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Verfahren zum Herstellen subtraktiver Mehrfarbenbilder in Mehrschichtenmaterial
durch farbgebende Entwicklung Die Farbstoffe und Pigmente, welche bisher in der
Praxis bei subtraktiven Verfahren der .Farbphotographie verwendet werden, besitzen
keine idealen speziellen Absorptionskurven. Außer daß sie in dem gewünschten Teil
des Spektrums absorbieren, absorbieren sie auch eine gewisse Lichtmenge in anderen
Teilen des Spektrums, und demzufolge ist die erhaltene Farbwiedergabe niemals ideal.
So absorbieren beispielsweise Purpurfarbstoffe, die bei der Farbentwicklung gebildet
werden, das gewünschte komplementär farbige grüne Licht, und darüber hinaus absorbieren
sie immer in unerwünschtem Maße eine gewisse Menge des blauen Lichts. Es wurde schon
vorgeschlagen (s. beispielsweise The Journal of the Photographic Society of America,
Band 13, S. 94 bis 96, Februar I947), diese Mängel dadurch zu korrigieren,
daß ein selbsttätig wirkendes Maskierungsverfahren angewandt wird, wobei farbige
Farbbildner verwendet werden und wobei die Lichtabsorption der farbigen Farbbildner
gleich oder ungefähr gleich ist der unerwünschten Lichtabsorption des entwickelten
Farbstoffes. So kann beispielsweise der Farbbildner, welcher in einer photographischen
Schicht verwendet wird, um bei der Farbentwicklung einen Purpurfarbstoff zu bilden,
selbst gelbfarbig sein, so daß er blaues Licht mit einer Intensität absorbiert,
die gleich ist der unerwünschten Absorption des blauen Lichts durch den bei der
Farbentwicklung gebildeten Purpurfarbstoff. Demgemäß bildet also der nicht umgewandelte
Farbbildner selbst die Farbmaske, und die Blauabsorption der photographischen Schicht
entspricht einem konstanten Wert (unabhängig von der Grünabsorption des Purpurbilds),
der durch Verwendung eines geeigneten Filters beim Kopieren ausgeglichen werden
kann.
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Die farbigen Farbbildner, welche für das angegebene
Verfahren
vorgeschlagen worden sind, sind Verbindungen, welche die Gruppe - N = N - R enthalten,
worin R ein aromatisches oder heterocyclisches Radikal ist. Die - N = N - R-Gruppe
wird während der Entwicklung mit einer aromatischen Aminoverbindung abgespalten
und ersetzt durch das sich von der aromatischen Aminoverbindung ableitende Phenyliminoradikal.
Abgesehen von den Schwierigkeiten, die bei der Verwendung einer gefärbten Schicht
auftreten, insbesondere bei Mehrschichtenfilmen, liegt der hauptsächliche in der
praktischen Durchführung des erwähnten selbsttätig arbeitenden Maskierungsverfahrens
auftretende Nachteil darin, daß die Reaktion der farbigen Farbbildner dieser Art
mit den für die Entwicklung verwendeten aromatischen Aminoverbindungen gewöhnlich
viel langsamer erfolgt als die Reaktion der gewöhnlich farblosen Farbbildner mit
den aromatischen Aminoverbindungen.
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Es wurde nun ein neues Maskierungsverfahren entwickelt, in dem die
bei der Verwendung dieser Art von farbigen Farbbildnern in der Praxis auftretenden
Schwierigkeiten vermieden werden. Bei diesem neuen Maskierungsverfahren werden farblose
Farbbildner verwendet, wobei der gelbe Farbbildner von besonderer Art ist, und nach
der Entwicklung des Bildes mit einem farbbildenden Entwickler wird der Film mit
einem Gelatinehärtungsmittel behandelt, so daß der Restfarbbildner in ausgewählten
Teilen des Films unfähig gemacht wird, sich mit einer Diazoniumverbindung zu kuppeln,
und dann wird der Film mit einer Diazoniumverbindung behandelt, so daß der Restfarbbildner,
der noch zu einer Kupplungsbehandlung fähig ist, in die gewünschten Farbmasken umgewandelt
wird.
