DE443030C - Handapparat zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung mit einem Dampfkessel - Google Patents
Handapparat zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung mit einem DampfkesselInfo
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- A01M13/00—Fumigators; Apparatus for distributing gases
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Description
- Handapparat zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung mit einem Dampfkessel. Es sind Handapparate zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung bekannt, welche aus einem tragbaren Dampfkessel bestehen, der z. B. durch Spiritusbrenner erhitzt Lind dessen Dampf in einer durch oder um den Kessel geführten Leitung überhitzt wird.
- Derartige Apparate besitzen verschiedene Nachteile, welche die praktische Brauchbarkeit derselben in Frage stellen. Einer derselben besteht darin, daß die Erwärmung des Kessels nur durch eine Heizungsart, z. B. nur mit flüssigem Brennstoff, möglich ist, während die Praxis verlangt, daß ein und derselbe Kessel auch auf andere Weise, z. B. elektrisch, geheizt werden kann, da in manchen Ländern die elektrische Energie ausreichender und billiger zur Verfügung steht als andere Heizstoffe. Ein weiterer Übelstand liegt in der geringen Überhitzungsfähigkeit dieser Apparate. Zur vollständigen und gründlichen Vernichtung von Ungeziefer, insbesondere der Brut von solchem, oder von Bakterien, die unter Umständen eingekapselt sind, ist es erforderlich, daß der überhitzte Dampf eine Temperatur von i5o bis -.oo' besitzt. Eine derart hohe Überhitzung kann mit den bekannten Apparaten meist nicht erzielt werden, zum mindesten nicht an der an der Rohrleitung befindlichen Austrittsstelle, weil der Dampf innerhalb der Leitung stark kondensiert bzw. sich abkühlt und nicht mehr als Gas, sondern als heißer Wasserdampf ausströmt, dessen Temperatur bereits unter ioo' liegt.
- Die Erfindung betrifft einen Handapparat zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung, welcher den erwähnten Mängeln abhilft und derart eingerichtet ist, daß er einerseits gleich vorteilhaft mit den gebräuchlichsten Heizungsmethoden erhitzt werden kann und anderseits Dampf mit einer solchen Überhitzungstemperatur liefert, daß an der Mündungsstelle der Rohrleitung der Dampf als gespanntes Gas austritt und daher eine sichere Abtötung des Ungeziefers u. dgl. bewirkt.
- Nach der Erfindung dient der Kessel als Träger für die die Desinfektionsmittel und den Brennstoff aufnehmenden Behälter und ist zum Einsetzen von elektrischen Heizkörpern sowie eines Gasbrenners eingerichtet in der Weise, daß die Dampferzeugung entweder auf elektrischem Wege oder mittels eines zu vergasenden Brennstoffes stattfinden kann. Außerdem wird der vom Kessel abströmende Dampf am Mundstück der Leitung, also kurz vor seinem Austritt, durch einen gesonderten Heizapparat überhitzt.
- Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Handapparates dargestellt, und zwar in A,bb. i in Seitenansicht und in Abb. 2, und 3 verschiedene mit Überhitzungseinrichtung versehene Mundstücke in Seitenansicht und teilweisem Schnitt.
- Mit a ist der Kessel bezeichnet, welcher in bekannter Weise mit den verschiedenen Armaturen sowie mit einem Heizrobr b oder deren mehrere versehen ist und von welchem an einer geeigneten Stelle, z. B. oben, die Leitufig 1 zum Abführen des Dampfes abzweigt. Der entsprechend isolierte Kessel a besitzt einen hohlen .Unterbau, welcher zur Aufnahme eines Gasbrenners f dient und mit-entsprechenden Luftzufuhröffnungen ausgerüstet ist. Ferner ist der Boden des Kessels derart abgesetzt oder gewölbt, daß unter diesen ein plattenförmiger elektrischer Heizkörper e eingesetzt oder statt diesem in das Heizrohr b ein elektrischer Heizkörper ei von stabförmiger Gestalt eingeschoben werden kann. Das Heizrohr b ist außerdem durch eine von außen aufzusetzende Kappe abschließbar.
- Der Kessel a dient als Träger für einen Behälter e, welcher mit flüssigen Desinfektionsmitteln gefüllt ist, sowie für einen Behälter d zur Aufnahme des flüssigen Brennstoffes oder auch von Preßgas. Die beiden Behälter c, d sind zweckmäßig in einem Abstand vom Kessel a angeordnet, um eine unzulässige Erwärmung ihres Inhaltes zu vermeiden. Der Kessel c steht außerdem durch eine Leitung el mit der Dampfleitung 1 und der Behälter d durch die Leitung dl mit dem Gasbrenner f in Verbindung.
- Die Dampfleitung 1 ist zur Überhitzungseinrichtung g geführt, welche nach dem Ausführungsbeispiel von Abb, 2 aus dem rohrförmigen, mit einem Handgriff n versehenen Gehäuse besteht, in welches eine elektrische Heizpatrone h auswechselbar eingesetzt ist. Zwischen der Heizpatrone und dem Gehäuse befindet sich ein Ringraum, in welchen der Dampf von der Leitung 1 zur Überhitzung einströmt und von diesem durch das an das Gehäuse g angesetzte Mundstück m direkt gegen die züi desinfizierende Stelle geleitet wird.
