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Vorrichtung zum Fördern von Schüttgut
Die Erfindung l)ezieht sich auf
eine solche Art von Vorrichtungen zum Fördern von Stoffen in losen Massen, bei welcher
das Gut über ein feststehendes Gestell durch Förderglieder befördert wird, welche
über dem Gestell hin und her gehen.
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Gegenstand der Erfindung ist, eine verbesserte Form einer solchen
Vorrichtung zu schaffen, wie sie für viele verschiedene Zwecke gebraucht werden
kann. Beispielsweise kann die Vorrichtung gebraucht werden, um Material aus einem
Silo zu entnehmen und es einer Maschine oder einem anderen Förderer zuzuführen.
Einige Stoffe müssen während der Förderung einer physikalischen oder chemischen
Behandlung unterworfen werden, wobei oft ein Gas durch sie durchgepreßt wird. So
z. B. müssen Zementklinker gekühlt. Zementrohstoffe vorerhitzt oder Zement während
der Förderung gebrannt werden, wobei Luft oder andere Gase durch das Material gepreßt
werden, um die Kühlung, Erhitzung oder Brennung zu bewirken. Andererseits werden
manche Fördervorrichtungen auch als Gasfilter gebraucht, wobei staubhaltige Gase
durch das Material gesaugt werden, während dieses gefördert wird, so daß der Staub
im wesentlichen aus den Gasen dadurch entfernt wird. Das Ziel der Erfindung besteht
im besonderen darin, einen Förderapparat zu schaffen, welcher geeignet für die Verwendung
bei allen solchen Verfahren ist, wobei ein Gas durch das Material durchgeleitet
wird.
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Bei einer bekannten Vorrichtung der in Rede stehenden Art ist das
Gestell geneigt, so daß das Material darauf gleitet, wenn die Reibung zwischen dem
Material und dem Gestell durch die Wirkung der Förderglieder während ihrer Vorwärtsbewegung
überwunden wird. Bei einer solchen Vor-
richtung besteht die Gefahr
des unkontrollierbaren Gleitens des Materials, besonders wenn ein Gas hindurchgeschickt
und das Material dadurch teilweise in einen fließenden Zustand versetzt wird.
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Unkontrollierbares Gleiten ist sehr nachteilig und Veranlassung zu
vielfachen Ubelständen. Weiterhin ist bei der bekannten Vorrichtung das Material
geneigt, sich zwischen den Fördergliedern und dem Gestell festzusetzen.
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Gemäß der Erfindung gleiten die Förderglieder über das Gestell und
werden in enger Berührung mit ihm gehalten. Die Glieder und das Gestell sind mit
komplementären Gleitoberflächen versehen, und infolge des angewendeten Drucks zur
Erzielung der engen Berührung ist die Gefahr, daß Material zwischen die Gleitflächen
gelangt und Festsetzen verursacht, erheblich verringert. Die Förderglieder besitzen
die Form eines Keiles o. dgl., so daß sie das Material bei ihrer Vorwärtsbewegung
vor sich her schieben, aber bei ihrer Rückwärtsbewegung durch das Material hindurchgleiten.
Bei der Verwendung solcher Fördermittel kann das Gestell horizontal gemacht werden,
und die Gefahr des unerwünschten Gleitens des Materials ist beseitigt.
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Vorzugsweise werden die Förderglieder mit dem Gestell durch Federdruck
in Berührung gebracht.
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Dies kann vorteilhafterweise durch Druck ergänzt werden, welcher von
der Bewegung der Förderglieder entlang des Gestells nach vorn resultiert.
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Zu diesem Zweck können die Vorderflächen der Förderglieder nach rückwärts
von der Senkrechten zur Fläche des Gestells geneigt sein, so daß der Druck des Materials
gegen diese Flächen eine Komponente besitzt, welche die Glieder in Berührung mit
dem Gestell hält.
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Die bevorzugte Ausbildungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
soll beispielsweise an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. Es stellt dar Fig.
