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Feuerzeug mit flüssiger Brennstoffüllung Es ist bereits bekannt, ein
Fackelfeuerzeug mit flüssiger Brennstoffüllung, bei dem die Fackel bei Nichtgebrauch
in einer gegen den Brennstoffbehälter abgeschlossenen Kammer eingeschoben ist und
vor Benutzung besonders mit Brennstoffflüssigkeit aus dein Behälter angefeuchtet
wird, mit einem am Brennstoffbehälter angebrachten Tropfverschluß zu versehen, welcher
die tropfenweise Abgabe des Behälterinhaltes nicht nur zur Benetzung der Fackel,
sondern auch für andere Zwecke, z. B. zur Fleckenreinigung, oder bei Wahl eines
alkoholreichen Parfüms als Brennstoff zur Erfrischung des Benutzers, gestattet..
Die Handhabung eines solchen Feuerzeuges ist insofern nicht genügend einfach, als
die Befeuchtung der Fackel ein Ausspritzen von Brennflüssigkeit aus. dem Behälter
erfordert, was außerdem meist mit einer Brennstoffvergeudung verbunden ist. Dieses
Feuerzeug stellt daher noch keine einwandfreie Verwirklichung des Gedankens dar,
ein Pyrophorfeuerzeug mit der gleichen Brennstoffüllung sowohl zu Zündzwecken als
auch zum Zweck der Parfüm ierung, Erfrischung und Reinigung verwendbar zu machen.
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Nach der Erfindung soll nun diese Aufgabe gelöst werden, indem man
das Feuerzeug so ausbildet, daß die gleiche Einrichtung zur Förderung des ,Brennstoffes
sowohl zur Zufuhr von Brennstoff nach der Dochtstelle als auch zu Spritz- oder Zerstäubungszwecken
benutzbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß mit dem Brennstoffbehälter
des Feuerzeuges sowohl der übliche mit flüssigem Brennstoff zu speisende Docht als
auch ein Tropf- oder Zerstäubungsverschluß in Verbindung steht und der Behälter
eine elastische, zur Brennstofförderung nach diesem Docht wie auch nach diesem Verschluß
benutzbare Wand aufweist. Für diese zweifache Förderwirkung kann nach der Erfindung
auch der Tropf- oder Spritzverschluß selbst ausgenutzt, werden, wenn er zu dem ebenfalls
mit dem Behälterinnern in Verbindung stehenden Docht in solcher Lagenbeziehung am
Behälter angebracht ist, daß er bei Öffnung außer der Spritz- oder Tropfausgabe
der Flüssigkeit auch deren Förderung nach dem Docht unter Atmosphärendruck gestattet.
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Durch die Doppelverwendung der an sich bei Pyrophor-Feuerzeugen zur
Flüssigkeitszufuhr zur Dochtstelle bereits bekannten elastischen Behälterwand in
der Art der Erfindung wird es möglich, durch einen einfachen Daumendruck auf den
Behälter j e nach Bedärf entweder eine Flüssigkeitsabgabe zur Pärfürnierung und
Erfrischung oder eine Tränkung des Dochtes herbeizuführen. Weder ist für die Flüssigkeitsausgabe
durch den Tropf- oder Spritzverschluß ein Schütteln des Behälters erforderlich,
noch muß bei Verwendung einer Dochtfackel diese für die Flüssigkeitsspeisung besonders
aus ihrer Kammer herausgenommen und benetzt werden. Ebenso bequem ist die Bedienung
des
Feuerzeuges, wenn der Tropf- oder Spritzverschluß in doppelter
-Weise zur Flüssigkeitsförderung benutzt wird, indem hier lediglich ein Öffnen .dieses
Verschlusses notwendig ist, um - den Atmosphärendruck auf den Flüssigkeitsspiegel
des Behälters zwecks Flüssigkeitsförderung nach der Dochtstelle ähnlich, wie dies
durch Öffnen der Behälterfüllschraube möglich ist, wirken zu lassen oder zu Parfümierungs-
und Erfrischungszwecken, z. B. Kölnisches Wasser, ausspritzen zu können. Die Bauform
des Doppelgerätes wird dabei einfach, indem besondere Pumpenkolben, wie man sie
für die Flüssigkeitsförderung bei Pyrophörfeuerzeugen schon vorgeschlagen hat, in
Fortfall kommen und bereits am Behälter vorhandene Teile zur Flüssigkeitsabgabe
in zweifacher Weise nutzbar gemacht werden. Ferner ist die Flüssigkeitslieferung
-insbesondere bei der Zufuhr zur Dochtstelle sehr sparsam und außerdem gleichförmig
und regelmäßig.
