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Anordnung zur Magnettonaufzeichnung auf Drähten Magnettonaufzeichnungen
auf Drähten sowie auf Bändern sind bekannt. Die Bänder bieten gegenüber den Drähten
die Möglichkeit, mehrere Tonspuren aufzuzeichnen. Dies hat den Vorteil, daß die
Bandlänge für eine gegebene Aufzeichnungsdauer kürzer wird. Außerdem kann sowohl
das Aufsprechen wie das Abspielen beim Lauf des Bandes in der einen und in der anderen
Richtung erfolgen, so daß also ein Umspulen nicht notwendig ist.
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Erfindungsgemäß wird beieinerMagnettonanordnung mit dralitförinigem
Aufzeichnungsträger für eine zweispurige Aufzeichnung ein Drahtpaar verwendet und
an einem gemeinsamen Sprechkopf vorbeigeführt. Dadurch wird eine doppelspurige Aufzeichnung
auch bei Drähten ermöglicht, und zwar mit der gleichen einfachen Vorrichtung, welche
für doppelspurige Aufzeichnungen auf Bändern üblich sind, nämlich nur einen Sprechkopf
und links und rechts von diesem je einen Löschkopf, während aber leim mehrspurigen
Tonband eine seitliche Verschiebung des Sprechkopfes notwendig ist, je nachdem,
ob die eine oder die andere Tonspur benutzt werden soll, ist dies bei der Anordnung
nach der Erfindung nicht notwendig. Eine genaue Führung dieser beiden Drähte vor
dem Sprechkopf und gegebenenfalls auch auf den Löschköpfen läßt sich dadurch erreichen,
daß im Sprechkopf zwei Führungsrillen für das Drahtpaar vorhanden sind. Es ist vorteilhaft,
von diesen Drähten jeweils nur den einen zu transportieren, während der zweite solange
stillsteht. Dadurch
wird der Sprechkopf nur von dem transportierenden
Draht beeinflußt, oder nur der transportierende Draht nimmt eine Aufzeichnung auf.
Nach Ablauf des einen Drahtes' kann der zweite Draht anlaufen und die Programmaufzeichnung
oder Abspielung des ersten Drahtes fortsetzen, während nun aber der erste Draht
stillsteht. Zwar bedeutet der stillstehende, also im Augenblick nicht benutzte Draht
für den Sprechkopf einen gewissen Nebenschluß, der aber nicht von ausschlaggebender
Bedeutung ist und im übrigen auch durch einfache Mittel restlos unwirksam gemacht
werden kann. Ein solches Mittel besteht z. B. darin, daß der stillstehende Draht
von dem gemeinsamen Sprechkopf etwas abgehoben wird, dazu kann man benutzen, daß
die Spannung des stillstehenden Drahtes geringer ist als die des transportierenden
Drahtes. Man kann die Anordnung aber auch so treffen, daß auf einer Rolle an der
Aufwickelspule ein elastisch aufgehängtes Band schleift, welches bewirkt, daß die
Aufwickelspule, sobald ihr Antrieb aufhört, um ein kurzes Stück sich zurückdreht,
wodurch die 1)ralitspannung verschwindet und der Draht von dem Sprechkopf sich abhebt.
Das Nachlassen der Drahtspannung kann zuverlässig auch durch einen leichten Bügel
festgestellt werden, der unter dem Zug einer schwachen Feder auf dem Draht aufliegt.
\\'enn der Tondraht infolge Abnehmens seillei-Sl>annung dem Federzug nachgibt, kann
das andere Ende des Bügels den Tondraht vom Sprechkopf etwas abheben.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, jeden der beiden Drähte nur
für je die andere Transportrichtung zu benutzen, beide Drähte aber stets gleichzeitig
und in gleicher Richtung zu 'transportieren, wobei der eine Draht nur auf dem Hinweg
und der andere nur auf dem Rückweg benutzt wird. Bei einer solchen Anordnung ist
es dann möglich, in der Nähe des Sprechkopfes je einen kleinen Exzenter anzuordnen,
der von dem Draht nach der einen oder anderen Richtung mitgenommen wird. Diese Exzenter
sind nur so gewählt, daß in der einen Richtung der Exzenter des einen Drahtes diesen
an dem Sprechkopf hochhebt, während der andere Exzenter mit dem anderen Draht das
gleiche bei umgekehrter Transportrichtung macht.
