DE405965C

DE405965C - Verfahren zur Herstellung von flachen, federnden Stuetzen, z. B. Korsettstangen

Info

Publication number: DE405965C
Application number: DEJ23629D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-03-01
Filing date: 1923-04-13
Publication date: 1924-11-13

Description

Verfahren zur Herstellung von flachen, federnden Stützen, z. B. Korsettstangen. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni 19i i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom i. März 1923 beansprucht. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zu dessen Durchführung geeigneten Vorrichtungen zur Herstellung von Korsettstangen und ähnlichen flachen, federnden Körpern aus Metalldrähten, die selbst elastisch sind.
Zur Herstellung von Korsettstangen werden in der Regel elastische Metallblätter, beispielsweise aus Stahl., verwendet, die mit einem Überzug oder einer Hülle zum Schutze des Metalls gegen den Rost versehen werden. Für die Herstellung von Korsetten insbesondere werden die so vorbereiteten Stangen gleichmäßig auf dem Umfang des Korsetts verteilt, um die Stützen zu bilden. Diese Stützstangen bieten den Übelstand, daß sie dem Körper bestimmte Bewegungen nur unter Schwierigkeiten ermöglichen, nämlich alle die Bewegungen, die eine Drehung der federnden. Stangen um die Längsachse und keine Biegung bewirken. Infolgedessen ermöglichen derartige Stangen nicht, Korsette und ähnliche Einrichtungen so vollkommen abzustützen, wie dies erwünscht wäre.
Das Verfahren nach der Erfindung, das diesem Übelstand abhilft, besteht darin, daß die Stützstangen für Korsette oder federnde Flachkörper aus elastischen Metalldrähten, wie beispielsweise Stahldrähten, von bestimmter Anzahl gebildet werden, die mit einem Überzug versehen werden, der die Drähte über ihre ganze Länge in richtiger Entfernung voneinander hält und zugleich als Schutz-und Bindeglied dient. Hierdurch ist erreicht, daß die Stützstangen o. dgl. in allen Richtungen elastisch seid.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Vorrichtung veranschaulicht.
Abb. i ist eine Gesamtansicht der Vorrichtung, Abb. 2 ein Schnitt durch einen Kaliberkasten. Abb.3 ist ein Querschnitt durch den Drahtführer nach der ,Linie A-A der Abb. 2. Abb. 4 zeigt eine Einrichtung zur Regelung der Spannung beim Abrollen der Stahldrähte von der Spule im Schnitt. Abb. 5 und' 6 sind Schnitte durch zwei verschiedene Kaliber, mit denen Federn verschiedenen Querschnitts hergestellt werden können.
Die Metalldrähte, aus denen die Federstützen gebildet, werden sollen, sind auf Spulen i aufgerollt, deren Zahl der Zahl der Einzeldrähte der Feder entspricht (im vorliegenden Fall fünf). Jeder Draht geht durch einen Spannungsregler 2 hindurch, der, wie insbesondere aus Abb. q. hervorgeht, aus zwei Rollen 3, q. besteht. Die auf einer festen Achse 5 sitzende Rolle ¢ ist an der Umfläche mit einer vorspringenden Kante versehen, die den Metalldraht 6 in eine um die obere Rolle 3 herumlaufende Nut hineindrückt. Die Rolle 3 ist so gelagert, daß sie in Xusnehmungen ; eines für alle gemeinsamen Ständers 8 sich frei hin und her bewegen kann. Eine mit einer Regelschraube io versehene Feder g ermöglicht die genaue Bestimmung des durch die Rollen auf den Draht q. ausgeübten Druckes.
Die aus den Spannungsreglern 2 austretenden Drähte 6 gelangen auf eine Trommel i i, deren Umfläche mit parallelen Einschnitten in einer der Zahl der Drähte 6 entsprechenden Anzahl versehen ist. Nachher gehen die Drähte 6 zwischen zwei Rollen 12 hindurch, die zur Regelung der Entfernung der Drähte voneinander dienen.
Hinter diesen Rollen 12 ist ein Kaliberkasten 25 angordnet, in dem die Drähte mit dem den Überzug bildenden Stoff versehen werden sollen. Dann geht das durch diese mit Überzug versehenen Drähte gebildete Band in eine Trockenkammer 1¢, die mit Führungsrollen 15 versehen ist. Nach dem Austritt aus der Kammer 14. gelangt das fertige Band in eine Mitnahmevorrichtung, die aus zwei in sich geschlossenen Riemen 17, i ä besteht, und rollt sich dann auf einer Trommel i 9 auf.
