DE805204C - Geraet zum Sterilisieren von Erde mittels Dampf - Google Patents

Geraet zum Sterilisieren von Erde mittels Dampf

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DE805204C
DE805204C DEP55686A DEP0055686A DE805204C DE 805204 C DE805204 C DE 805204C DE P55686 A DEP55686 A DE P55686A DE P0055686 A DEP0055686 A DE P0055686A DE 805204 C DE805204 C DE 805204C
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DE
Germany
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steam
boiler
earth
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water
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Expired
Application number
DEP55686A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Alois Spiess
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Individual
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G11/00Sterilising soil by steam

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Catching Or Destruction (AREA)
  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)

Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 10. MAI 1951
ρ 55686 HI145f η
Es ist bekannt, daß die intensive und wiederholte Nutzung der Erde in Gartenbaubetrieben zu einer Anreicherung der Erde mit schädlichen Bakterien führt, welche die Aufzucht junger Pflanzen gefährden. Unter den verschiedenen Verfahren, die Schädlinge zu bekämpfen, ist das bekannteste, die Erde mittels Dampf auf 8o bis ioo° zu erhitzen, und es gibt hierfür Anlagen, welche jedoch nur für Großbetriebe wirtschaftlich sind. Bei den bekannten Anlagen wird der erforderliche Dampf in besonderen Dampfentwicklern erzeugt und mittels Rohre oder Schläuche in Bottiche geleitet, in denen sich die zu sterilisierende Erde befindet. Der vom Boden des Bottichs aufsteigende Dampf gibt auf dem Wege nach oben seine Wärme an die Erde ab. Wenn er die Erdmasse durchdrungen hat und oben austritt, nimmt man an, daß die gewünschte Sterilisation erreicht ist. Daß dies nicht immer der Fall ist, daß der gewünschte Erfolg nicht erreicht wird, geht daraus hervor, daß die in den bekannten An- ao lagen entkeimte Erde sich erfahrungsgemäß nicht lange lagern läßt. Sie ist schon nach wenigen Monaten wieder infiziert. Der Grund des Mißerfolges ist vermutlich darin zu sehen, daß der in den Bottichen aufsteigende Dampf den Weg des geringsten Widerstandes geht und daß mehr oder weniger große Mengen der eingefüllten Erde vom Dampf nicht genügend berührt werden, so daß die dort befindlichen Lebewesen nicht abgetötet werden. Zum Entkeimen kleinerer Erdmengen sind die bekannten Anlagen in der Anschaffung und im Betrieb zu teuer.
Durch die Erfindung wird ein Kleingerät geschaffen, welches sich auch für mittlere und kleinere Betriebe eignet, äußerst einfach zu bedienen ist und nicht die beschriebenen Nachteile der bekannten
Anlagen aufweist. Insbesondere ist die Dampfverteilung so, daß eine gleichmäßige Sterilisierung der gesamten eingefüllten Erdmasse gewährleistet ist. Sowohl in den verschiedenen Höhen als auch in den Querschnitten des Erdbehälters sind die Temperaturen und die zugeführten Dampfmengen praktisch gleich. Der Dampfentwickler und der Raum zur Aufnahme der zu sterilisierenden Erde befinden sich in einem Kessel. Die Beheizung erfolgt zweckmäßig elektrisch, doch ist es auch möglich, andere Beheizungsarten zu verwenden, falls elektrische Beheizungam Verwendungsort nicht möglich sein sollte.
Das Gerät besteht aus einem zylindrischen Kessel,
der in einem Gestell kippbar aufgehängt ist und in
!5 beliebiger, an sich bekannter Weise z. B. mittels einer am Gestell befestigten Bogenführung und einer am Kessel festen Schraube mit Flügelmutter in jeder Schräglage festgestellt werden kann. Der Kessel wird oben durch einen Deckel verschlossen, der in beliebiger an sich bekannter Weise angepreßt wird. Ein den Deckel durchdringendes Rohr mit Kappe wirkt als Sicherung gegen etwaigen Überdruck. Ferner enthält der Deckel eine öffnung zum Einführen des weiter unten erwähnten Kontrollthermometers. Kessel und Deckel sind doppelwandig mit einer wärmeisolierenden Zwischenschicht, beispielsweise aus Glaswolle, ausgeführt. Am Boden des