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Bei einer Anordnung, bei welcher stets beide Drähte gleichzeitig laufen,
-der eine nur bei der einen Transportrichtung und der andere bei der entgegengesetzten
Transportrichtung benutzt werden soll, kann der Sprechkopf ebenfalls für beide Drähte
gemeinsam sein, die Löschköpfe aber sind für die beiden Drähte getrennt, und da
nur für jeden Draht eine bestimmte Transportrichtung in Betracht kommt, braucht
jeder Draht nur einen Löschkopf; diese Anordnung wird einfach bezüglich der Antriebsvorrichtung
für die Drahtspulen. Zwei Doppelspulen sind so angeordnet, daß die eine oder die
andere von einer stets im gleichen Sinne umlaufenden Antriebskraft mitgenommen wird.
Es wird lediglich die Kupplung wechselweise für die eine oder für die andere Doppelspule
hergestellt. Die nicht gekuppelte Doppelspule läuft als Abwickelspule, solange die
andere Doppelspule angetrieben ist. Es ist zweckmäßig, daß die nicht angekuppelte
Doppelspule der Abwicklung des Drahtes einen gewissen Widerstand entgegensetzt,
damit der Draht stets gespannt bleibt.
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Zur Erläuterung der Erfindung dienen zwei Ausführungsbeispiele. Die
Erfindung ist aber auf diese Ausführungsbeispiele nicht beschränkt. In Fig. i ist
eine Anordnung mit vier Drahtspulen wiedergegeben, R i bis R 4, die beiden Drähte
A und B sind über mehrere Führungsrollen parallel durch einen gemeinsamen Löschkopf
1.2, einen gemeinsamen Sprechkopf S und an zwei gemeinsamen Löschköpfen I. i, weiterhin
über eineUinlenkrolle I' zu den beiden Spulen R 3 und R 4 geführt. Zum Antrieb ist
ein gemeinsamer -Motor M vorgesehen. Die Spulen R i bis R 4 können einzeln mit der
Motorwelle gekuppelt werden. Es wird jeweils nur eilte der Spulen gekuppelt, so
daß jeweils nur einer der beiden Drähte A und B transportiert wird. Beispielsweise
wird die Spule R i über eine Kupplung K i im Aufwickelsinne angetrieben. Es wickelt
sich dann der Draht der Spule R 4 ab, läuft über die Umlenkrolle U, an den beiden
Löschköpfen L i, l_ 2 und dem @prechkilllf .S c)rl>ci zur Aufwickelspule R i. Die
Spule R 4 ist durch Reibung so weit gebremst, daß eine ausreichende Drahtspannung
stets aufrechterhalten bleibt. Während der Benutzung der Spule R r als :`@uf@@-ichelspule
ist der Löschkopf 1_ i eingeschaltet, der Löschkopf L 2 dagegen nicht. Wenn der
Draht A vollkommen auf der Spule R i liegt, wird diese Spule stillgesetzt durch
Ausschalten der Kupplung K i, tlnd es wird nunmehr die Spule R 3 durch die hul)1)lurig
l\- 3 eingeschaltet. Diese zieht nun in der gleichen Weise den Draht B an den beiden
Löschköpfen und dem Sprechkopf vorbei, bis auch die Spule R 2 leergespult ist. Als
nächste wird die Spule R,4 und danach die Spule R 2 aufgewickelt. Die Spulen können
alle im gleichen Sinne angetrieben werden; sie ziehen nacheinander erst den Draht
A, dann den Draht B an den Köpfen vorbei, wobei jedesmal einer der Drähte stillsteht
und nur einer transportiert wird.