I einen senkrechten Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung, Fig. 2 einen senkrechten
Schnitt durch eine vollständige Vorrichtung, während sie zur Kühlung von Zementklinkern
benutzt wird, Fig. 3 einen Querschnitt nach Fig. 2, in ihrem linken Teil gemäß Linie
III-III und in ihrem rechten Teil gemäß Linie III'-III'.
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Nach Fig. I ist ein feststehendes horizontales Gestell I mit bearbeiteten
Gleitflächen 2 versehen, über welche hohle Förderglieder hin und her gehen.
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Das Gestell 1 ist mit Oeffnungen ausgerüstet, die groß genug sind,
um Gas durchzulassen und es in und durch das Material zu leiten, aber klein genug,
um das Durchfallen des Materials durch sie zu verhüten. Diese Offnungen sind in
den sich zwischen den bearbeiteten Flächen 2 befindlichen Teilen des Gestells angebracht.
Die Förderglieder sind auf ihren Unterseiten offen und bestehen aus einer Vorderwand
3, einem Mittelstück 5 und einer Hinterwand 7, welche Teile durch Rippen 4 und 6
und durch nicht dargestellte Seitenwände verbunden sind. Die Wand 3 stellt eine
nach hinten geneigte Fläche dar, welche, wenn das Glied sich nach vorn, das ist
auf Fig. I nach links, bewegt, das Material vor sich her schiebt. Die Wand 7 wirkt
wie die Spitze eines Keils und befähigt das Glied, rückwärts durch das Material
zu gleiten, ohne dieses im wesentlichen Umfange mitzunehmen. An Stelle der Verwendung
von Gliedern mit genau der dargestellten Form können auch andere Glieder verwendet
werden, welche von vorn nach hinten entweder in der Höhe oder in der Breite oder
in beiden spitz zulaufen.
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Jedes Förderglied liegt über einem Loch 8 im Gestell und ist durch
dieses Loch mit einem durch einen nicht dargestellten Antrieb bewegten Rahmen verbunden.
Der Rahmen besteht aus Längsholmen 15, die mit zwei Querholmen IS verbunden sind,
welche ihrerseits an zwei Längsholmen I9 angeschlossen sind. Diese Holme 19 liegen
auf Rädern 20, welche von an den Hauptseitenwänden 2I befestigten Lagern getragen
werden, so daß das ganze Holmengerüst in der Längsrichtung auf diesen Rädern hin
und her gehen kann. Es wird durch eine Welle 27 angetrieben, welche von Lagern 28
getragen und um ihre Achse hin und her gedreht wird mittels des erwähnten Antriebs
über einen Arm 29, welcher am Ende der \\tell befestigt ist. I)ie Welle 27 besitzt
zwei fest auf ihr verkeilte Arme 24, von welchen jeder gegabelt ist, um eine Rolle
26 aufzunehmen, die auf einem Scharnierzapfen 25 getragen wird und zwischen zwei
an der ITnterseite eines Holms 19 gesicherten Platten 23 gelegen ist. Wenn die Welle
hin und her dreht. brillgt daher der Eingriff der Rollen 26 mit den Platten 23 das
Holmengerüst zum Hinundhergehen.
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Die Förderglieder sind alle durch zwei Bolzen 10 mit einem der Holme
15 verbunden. Jeder Bolzen 10 geht durch eine I,ochplatte II, welche an einem Querglied
12 befestigt ist, das seinerseits von dem Holm 15 getragen wird. Auf der Unterseite
des Holms 15 befindet sich ein weiteres Querglied I3, ebenfalls mit einem loch versehen,
durch welches der Bolzen 10 geht. Zwischen dem Querglied 13 und Muttern I7 auf dem
Bolzen 10 sind eine Feder 14 und eine Stütze I6 angeordnet. Jedes Förderglied wird
in dieser Weise gegen die Gleitflächen 2 mittels der Bolzen 10 in nachgiebiger Weise
angepreßt. Diese Konstruktion erlaubt Änderung des Druckes zwischen den gleitenden
Flächen und gibt die Sicherheit, daß die gleitenden Flächen wirksam gegeneinander
drücken.