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Die Zeichnung zeigt das Feuerzeug nach der Erfindung beispielsweise
in mehreren Ausführungsformen in den Abb. i bis 5 in Schematischer Querschnittsdarstellung.
Abb.5a gibt eine Einzelheit von Abb. 5 in Ansicht wieder. ; Gemäß Abb. r taucht
in den Behälter i das Röhrchen 2, welches mit seinem unteren Ernie bis nahe an den
Boden reicht und mit seinem oberen durch die Behälterdecke geführt und mit dieser
luftdicht verbunden ist.- Das über die Behälterdecke herausragende Ende des Röhrchens
:2 ist von der Dochtmasse 3 umgeben, welche in der auf den Behälter i aufgesetzten
Hülse 4 liegt. Neben der Hülse 4 ist am Behälter i das Reibrädchen 6' sowie der
Cereisenstein 7 gelagert. Der Behälter i ist mit einer gleichzeitig zur Parfümierung
verwendbaren Brennflüssigkeit, z. B. mit Kölnischem Wasser, gefüllt. Die Füllüffnung
ist durch die Schraube 5 abgeschlossen. Seitlich vom Docht 3 ist auf der Decke des
Behälters i ein Tropfverschluß 25 angebracht, der in üblicher Weise- ausgebildet
ist und mittels eines durch Drehers des Deckels --5"
freilegbaxen und verschließbaren-
Kanals. 25' mit dem - Behälterinnern in. Verbindung steht.
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Die Seitenwände 8 des Behälters i sind elastisch, indem sie membranartig
ausgebildet und ausgebaucht sind, so daß siedurch Fingerdruckaus,dervollgezeichneten
in diegestrichelt angedeutete Lage übergeführt werden -können und selbsttätig dann
wieder in ,die Ausgangslage zurückfedern. Beim Hineindrücken der Wände 8 wird die
im Behälter i befindliche Brennstoffflüssigkeit einer Druckwirkung ausgesetzt, welche
einen kleinen Teil davon über das Röhrchen :2 nach der Dochtmasse 3 fördert, so
daß diese mit Brennstoff befeuchtet wird. Durch ein- oder mehrmaliges Hineindrücken
der Wände 8 kann dieser Fördervorgang beliebig oft wiederholt werdet, wodurch sich
die mit Hilfe des Reibrädchens. entzündete Flamme bei sparsamem Brennstoffverbrauch
auch längere Zeit, z. B. für das Anzünden einer Tabakpfeife, aufrechterhalten läßt.
Nach dem Öffnen des Tropfverschlusses 25 anderseits kann durch den Fingerdruck auf
die Wände 8 die Flüssigkeit über den Kanal 25' zu Erfrischungs- und Parfümierungszwecken
ausgespritzt werden. Das nach dem Docht führende Röhrchen 2 kann an seinem oberen
Ende mit einem oder mehreren Löchern versehen sein, damit Flüssigkeit, die etwa
durch Erwärmung des Behälters, z. B. bei Brennen der Dochtflamme, zum Hochsteigen
im Röhrchen veranlaßt wird, wieder in den Behälter zurückfließen kann. In diesem
Fall muß der Behälter für die Flüssigkeitsförderung nach dem Docht durch die Wände
K umgekehrt werden.
