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" Vorrichtung zum Herstellen von Papierrohren Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Herstellen von Papierrohren mit einem Wickeldorn, der ein mittels
Tauchrollen mit Bitumen o. dgl. getränktes Papierband aufwickelt. Dabei soll das
Papierband möglichst vollständig von dem Bitumen durchtränkt werden, um alle Papierfasern
in Bitumen einzuschließen, damit das Papierrohr völlig unempfindlich gegen Wasser,
Säure, Gase o. dgl. wird.
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Es ist bekannt, das Bitumen durch Eintauchen des Papierbandes in eine
Bitumenwanne auf das Papier aufzubringen. Mit Rücksicht auf die Breite des Papierbandes
von etwa 3 m bereitet jedoch dieses Tauchverfahren verschiedene Schwierigkeiten,
so daß auch ein gleichmäßiger Bitumenauftrag durch Tauchen nicht erzielt werden
kann.. Außerdem leidet das Gefüge des Papierbandes und insbesondere die Festigkeit
hierbei sehr stark durch diegroße Hitzedes Bittumenbades.
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Um diese Festigkeitsverminderung zu vermeiden, hat man vorgeschlagen,
das Papier nur kurze Zeit mit dem Bitumen in Berührung zu bringen. Das hat aber
wieder den Nachteil, daß keine gleichmäßige Benetzung bzw. Tränkung des Papierbandes
eintritt.
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Es ist ferner auch bekannt, flüssiges Bitumen auf die eine Seite des
Papierbandes mittels einer in flüssiges Bitumen eintauchenden beheizten Aüftragswalze
vorzunehmen, über die man das Papierband führt. Bei diesem Verfahren wird das Papierband
um einen Teil des Umfanges der Auftragsw alze herumgeführt.
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Wird nun, wie üblich, das Papierband um einen größeren Teil des Walzenumfanges
geführt, so ist die Einwirkung des heißen Bitumens auf das Papier wiederum
so stark, daß die Festigkeit stark vermindert wird und das Papierband beim Aufwickeln
auf den Dorn leicht reißt. Läßt man andererseits das Papierband nur um einen kleinen
Teil des Walzenumfanges laufen, so ergibt sich eine ungenügende und ungleichmäßige
Tränkung.
Es hat sich herausgestellt, daC, mit den vorgenannten
bekannten Verfahren die für eine wirtschaftliche Herstellung von Papierrohren hauptsächlich
in Frage kommenden minderwertigen Papiersorten, z. B. gewöhnliches Schrenzpapier,
nicht verwendet «-erden können, da deren Gefüge die bisherige Behandlung nicht aushält
und vor allem die Festigkeit des Papiers beim Aufbringen des Bituinens so stark
leidet, daß ein Reißen des Papierbandes eintritt.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ermöglicht nun nicht nur ein sehr
gleichmäßiges Auftragen einer Bituinenschicht auf beide Papierseiten und damit ein
gleichmäßiges Durchtränken der Papierbahn voll beiden Seiten, sondern vor allein
auch die vorteilhafte Verwendung voll gewöhnlichen Papiersorten, -,vie z. B. Schrenzpapier.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus zwei in Richtung des Papiervorschubes
hintereinanderstehenden Bitumenwannen mit je einer in das Bitumen eintauchenden
Auftragswalze und einer über der ersten Wanne befindlichen Umlenkrolle in solcher
Anordnung, daß das Papierbaild nahezu tangential über die mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
als der Papiergeschwindigkeit tonlaufenden Tauchrollen geführt wird und die Strahlungswärme
des in den beiden Wannen befindlichen Bitumens auf das Papierband einwirkt und dieses
ständig bis zum Wickeldorn in klebrigem Zustand hält. Auf diese Weise wird das Bitumen
von den Tauchrollen auf das Papierband bei schmaler Berührungsfläche aufgestrichen,
wobei die Oberfläche des Papiers gleichmäßig finit einer dünnen Bitumenschicht versehen
wird, ohne daß eine wesentliche Durchdringung des Papierbandes mit dein Bitumen
eintritt, im Gegensatz zu den vorerwähnten bekannten Verfahren. Diese volls u ändig
ge Tränkung des Papierbandes mit dem Bitumen tritt vielmehr erst ein, wenn das Papier
fest auf dein Wickeldoril aufgewickelt wird. Es ist also bei dieser neuen Vorrichttmg
möglich, das Papierband verhältnismäßig schnell und mit großer Spannung laufen zu
lassen, ohne daß die Gefahr des Reißens bestellt.