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Die Erfindung schlägt nunmehr ein verbessertes Verfahren für die Farbphotographie
vor, das darin besteht, daß ein belichteter Mehrschichtenfilm mit einem Farbentwickler
entwickelt wird, wobei in mindestens einer seiner Schichten ein gelber Farbbildner
zugegen ist, der in seiner Molekularstruktur die Gruppe - CO - CH,C0 - als Teil
einer offenen Kette von Atomen enthält, und der Film mit einem Gelatinehärtungsmittel
behandelt wird und schließlich mit einer Lösung einer Diazoniumverbindung.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist besonders
wertvoll in seiner Verwendung bei dreifarbigen subtraktiven Verfahren der Farbphotographie,
bei denen Mehrschichtenfilme verwendet werden, welche Gelb-, Purpur- und Blaugrünfarbbildner
in drei getrennten Schichten enthalten und bei denen die Farben durch Entwickeln
der Filme mit alkalischen Lösungen von aromatischen Aminoverbindungen, beispielsweise
p-Diäthylaminoanilin erhalten werden. Um bei derartigen Verfahren eine getreue Farbwiedergabe
zu erhalten, ist in der Purpurschicht eine Farbmaske erforderlich (d. h. in der
Schicht, welche den Purpurfarbbildner enthält), um hierdurch die unvollkommene Lichtabsorption
des Purpurfarbstoffs auszugleichen und in geringerem Maße auch in der Blaugrünschicht,
um die unvollkommene Lichtabsorption des Blaugrünfarbstoffs auszugleichen. jedoch
ist gewöhnlich keine Maske in der Gelbschicht notwendig. Beim Verfahren gemäß der
Erfindung enthält der Film nach der Farbentwicklung Restfarbbildner, welcher sich
mit einer Diazoniumverbindung umsetzen kann und eine Farbmaske bildet. Nachdem jedoch
der Film mit einem Gelatinehärtungsmittel behandelt worden ist, können die gelben
Farbbildner der beschriebenen Art, welche in der Gelbschicht des Films vorhanden
sind, sich nicht mit der Diazoniumverbindung umsetzen, und demgemäß wird in der
Gelbschicht keine Maske gebildet. Diese Wirkung tritt im allgemeinen auf bei den
verschiedenartigsten Gelatinehärtungsmitteln. Sie ist an sich nicht vollkommen geklärt,
jedoch scheint sie mit der allgemeinen Härtung der Gelbschicht in Verbindung zu
stehen, welche den besonderen Farbbildner enthält.
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Als Beispiele von gelben F<rrbbildnern, welche für das Verfahren
gemäß der Erfindung geeignet sind, seien genannt: p-Stearoy-lamirrobenzoylacetanilid-p'-tarbonsäure,
p-Methoxybenzoylacetc@-(2-N-octadecyl-N-methylamino)-5-carboxy-anili(1, 1)-Stearoylaminobenzoylacetanilid-3,
5-dicarb;)nsärrre.
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Die Mengen der von vornherein in die Purpurschicht und die Blauschicht
eingeführ tcn Farbbildner können gewünschtenfalls so eingestellt werden, daß nach
der Belichtung und der Farbentwicklung nur sehr wenig oder gar kein Farbbildner
in diesen Schichten an den Stellen der stärksten Lichteinwirkung zurückbleibt, so
daß an diesen Stellen der maximalen Lichteinwirkung bei der Behandlung des Films
mit einer Lösung einer Diazoniumverbindunn wenig oder gar kein Farbstoff gebildet
wird und demgem;iß die allgemeine Schleierung des Maskierungsbildes auf ein Minimum
verringert wird. Dies stellt ein weiteres Merkmal der Erfindung dar. Wenn die Mengen
des Farbbildners so eingestellt werden, kann die Behandlung des Films mit einem
Härtungsmittel vor, während oder nach der Bleichung des Silbers erfolgen, und es
können Gelatinehärtungsmittel beliebiger Art verwendet werden, beispielsweise Verbindungen
von Aluminium oder Chrom. So kann beispielsweise Kaliumalaun oder Chromalaun verwendet
werden, oder es können die Härtungsmittel Anwendung finden, wie sie für die bildweise
Gerbung der Gelatine in den sogenannten Carbon-, Carbro-, Collotype-, Bromoil- oder
Transferverfahren verwendet werden (s. beispielsweise j. S. Friedman, »History of
Color Photography«, 1947, herausgegeben von The American Photographie Publishing
Company, Boston).
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Andererseits kann auch die Schleierung des Maskierungsbildes dadurch
geregelt werden, daß die Härtungsbehandlung gleichzeitig mit dem Ausbleichen des
Silbers erfolgt, d. h. durch Behandlung des Films nach der Belichtung und Farbentwicklung
mit einem Gerb-Bleichbad. Dies stellt ein weiteres Merkmal der Erfindung dar. Beispiele
derartiger Gerb-Bleichbäder sind beispielsweise beschrieben in @,History of Color
Photography« von j. S. Friedman, 1947, S. 466 bis 468.