Kessels befindet sich die Heizvorrichtung, und zwar vorzugsweise eine elektrische. Darüber befindet sich der Raum, welcher das zu verdampfende Wasser aufnimmt und einen nach außen führenden Rohrstutzen mit Ablaß- und Probierhahn aufweist. Dieser Wasserraum ist gegen den darüberliegenden Raum so abgeschlossen, daß kein Wasser in die zu entkeimende Erde gelangen kann. Von dem Wasserraum führen mehrere Dampfrohre, welche gleichmäßig über den Querschnitt des Kessels verteilt sind, bis nahe an das obere Kesselende. Die Dampfrohre sind oben geschlossen und haben über ihre Länge verteilt Löcher, so daß der Dampf die Erde nicht von unten nach oben durchströmt, sondern in vielen übereinanderliegenden Schichten austritt. Die untersten Dampfaustrittslöcher dürfen nicht zu tief liegen, damit durch sie kein mitgerissenes Wasser aus dem Wasserbehälter in die Erde gelangen kann. Es empfiehlt sich, den ursprünglich runden Querschnitt der Rohre abzuflachen, was eine Raumersparnis ohne wärmetechnische Nachteile mit sich bringt.
Ein wichtiges Teil des Gerätes nach der Erfindung ist das schon erwähnte Kontrollthermometer, welches durch ein Loch im Deckel eingeführt werden kann. Es ist dies ein nach Art einer sog. Heustocksonde gebautes Rohr mit einem Thermoelement am unteren Ende und einer Ablesevorrichtung am oberen Ende. Mit dem Kontrollthermometer kann man sich jederzeit überzeugen, ob in allen Schichten der Erdfüllung die gewünschte Temperatur erreicht ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb. ι zeigt ein vollständiges Gerät von der Seite gesehen.
Abb. 2 zeigt das gleiche Gerät in Richtung des Pfeiles P gesehen.
Abb. 3 zeigt in größerem Maßstab einen senkrechten Schnitt durch den Kessel des Gerätes.
Abb. 4 und Abb. 5 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen in Horizontalschnitten durch den Kessel. Zu Abb. 1 und 2: In einem Gestell 1 ist mit einer Schwenkachse 2 der Kessel 3 aufgehängt. An dem Gestell 1 ist die Bogenführung 4 befestigt. An dem Kessel ist eine Schraube mit Flügelmutter 5 befestigt, welche in der Bogenführung 4 geführt ist. Der Behälter 3 kann um die Achse 2 in Richtung des Pfeiles P1 geschwenkt und vermittels der Flügelmutter 5 in jeder Schräglage festgestellt werden. Nahe dem unteren Ende des Kessels befindet sich der Stecker 6 für die elektrische Beheizung und etwas höher der Ablaß- und Probierhahn 7. An seinem oberen Ende ist der Kessel durch den Deckel 8 verschlossen. Seitlich am Kessel befinden sich zwei Flacheisen 9, welche das Querhaupt 10 aufnehmen. Vermittels Spindeln mit Handrad 11 wird der Deckel auf den Kessel gepreßt. Man erkennt ferner das Überdruckrohr 12 und das Kontrollthermometer 13.
Zu Abb. 3: Der Kessel 14 ist doppelwandig mit einer Isolierschicht 15 aus Glaswolle o. dgl. ausgeführt. Ebenso ist der Deckel 16 doppelwandig und mit einer Isolierschicht 17 versehen. Nahe dem Boden 18 befindet sich die elektrische Heizung 19, welche nach oben durch einen Zwischenboden 20 gegen das Innere des Kessels abgeschlossen ist. Wenn das Gerät in Betrieb genommen werden soll, wird in dasselbe zunächst Wasser eingeschüttet, welches den Raum 21 ausfüllt. Wie groß die einzufüllende Wassermenge sein muß, richtet sich nach der Größe des Gerätes und ist aus einer Betriebsanweisung, die zu jedem Gerät gehört, ersichtlich. Während des Betriebes kann jederzeit durch den Stutzen mit Hahn 22 festgestellt werden, ob noch genügend Wasser vorhanden ist. Durch den gleichen Hahn wird nach erfolgter Sterilisierung das noch vorhandene Wasser so weit abgelassen, daß bei Schwenken des Kessels in die Schräglagen kein Wasser in die darüber befindliche Erde eindringen kann. Der Hahn 22 wird zweckmäßig zu Reinigungszwecken mit einer zweiten Bohrung versehen, die mit einer Knebelschraube 23 verschlossen ist. Nach dem Einfüllen des Wassers wird ein Einsatz von oben in den Kessel eingeführt. Dieser Einsatz hat unten einen Boden 24 mit Füßen 25. Der Boden kann also nur so tief eingeführt werden, daß auf jeden Fall unter ihm ein genügend hoher Wasserraum verbleibt. Der Einsatz ist in dem Innern des Kessels durch den Führungsring 26 geführt, der so dicht gegen die Innenwand des Kessels abschließen muß, daß kein Dampf aus dem Verdampfungsraum 21 nach oben durchdringt. Da die hier ge- zeigte Darstellung nur eine schematische ist, so ist auf die Andeutung einer Dichtung verzichtet worden. Es bleibt aber dem Konstrukteur überlassen, den Führungsring 26 gegen die Kesselwand in irgendeiner Weise abzudichten, wie dies bei Pumpenkolben oder ähnlichen Einrichtungen geschieht.
