DE828110C - Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Gummikabeln und aehnlichen Erzeugnissen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Gummikabeln und aehnlichen ErzeugnissenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Gummikabeln und ähnlichen Erzeugnissen Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren und eine Vorrichtung zum Vulkanisieren von Gummikabeln und ähnlichen Erzeugnissen. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die mit großer Vorschubgeschwindigkeit aus der Bleipresse kommenden Kabel möglichst mit gleichbleibender Vorschubgeschwindigkeit durch den Vulkanisierungsprozeß zu führen. Würde man die Kabel gradlinig durch den Vulkanisierungsprozeß fiihren, so wären bei der großen Vorschubgeschwindigkeit der Bleipresse recht große Längen für die Vulkanisationsräume erforderlich, die nicht nur sehr unhandlich wären, sondern auch räumlich schwer unterzubringen sind und die weiterhin zu kostspielig in der Beheizung und Isolierung sind. Aus diesem Grunde werden bisher die aus der Bleipresse kommenden Kabel nach der Abkühlung auf Trommeln aufgewickelt und in großen, kostspieligen und sehr viel Raum erfordernden Autoklaven beheizt, eine Methode, die nicht nur sehr viel Raum beansprucht, sondern auch umständlich und kostspielig ist.
- Dieses Problem hat in der Erfindung eine Lösung gefunden. Das neue Verfahren besteht darin, daß die aus der Ummantelungsmaschine kommenden Kabel über zwei oder mehrere in einem Vulkanisationsbad angebrachte drehbare Rollen oder Walzen in einer der Vorschubgeschwindigkeit entsprechenden Zahl von Windungen geführt werden, wobei die Kabel mittels eines auf den Rollen im Vulkanisationsbad aufgewickelten Seiles, Drahtzuges o. dgl. in das Vulkanisationsbad eingeführt werden.
- Durch dieses Verfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungen ist das Problem befriedigend gelöst.
- Nunmehr ist es möglich, dem Vulkanisationsbad eine zweckentsprechende Gestalt zu geben, die sich in jedem Raum direkt hinter derBleipresse aufstellen läßt.
- Dieses Vulkanisationsbad läßt sich leicht und ökonomisch heizen und isolieren. Gegenüber der bisher iiblichen Vulkanisationsmethode in Autoklaven bringt das neue Verfahren den großen Vorteil, daß die Vulkanisation in einem Arbeitsgang mit der Ummantelung vorgenommen werden kann, so daß nicht nur die sehr erheblichen Kosten für die Einrichtung der Autoklaven und für den daffir erforderlichen Raum fortfallen, sondern auch nahezu sämtliche Bearbeitungskosten, da das neue Verfahren vollautomatisch durchgeführt werden kann. Durch das Verfahren wird mithin eine ganz erhebliche Senkung der Herstellungskosten von Gummikabeln erzielt.
- In der Zeichnung sind verschiedene Vulkanisationsbäder als Ausführungsbeispiele zur Ausführung des Verfahrens dargestellt. Es zeigt Fig. I und 2 ein Vulkanisationsbad in Seitenansicht und in der Draufsicht, teilweise im Schnitt, Fig. 3 und 4 ein anderes Vulkanisationsbad in Seitenansicht und Draufsicht, teilweise im Schnitt.
- Nach dem neuen Verfahren wird das aus der nicht dargestellten Bleipresse mit hoher Vorschubgeschwindigkeit kommende Kabel I in einem Vulkanisationsbad über zwei oder mehrere Rollen in einer der Vorschuhgeschwindigkeit entsprechenden Zahl von Führungsrillen geleitet. Das von der Bleipresse kommende Kabel wird durch eine Öffnung 2 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 3 in das Vulkanisationsbad eingeführt und nach Passieren von 2 oder mehreren Rollen mit ihren verschiedenen Führungsrillen durch die Öffnung II, die zweckmäßigerweise gleichfalls oberhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt, wieder ausgeführt. Das Vulkanisationsbad ist mit einer Flüssigkeit gefüllt mit entsprechend hohem Siedepunkt, beispielsweise Glycerin, das mittels einer nicht dargestellten Heizung auf die Vulkanisationstemperatur gebracht und darauf gehalten wird.
