DE825622C

DE825622C - Einrichtung zum drucklosen Anschliessen von Rohrleitungen, Reduzierventilen u. dgl. an Gasflaschen

Info

Publication number: DE825622C
Application number: DEP18741D
Authority: DE
Inventors: Hans Eich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-19
Filing date: 1948-10-19
Publication date: 1951-12-20

Description

Einrichtung zum drucklosen Anschließen von Rohrleitungen, Reduzierventilen u. dgl. an Gasflaschen Die Erfindung betrifft einen Gasflaschenverschluß ohne Stopfbüchse und Ge#,v.indespindel. Die bekannten (iasflasclie»\-erscliluß@-entile, beispielsweise für Sauerstoff, werden an der Stopfbüchse leicht undicht, wodurch große Gasverluste entstehen.
Um diese zu vermeiden, werden die Stopfbüchsen nachgedichtet. Dadurch, daß z. B. bei Sauerstoff wegen Ausbrenngefahr die Gewindespindeln nicht gefettet werden dürfen, sind die Ventile nach dem Nachdichten so schwer zu betätigen, daß in den meisten Fällen der normale Handraddurchmesser nicht genügt und die Verwendung einer sogenannten Handradvergrößerung notwendig wird.
Mit 1?rfolg hat man bei niedrigen Drücken, z. B. bei 1'reßluft diese Nachteile zu vermeiden gesucht, ind eni man Niederschraubventile gegen selbsttätige Abschlußorgane austauschte, die beim Anschluß der Rohrleitungen selbsttätig öffnen und beim Lösen wieder schließen.
Erfahrungsgemäß sind aber im Hochdruckgebiet, z. B. frei Drücken von i 5o atü, die Belastungen der Anschlußgewinde derart hoch, daß ein Anschluß von Rohrleitungen, Reduzierventilen u. dgl. ohne Vermeidung großer Gasverluste nicht durchführbar ist.
Die Erfindung zeigt eine Verschlußarmatur für die bekannten Druckgasstahlflaschen, die den Anschluß an Reduziervent,ilen, Fülleitungen u. dgl. auch unter Hochdruck leicht von Hand ohne große Gasterlusteermöglicht. Die Erfindung besteht darin, daß dem in bekannter Weise durch die Anschlußkupplung in Öffnungsstellung bewegbaren Hauptabsperrorgan im Ga.sströmungsweg ein Hilfsabsperrorgan vorgeschaltet ist, daß nach dem Öffnen des Hauptabsperrorgans durch die Gasströmung in Schließlage bewegt wird, so daß der zwischen beiden Absperrorganen liegende Strömungsraum annähernd drucklos und beim Auftreten eines Ölbrandes an der Kupplungsstelle ein Entzünden des Flascheninhaltes vermieden wird. Das Hauptabsperrorgan kann im Bedarfsfall leicht ausgebaut werden.
In den Abbildungen ist die Einrichtung der Verschlußarmatur dargestellt.
Beim Anschluß von Reduzierventilen, Fülleitungen u. dgl. drückt der Anschlußstutzen im Ventilgehäuse i den Stöpsel 2 und dieser den Kegel 3 zurück, so daß etwas Gas durch die Nuten 9 entweichen kann. Infolge der hierbei im Ventilkörper i entstehenden hohen Gasgeschwindigkeit wird das zweite Absperrorgan 4 (Kugel o. dgl.) auf seinen Sitz gezogen und somit der Gasaustritt wieder abgesperrt. Der Anschluß des Reduzierventils u. dgl. kann jetzt ohne Gegendruck getätigt werden. Durch die geringen Undichtigkeiten der zweiten Absperrung 4 entsteht im Ventilgehäuse i und dem angeschlossenen Reduzierventil u. dgl. ein Druckausgleich durch den bei Erreichung des Flaschendruckes das zweite Absperrorgan 4 wieder geöffnet wird. Um diese Wiederöffnung in jeder Flaschenlage zu gewährleisten, ist eine Feder 5 vorgesehen.