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Abb. 2 zeigt die Verwendung eines Tropfverschlusses zur Flüssigkeitsförderung
bei .einem Pyrophorfackelfeuerzeug, dessen Brennstoffbehälter keine elastische Wand
aufweist. Hier ist an der Seite des Brennstoff-Behälters i, auf dem der Tropfverschluß
25 sitzt und der nicht näher dargestellte Zündstein angebracht ist, die Kammer 22
angesetzt, in welche die Fackel 21 bei Nichtgebrauch eingeführt wird und die am
unteren Ende über dem Loch 24 nach dem Behälter i ausmündet und eine Saugmasse 26
zur Befeuchtung der Fackel enthält. Wenn der Luftdruck in dem Raum über der im Behälter
i befindlichen Brennflüssigkeit infolge Verbrauches zu gering wird, um Brennstoff
durch das Loch 24 nach der Saugmasse 26 und dem Fackeldocht zu fördern, braucht
man nur den Tropfverschluß 25 durch Drehen des Deckels 2,5" zu öffnen, und der dann
durch den Tropfverschlußkanal25' hindurch wirksame äußere Luftdruck veranlaßt sofort
den Übergang von Flüssigkeit nach dem Fackeldöcht. Wie Abb.3 zeigt, kann die Anordnung
nach Abb. 2 auch noch mit einer elastischen Behälterwandung 8 versehen werden, so
daß außer durch Öffnen des Tropfverschlusses 25 auch durch Druck auf die Wandung
8 die Flüssigkeitsförderung nach dem Fackeldocht über das Loch 24 bewirkt werden
kann.
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Abb.4 läßt erkennen, daß der Tropfverschluß 25, wenn er nicht zur
Flüssigkeitsförderung benutzt wird, auch an der Unterseite des Brennstoffbehälters
i angebracht sein kann. Hier ist auf die Kopfwand des Behälters i unter Zwischenfügung
einer Asbestscheibe 2g ein Block 27 aus Wärmeisolierstoff
aufgeschraubt,
in den die Hülse 30 mit dem Docht 31 und die das Reibrädchen 34 tragende und den
Cereisenstein 3 5 mit Druckfeder 37 enthaltende Hülse 37' eingesetzt ist. Der Block
27 verhindert eine unerwünschte Wärmeübertragung nach dem mit dem Tropfverschluß
25 versehenen Behälter z und der auf dessen elastische Seitenwände 8 drückenden
Hand auch bei länger dauernder Benutzung des Feuerzeuges. Das Dochtröhrchen 33 und
die die Hülse 37' umschließende Kappe 38 können ebenfalls aus Wärmeisolierstoff,
z. B. Hartgummi, bestehen. Über den Docht kann man sowohl bei dem Feuerzeug nach
Abb.4 als auch bei den Geräten nach Abb. z bis 3 in bekannter Weise eine abdichtende
Schraubkappe setzen.
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Um bei Benutzung des Gerätes lediglich zu Spritz- oder Zerstäubungszwecken
ein ungewolltes Tränken des Dochtes mit der Behälterflüssigkeit zu vermeiden, kann
man eine Unterbrechung der Verbindung zwischen Brennstoffbehälter und Docht für
die Zeit der Nichtbenutzung des Feuerzeuges zur Zündung vorsehen. Dies kann, wie
Abb. 5 in einem Ausführungsbeispiel zeigt, dadurch erreicht werden, daß der Docht
48 allein oder zusammen mit dem Reibrad 49 und dem Zündstein 5o auf einem von dem
Brennstoffbehälter abnehmbaren Träger 5 z angebracht und der Brennstoffbehälter
52 mit einer Auslaßöffnung für die Brennflüssigkeit versehen ist, die bei Vereinigung
von Dochtträger 5 z und Behälter 52 vor dem Docht 48 liegt und durch ein von der
Außenseite des Behälters 52 aus zu öffnendes Ventil 53 abgeschlossen ist. Der Dochtträger
51 ist nach Abb. 5 als Blechhohlkörper ausgebildet, der in das untere überstehende
Ende des Behälters 52 einschiebbar ist und in seinem Innern die in einem Röhrchen
54 geführte und mittels der Schraube 55 von außen einstellbare Druckfeder 56 für
den Zündstein 5o sowie einen längs der Dochtachse mittels des Knopfes 57 verschiebbaren
Stift 58 enthält. Wird der Stift 58 unter Überwindung der Gegenfeder 59 nach
innen bewegt, so drückt er auf das z. B. kegelige Ventil 53, das dadurch unter Zusammendrücken
seiner Schließungsfeder 6o geöffnet wird. Das Ventil 53 ist mitsamt der Feder 6o
in einer Hülse 61 geführt, deren Inneres über das Röhrchen 62 mit dem tiefsten Punkt
des Hohlraumes des Behälters 52 in Verbindung steht. An der oberen Wandung des Behälters
52 ist der Tropfverschluß 64 angebracht.