Mit dem Boden 24 durch Schweißung o. dgl. fest verbunden sind die Dampfrohre 27 und 28, welche an ihren oberen Enden verschlossen sind und in verschiedenen Höhen Dampfaustrittslöcher 29 haben. Die Dampfrohre 27 und 28 sind auf dem größten Teil ihrer Länge abgeflacht und so auf den Querschnitt verteilt, wie Abb. 4 zeigt, d. h. eine Anzahl von Rohren 27 ist um ein in der Mitte befindliches Rohr 28 im Kreise angeordnet. Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar, beispielsweise so, wie in Abb. 5 dargestellt, nach welcher nur eine Anzahl Rohre 29 ohne Zentralrohr auf einem Kreise angeordnet ist. Die'auf einem Kreise angeordneten Rohre sind oben durch einen Ring 30 miteinander verbunden, welcher gleichzeitig als Handhabe dient. Nach dem Einführen des Einsatzes wird der ganze Raum über dem Boden 24 mit Erde gefüllt, der Deckel 16 wird aufgelegt, mittels der erwähnten Vorrichtung angedrückt, und die elektrische Heizung wird eingeschaltet. Während der nun erfolgenden Entkeimung kann von Zeit zu Zeit die Temperatur der Erde durch das auf und ab bewegliche Kontrollthermometer 31 geprüft werden. Das Überdruckrohr ist mit 32 bezeichnet.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Gerät zum Sterilisieren von Erde mittels Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfungsraum unmittelbar unter dem die zu sterilisierende Erde aufnehmenden Raum angebracht ist.
  2. 2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe in der Hauptsache aus einem innen zylindrischen Kessel besteht, dessen Inneres an seiner tiefsten Stelle das zu verdampfende Wasser aufnimmt, und daß Wasserraum und Erdraum durch einen verschiebbaren, gegen die Innenwand des Zylinders abdichtenden Einsatzboden voneinander getrennt sind.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von dem verschiebbaren Einsatzboden mit dem Wasserraum kommunizierende, bis nahe an das obere Ende des Kessels führende, oben geschlossene Rohre führen, die in gewissen Abständen mit Dampfaustrittslöchern versehen sind.
  4. 4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem verschiebbaren Einsatzboden nach oben führenden Dampfrohre auf dem größten Teil ihrer Länge abgeflacht sind.
  5. 5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe mit einem Kontrollthermometer an sich bekannter Bauart ausgestattet ist, welches so ausgebildet und angeordnet ist, daß es die Messung der Temperaturen der Erde in \rerschiedenen Höhen der eingeschütteten Erdmasse gestattet.
  6. 6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit elektrischer Beheizung, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung nahe dem Boden des Kessels im Innern desselben angeordnet ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    1 423 5.51
DEP55686A 1949-09-23 1949-09-23 Geraet zum Sterilisieren von Erde mittels Dampf Expired DE805204C (de)

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DEP55686A DE805204C (de) 1949-09-23 1949-09-23 Geraet zum Sterilisieren von Erde mittels Dampf

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DE805204C true DE805204C (de) 1951-05-10

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ID=7387930

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DE (1) DE805204C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2633150A1 (fr) * 1988-06-24 1989-12-29 Commissariat Energie Atomique Appareil de sterilisation de materiaux emiettables notamment de substrats pour la culture en serre

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2633150A1 (fr) * 1988-06-24 1989-12-29 Commissariat Energie Atomique Appareil de sterilisation de materiaux emiettables notamment de substrats pour la culture en serre

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