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Bei dieser Abwandlung des Verfahrens wird der restliche Gelbfarbbildner
unfähig gemacht, zu kuppeln, jedoch scheint in der Purpurschicht und in der Blaugrünschicht
nur eine bildweise Härtung stattzufinden, da bei der Behandlung des Films mit einer
Lösung
der Diazoniumverbindung die Kupplung in diesen Schichten gegenbildweise erfolgt.
Bei dieser Anwandlung des Verfahrens ist es also unnötig, die Menge der den Emulsionen
einverleibten Farbbildner einzustellen, um zrr bewirken, daß der Farbbildner an
den Stellen der größten Lichteinwirkung im wesentlichen aufgebraucht wird.
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Die Dichte und die Gradation der bei diesem Verfahren gebildeten Maskenbilder
kann dadurch geregelt werden, daß die Konzentration und die Temperatur der in dem
Verfahren verwendeten Lösung der Diazoniumverbindung entsprechend eingestellt werden.
Die relative Dichte und die Gradation der Maskenbilder in der Purpurschicht und
in der Blaugrünschicht können dadurch geregelt werden, daß die relative Konzentration
und die Art der in diesen beiden Schichten verwendeten Farbbildner entsprechend
eingestellt werden. Demgemäß können aber auch die relativen Dichten und die Gradation
der beiden Maskenbilder dadurch geregelt werden, daß als Farbbildner in der Blaugrünschicht
eine Mischung eines Farbbildners der i-Naphtholreihe mit unsubstituierter 4-Stellung
und ein Farbbildner der i-Naphtholreihe mit einem Substituenten in der 4-Stellung
verwendet wird. Dieser Substituent in der 4-Stellung verhindert eine Kupplung mit
der Diazoniumverbindung, verhindert jedoch nicht eine Reaktion mit der aromatischen
Aminoverbindung, die als farbbildender Entwickler verwendet wird, und dies stellt
ein weiteres Merkmal der Erfindung dar. So kann beispielsweise eine Mischung des
p-(Methyloctadecylamino)-anilids der i-Oxy-2-naphthoesäure und der entsprechenden
4-Stilfons;irrre verwendet werden. Der nicht sulfonierte Farbbildner wird entweder
mit dem farbbildenden Entwickler reagieren oder mit der Diazoniumverbindung, jedoch
wird der sulfonierte Farbbildner lediglich mit dem farbbildenden Entwickler reagieren
und nicht mit der Diazoniumverbindung.
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Die für die Bildung der Maskierungsbilder gewählten Diazoniumverbindungen
sollten derart sein, daß sie mit den Restfarbbildnern reagieren, um Azofarbstoffe
zu ergeben, welche Lichtabsorptionseigenschaften aufweisen, die soweit wie möglich
die unerwünschte Lichtabsorption der Farbstoffe ausgleichen, welche durch die normale
Farbentwicklung mit aromatischen Aminoverbindungen gebildet werden. Die Lösungen
der Diazoniumverbindungen können dadurch hergestellt werden, daß die Ausgangsbasen
diazotiert werden, oder sie können aber auch aus irgendeiner verfügbaren Form einer
stabilisierten oder passiven Diazoniumverbindung hergestellt werden (s. beispielsweise
»The Aromatic Diazo Compoun(ls« von K. H. Saunders, erschienen bei Edward Arnold
& Co., London i936).
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren kann dazu verwendet
werden, positive Maskierungsbilder von den normalen Negativbildern herzustellen,
die durch einfache Belichtung und Farbentwicklung erhalten werden, oder es kann
aber auch gemeinschaftlich mit Umkehrverfahren verwendet werden, so daß negative
Maskierungsbilder entsprechend den normalen Positivbildern erhalten werden, und
dies stellt ein weiteres Merkmal der Erfindung dar. So kann beispielsweise der Mehrschichtenfilm
zunächst mit dem Licht eines Gegenstandes exponiert werden oder mit dem Licht eines
durchsichtigen Farbbildes, worauf dann das Bild mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler
entwickelt wird, das entwickelte Silber wieder zu Silberchlorid gebleicht wird und
dieses herausgelöst wird, beispielsweise mit Natriumsulfitlösung, die das restliche
Silberbromid nicht angreift. Der Film kann dann ganz dem Licht ausgesetzt werden,
und schließlich wird er durch Entwickeln mit einem farbbildenden Entwickler weiterbehandelt,
einer Bleichgerbung unterworfen, mit einer Diazoniumverbindung behandelt und fixiert.
