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Vorrichtung zur Verdunstung von Desinfektionsmitteln, -Riechstoffen
u. dgl. Das Patent 354167 betrifft eine Vorrichtung zur allmählichen Verdunstung
von Desinfektionsmitteln, Riechstoffen u. dgl., bei der es darauf ankommt, daß vom
unteren Teil oder dem Boden des Vorratsgefäßes nach außen ein enges nach oben gebogenes
Rohr ausgeht, dessen freies offenes Ende tiefer liegt als die Flüssigkeitshöhe im
Gefäß, während am oberen Ende dieses Gefäßes eine ganz oder teilweise verschließbare
I ufteintrittsöffnung vorgesehen ist, um mittels teilweisen Luftabschlusses ein
langsames Austreten der Flüssigkeit aus dem engen Ansatzrohr zu ermöglichen. Die
austretende Flüssigkeit breitet sich dabei auf einen das Ende des engen Röhrchens
umgebenden Teller o. dgl. aus, wo die Verdunstung erfolgt.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird diese Einrichtung dadurch verbessert
und vereinfacht, daß das enge umgebogene Ansatzröhrchen wegfällt und der Boden des
Vorratsbehälters als kapillare Öffnung ausgebildet ist, während ein Teller oder
eine Platte oder Schale zur Aufnahme der aus dieser Öffnung austretenden Tröpfchen
unterhalb der Öffnung angeordnet ist. Die Anordnung dieses Tellers oder der Schale
kann in der Weise erfolgen, daß das Gefäß a in eine mit Durchbrechungen versehene
Hülse oder einen Bügel gesetzt ist, deren Boden als Teller oder Schale ausgebildet
ist. Dabei kann die Hülse gegen das Gefäß verschiebbar angeordnet sein, so daß der
Abstand zwischen dem Boden der Hülse und der unteren Austrittsöffnung des `Gefäßes
verändert und diese Öffnung gegen den Hülsenboden gedrückt werden kann. Dann ist
die untere Gefäßöffnung verschlossen, und dieser Verschluß kann noch dadurch verbessert
werden, daß man unterhalb dieser Gefäßöffnung ein Scheibchen, z. B. aus Kork, Gutnmi,
am Boden des Gefäßes anordnet.
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Es wird auf diese Weise eine Vorrichtung geschaffen, welche sich von
derjenigen nach dem Hauptpatent durch leichtere und billigere
Herstellbarkeit,
durch eine größere Haltbar-]zeit und ein gefälligeres Aussehen auszeichnet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform veranschaulicht, und zwar
zeigt Abb. z die ganze Vorrichtung teilweise im Schnitt, Abb. 2 den Flüssigkeitsbehälter
mit teilweise abgebrochener Vorderwand.
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Der Flüssigkeitsbehälter a besteht am vorteilhaftesten aus Glas. Er
ist am oberen Ende finit einem Hals l versehen, in den ein Gewinde eingedrückt ist.
Der Boden des Behälters ist zu einer Spitze g ausgezogen, die einen kapillaren Kanal
f bildet, so daß die Flüssigkeit aus ihm nur als ganz kleine Tröpfchen austreten
kann. Der obere Teil des Glasbehälters a ist mit einer Metallkappe h überzogen,
aus der der Flaschenhals l entweder herausragt oder die auch diesen noch umgibt,
so daß auch die Metallkappe da am Flaschenhals ein entsprechendes Gewinde besitzt.
Auf den Flaschenhals oder auf den ihn umgebenden Metallüberzug wird die Verschlußkappe
i geschraubt. Diese besitzt an einer oder mehreren Stellen ihres Mantels Schlitze
oder Öffnungen k, die jedoch nicht ganz bis zum oberen Rande der Kappe reichen.
Durch teilweises Aufschrauben der Kappen stehen also diese Schlitzeoderöffnungenk
mitderMündung des Halses l in Verbindung, so daß Luft von außen in denBehältera
eintreten kann. Wirdhingegen die Kappe i vollständig festgeschraubt, so ist die
Verbindung zwischen den Öffnungen k und der Mündung des Flaschenhalses l unterbrochen,
und es kann keine Luft mehr in den Behälter a eintreten. Zur Sicherung dieses Verschlusses
kann in an sich bekannter Weise in den Boden der Kappe k eine Unterlagsscheibe aus
Kork oder sönstigem Dichtungsmaterial eingelagert sein.
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Der untere Teil des Behälters a wird von der oben offenen Hülse b
umgeben, gegen die er verschiebbar ist. Bei der gezeigten Ausführungsforin gleitet
die Hülse 1) über die obere Hülse h: hinweg, bildet also gewissermaßen einen
Schiebedeckel: indessen kann man die ä=@nordnung auch umgekehrt treffen, so daß
sich die Hülse b zwischen die Behälterwandung cr und die Hülse h. schiebt.
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L-nten ist die zweckmäßig metallische hülse b mit Durchbrechungen
c versehen, aus denen die Dünste oder Dämpfe des Riechstoffs oder Desinfektionsmittels
entweichen können. Der Boden der Hülse b wird mit einem Teller oder einer Schale
d aus Filtrierpapier, Ton octcr sonstigem saugfähigen Material bedeckt. %n der Mitte,
senkrecht unter der kapillaren Spitze oder dein Haarröhrchen g, ist in eine Vertiefung
der Schale d ein Plättchen e aus Kork, Gummi o. dgl. eingesetzt, durch welches die
Öffnung des kapillaren Kanals f zu verschließen ist. Das Gefäß a und seine Hiilse
werden meistens ganz flach ausgeführt, so daß man die Vorrichtung in der Westentasche
mit sich führen oder als Gehänge z. B. an Uhrketten tragen kann. Sie besitzt dann
etwa die Form und das Aussehen der bekannten Taschenstreichfeuerzeuge. Will man
die Vorrichtung in Benutzung nehmen, so wird die Verschlußkappe i etwas gelockert
und die Hülse b etwas herausgezogen, so daß die Spitze g in Abstand von dem Boden
der Hülse b gebracht wird. Die aus der kapillaren Öffnung der Spitze g austretende
Flüssigkeit gelangt dann auf den Teller oder die Schale d, breitet sich darauf aus
und verdunstet. Soll die Wirksamkeit der Vorrichtung unterbrochen werden, so hat
man nur nötig, die L ufteintrittsöffnung am oberen Ende des Gefäßes zu verschließen
und den Boden der Hülse b wieder fest gegen die Spitze g zu schieben. Entbehrlich
wird das Verschlußplättchen e am Boden der Hülse b, wenn der Teller
oder die Schale d aus nachgiebigem Material, z. B. Watte oder Viltrierpapier besteht.
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Um zu verhindern, daß die Hülse b bei der Verschiebung gegen den Behälter
a zu leicht von diesem vollständig entfernt wird, kann die Bewegung beider Teile
gegeneinander z. B. mittels einer Schlitzführung zwischen den beiden Hülsenteilen
b und lt begrenzt sein.