Beim Abschrauben des Reduzierventils u. dgl. entweicht durch die Gasflaschenanschlüsse beim Abschrauben der bekannten Nuten 9 etwas. Gas, und die hierbei im Ventilgehäuse i auftretende ,Ga@sgeschwindigkeit führt die zweite Absperrung 4 wieder in die Schließlage, wodurch der Raum zwischen der ersten Absperrung 3 und der zweiten Absperrung 4 wieder drucklos und ein leichtes Abschrauben der Anschlußorgane ermöglicht wird.
Die Feder 7, die durch den Verschlußstopfen 8 gespannt wird, drückt den Kegel 3 auf seinen Sitz und dieser den Stöpsel 2 gegen den Sicherungsring io.
Die technischen und wirtschaftlichen Vorteile der Erfindung gegenüber bekannten Konstruktionen sind: Vermeidung von Schwergehen der Ventilspindeln und der sich daraus ergebenden Ausbrenn-Befahr und Reparaturen. Besonders vorteilhaft erweist sich die Neukonstruktion beim Auffüllen der Flaschen in einem Sauerstoffwerk, w #o täglich Hunderte in Batterien von 25 bis 5o Stück gleichzeitig gefüllt werden. Während bisher nach Anschluß der Fülleitung jedes Ventil einzeln geöffnet und nach beendeter Füllung wieder einzeln geschlossen werden muß, fallen die Betätigungen des Öffnens und Schließens der einzelnen Ventile bei der Neukonstruktion fort und es bleibt nur das An- und Abschrauben der Fülleitungen übrig, wodurch der Füll.prozeß eingeleitet bzw. wieder abgeschlossen wird. Abgesehen von der Vermeidung der Nachdichtung evtl. undichter Ventilstopfbüchsen ist der allein durch das Fortfallen des Auf- und Zuschraubens der Ventile erzielte Zeit- und Arheitsgewinn erheblich.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der, daß der Ventilkegel unter Druck ausgewechselt werden kann.
Bei Verwendung ölbenetzter Anschlußdichtungen brennen nur diese Dichtungen fort, denn infolge der hierbei eintretenden erhöhten Gasentweichung wird die zweite Absperrung 4 sofort in die Schließlage gebracht, wodurch eine weitere Gasentnahme unterbunden und somit eine Ausbrenngefahr vermieden wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum drucklosen Anschließen von Rohrleitungen, Reduzierventilen u. dg1. an Gasflaschen, insbesondere für Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß dem durch die Anschlußkupplung in Öffnungsstellung bewegbaren Hauptabsperrorgan (3) im Gasströmungsweg ein Hilfsabsperrorgan (4) vorgeschaltet ist, das nach dem Öffnen des Hauptabsperrorgans durch die Gasströmung in Schließlage bewegt wird, so daß der zwischen beiden Absperrorganen liegende Strömungsraum annähernd drucklos und beim Auftreten eines Brandes an der Kupplungsstelle ein Entzünden dies Flascheninhaltes vermieden wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsabsperrorgan (4) nicht vollständig dicht schließend ausgebildet ist, so daß nach Durchführung des =Anschlusses der Rohrleitungen u. dgl. in dem zwischen beiden Absperrorganen liegenden Strömungsraum ein Druckausgleich mit d°m Gasflascheninhalt eintreten kann, der ein selbsttätiges Wiederöffnen des Hilfsabsperrorgans zur Folge hat.
3. Einrichtung nach @\nspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des Hilfsabsperrorgans durch Federkraftunterstütztwird.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d-aß Sickerkanäle (9) vorgesehen sind, die währende de°s Kupplungsvorganges nach Öffnen des Hauptabsperrorgans (3) eine für die Schließbewegung des Hilfsabsperrorgans notwendige schwache Gasströmung aus der Flasche durch das Ventilgehäuse ermöglichen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift i\ r. 61 738.