- In dem Ausführungsbeispiel der Fig. I und 2 sind in den Seitenwänden 4 und 5 des Bades die Rollen 6 und 7 mittels Achsen bzw. Achszapfen drehbar gelagert. Der Durchmesser der Rollen richtet sich nach der Stärke der Kabel; es ist zweckmäßig, ihn relativ groß zu wählen, damit die starren Kabel keine zu starken Krümmungen erfahren müssen. Die Kabel werden von der Bleipresse mit einer gewissen Kraft vorgeschoben, jedoch wird es normalerweise erforderlich sein, auch die nicht dargestellte Aufwickelrolle mit einer entsprechenden Drehgeschwindjgkeit anzutreiben. Reicht auch dieser Antrieb nicht aus, so ist es auch möglich, die Rollen im Bad mit einer entsprechenden Drehgeschwindigkeit anzutreiben.
- Die beiden Rollen 6 und 7 sind auf ihrem Umfang mit parallel angeordneten Rillen 8 versehen, die als Führung für die Kabel dienen.
- Das von der Bleipresse kommende Kabel I wird bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. I und 2 auf die zweite Trommel 7 geführt und hier um die erste Rille 8 gelegt. Um für die Führung des Kabels über die beiden 'Rollen den erforderlichen Vorschub zu schaffen, sind zwei Umlenkrollen 9 und 10 vorgesehen, deren Rillen jedesmal um eine halbe Ganghöhe versetzt angeordnet sind, so daß das Kabel auf der Rolle 6 immer um einen Gang vor liegt, wodurch der schraubenlinienförmige Vorschub zustande kommt.
- Das Kabel verläßt das Bad von der Rolle 6 nach dem Passieren aller Führungsrillen durch die Öffming II, wird evtl. nach Zwischenschaltung von Reinigungsbädern auf die Aufwickelrolle aufgewickelt und ist dann versandbereit.
- Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 ist eine große Anzahl von Rollen 12 auf einem Kreisbogen angeordnet, die wieder drehbar in den Seitenwänden 4 und 5 gelagert sind. Die Rollen I2 können mittels eines Zahnkranzes angetrieben werden. Die Rillen 8 auf diesen Rollen sind jedesmal um Iln des Abstandes der einzelnen Rillen versetzt zueinander angeordnet, wobei n gleich der Zahl der Rollen ist. Auf diese Weise wird wieder der schraubenlinienförmige Vorschub erhalten.
- Diese Ausführungsform bringt gegenüber der in Fig. I und 2 dargestellten Form den Vorteil, daß das Kabel bei seinem Durchgang durch das Bad nur einer gleichbleibenden Krümmung ausgesetzt ist. Dadurch wird eine beträchtliche Einsparung an Vorschubenergie erzielt. Bei dem großen Durchmesser des Kreisbogens, auf dem die Rollen 12 angeordnet sind, sind naturgemäß entsprechend weniger Rillen 8 erforderlich, um die nötige Vulkanisationszeit des Kabels im Bad zu erhalten.
- Das Einführen der Kabel in das Bad erfolgt erfindungsgemäß nach folgendem Verfahren: Auf den parallelen Führungsrillen 8 wird ein Seil, Drahtzug o. dgl. von Hand in der vorgeschriebenen Lage aufgewickelt. Dieses Seil wird auf der einen Seite an dem Kabelanfang befestigt und auf der anderen Seite auf der Aufwickelrolle. Werden die Antriebe eingeschaltet, so wird das Kabel durch das Seil zwangsläufig auf dem vorgezeichneten Wege in das Bad eingeführt bis der Kabelanfang auf der Aufwickeltrommel befestigt ist und nunmehr von selbst weiterläuft. Das Seil wird entfernt, um am Ende der Arbeit an dem die Bleipresse verlassenden Kabelende wieder befestigt zu werden. Mit diesem Kabelende wird dann das Seil wieder in das Bad eingeführt, wo es bis zur nächsten Arbeit liegenbleibt.
