DE830429C

DE830429C - Schaedlingsbekaempfungsmittel

Info

Publication number: DE830429C
Application number: DEP31265D
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Mueller
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1949-01-09
Filing date: 1949-01-09
Publication date: 1952-02-04

Description

(WlGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 4. FEBRUAR 1952

p 31265 IVa/451 D

Ludwigshafen/Rhein

Schädlingsbekämpfungsmittel

Es sind l>ereits blausäurehaltige Schädlingsl>ekämpfungsmittel vorgeschlagen worden, welche aus mit flüssiger Blausäure getränktem porösem Kunststoff", insbesondere porösem Harnstoffformaldehydkondensationsprodukt, ibestehen. Derartige Trägerstoffe vermögen erhebliche Mengen flüssiger Blausäure aufzunehmen und, in geschlossenem Gefäß an den Verwendungsort gebracht, nach öffnen des Gefäßes die Blausäure leicht und vollständig wieder abzugeben.

Es wurde nun gefunden, daß man Kunststoffe der erwähnten Art auch vorzüglich dazu benutzen kann, andere leicht verdampfbare, zur Schädlingsbekämpfung geeignete Flüssigkeiten als Blausäure, z. B. Mefhylformiat, Acrylnitril, Trichloracetonitril o. dgl., aufzusaugen und durch Verdunstenlassen in dem zu begasenden Raum zu verteilen. Zweckmäßig verwendet man mit einer Aufhängevorrichtung versehene, mit dem Kunststoff in Flookenform gefüllte Drahtkörbe von solcher Größe, daß sie eine bestimmte, dem zu begasenden Raum angepaßte Menge, z. B. ein Kilogramm, der Flüssigkeit aufzunehmen vermögen. Aus diesen Körben tritt die Flüssigkeit leicht in Dampfform in den zu begasenden Raum aus.

Die Verwendung der Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung ist frei von Nachteilen, die sich ibei der bisherigen Anwendung der genannten Flüssigkeiten durch Versprühen aus einer Düse mittels Pumpe nicht immer vermeiden ließen; bei ungenügender Vernebelung konnten durch herabfallende Tröpfchen Beschädigungen an den Einrichtungsgegenständen entstehen oder es bildeten sich in der Nähe des Sprühstrahls Gaskonzentrationen aus, die innerhalb der Explosionsgrenzen lagen und bei Gegenwart einer

Zündquelle zu Explosionen führen konnten, oder Undichtigkeiten an der Pumpe konnten zu Gasvergiftungen des Personals führen. Man hat zwar l>ereits das Sprühverfahren zu ersetzen versucht, indem man die Flüssigkeiten von auf einem Stab aufgereihten Scheiben aus Papierstoff aufsaugen ließ und die Scheiben in den zu begasenden Raum brachte. Gegenüber diesem Verfahren haben die Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung den Vorteil, daß die Flüssigkeiten von dem porösen Kunststoff in erheblich größerer Menge und besonders schnell aufgesaugt und langsamer wieder abgegeben werden, wodurch zu hohe Gaskonzentrationen in der Nähe der Verdunster vermieden werden. Für die Handhabung vorteilhaft ist das geringe Gewicht der Kunststoffflocken.

Beispiel

Ein mit einer Aufhängevorrichtung versehener, zylindrischer Korb von 40 cm Länge und 14 cm Durchmesser aus dünnem Drahtgeflecht von 18 mm Maschenweite (Gewicht 115 g) wird mit 80 g porösem Harnstoff formal dehydkondensationsprodukt in Flockenform gefüllt und in flüssiges Methylformiat eingetaucht, \vol>ei er 1100 g Methylformiat aufnimmt. Er wird in dem zu begasendin Raum bei gewöhnlicher Temperatur aufgehängt. Nach ι Stunde sind 155 g = 14%, nach 2 Stunden weitere 415 g = 38%, nach 3 Stunden weitere 230 g= 21% und nach 24 Stunden der Rest des Methylformiates verdampft.

Claims

Pa T E N T A N S P R U C H :

Schädlingsbekämpfungsmittel, bestehend aus porösem Kunststoff, insbesondere porösem Harnstoff formaldehydkondensat ionsprodukt als Trägerstoff und anderen leicht verdampfbaren, zur Schädlingsbekämpfung geeigneten Flüssigkeiten außer Blausäure, insbesondere Methylformiat, Acrylnitril, Trichloracetonitril o. dgl.

θ 2996 1.