17a um die Oberkante des Rahmens umgelegt, dadurch an ihm :itifgeli:ingt
sind und hierdurch die beiden Acliseileil<lvn je in einer Ausnehtnung 5a bzw.
8a des Rahmens ; bzw. 8 rastend und drehbar halten.
-
1)ie «'irkungsi@--eise ist die folgende: Wenn infolge LTnel>enheiten,
Verwindungen od. dgl. der Oberkanten der Gleisschienen ein oder mehrere Räder der
1.okomotiv.^ an sich nicht zu gleicher "Zeit und nicht mit gleichem Druck zur Auflage
auf den Gleisschienen l:oniinen würden, würde die Zugkraft der Lokomotive geschwächt
und unregelmäßig sowie gleichzeitig die Stromabnahme über diese Räder unterbrochen
sein, -%Nodtircli die Zugkraft der 1.okrnnotii-e noch inAir %-ertltiregelmäßigt
und gescliw:iclit iviirde sowie Stiirungen itn Betrieb der Bahn ausgelöst würden.
-
Um <li-ese \acliteile zu vermeiden, werden die R<irl@;r der
wenigstens einen Pendelachse durch das Gewicht der l.ol;onioti\-e infolge ihrer
erfindungsgemäß pendelbaren Anordnung derart auf die Gleise gedrückt, daß, falls
das eine Rad zuerst das Gleis berührt, es so weit nach oben zurückweicht, bis das
andere Rad ebenfalls zur Auflage auf seine' Schiene mit gleichem Gewichtsdruck,
wie das erste Rad, gelangt. Dieses Ausgleichsspiel erfolgt bei lauf--nder Lokomotive
.ständig von selbst. Dadurch ist eine stetige, gleichmäßige Zugkraft der Lokoniotive
gewährleistet und Stromunterbrechungen sind ausgeschlossen. Außerdem wird ermöglicht,
(lau man keine Schienenschleifkontakte benötigt., sondern den' Strom ausschließlich
über die Räder abnehmen kann.