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Es ist all sich bekannt, bei der Herstellung voll geklebten Papierröhren
Leim mittels einer schneller laufenden Auftragswalze auf Papierbänder aufzustreichen.
Es handelt sich hier jedoch nicht um die Herstellung von bitumengetränkteil Papierröhren,
sondern vielmehr um eine Papierröhrenmaschine, bei der um ein Kernrohr ein oder
mehrere schmale Papierstreifen schraubenförmig aufgeklebt werden, wobei diese Streifen
vor dein Ullwickeln auf ihrer die spätere Innenseite der' Umlage bildenden Seite
in der vorbezeichneten Weise mit Leiin bestrichen werden, so daß die aufg
7 e wici zelten Streifen fest auf dem Kern und aufeinanderliaften.
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Es ist ferner auch eine Imprägniermaschine bekannt, finit der auch
von beiden Seiten mit Bitumen versehenes Bitunienpapier, Dachlappe u. dgl. hergestellt
werden kann. Bei dieser Maschine sind schräg übereinander in größerem Abstand zwei
Bitumenwannen mit Auftragswalzen vorgesehen. Die Führung des Papierbandes ist dabei
so, daß sehr lange, nicht beheizte Wege zwischen der ersten Auftragswalze, der zweiten
Auftragswalze und einer Trockentrommel bzw. Aufwickelstelle vorhanden sind, wobei
also auf diesen Wegen das Imprägniermittel kalt wird und erstarrt. Die Führung des
Papierbandes ist außerdem so, dat) dieses die Auftragswalzen nicht tangential berührt,
sondern um einen gewissen Umfangsteil der Auftragswalzen herumläuft. Diese Imprägniermaschine
ist zur Herstellung von bitumengetränkten Papierrohren im Sinne der Erfindung nicht
geeignet.
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Es sei bemerkt, daß sich der Patentschutz nur auf die im Patentanspruch
gekennzeichnete Kombination bezieht.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung illit den Merkmalen der Erfindung
in sclielnatischer Darstellung beispielsweise veranschaulicht. Es bezeichnen: i
eine Papierrolle, 2 und 3 Führungsrollen, d. eine in ein Bitumenbad 5 eintauchende
Auftragswalze, 6 eine Umlenkrolle, ; eine in ein zweites Bitumenbad 8 eintauchende
Auftragstvalze und g einen Wickeldorn. Wie aus der Zeichnung zu entnehmen, ist das
Papierband io mit einer verhältnismäßig kleinen Berührungsfläche, d.li. annähernd
tangential über die beiden Auftragswalzen d und 7 geführt. Das Papier kommt also
mit diesem durch die Bäder 5 und 8 verhältnismäßig heißen Walzen .t und 7 nur kurze
Zeit in Berührung, so daß mit diesen Walzen das Bitumen in reichlicher Menge nur
auf die Papieroberfläche aufgetragen wird. Hinter den Walzen d. und; sind in Laufrichtung
des Papierbandes Abstreifer il und 12 vorgesehen, die zur Erzielung einer gleichmäßigen,
dünnen Bitumen -Schicht das überschüssige Bitumen voni I'apierband abstreifen und
dieses in die Bituinenwannen 13 und 14 zurückleiten. Die geringe Berührungsfläche
zwischen Papierband und Auftragwalze ermöglicht eine Relativbewegung zwischen Papierband
und diesen Walzen. Die beiden Auftragswalzen .I und 7 werden so schnell angetrieben,
daß deren Umfangsgeschwindigkeit größer ist als die Papiergeschwindigkeit bzw. die
Umfangsgeschwindigkeit des Wickeldorns g. So läuft beispielsweise der Wickeldorn
mit einer Uindrellungszahl voll 28 bis 30 Umdrehungen pro Minute
um,
wobei der Durchmesser je nach dein zu wickelnden Rohr zwischen So und 25o inin schwankt,
während die Aüftragswalzen etwa mit einer Umdrehungszahl von 70 Umdrehungen
in der Minute umlaufen. Dadurch, daß damit die Auftragswalzen mit einer größeren
Geschwindigkeit das Bitumen auf das Papier bringen und unter dem Papier gleiten,
tragen sie auf das Papier bedeutend mehr Bitumen auf, als notwendig ist, das durch
das Gleiten der Walzen gewissermaßen auf dem Papier gleichmäßig verrieben wird.