Die Trommeln i i und 19 sowie die Riemen 17, 18 werden von einem nicht dargestellten Motor angetrieben, der eine Welle 2o in Drehung versetzt. Diese Welle trägt die Riemenscheiben, von denen die Antriebsriemen für die einzelnen Vorrichtungen ausgehen.
Das eigentliche Kaliber 13, in dem der Überzug aufgebracht wird, wie besonders die Abb.5 und 6 zeigen, durch eine beispielsweise aus Stahl bestehende Metallscheibe gebildet, in der nebeneinanderliegende Bohrungen 21 vorgesehen sind (Abb. 5), die zweckmäßig ineinander übergehen und in Richtung der Breite eine fortlaufende Ausnehmung von einer den Durchmesser der Drähte 6 übersteigenden Abmessung bilden, damit der Bezugsstoff mit hindurchgehen kann.
Das Kaliber 13 ist in einer Büchse 2.1 gelagert und wird durch eine Schraube 23 in seiner richtigen Stellung gehalten. Die Büchse 2¢ ist im Kaliberkasten 25 durch eine Mutter 22 befestigt.
Am Anfang des Kalibers 13 liegt ein zweiteiliger, zylindrischer Führer 27, der entsprechend den Bohrungen des Kalibers mit zylindrischen Längskanälen versehen ist, in welchen die Drähte vor ihrem Eintritt in das Kaliber entlanggleiten. Dieser Führer ist selbst in einem Block 28 gelagert, der nach dem Kaliber zu außen viereckig ist und Nuten 31 hat, die zum Hindurchleiten des überziehstofFes dienen. Der Block 28 paßt genau in ein entsprechend gebildetes Lager der Büchse 24.. Der Block 28 ist auf diese Weise an einer Drehung gegenüber dieser Büchse gehindert, kann sich jedoch in der Längsrichtung verschieben.
Auf der entgegengesetzten Seite ist der Block 28 rund und mit Gewinde versehen, das in eine andere Büchse 29 eingeschraubt ist. Die Büchse 29 ist drehbar in dem Kaliberkasten gelagert und mittels einer durch eine Schraube 30 gegen Drehung gesicherten Mutter 35 gehalten.
Wird die Büchse 29 mittels der Mutter 35, in die eine Stange gesteckt werden kann, gedreht, so wird der Block 28 vor- oder zurückgeschoben, wodurch der zwischen dem Kaliber und dem Ende des Blockes befindliche lZaum vergrößert oder verkleinert und infolgedessen mehr oder weniger überzugstoll zugelassen wird. -Die im Block 28 vorgesehenen Nuten 31 endigen in einer Kammer 32, die durch einen Kanal 33 (Abb. i) mit dem Druckraum 34. des Zylinders 26 einer hydraulischen Presse beliebiger Anordnung verbunden ist. Diese Presse enthält eine bestimmte Menge des überzugstoffes oder ist mit einem diese Stoffe enthaltenden Behälter verbunden. Ein Heizkanal 35 ist unten an dem Zylinder 26 vorgesehen, damit die Temperatur des durch den Kolben der Presse vorgetriehenen Stoffes erhöht werden kann.
Die Wirkungsweise ist folende: Die Teile nehmen die in' der Zeichnung dargestellte Lage ein, wobei die in ihren Lagern ruhenden fünf Spulen i entsprechend eingestellt sind. Die von diesen Spulen kommenden Drähte 6 gehen durch die Spannungsregler 2 hindurch in die Nuten der Trommel i i und zwischen den mit Nuten versehenen Rollen 12 -entlang, die sie in richtiger Entfernung' voneinander halten. Die Drähte gehen dann durch den Führer 27 nach den Bohrungen 21 des Kalibers 13. Durch die inzwischen angelassene hydraulische Presse wird die im Zylinder 26 enthaltene Masse durch den Kanal 23 in die Kammer 32 und die Nuten 31 gedrückt und gelangt in den zwischen dem Kaliber 13 und dem Ende des Führers 27 befindlichen Raum. Der Vorschub der Drähte ist mit der Förderung dieser Masse in der Weise abgestimmt, daß am Ausgang aus dem Kaliber 13 ein Band entsteht, dessen Kern durch die Metalldrähte gebildet wird und von der auß dem Zylinder 26 zugeleiteten Deckmasse eingehüllt ist. Diese Masse kann eine beliebige plastische Masse sein, beispielsweise Azetat von Zellulose, Zelluloid, Viskose, künstlicher Kautschuk o. dgl. Auf diese 1'f eise werden die das Band bildenden Drähte in der richtigen gegenseitigen Lage fest zusammengehalten und bilden nach dem Durchtritt durch das Kaliber ein Band, das im wesentlichen den Querschnitt der Öffnung 21 des Kalibers hat. Dieses Band geht nun über die Tromineln 15 der Kammer 1,1, in der es in der erforderlichen Weise getrocknet wird., und gelangt nach seinem Austritt aus dieser Kamnier zwischen die Riemen 17, 18, die einander berühren und im entgegengesetzten Sinne umlaufen, wobei sie eine Zugwirkung auf das Band ausüben, das dadurch ständig unter einer bestimmten Spannung gehalten wird.
