-
Vorrichtung für die Kryochirurgie Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
fUr die Kryochirurgie mit einem Zentralgerät, welches einen Vorratsbehälter fUr
ein KUhlmedium sowie Steuer- und Regeleinrichtungen enthält, und mit einem Griffteil
mit Sonde, welche eine ZufUhrungsleitung und eine Rückführungsleitung fUr das Kühlmedium
aufweist und über Verbindungsleitungen mit dem Zentralgerät verbunden ist, Derartige
Vorrichtungen sind in der Kryochirurgie bekannt. Bei einem solchen bekannten Gerät,
das schon versuchsweise erprobt worden ist, befindet sich in einer Versorgungseinheit
ein
Vorratsbehälter zur flüssigen Stickstoff, der über Verbindungsleitungen zu der zu
behandelnden Stelle geführt und in einem geschlossenen Kreislauf wieder in die Versorgungseinheit
zurückgeleitet wird. Das zu behandelnde Gewebe wird hierbei vom flüssigen Stickstoff
nicht unmittelbar berührt. Die eigentliche Sonde, die mit dem Gewebe in Berührung
gebracht wird, besitzt bei der bekannten Vorrichtung einen Handgriff sowie von diesem
ausgehende, mehr oder weniger flexible Verhindungsleitungen, die an der Versorgungseinrichtung
angeschlossen werden. Zu diesen Verbindungsleitungen gehören die Zu- und Abfilhrungsleitungen
für den flüssigen bzw. gasförmigen Stickstoff und auch gewisse elektrischle Leitungen,
beispielsweise für eine Heizung im Sondenkopf und für elektrische Temperaturfühler.
-
Bei den bekanntgewordenen Vorrichtungen für die Kryochirurgie bilden
diese Leitungssysteme aurgrund ihrer Bauart eine häufige Störungsquelle und wegen
ihrer Unhandlichkeit ein Hindernis für eine einfache Handhabung. Die Verbindungsleitungen
sind dabei entweder in einzelnen Gruppen zusammengefaßt oder es wird auf einzelne
Leitungen ganz verzichtet, wodurch einzelne Bauelemente an ungeeigneten Orten untergebracht
werden müssen.
-
Hinzu kommt, daß bei den bekannten Vorrichtungen die Verbindungsleitungen
fest mit aer Sonde bzw. dem Handgriff der Sonde verbunden sind, so daß bei Wechsel
der Sonde auch das ganze Leitungssystem ausgewechselt werden muß. Schließlich hat
es sich
gezeigt, daß die bekannten Geräte auch deshalb erhebliche
Nachteile aufweisen, weil sie bei Störungen im Innern der Verbindungsleitungen wegen
der schlechten Zugänglichkeit derselben nur unter erheblichem Aufwand wieder in
Stand gesetzt werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die
Kryochirurgie der eingangs beschriebenen Art 1 zu entwickeln, deren Handhabung besonders
einfach ist und die bei vielseitiger Anwendungsmöglichkeit geringe Anschaffungs-
und Wartungskosten besitzt.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verbindungsleitungen in
einem einzigen flexiblen Leitungspaket zusammengefaßt sind.
-
Die Erfindung schafft somit ein einfaches Gerät fCtr kryochirurgische
Zwecke, bei dem alle Leitungen, d.h. sowohl die Leitungen fUr das Kühlmedium als
auch die Leitungen fUr elektrische Teile, in einer einzigen Einheit zusammengefaßt
sind. Hierdurch wird es möglich, alle Bauelemente der Vorrichtung dort anzuordnen,
wo es am zweckmäßigsten ist.
-
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Leitungspaket erwiesen, das
konzentrisch von innen nach außen eine erste Kühlmediumleitung für die Zuführung
des Kühlmediums zur Sonde, eine Vakuumsisolierung sowie eine zweite XUhlmediumleitung
fUr die RUckführung des Kühlmediums von der Sonde enthält. Hierbei können sämtliche
elektrischen Leitungen innerhalb der Rückleltung fUr
das Kühlmedium
untergebracht sein. Aus Gründen der Biegsamkeit ist es günstig, wenn die Wandungen
der Kühlmediumleitungen Wellrohre sind. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich, wenn die äußere Wandung aus eine.
