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Reibradfeuerzeug mit auswechselbarem Brennstoffbehälter Feuerzeuge
sind in großer Zahl bekannt, bei denen in einem Brennstofftank eine den Brennstoff
aufsaugende Menge Watte o. dgl. vorgesehen ist, von der aus der Brennstoff einem
Docht zugeführt wird, der dann von einem Funken in Brand gesetzt werden kann.
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Nachteilig bei den bisherigen Feuerzeugen ist die Art des Nachfüllens
und die Gefahr des zu starken Tränkens der Watte. Gewöhnlich wird das Feuerzeug
an einer Stelle geöffnet und Benzin aus einer Flasche eingegossen. Es ist meist
nicht einfach, die richtige Menge Benzin ohne Überfließen einzuschütten. Die Folge
davon ist ein Beschmutzen von Händen und Kleidern, Verlust einer beträchtlichen
Benzinmenge und ein Unbrauchbarwerden des Feuerzeugs für eine längere Zeit infolge
des zu nassen Dochtes. Da ferner bei solchen Feuerzeugen nur so viel Benzin getankt
werden darf als die Watte usw. aufzusaugen vermag, ist der Raumbedarf des Tanks
recht groß bzw. bei gegebenem Tankraum die Benutzungsdauer bis zum nächsten Nachfüllen
verhältnismäßig gering.
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Um den Übelstand des Beschmutzens usw. wenigstens teilweise zu beheben,
ist es bekannt, bei Feuerzeugen einen Tank vorzusehen, der außerhalb des Feuerzeuges
mit Benzin gefüllt wird. Auch in diesem Falle ist aber in der Regel in dem Tank
ebenfalls Watte oder ein ähnlicher Stoff angeordnet, der sich mit der Flüssigkeit
vollsaugt. Daher ist auch bei diesen Ausführungsformen der Raumbedarf entsprechend
hoch.
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Zur Verringerung des Raumbedarfs sind weiterhin Feuerzeuge bekanntgeworden,
bei denen ein
Tank ohne Watte mit flüssigem Brennstoff gefüllt wird.
In den Brennstoff hinein ragt dabei ein Docht, der die Flüssigkeit aufsaugt und
der Brennstelle zuführt. Es hat sich indessen gezeigt, daß die Brenneigenschaften
eines solchen Feuerzeugs zu wünschen übrig lassen. Der Docht wird leicht entweder
zu naß oder zu trocken, da das Abbrennen schneller erfolgt als die Neuzufuhr von
Brennstoff. Man hat daher besondere Hilfseinrichtungen in Gestalt von Nebenkanälen
geschaffen, durch welche der Flüssigkeitsbehälter mit der Umgebung des Brenners
unabhängig vom Docht in Verbindung steht. Diese Nebenleitung mußte an einem Teil
ihrer Länge eine besondere Querschnittserweiterung besitzen und sollte im ganzen
einen kleineren Widerstand gegen Brennstoffdurchgang aufweisen als die Hauptleitung
mit dem Docht. Die Umständlichkeit einer solchen Ausführung liegt auf der Hand und
ihre Wirkung ist zudem problematisch, da durch die Hilfsleitung wegen ihres kleineren
Widerstands Brennstoffmengen leicht ungewollt austreten können.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Feuerzeuge wesentlich zu vermindern oder ganz zu beseitigen und ein sparsames und
zuverlässig arbeitendes Feuerzeug von geringstem Raumbedarf zu schaffen. Die Erfindung
schlägt vor, einen Brennstoffbehälter ohne Verwendung eines aufsaugenden Stoffes,
lediglich mit der Brennflüssigkeit gefüllt, zu benutzen und seine Öffnung statt
Anordnung eines Dochtes durch einen Wattebausch o. dgl. zu verschließen, der seinerseits
in den Zünddocht übergeht oder mit ihm in flüssigkeitsübertragender Berührung steht.
Dieser Wattebausch saugt sich durch die Benzindämpfe sowie auch durch die unvermeidliche
Schüttelbewegung in der Tasche oder bei der Benutzung mit Benzin voll. Der Wattebausch
kann !dabei in einer besonderen Kammer unter dem Docht angeordnet sein, so daß der
Saugweg nur sehr kurz ist. Diese Kammer läßt sich nach unten hin durch einen Ring
aus Polyv inylchlorid oder einem ähnlichen benzinfesten und elastischen Stoff abschließen,
der sich dichtend an die in den Wattebausch eingeführte Spitze eines vorzugsweise
auswechselbaren Brennstoffbehälters anlegt. Als solche kommen Kapseln aus Gelatine
oder Tuben in Frage, die in zugeschmolzener Form gelagert werden und die beim Einsetzen
durch Abschneiden der Spitze oder Einstechen mit einer Nadel geöffnet «-erden können.
Dies hat den Vorteil, daß im Gegensatz zu bekannten Flüssigkeitsbehältern. bei denen
durch die enge Öffnung erst mühsam ein Docht eingefädelt werden muß, die Auswechslung
spielend einfach und praktisch mit nur einem Handgriff vorgenommen werden 'kann.