Es kann auch so vorgegangen werden, daß, wenn die Mengen der Farbbildner in der
Purpurschicht und in der Blaugrünschicht entsprechend eingestellt worden sind, der
Film dem Licht ausgesetzt wird oder dem Licht, das durch ein durchsichtiges Farbbild
hindurchdringt, wobei dann mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler entwickelt wird, erneut
belichtet und mit einem farbbildenden Entwickler entwickelt, gegerbt, mit einer
Diazoniumverbindung behandelt, gebleicht und fixiert wird.
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In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung
angegeben, worauf diese jedoch nicht beschränkt ist. Die Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel i Ein mehrschichtiger, lichtempfindlicher photographischer Film wird wie
folgt hergestellt: Ein Trägermaterial wird mit einer rotempfindlichen Schicht versehen,
welche io g pro Liter des das Blaugrünbild liefernden Farbkupplers enthält, welcher
in Beispiel io der britischen Patentschrift 465 823 beschrieben ist. Auf diese Schicht
wird dann eine weitere grünempfindliche Emulsion aufgebracht, welche io g pro Liter
des das Purpurbild liefernden Farbkupplers enthält, der in der britischen Patentschrift
502 665 beschrieben ist. Dann wird eine kolloidale Silberschicht aufgebracht,
welche als Filterschicht dient, und schließlich eine Schicht einer nicht sensibilisierten
lichtempfindlichen Emulsion, welche io g pro Liter des Natriumsalzes der p-Stearylaminobenzoylacetanilid-p'-carbonsäure
enthält. Dieser Film wird belichtet und in dem gemäß folgendem Rezept hergestellten
Entwickler entwickelt.
p-Diäthylaminoanilinhydrochlorid .. 39, |
wasserfreies Natriumsulfit . . . . . . . . i g, |
Natriumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . 6o g, |
Kaliumbromid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 g, |
Wasser ......................... iooo ccm. |
Der Film wird gespült und in ein gerbendes Bleichbad eingebracht, welches durch
Mischen gleicher Mengen der folgenden Lösungen A und B hergestellt wird.
Lösung A |
Kaliumferricyanid ............ 37,5 Teile, |
Kaliumbromid . . . . . . . . . . . . . . . 36,25 Teile, |
Kaliumbichromat ............. 37,5 Teile, |
Essigsäure ................... io,o Teile, |
Wasser ...................... iooo Teile. |
Lösung B |
Kaliumalaun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5o Teile, |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rooo
Teile. |
Der Film wird erneut gewaschen, dann mit einer 10/jgen Lösung des Zinkchloriddoppelsalzes
von p-Nitrobenzoldiazoniumchlorid behandelt, gewaschen und schließlich mit einer
2o°/jgen Lösung von Natriumthiosulfat fixiert.
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Nach dieser Behandlung enthält die rotempfindliche Schicht ein blaugrünes
Farbstoff-Negativbild und auch ein rotes Azofarbstoff-Positivbild, welches als Maske
dient, um die unerwünschte Absorption des blaugrünen Lichtes durch den Blaugrünfarbstoff
zu korrigieren. Die grünempfindliche Schicht enthält ein Purpurfarbstoff-Negativbild
und auch ein gelbes Azofarbstoff-Positivbild, welches als Maske dient, um die unerwünschte
Absorption des blauen Lichts durch den Purpurfarbstoff zu korrigieren.
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Die blauempfindliche Schicht enthält ein gelbes Farbstoff-Negativbild,
jedoch kein entsprechendes Azofarbstoff-Positivbild.
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Wenn der so hergestellte Negativfilm zur Herstellung von Positivkopien
oder getrennten Negativen verwendet wird, so wird eine wesentlich verbesserte farbgetreue
Wiedergabe und Farbsättigung erhalten im Vergleich mit Kopien, die von Negativfarbfilmen
hergestellt wurden, welche die gleichen Negativfarbstoffbilder enthalten und die
durch Farbentwicklung hergestellt worden sind, welche jedoch nicht die entsprechenden
Azopositivbilder enthalten.