- Besteht das Bad aus einem hochwertigen Medium, beispielsweise Glycerin, so werden zweckmäßig vor der Auslaßöffnung II Abstreifbürsten 27 o. dgl. (Fig. 3) angebracht, die die anhaftende Badflüssigkeit abstreifen, die in das Bad zurückläuft. Hinter dem Vulkanisationsbad können noch weitere Reinigungsbäder, Berieselungen o. dgl. vorgesehen werden, die den Rest der Badflüssigkeit abspülen, um sie wiederzugewinnen.
- Das Vulkanisationsbad ist durch einen Deckel I8 geschlossen, so daß es nur durch die Öffnungen 2 und II mit der Außenluft in Verbindung steht, mithin Verdunstungsverluste kaum auftreten können. Dasselbe gilt für die Wärmeverluste. Da sich das Bad gut isolieren läßt, treten praktisch überhaupt keine Wärmeverluste auf, sondern die aufgewandte Wärme wird nahezu restlos zur Vulkanisierung des Kabels verwendet.
- In den Stirnwänden 19 und 20, in denen die Ein-bzw. Auslaßöffnung angebracht ist, sind Führungsrollen 2I, 22 angebracht, desgleichen vor diesen Öff- nungen die seitlichen Führungsrollen 23, 24, so daß die Kabel nach allen vier Seiten auf Rollen geführt sind und somit Beanspruchungen und Schäden nicht auftreten können.
- Dient der Bleimantel des Kabels lediglich der Vulkanisation und muß er nach dem Bad wieder entfernt werden, so können die Vorrichtungen dazu direkt hinter dem Bad angeordnet werden, so daß in jedem Fall das fertig vulkanisierte Kabel auf die Versandrolle auflaufen kann.
- PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zum Vulkanisieren von Gummikabeln und ähnlichen Erzeugnissen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Ummantelungsmaschine kommenden Kabel über zwei oder mehrere in einem Vulkanisationsbad angeordnete Rollen (Walzen, Zylindermäntel o. dgl.), in einer der Vorschubgeschwindigkeit und der Vulkanisationszeit entsprechenden Zahl von Windungen geführt werden.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabel mittels eines am Kabelanfang befestigten, auf die Rollen im Vulkanisationsbad aufgewickelten Seiles, Draht zuges o. dgl. in das Vulkanisationsbad eingeführt werden.3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabel auf den Rollen durch Führungen weitergeleitet werden.4. Verfahren nach Anspruch I, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil an das Ende des Kabels angeschlossen und so wieder auf die Rollen im Vulkanisationsbad aufgerollt wird.5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabel nach Passieren des Vulkanisationsbades auf Rollen aufgewickelt werden, die mit einem der Vorschubgeschwindigkeit entsprechenden Antrieb versehen sind.6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen im Vulkanisationsbad mit einem dem Vorschub entsprechenden Antrieb versehen werden.7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in der Seitenwandung (4, 5) eines formgerechten, mit einer geeigneten Flüssigkeit gefüllten und auf die Vulkanisationstemperatur erhitzten Behälters zwei oder mehrere Rollen (Walzen, Zylindermäntel o. dgl.), drehbar gelagert sind.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen mit parallelen Führungsrillen versehen sind.9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von 2 Rollen mit Führungsrillen Umlenkungsrollen (9, I0) bzw. versetzte Rillen vorgesehen sind.10. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß zahlreiche Rollen auf einem Kreisbogen so angeordnet sind, daß die Führungsrillen auf den einzelnen Rollen jeweils um Iln ihres Abstandes gegenüber den Führungsrillen der vorliegenden Rolle versetzt sind, wobei n die Anzahl der Rollen bedeutet, wodurch der notwendige Kabelvorschub erreicht wird.
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