- Die Abb. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Überhitzung, gemäß welcher die Dampfleitung 1 in Spiralen innerhalb des Gehäuses g um den Heizkörper hl geführt wird, welch letzterer entweder aus einem Gasbrenner oder ebenfalls wieder aus einer elektrischen Heizpatrone bestehen kann. Auch die Ausbildung des Mundstückes kann eine verschiedene sein, indem dasselbe zur Er7ielung eines feinen Dampfstrahles zugespitzt ist (Abb. 2) oder eine breite Mundstücköffnung aufweist (Abb. 3). Im ersteren Falle eignet sich das Mundstück für Ritzen in Wänden, Möbeln usw. und in der zweiten Ausführung zum Bestreichen von Wänden, wie überhaupt zur flächigen Verteilung des Dampfes. Im allgemeinen kann die Ausbildung des Mundstückes eine beliebige sein und richtet sich nach dem Verwendungszweck des -Apparates.
- Die Wirkungsweise des letzteren ist folgende: Der im Kessel erhitzte Dampf wird durch die Leitung 1, die aus einem biegsamen und beliebig langen Metall- o. dgl. Schlauch besteht, zum Überhitzungsapparat geführt, wobei unterwegs vom Behälter c eine solche Menge Desinfektionsmittel entnommen wird, daß der Dampf mit diesem beim Eintritt in das Gehäuse g bereits gesättigt ist. In dem -Apparat g erfolgt die erforderliche Überhitzung des Dampfes, wobei die Temperatur desselben innerhalb großer Grenzen eingestellt werden kann. Da mit dem Überhitzungsapparat unmittelbar an der Gebrauchsstelle gearbeitet wird, strönit der Dampf als stark überhitztes Gas aus dem Mundstück m und bewirkt trotz der durch das Aufschlagen auf die kalte Mauer usw. stattfindenden Abkühlung ein sicheres Töten des Ungeziefers. Dadurch, daß die Überhitzung des Dampfes vom Kessel a örtlich getrennt ist und sich erst unmittelbar am Verwendungsort vollzieht, wird einerseits ein Kondensieren des Dampfes am letzteren und damit jede Beschädigung - der Wandverkleidung usw. und anderseits ein Mitreißen des in der Leitung 1 sich bildenden Kondenswassers vermieden. Auch die Handhabung des Desinfektionsapparates vereinfacht sich durch die Trennung von Dampfer7eugung und Dampfüberhitzung wesentlich, da der Kessel a mit seiner Garnitur z. B. in der Mitte des Raumes aufgestellt und der Überhitzungsapparat infolge seiner handlichen Bauart in jede Lage und an jede Stelle des Raumes gebracht werden kann.
- Dadurch, daß der Kessel a wie der Überhitzungsapparat g für verschiedene Heizarten eingerichtet ist, kann die Heizung selbst der beiden Apparate auf mannigfache Weise erfolgen. So können z. B. die letzteren nur elektrisch mit Hilfe ihrer Heizkörper e, el und h oder nur mit vergasendem Brennstoff (Spiritus, Petroleum, Rohöl usw.) durch die Brenner f und kl geheizt werden. Es kann aber auch eine gemischte Heizung verwendet werden, indem der Kessel a z. B. mit Gas und der Überhitzungsapparat g elektrisch erwärmt wird; ebenso kann das Umgekehrte der Fall sein, wobei der Brenner hl des Überhitzungsapparates durch die Leitung d- vom Behälter d aus gespeist wird. Findet beim Kessel a der Gasbrenner f Anwendung, so werden selbstverständlich die elektrischen Heizpatronen e, el herausgenommen und vom Heizrohr b die Verschlußkappe entfernt, so daß für entsprechenden Durchzug der Brennerflamme gesorgt ist. Es kann auch von vornherein nur mit Preßgas gearbeitet werden, wobei dann der Behälter d als Vorratsflasche dient.
Claims (2)
- PATr,NTAN SPR ÜCHE: i. Handapparat zur Desinfektion und Ungeziefervernichtung mit einem Dampfkessel, dadurch gekennzeichnet, daß der Kessel (a) als Träger für die die Desinfektionsmittel und den Brennstoff aufnehmenden Behälter (c, d) dient und zum Einsetzen von elektrischen Heizkörpern (e, el-) sowie eines Gasbrenners (f) eingerichtet ist in der Weise, daß die Dampferzeugung entweder auf elektrischem Wege oder mittels eines zu vergasenden Brennstoffes stattfinden kann.
- 2. Handapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Kessel abströmende Dampf in einem vom Kessel getrennten und gesondert zu heizenden Apparat (g) kurz vor seinem Austritt überhitzt wird. 3. Handapparat nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück für den Austritt des Dampfes an einem mit Handgriff versehenen Gehäuse (g) angesetzt ist, in welches der vom Kessel kommende Dampf geleitet und durch einen elektrischen Heizkörper (h) oder durch einen Gasbrenner (ii') überhitzt wird. 4. Handapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich bekannten Heizrohre des Kessels gleichzeitig zur Lagerung der elektrischen Heizkörper dienen.
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