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Beispiel 2 Ein mehrschichtiges, lichtempfindliches photographisches
Material wird wie folgt hergestellt: Ein Trägermaterial wird mit einer Schicht einer
für rotes Licht empfindlichen Emulsion versehen, welche 2 g pro Liter des p-(Methyloctadecylamino)-anilids
der i-oxy-2-naphthoesäure und 8 g pro Liter des Natriumsalzes des entsprechenden
4-Sulfonsäurederivates enthält. Die übrigen Schichten werden gemäß Beispiel i hergestellt.
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Das Material wird dem durch ein Farbnegativ hindurchgehenden Licht
oder durch ein positives durchscheinendes Bild hindurchgehenden Licht ausgesetzt
und in einem Entwickler entwickelt, der gemäß folgendem Rezept zusammengestellt
ist
Wasserfreies Natriumsulfit ......... 25 g, |
Metol ........................... 2 g, |
Hydrochinon ..................... 14 g, |
Kaliumbromid ................... 2 g, |
Kaliumthiocyanat . . . . . . . . . . . . . . . .
2,59, |
Natriumhydroxyd ................ 2 g, |
Kaliumcarbonat ...... *»«*'»*'***' 40 g, |
Wasserfreies Natriumsulfat ........ io g, |
Wasser .......................... iooo g. |
Nach dem Waschen wird der Film in eine Bleichlösung gebracht, welche nach folgendem
Rezept hergestellt worden ist:
Kaliumferricyanid . . . . . . . . . . . . . . . Zoo g, |
Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50 g, |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iooo
ccm. |
Das entwickelte Silber wird auf diese Weise zu Silberchlorid gebleicht. Der Film
wird dann mit einer 2o°/oigen Lösung von Natriumsulfit behandelt, wodurch das Silberchlorid
aufgelöst, jedoch das verbleibende Silberbromid unbeeinflußt gelassen wird.
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Das Material wird dann dem von einer Wolframdrahtlampe ausgehenden
Licht ausgesetzt, in dem Farbentwickler gemäß Beispiel i entwickelt und gemäß der
im Beispiel i beschriebenen Weise weiterbehandelt. An Stelle der Diazoverbindung,
welche gemäß Beispiel i verwendet wird, können die sich von 4-Nitro-6-methoxyanilin,
4-Methoxy-6-nitroanilin, 4-Aminodiphenylamin, 4-Benzoylamino-6-methoxyanilin ableitenden
Diazoniumverbindungen oder anderen Diazoniumverbindungen verwendet werden, welche
sich mit Farbbildnern kuppeln, um die für die Maskierungswirkung notwendigen Farbstoffe
zu liefern.
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Der so behandelte Film enthält in der rotempfindlichen Schicht ein
blaugrünes Farbstoff-Positivbild und ein rotes Farbstoff-Negativbild, welches als
Maske dient, um den zu geringen Durchgang des blauen und grünen Lichts durch den
blaugrünen Farbstoff hindurch zu korrigieren. Die grünempfindliche Schicht enthält
ein purpurfarbenes Farbstoff-Positivbild und ein gelbes Farbstoff-Negativbild, welches
als Maske dient, um die Absorption des blauen Lichtes durch den Purpurfarbstoff
zu korrigieren.
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Die blauempfindliche Schicht enthält ein gelbes Farbstoff-Positivbild,
jedoch kein entsprechendes Azofarbstoff-Negativbild. Die so erhaltenen Negativ-
oder Positivkopien zeigen eine verbesserte farbgetreue Wiedergabe und Klarheit im
Vergleich mit Drucken, welche ohne diese Farbkorrigierungsmassen hergestellt sind.
Beispiel 3 Ein Mehrschichten aufweisendes lichtempfindliches Material wird wie folgt
hergestellt: Ein Trägermaterial wird mit einer Schicht einer rotempfindlichen Emulsion
versehen, welche 6 g pro Liter des sulfonierten Kondensationsproduktes enthält,
wie es im Beispiel io der britischen Patentschrift 465 823 beschrieben ist, und
2 g pro Liter des entsprechenden unsulfonierten Kondensationsproduktes. Auf diese
Schicht wird eine grünempfindliche Emulsion aufgebracht, welche 4 g pro Liter des
das Purpurbild erzeugenden Farbkupplers enthält, der im Beispiel 3 der britischen
Patentschrift 5o2 665 beschrieben ist. Nunmehr wird eine kolloidale Silberschicht
aufgebracht, die als Gelbfilterschicht dient, und als äußere Schicht wird eine nicht
sensibilisierte lichtempfindliche Emulsion aufgebracht, die io g pro Liter des Natriumsalzes
der p-Stearylaminobenzoylacetanilid-p'-carbonsäure enthält.