Um eine gute Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung zu gewährleisten, laufen die in sich geschlossenen Riemen 17, 18 mit einer die Geschwindigkeit der Trommel i i etwas übertreffenden Geschwindigkeit um. Das Band rollt sich dann auf der ,'£ufnehmertrominel i9 auf, die einen erheblichen Betrag des elastischen Bandes aufnimmt, das man dann erst fertig trocknen läßt, ehe man es in die gewünschten Abschnitte unterteilt.
Durch die Erfindung ist auf diese Weise ermöglicht, elastische Stützen zu erhalten, die eine in allen Richtungen im wesentlichen. gleiche Biegsamkeit haben und sowohl die Drehung um ihre Längsachse als auch eine Biegung zulassen. Infolgedessen sind die so gewonnenen Stangen für Korsette und andere ähnliche Bekleidungsstücke besonders geeignet.
Der Kern des auf die geschilderte Weise erzeugten Bandes kann aus einer beliebigen Anzahl von Stahl- oder anderen Metalldrähten bestehen, wobei diese Drähte entweder untereinander verbunden sind oder in gewisser Entfernung voneinander liegen und in ihrer gegenseitigen Lage durch einen Überzug gehalten werden. Der Durchmesser der Drähte kann natürlich je nach der gewünschten Federkraft verschieden sein.
Die Form des Kalibers 13 ist durch das zu erzielende Ergebnis bedingt. Sie kann beispielsweise gemäß Abb.6 ausgebildet sein, wenn man Stützfedern herstellen will, die eine im allgemeinen glatte Oberfläche ohne Querrippung haben. -Die Erfindung ist für die Herstellung elastischer Federn o. dgl. für alle Anwendungszwecke geeignet, insbesondere für federnde Korsettstangen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von flachen, federnden Stützen, z. B. Korsettstangen, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Überzugstoffes elastische, einander parallele Metalldrähte, beispielsweise aus Stahl, miteinander verbunden 'werden, zum Zweck, sowohl eine Drehung um eine Längsachse als auch eine Biegung in allen Richtungen zu ermöglichen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von Spulen (i) ablaufenden Drähte (6) nach Hindurchlaufen durch eine Vorrichtung (2) zur Regelung der Spannung über eine für alle Drähte gemeinsam angetriebene Trommel (ii) geführt werden, von wo sie über ein Rollenpaar 12, das zur Regelung des Abstandes der Drähte voneinander dient, in ein Kaliber (13) gelangen, das mit einer hydraulischen Presse zusammenwirkt, welche die Metalldrähte beim Hindurchgehen durch das Kaliber mit einem Überzug aus einer plastischen Masse versieht, worauf das bandförmige Gebilde eine Trockenkammer durchläuft, hinter deren Ausgangsstelle ein Paar in sich geschlossener, in entgegengesetzter Richtung ,umlaufender Riemen (17, 18) das fertige elastische Band einer Aufwickelrolle (i9) zuführen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsregler (2) für die Metalldrähte (6) aus je einem Paar den Draht zwischen sich aufnehmenden Rollen (3, q.) bestehen, die durch eine regelbare Feder (9) gegeneinandergedrückt werden und von innen die eine eine Vertiefung und die andere eine entsprechende Erhöhung an ihrer Umfläche besitzt. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaliber zum Überziehen und Verbinden der Drähte aus einer Metallscheibe besteht, die untereinander in Verbindung stehende parallele Bohrungen hat, welche einen Kanal bilden, dessen Querschnitt dem Gesamtquerschnitt der Drähte, vermehrt um die Dicke des Überzuges, entspricht.