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Wie in Fig. 3 dargestellt, sind mehrere zueinander parallele Holme
15 vorhanden, von welchen jeder eine Reihe 30 von Fördermitteln in der eben beschriebenen
Art trägt.
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Wenn die Fördermittel in der durch den Pfeil in Fig. I angedeuteten
Richtung bewegt werden, wird jede Wand 3 das Material nach vorn schieben, und die
ganze Materialschicht auf dem Gestell 1 wird in Richtung des Pfeils nach vorn bewegt
werden. Da die Wand 3 nicht senkrecht zum Gestell steht, sondern eine leichte Neigung
nach hinten besitzt, hilft das Material selbst, das Förderglied gegen die Gleitfläche
2 zu drücken. Während der Rückwärtsbewegung des Fördergliedes wird die Hinterwand
7 unter das Material geschoben,
welches daher mit dem Förderglied
nicht nach hinten geschoben, sondern nur ein wenig aufwärts gehoben wird. Das Gestell
kann in der Richtung der Bewegung des Materials oder in der entgegengesetzten geneigt
sein, aber im allgemeinen ist die horizontale Lage des Gestells bevorzugt.
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Da die gezeigten Förderglieder hohl und an der Unterseite offen sind,
sind die Gleitflächen der Förderglieder klein und infolgedessen fest gegen die Gleitflächen
des Gestells an allen Punkten angedrückt.
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Fig. 2 zeigt eine zur Kühlung von Zementklinkern gebrauchte Vorrichtung.
Über dem Gestell befindet sich ein Gehäuse versehen mit einer Trennwand 36, Gasauslässen
33 und 34, einer Zufuhrrutsche 32, einer Trennwand 3I und einem Klinkerauslaß 35.
Unter dem Gestell ist eine durch die Wände 21 begrenzte Kammer, zu deren Innern
Kühlluft durch Einlaß 37 zugeführt wird. Vor dem Gestell I befindet sich eine perforierte
Auflage 39, welche den Abschluß einer mit Einlaß 38 versehenen Kammer 40 bildet.
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Beim Betrieb dieses Kühlers werden die heißen Klinker durch die Rutsche
32 zugeführt und über die Auflage 39 ausgebreitet. Die Förderglieder bringen sie
dann über das Gestell I zum Auslaß 35.
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Zur gleichen Zeit wird Kühlluft durch die Einlässe 37 und 38 in die
Kammern unterhalb des Gestells I und der nflage 39 eingeführt. Die Kühlluft geht
dann durch die Auflage 39 und Gestell 1 aufwärts und durch die Klinkerschicht. DieTrennwand
36 ermöglicht, den Teil der Kühlluft, welcher durch die heißen Klinker am stärksten
erhitzt wurde, durch den Kanal 33 zu führen, so daß er für die Feuerung des Brennofens
benutzt werden kann, während der kältere Teil der Kühlluft durch den Auslaß 34 abgeführt
wird. Die Kühlluft geht durch die Durchlässe im Gestell 1 und ferner durch die Öffnungen
8 in den Gleitflächen 2 zum Innern der Fördermittel und von dort durch die Spalten
zwischen den Rippen 4 und 6 in die umgebende Materialschicht. Die getrennte Luftströmung
aus Kammer 40 durch Auflage 39 veranlaßt plötzliche Kühlung der aus dem Ofen kommenden
heißen Klinker.
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Eine gleichmäßige Verteilung der Klinker auf der Auflage kann durch
Anordnung von Verteilungsmitteln in der Rutsche 32 bewirkt werden, so daß der Klinkerfluß
zuerst ein Verteilungsglied trifft und in zwei Ströme unterteilt wird. Jeder dieser
Ströme trifft ein anderes, weiter unterhalb in der Rutsche angeordnetes verteilendes
Glied und wird seinerseits wiederum in zwei Ströme aufgeteilt usw.
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Auf diese Weise kann der Klinkerstrom dem Gestell in der gewünschten
Zahl von gleichmäßig über die Breite des Gestells verteilten Strömen und ohne Verstopfen
der Rutsche 32 zugeführt werden.