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Das Material wird dem Licht ausgesetzt und mit dem im Beispiel i beschriebenen
Farbentwickler entwickelt. Nach dem Waschen wird der Film mit einem Härtungsbad
behandelt, welches 2,5°/o Kaliumchromalaun enthält. Der Film wird erneut gewaschen
und in ein Bleichbad folgender Zusammensetzung eingebracht:
Kaliumferricyanid . . . . . . . . . . . . . . . . .
509, |
Kaliumbromid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 g, |
Wasser ........................... iooo g. |
Der Film wird gewaschen und in einer i%igen Lösung des Zinkchloriddoppelsalzes
von 2-Methoxy-4-nitrobenzoldiazoniumchlorid behandelt. Es ist bei dem Verfahren
nach diesem Beispiel nicht notwendig, ein bildweise wirkendes Gerbbleichbad zu verwenden,
da die in den grün- und rotempfindlichen Schichten enthaltenen Mengen der Farbbildner
so eingestellt sind, daß kein Restfarbbildner an den Stellen der maximalen Lichteinwirkung
zurückbleibt. Die Reaktion zwischen dem Farbbildner der blauempfindlichen Schicht
und der Diazoniumverbindung wird durch Behandlung des Films in dem Härtungsbad verhindert.
Nach dem endgültigen Fixieren zeigt das erhaltene Farbnegativ verbesserte Eigenschaften,
die ähnlich demjenigen sind, welches nach Beispiel i erhalten wird.
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Beispiel 4 Ein mehrschichtiger Film wird gemäß Beispiel 3 hergestellt.
Nach der Belichtung wird der Film mit dem im Beispiel 2 angegebenen Schwarz-Weiß-Entwickler
entwickelt, und nach dem Waschen und Wiederbelichten wird er mit dem farbbildenden
Entwickler gemäß Beispiel i entwickelt. Darauf wird das Material in einer Härtungslösung
gehärtet, die nach folgendem Rezept hergestellt wird:
Kaliumalaun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
309, |
Natriumacetat . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6o g, |
Wasser ......................... iooo ccm, |
Eisessig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 ccm. |
Der Film wird in eine i°/oige Lösung des Zinkchloriddoppelsalzes von 2-Methoxy-4-nitrobenzoldiazoniumchlorid
eingebracht. Er wird dann gebleicht, fixiert und schließlich gewaschen.
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Das erhaltene durchsichtige Bild ist von dem Umkehrtyp und besitzt
die Merkmale und Verbesserungen, die ähnlich demjenigen sind des nach Beispiel 2
erhaltenen durchsichtigen Bildes.
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Beispiel 5 Ein mehrschichtiges lichtempfindliches Material wird wie
folgt hergestellt: Ein Trägermaterial wird mit einer Schicht einer rotempfindlichen
Emulsion versehen, welche io g pro Liter des Natriumsalzes von i-Oxy-4-sulfonaplithoyl-2-(2)-octadecylamid
enthält. Auf diese Schicht wird eine grünempfindliche Emulsion aufgebracht, welche
io g pro Liter von i, 3-bis-(ß-Cyanoacetyl)-5-octadecylaminobenzol enthält. Dann
wird eine kolloidale Silberschicht aufgebracht und als Deckschicht eine nicht sensibilisierte
lichtempfindliche Emulsion, welche io g pro Liter des Natriumsalzes der p-Stearylaminobenzoylacetanilid-p'-carbonsäure
enthält. Das Material wird belichtet und mit dem gemäß Beispiel i verwendeten Farbentwickler
entwickelt. Der Film wird gewaschen und dann mit der gemäß Beispiel 4 verwendeten
Härtungslösung behandelt. Der Film wird dann gewaschen und in das gemäß Beispiel
4 verwendete Bleichbad übergeführt.
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Das Material wird erneut gewaschen und dann in eine o,5°/oige Lösung
des Zinkchloriddoppelsalzes von 2-Nitro-4-methoxybenzoldiazoniumchlorid eingetaucht,
schließlich fixiert und gewaschen. Das erhaltene Farbnegativ enthält ein blaues
Negativbild in der dem Trägermaterial zunächst liegenden Schicht, ein Purpurnegativbild
und ein gelbes Azofarbstoff-Positivmaskenbild in der nächsten Schicht, eine klare
Gelatineschicht wird nach dem Bleichen des kolloidalen Silbers zurückgelassen, und
schließlich wird in der obersten Schicht ein gelbes Negativbild erhalten.