Da die Einrichtung so ausgebildet werden kann, daß sich die Kapsel oder Tube in
einem Raum befindet, der nach außen hin durch die gegebenenfalls durch eine mit
federnd aufgepreßter oder geschraubter Dichtung versehene Dochtkappe voll abgeschlossen
ist, so geht während der Nichtbenutzung praktisch kein Brennstoff durch Verdunsten
verloren. Durch die Anwendung des erwähnten elastischen Ringes wird die Verdunstung
noch besonders unterdrückt. Der ampullenähnliche Brennstoffbehälter kann an seinem
Boden einen Ansatz aufweisen, der zur Halterung in einer Aussparung einer Verschlußschraube
o. dgl. dient. Es ist vorteilhaft, wenn dieser Ansatz bei abgenommenem Verschlußstüc'k
so weit aus dem Gehäuse herausragt, daß er mit den Fingern erfaßt und dadurch der
Behälter leicht herausgezogen werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren, die ein Ausführungsbeispiel
darstellen, noch näher erläutert. Von den Figuren zeigen Fig. i einen senkrechten
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Feuerzeug, Fig. a eine Draufsicht, Fig.3 einen
Brennstoffbehälter in Form einer Kapsel, Fig. 4 einen Behälter in Form einer Tube.
Gemäß Fig. i ist i das Gehäuse eines Feuerzeuges, das einen durch eine Feder z und
eine Stellschraube 3 federnd einstellbaren Zündstein 4. aufweist, der mit einem
Zündrad 5 zusammenwirkt. Der entstehende Zündfunke setzt einen z. B. aus einer Asbestschnur
bestehenden Docht 6 in Brand, der sich in einem Dochthalter 7 befindet. Letzterer
ist außen mit Gewinde versehen und trägt eine Dochtkappe 8, die nach Gebrauch aufgeschraubt
wird und das Dochtende gegen die Außenluft vollkommen abschließt. Unter dem Dochthalter
j, der zugleich als Deckel für das Feuerzeuggehäuse i und als Träger der Zündeinrichtung
2.3, 4, 5 ausgebildet ist, befindet sich eine Kammer 9, die mit einem Wattebausch
1o ausgefüllt ist. In den Wattebausch io ragt mit seiner Spitze i i ein Brennstoffbehälter
12, der unten einen Ansatz 13 aufweist. Dieser rastet in einer Vertiefung 14 eines
Stöpsels oder einer Verschlußschraube 15, welche die Öffnung des Gehäuses, durch
die der Brennstoffbehälter 12 ein- und ausgeführt werden kann, abschließt. Die Spitze
i i des Brennstoffbehälters 12 wird von einem elastischen, benzinfesten Ring i9
umfaßt, welcher die Kammer 9 nach unten hin vollständig abschließt und dadurch Verdunstungsverluste
weitestgehend unterdrückt.
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Der ampullenartige Brennstoffbehälter 12, der in Fig. 3 tierausgezeichnet
ist, besitzt eine durch Abschneiden der Spitze erzeugte feine Öffnung 16, die von
dem Wattebausch io verschlossen gehalten wird. Die sich entwickelnden Benzingase
sowie auch etwas Benzinflüssigkeit dringen durch die Öffnung 16 in den Wattebausch
io ein und halten ihn ständig feucht. Die Feuchtigkeit teilt sich ferner dem Docht
6 mit, dessen unteres Ende in den Wattebausch io hineinragt und sich mit ihm in
inniger Berührung befindet. Der Dochthalter 7 bildet zugleich den oberen Abschluß
des Feuerzeuggehäuses i, so daß sich nach Aufschrauben der Dochtkappe 8 ein in der
Hauptsache durch die Kammer g gebildeter Raum ergibt, der mit Brennstoff gesättigt
und nach außen hin vollständig luftdicht abgeschlossen ist. An Stelle einer Ampulle
kann nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung auch eine Tube 17
(s. Fig. 4) treten, die durch Anstechen mit einer Nadel bei 18 mit einer Öffnung
versehen ist.
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Der Verschluß 15, der entweder schraubbar oder stöpselartig sein kann,
ist zweckmäßig so ausgebildet, daß die Ampulle 12 mit ihrem Ende 13 bei offenem
Gehäuse noch ein Stück herausragt und mit den Fingern erfaßt werden kann.
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Soll ein Brennstoffbehälter neu eingesetzt bzw. ausgewechselt werden,
so wird der Stöpsel 15, der z. B. aus Metall bestehen kann, herausgezogen oder,
falls er Gewinde besitzt, herausgeschraubt und der Behälter 12 herausgenommen. Nunmehr
ist ein Ersatzbehälter durch Abschneiden seiner Spitze oder durch Einstechen einer
Nadel mit einer Öffnung zu versehen und wird dann an Stelle des alten in das Feuerzeuggehäuse
eingeschoben. Selbst wenn der Docht durch Austrocknen des Wattebausches ebenfalls
trocken geworden sein sollte, so wird nach Einsetzen einer neuen Kapsel derselbe
sofort wieder betriebsfähig, da das Benzin sich begierig in dem Wattebausch verteilt,
ohne jedoch auszufließen. Wird die Öffnung durch die Dochthaube8 verschlossen, so
ist jede Verdunstung bzw. jeder Brennstoffverlust praktisch vollständig unterbunden.
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Mit der Erfindung wird somit ein sauberes, billiges und stets betriebsbereites
Feuerzeug geschaffen, das vor allem auch im Brennstoffverbrauch äußerst sparsam
ist undwochenlang benutzt werden kann, ehe der Brennstoff erneuert werden muß.