Der Bitumenüberschuß wird dann durch die nachfolgenden Abstreifer i i und 12 abgestrichen.
Dadurch wird ein vollkommen gleichmäßiger Auftrag auf beiden Seiten der Papierbahn
erzielt.
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Da die eigentliche Durchdringung des Papiers erst auf dem Wickeldorn
9 erfolgen soll, ist es erforderlich, das Papierband zwischen Auftragswalze 4 und
Wickeldorn genügend warm zu halten. 'Zu diesem Zweck ist die Bitumenwanne 13 verhältnismäßig
lang ausgeführt, um die Umlenkrolle 6 dicht über der Bitumenwanne anordnen zu können,
so daß die Strahlungswärme des flüssigen Bitumens auf das Papierband einwirkt. Wie
aus der Zeichnung hervorgeht, sind zwei getrennte Bitumenwannen 13, 14 für die beiden
Auftragswalzen vorgesehen, wobei diese Wannen vorteilhaft mit einer Gasheizung 15
beheizt werden. Das Papierband wird bei der gezeigten Ausführung zwischen diesen
beiden Wannen der ersten Auftragswalze zugeführt, und es sind die Heizgase beispielsweise
durch Anordnung der seitlichen Blechwände 16 und 17 an den Wannen so geführt,
daß die Heizgase zwischen den Wannen in der angegebenen Pfeilrichtung hochsteigen
und damit sowohl das zwischen den Wannen zugeführte Papierband als auch das horizontal
über den beiden Wannen laufende Papierband warm halten. Es wird somit die Klebrigkeit
des aufgetragenen Bitumens erhalten, bis das Band zur Wickelrolle 9 gelangt. Bei
dieser Anordnung ist es nicht nötig, daß der Wickeldorn und die Auftragswalzen eine
besondere Heizung erhalten. Beim Aufwickeln auf den Dorn wirkt das Bitumen einerseits
als Klebmittel, das die Papierwindungen fest miteinander verbindet, und andererseits
als Imprägniermittel, das die Papierschichten von beiden Seiten gleichmäßig durchtränkt.
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Die Verwendung von zwei getrennten Bitumenwannen gibt die Möglichkeit,
in der ersten Wanne 13 ein Bitumen zu verwenden, das bei geringerer Temperatur
bzw. Tagestemperatur noch eine gewisse Elastizität besitzt, so daß das Bitumen auch
nach einem gewissen Erkalten noch klebt. In der zweiten Wanne 14 kann dagegen ein
Bitumen verwendet werden, das härter ist und nach dein Erkalten nicht mehr klebt.
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Bei der gezeigten Ausführung ist die Führungsrolle 3 in senkrechter
Richtung verschiebbar angeordnet, um eine gleichmäßige Spannung des Papierbandes
einstellen und auch die Berührung des Papiers mit der Auftragswalze .4 regeln zu
können.