Kunstoff-Wellrohr mit eingelegter Stützspirale besteht und die inneren Wandungen
Edelstahl-Wellrohre sind.
-
Besondere Vorteile hinsichtlich einer schnellen Austauschbarkeit
einzelner Bauelemente bietet eine Ausführungsform, bet der das Leitungspaket sowohl
am Griffteil als auch am Zentralgerät lösbar angebracht ist. An dem dem Zentralgerät
zugekehrten Ende des Leitungspaketes geschieht dies mit Vorteil über ein Kupplungsstück,
das mittels einer Überwurfmutter am Zentralgerät angeschraubt wird. Xhnlloh kann
auch am Handgriff verfahren werden.
-
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist
die äußere, aus einem Kunststoff-Wellrohr bestehende Wandung sowohl am Griffteil
als auch am Kupplungsstück zum Zentralgerät flir sich allein lösbar. Dies geschieht
vorteilhafterweise mit Hilfe einer Überwurfmutter, die an der äußeren Wandung des
Leitungspaketes befestigt ist und die auf ein Gewindeteil am Grirrteil bzw. am Kupplungsstück
aufschraubbar ist. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß
nach Lösen der Überwurfmutter die äußere Wandung etwas zurückgeschoben werden kann
und dadurch gewisse Teile tu Inneren des Leitungspaketes zugänglich werden.
-
Durch die Hereinnahme der elektrischen Leitungen in das Leitungspaket
wird es möglich, verschiedene Bedienungsknöpfe am Griffteil anzubringen, welche
bei den bekannten Geräten am Zentralgerät angebracht sind. Hierzu gehört beispielsweise
ein elektrischer Schalter für eine Zusatzheizung in der Sondenspitze oder ein solcher
für die Einschaltung eines Gebläses im Zentralgerät.
-
In Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist bei einer anderen
Ausführungsform der Vorrichtung auch die Sonde mit dem Griffteil auswechselbar verbunden.
Es liegt auf der Hand, daß hierdurch eine Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten in
wirtschaftlicher Weise erschlossen wird. (Weitere Einzelheu ton dieser Ausführungsform
sind in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung mit dem internen Aktenzeichen
H 69/88 beschrieben.) Insbesondere kann auf das Griffteil sowohl eine geschlossene
als auch eine offene Sonde aufgesetzt werden, wobei unter einer geschlossenen Sonde
eine solche zu verstehen ist, bei der das Kühlmittel nicht unmittelbar mit dem zu
kühlenden Gewebe in BerUhrung kommt, während bei einerctfenen Sonde das Kühlmittel
direkt auf das Gewebe aufgebracht wird. (Eine Sonde der zuletzt erwähneten Art ist
in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung mit dem internen Aktenzeichen
H 69/90 näher beschrieben.)
Eine weitere Ergänzung kann der Erfindungsgegenstand
schließlich noch dadurch erhalten, daß das Leitungspaket noch zusätzlich eine Saugleitung
enthält, auf die ein im Zentralgerät untergebrachtes Sauggebläse wirkt und die in
der Spitze der Sonde in einen offenen Schaft mUndet, in den Gewebeteile teilweise
hineingesaugt werden können. Eine solche Vorrichtung kann mit besonderem Vorteil
bei der Tonsillektomie angewendet werden.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand des in den beiden
Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Der linke Rand
der Figur 2 schließt sich an den rechten Rand der Figur 1 an.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Zentralgerät,
welches selbst nicht dargestellt ist und bei 1 in Figur 2 zu denken ist, einem Griffteil
2, einer Sonde 3 und einem Leitungspaket 4 twischen Griffteil 2 und Zentralgerit
1. Das Leitungspaket 4 ist erfindungsgemäß aus konzentrischen Abschnitten aufgebaut
und zwar von innen nach außen aus einer Leitung 35 für die Zuführung des Kühlmediums
zur Sonde 3, einer Vakuumisolierung 36, die mit einem Zwischenraum 33 im Griffteil
2 in Verbindung steht, und einer äußeren Leitung 37 rUr die Rückführung des Kühlmediums.
