DE830455C - Verfahren zur Herstellung eines einweisshaltigen Binde- und Quellmittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines einweisshaltigen Binde- und QuellmittelsInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines eiweißhaltigen Binde- und Quellmittels Es ist bekannt, Kasein durch Behandlung mit Natriumbicarbonat quellfähig zu machen oder aufzuschließen. In dieser Form ist es seit fast :Io Jahren als Nährmittel bekannt. Ob das Verfahren direkt auf Trockenmilch übertragbar sei, wurde nicht geprüft. Für manche Zwecke war dies aber angebracht, zumal die gewöhnliche Trockenmilch ihre Löslichkeit größtenteils eingebüßt hat. Auch erscheint es nicht rationell, das Kasein erst auszuscheiden, um es hinterher aufzuschließen, zumal bei solcher Arbeitsweise wichtige Bestandteile der Milch (Zucker und Salze) verlorengehen.
- In der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Aufschließen von Trockenmagermilch mit dem Ziele, diese als eiweißhaltiges Binde- und Quellmittel zu verwenden, indem Magermilch mit Natriumbicarbonat bis zum doppelten Betrage des jeweils ermittelten Säuregrades der Milch neutralisiert wird. Hierbei wird die jeweils errechnete Menge Natriumbicarbonat entweder der flüssigen Magermilch eingerührt und mit dieser zur Trockene gebracht oder aber die Magermilch in Pulverform mit der wässerigen Lösung der berechneten Menge Natriumbicarbonat durchgeknetet, durchgesiebt und bei gelinder Wärme zur Trocknung gebracht.
- Als Ausführungsbeispiele zur vorliegenden Erfindung werden folgende angeführt: Ausführungsbeispiel i ioo g gepulverte Trockenmagermilch werden mit 2,5 bis 2,7 g Natriumbicarbonat (in etwa 30 g kalt gelöst) je nach dem ermittelten Soxhlet-Henkel-Grad innig verrieben und durch ein 2-mm-Sieb passiert. Das so behandelte Gemisch wird in dünner Schicht an einem warmen Ort (evtl. Trockenanlage) ausgebreitet und auf das ursprüngliche Gewicht getrocknet. Das so erhaltene Produkt ist neutral oder zeigt lediglich ganz schwach alkalische Reaktion. Der pH einer Lösung von io g des fertigen Quell-und Bindemittels in 9o ccm Wasser liegt hei höchstens 7,1. , Ausführungsbeispiel e In der gleichen Weise wird flüssige Magermilch nach Ermittlung ihres Säuregrades in Soxhlet-Henkel mit der berechneten Menge Bicarbonat versetzt und zur Trockene eingedampft. Der PH des Erzeugnisses liegt ebenfalls bei 7,1.
- Die Menge des Bicarbonats richtet sich nach dem sogenannten Säuregrad der Milch. Im vorliegenden Falle beträgt dieser 5,8 Säuregrade, bei einer Lösung von 9 g Trockenmilch in 9i ccm Wasser. Umgerechnet auf ioo g Trockenmilch wären dies 6:4,5 Säuregrade entsprechend 1,35 g Natriumbicarbonat.
- a) ioo g ,Milchpulver wurden in einer '/f-Liter-Schale unter dauerndem Verrühren mit einer Auflösung von 1,35g Bicarbonat (99,5%ig) in 2o ccm Wasser gründlich verrieben, hierauf durch ein 2-mm-Sieb passiert und über Nacht auf Papier flach ausgebreitet. Ausbeute 103 g.
- b) In gleicher Weise wurden drei weitere Proben Milch von je ioo g mit 1,6 g Natriumbicarbonat in 22 ccm Wasser, mit 2,02 g Natriumbicarbonat in 25 ccm Wasser, mit 2,70 g Natriumbicarbonat in 35 ccm Wasser verarbeitet. Ausbeuten 105 g, io6 g und io8 g.
- Die Neutralitätszahl nach U 1 e x und M o h r der Fertigprodukte ('/lo ccm Lauge bzw. Säure für i g) betrugen o,5 ccm Lauge, 0,3 ccm Lauge, 0,3 ccm Säure, 0,4 ccm Säure, d. h. in den beiden ersten Versuchen (mit der theoretischen Menge sowie 2o% Überschuß von Natron) zeigten die Bindemittel noch schwachen Säuregrad, beim dritten Versuch mit 5o % Überschuß von Natron (1,35 -I- o,67 = 2,02 g) setzt der Umschlag ein. Dieses Bindemittel hat schon einen gewissen nachweisbaren Überschuß von Natron, der sich beim vierten Versuch noch etwas steigert. Im Verhältnis i mit 4 bis 5 Teilen Wasser angerührt quellen diese Bindemittel, insbesondere 4, nach einhalb- bis einstündigem Stehen zu einer guten Gallerte, die sich schaumig schlagen läßt.
- Die Bindemittel i und 2 sind ebenfalls quellbar, wenn auch nicht so gut wie 3 und 4.
- Einleichter laugiger Geruch verliert sich an der Luft vor allem bei leichtem Anwärmen. Eine solche Erwärmung wäre zur besseren Umsetzung der Milch mit dem Natriumbicarbonat zu empfehlen. Die Arbeitsweise läuft also darauf hinaus, daß ioo'teile gepulverte Trockenmagermilch mit 2,5 bis 2,7 Teilen Natron (in etwa 3o Teilen Wasser kalt gelöst) innig verrieben werden, durch ein 2-mm-Siel) passiert, am warmen Ort dünn ausgebreitet und auf das ursprüngliche Gewicht ausgetrocknet werden.
- Sofern eineTrockentrommel zur Verfügung steht, kann das Natriumbicarbonat der flüssigen Milch direkt zugesetzt und über der Trommel ausgetrocknet werden.
- Das beanspruchte Bindemittel soll, soweit zulässig, in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Keine Anwendung soll es als `'Wurstbindemittel finden, solange es die geltenden Gesetze verbieten, dagegen soll es für technische Zwecke voll eingesetzt werden und auch pharmazeutischen Zwecken dienen.
Claims (2)
- PATENTANSPRCCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines für Lebensmittel-, technische und pharmazeutische Zwecke verwendbaren eiweißhaltigen Binde-und Quellmittels auf Trockenmagermilchbasis, dadurch gekennzeichnet, daß Magermilch mit Natriumhicarbonat bis zum doppelten Betrage des jeweils ermittelten Säuregrades der Milch versetzt und das Gemisch getrocknet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils errechnete Menge Natriumbicarhonat entweder der flüssigen Magermilch eingerührt und mit dieser zur Trockene gebracht wird, oder aber, daß die Magermilch in Pulverform mit der wässerigen Lösung der berechneten Menge Natriumbicarbonat durchknetet, durchsiebt und bei gelinder Wärme zur Trocknung gebracht wird.
Applications Claiming Priority (1)
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