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Wird durch Druck auf den Knopf 57 das Ventil 53 offen gehalten und
gleichzeitig eine Pressung auf die elastische Behälterwand 63
ausgeübt, so
wird Brennflüssigkeit über das Röhrchen 62 und das Innere der Hülse 61 nach dem
unmittelbar mit der Yentilöffnung in Verbindung stehenden Docht 48 gefördert. Wird
der Druck auf den Knopf 57 aufgehoben, so kann der Stift 58 durch die Feder 59 wieder
nach außen und das Ventil 53
durch die Feder 6o in die Schließungsstellung
bewegt werden. Zur Zündung des Dochtes 48 wird dann der Dochtträger 5r, wie Abb.
5a zeigt, aus dem unteren Ende des Behälters 52 herausgezogen und der Zündstein
50 mittels des Reibrädchens 49 zur Wirkung gebracht. Der gezündete brennende
Docht 48 kann auf diese Weise ganz unabhängig vom Brennstoffbehälter 52 benutzt
werden, wodurch auch eine ungünstige Wärmeübertragung von der Dochtflamme auf den
Brennstoffbehälter und dessen Flüssigkeitsinhalt vollkommen unmöglich gemacht ist.
Nach Benutzung der Dochtflamme wird der Dochtträger 5, wieder in das untere
Behälterende eingesteckt, wodurch die Flamme, wenn sie nicht schon vorher ausgebrannt
oder gelöscht ist, von selbst zum Ersticken kommt.
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Das Feuerzeug nach Abb. 5 kann auch so ausgebildet werden, daß die
Zündung des mit Brennstoff gespeisten Dochtes selbsttätig beim Herausziehen des
Dochtträgers erfolgt. Zu diesem Zweck kann beispielsweise mit dem Reibrädchen ein
auf dem gleichen Halter gelagertes Hilfsrädchen in Eingriff stehen, das an einer
gerauhten Innenbahn des unteren Behälterendes beim Herausziehen des Dochtträgers
aus dem Behälter entlang läuft und die ihm dadurch erteilte Drehbewegung auf das
Reibrädchen überträgt. ®Ferner kann die Öffnung des den Flüssigkeitsbehälter abschließenden
Ventils auch durch die elastische Behälterwand bewirkt werden, indem diese mit dem
Ventil durch ein Hebelgestänge oder sonst eine geeignete Bewegungsübertragung derart
verbunden wird, daß sie bei der Verschiebung nach innen gleichzeitig das Ventil
anhebt. Weiterhin kann statt einer Pyrophorzündung auch eine elektrische Zündung
vorgesehen sein, indem z. B. in den Hohlraum des Dochtträgers eine Trockenbatterie
zur Speisung eines am Docht angeordneten Zünddrahtes eingebaut wird. Eine elektrische
oder sonst eine nicht pyrophore Zündung kann im übrigen auch bei den Anordnungen
nach Abb. r bis 4 den Zündstein und das Reibrad bzw. die Fackel ersetzen. Auch sonst
kann das Feuerzeug nach der Erfindung im einzelnen in einer von den Beispielen der
Zeichnung abweichenden Weise ausgeführt werden. So kann z. B. bei Anwendung der
pyrophoren Zündung zur Erzielung der den Zündfunken hervorrufenden gegenseitigen
Bewegung von Reibungskörper und Zündstein irgendein mechanischer Antrieb für diese
beiden Teile oder einen davon vorgesehen sein.
gekennzeichnet, daß
der Docht (48) allein oder zusammen mit der Zündvorrichtung (49, 5o) an einem vom
Brennstoffbehälter (52) abnehmbaren Träger (51) angebracht und der Brennstoffbehälter
(52) mit einer Auslaßöffnung für die Brennflüssigkeit versehen ist, die bei Vereinigung
von Dochtträger (51)- und Brennstoffbehälter (52) vor dem Docht (48) zu liegen kommt
und durch ein von der Außenseite des Brennstoffbehälters (52) oder des Dochtträgers
(51) aus zu öffnendes Ventil (53) abgeschlossen' ist.
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4. Feuerzeug nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Dochtträger (5i) ein von außen und entgegen der' Wirkung einer Feder
(59) verschiebbarer und zum Öffnen des Ventils (53) dienender Stift (58) geführt
ist.
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5. Feuerzeug nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vom tiefsten Punkt des Brennstoffbehälterraumes ein Röhrchen (62) nach einer
Hülse (61) führt, in welcher das Ventil (53) entgegen der Wirkung einer Feder (6o)
verschiebbar ist.