Dieses ist beispielsweise Stickstoff, der in der Leitung 5 flüssig und in der Leitung
37 im allgemeinen gasförmig ist.
-
Die Wandungen der Leitungen 35, 36, 37, welche mit 38, 39, 40 ezeichnet
sind, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Wellrohre.
Die inneren
Wandungen 38, 39 sind hierbei vorzugsweise aus Edelstahl, während die äußere Wandung
40 vorzugsweise aus Kunststoff mit eingelegter Stutzspirale besteht. Hierdurch wird
eine große Beweglichkeit des Leitungspaketes 4 erreicht.
-
An dem dem Griffteil 2 zugewandten Ende des Leitungspaketes 4 ist
an dessen äußerer Wandung 40 eine Überwurfmutter 41 angebracht, die auf ein Gewindeteil
29 des Griffteils 2 aufgeschraubt ist. Wenn die Uberwurfmutter 41 gelöst wird, kafln
ein Teil der äußeren Wandung 40 infolge ihrer Wellrohreigenschaft vom Griffteil
2 weg zurückgeschoben werden. Hierdurch werden sowohl ein am Zwischenraum 32 angebrachter
Evakuierstutzen 34 als auch elektrische Anschlüsse und Leitungen rrei zugänglich.
Die. ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sämtliche elektrischen Leitungen in der Leitung 37 für das Kühlmedium verlaufen.
-
Das Leitungspaket 4 ist weiterhin, wie aus Figur 2 sichtlich ist,
an seinem dem Zentralgerät 1 zugekehrten Ende mit einer Überwurfmutter 42 an einem
Gewindeteil 43 des Zentralgerätes 1 befestigt. Als Übergangsteil dient erfindungsgemäß
ein Kupplungsstück 44, an dem die Überwurfmutter angebracht ist.
-
Das Kupplungsstück 44 umfaßt eine Anzahl Übergangselemente, beispielsweise
Leitungselemente 45, Zentrierhilfen 46 und eine Dichtung 47. Die Vakuumisolierung
36 des Leitungspaketes 4 findet ihr Ende in dem ringförmigen Raum'48 des Kupplungsstückes
44. Aus
der Leitung 49, die mit der Leitung 37 in Verbindung steht,
welche der Rückführung des Kühlmediums dient, werden die darin verlaufenden elektrischen
Leitungen durch einen seitlichen Stutzen 50 heraus- und über einen Kabelstecker
(nicht dargestellt) getrennt in das Zentralgerät 1 eingeführt. Die Fortsetzung der
Leitung 49 kann, beispielsweise wenn eine offene Sonde verwendet wird , mit einem
Sauggebläse im Zentralgerät verbunden sein.
-
Die äußere Wandung 40 des Leitungspaketes 4 ist mit einer Überwurfmutter
51 verbunden, die auf ein Gewindeteil 52 des Kupplungsstückes 44 aufgeschraubt ist.
Ähnlich wie im Falle der Überwurfmutter 41 kann auch hier die Wandung 40 nach Lösen
der Uberwurfmutter 51 vom Zentralgerät 1 weg etwas zurückgeschoben werden, wodurch
wichtige Teile im Übergangsbereich zwischen dem Leitungspaket 4 und dem Kupplungsstück
44 zugänglich werden.
-
Die Sonde 3 ist im dargesteilten Ausführungsbeispiel eine geschlossene
Sonde mit einem metallischen Kopr 5 und einem Tastknopf 6. Der rohrförmige Teil
der Sonde 3 ist aus konzentrischen Abschnitten zusammengesetzt, wobei von innen
nach außen eine Leitung 7 für die Zuführung des KUhlmediums zum Kopf der Sonde 3
aus Edelstahl oder einem kälteunempfindlichen Kunststoff, eine Leitung 8 für die
Rückführung des Kühlinediums und eine Vakuumisolierung 9 angeordnet sind.
-
An ihrem dem Griffteil 2 zugekehrten Ende besitzt die Sonde 3 erfindungsgemäß
einen hohlen, doppelwandigen schart 11.
-
Der Zwischenraum zwischen den beiden Wänden 12 und 13 des Schaftes
11 ist ebenfalls evakuiert und steht in Verbindung mit der Vakuumisolation 9 des
vorderen Teiles der Sonde 3. Zur Herstellung des Vakuums in der Sonde 3 ist ein
Evakuierstutzen 14 und zur Aufrechterhaltung desselben eine mit Absorbtionsmasse
gefüllte Getterkammer 15 vorgesehen. Am Ende des Schaftes 11 befindet sich eine
Uberwurfmutter 16, welche erfindungsgemäß auf ein Gewindestück 17 am Griffteil 2
paßt.
-
Das Griffteil 2 besitzt einen Stutzen 18, der in den Schaft 11 der
Sonde 3 paßt. Mit Hilfe der Überwurfmutter 16 kann die Sonde 3 erfindungsgemäß vom
Griffteil 2 gelöst und gegen eine Sonde anderer Bauart ausgetauscht werden Im Übergangsbereich
zwischen der Sonde 3 und dem Griffteil 2 befinden sich versohiedene Kupplungsteile.
In der Figur dargestellt ist beispielsweise ein Kupplungsrohrstück 19 für die innere
Leitung 7 mit Dichtungs-und Verbindungselementen 20, die vorzugsweise aus einem
kälteunempfindlichen Kunststoff bestehen, eine Steckerverbindung 21 für die elektrischen
Leitungen zum Sondenkopf, beispielsweise für eine Zusatzheizung im Sondenkopf für
die Loslösung der Sonde 3 von gefrorenem Gewebe nach der Behandlung und für einen
Temperaturfühler, der bei 22 angebracht ist, sowie Dichtungselemente 23 für die
Aufrechterhaltung der Vakuumisolierung.
-
Der Stutzen t8 des Griffteiles 2 weist ebenralls konzentrische Abschnitte
aur, wobei die innere Leitung 24 der Zuführung
des Kühlmediums
zur Sonde 3 und die äußere Leitung 25 für die Rückführung desselben vorgesehen ist,
Zwischen den Leitungen 24, 25 befindet sich eine weitere Vakuumisolierung 24a. In
der äußeren Leitung 25 ist ein Heizkörper untergebracht, durch den das Kühlmedium
zurückströmt und hierbei, sofern es noch flüssig ist, verdampft wird.
-
Am Handgriff 26 des Griffteils 2 befinden sich erfindungsgemäß Bedienungsknöpfe
und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel ein erster Bedienungsknopf 27, mit
dem die Kühlmediumzufuhr zum Kopf der Sonde 3 in Gang gesetzt wird, und ein zweiter
Bedienungsknopf 28, mit dem die Zusatzheizung im Kopf der Sonde 3 eingeschaltet
werden kann. Am Griffteil 2 befinden sich weiterhin die Ubergangselemente für die
Verbindung zwischen dem Leitungspaket 4 und dem Griffteil 2, zu denen beispielsweise
das Gewindeteil 29, verschiedene Leitungszwischenstücke 30, eine Dichtung 31 und
im Zwischenraum 33 eine mit Absorptionsmasse gefüllte Oetterkammer 32 gehören. Der
Zwischenraum 33 steht außer mit der Vakuumisolierung 36 des Leitungspaketes 4 auch
mit der Vakuumisolierung 24a des Griffteils 2 in Verbindung.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch mit einer Beobachtungs-
und Beleuchtungsoptik zusammen verwendet werden oder als kombinierte Vorrichtung
mit derartigen Zusätzen ausgestartet sein.
-
13 Patentansprüche