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Der gemeinsame Sprechkopf und auch die gelneinsamen Löschköpfe sind
zur Führung des Drahtes mit zwei parallelen Führungsrillen versehen. Bei dein Draht
B ist ein Bügel H angedeutet, der unter dem Zug einer schwachen Feder steht. Das
rechte Ende des Bügels H liegt an der Stelle @ll auf dem Draht B. Solange die Spule
R 2 oder die Spule R 3 angetrieben wird, also die Aufwickelspule ist, steht der
Draht B unter Spannung. Dann reicht die Kraft der Feder F nicht aus, um den Bügel
H gegen einen Anschlag
T zu ziehen. Sobald aber das Spulenpaar R 2,
R 3 zum Stillstand kommt, geht die beim Lauf vorhandene Drallt@pantltirig verloren,
Und der BLIgCI H 12-t sich gegen den Anschlag T. Dadurch wird der andere Schenkel
des Bügels H um ein geringes Stiicl; gehoben und hebt gleichzeitig den Dralit B
in der Führungsrille etwas an. Der magnetische \ eben--
schluß, den der stillstehende Draht B für den Sprech- |
kopf bedeutet, wird dadurch völlig unschädlich |
gemacht. |
l:iiie andere .lusführungsform der Erfindung mit |
zwei Drähten zur Erzielung einer doppelspurigen |
.\tlsfiilll-ullg ist in Fig.2 schematisch wieder- |
gegeben. |
Die :\nordnutig in Fig. 2 unterscheidet sich von |
der .\nordnung in Fig. r dadurch, daß die an |
einem lciiieiiisriiiieii Sprechkopf S vorbeigeführten |
Drahte .=? und B stets gleichzeitig und in überein- |
stimmender Richtung angetrieben werden. Dadurch |
ist es ni@ihlich, <fiese Drähte auf zwei mechanisch |
ciiw Einheit bildende Doppelspulen D i und
D 2 |
aufzuspulen, so daß für den wechselweisen Antrieb |
vier einen oder der anderen Doppelspule insgesamt |
nur zwei htipplungen K 5 und K 6 notwendig sind. |
1)nrcli zwei Wicklungen W i und W 2 soll ange- |
deutet sein, (lall zwei Magnetkupplungen verwendet |
werden. Zu ihrer Steuerung dienen zwei Kontakt- |
paal-e K 7 und h 8, welche durch Fühlhebel F i |
und F 2 gesteuert werden, die beispielsweise von |
der llcwicklungsstä rl:e der Spulen abhängig sind. |
Die leiden Doppelspulen D i und D 2 sitzen auf |
einer durch einen Motor :11 ständig in gleichem |
Umlauf angetrit-honen Welle W 3. Sie werden mit |
der Welle gekoppelt durch die schon genannten |
magnetischen Kupplungen K 5 und K 6, die so ge- |
steuert werden, claß entweder die eine oder die |
andere geschaltet ist. |
`Fenn die Kupplung K 5 eingeschaltet ist, wer- |
den die Drähte .-1 und B auf die Doppelspule
D i |
aufgewickelt. Bei dieserLaufrichtung ist einLösch- |
kol>f 1_ 3 eingeschaltet für den Draht B. Wenn
da- |
gegen die Doppelspule D 2 angetrieben wird, ist ein |
Löschkopf I_ 4 eingeschaltet für den Draht .4. Der |
Sprechkopf S ist für beide Drähte gemeinsam. |
Da hier stets beide Drähte in übereinstimmender Richtung laufen, ist durch zwei
Exzenter E 3 und E 4 jeweils der eine für die gerade herrschende Laufrichtung nicht
benutzte Draht vom Sprechkopf abgehoben. In <lern Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß der Draht A benutzt wird und dabei von der Spule D 1 abgewickelt und auf die
Spule D 2 aufgewickelt wird. Der Draht A hat dabei durch Reibung Gien Exzenter E
4 mitgenommen und in eine Stellung gelegt, in welcher er den Draht A nicht zur Seite
drängt. Der Draht B läuft in gleicher Richtung uiid hat den Exzenter F_ 3 in die
Stellung mitgenommen, in welcher er den Draht B vom Sprechkopf S abhebt. Somit besteht
bei dieser Laufrichtung. bei welcher sich die Umlenkrolle U entgehen dem Uhrzeigersinne
dreht, ein Zusammenwirken nur zwischen Sprechkopf S und Draht A. Bei dieser Laufrichtung
ist der Löschkopf L 4 mit Draht .9 eingeschaltet. In umgekehrter Laufrichtimg, welin
also die Kupplung K 6 gelöst und die 1tuplllutih K5 eingeschaltet ist, ist die Laufric
lituiih Neider 1)r<ilite derart, daß nunmehr der Draht A sich vor dein Exzenter
E 4 am Sprechkopf selbst hochhebt oder zur Seite schiebt, während der Exzelltei-
1,' 3 deli Draht ß in der richtigen Lage ani Sprechkopf S vorbeilaufen läßt. Dadurch
kommt bei dieser Laufrichtung nur der Draht B zur Wirkung, weshalb der zugehörige
Löschkopf L 3 nunmehr eingeschaltet wird.
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Damit während des Laufes eine genügende Drahtspannung aufrechterhalten
bleibt, ist die Anordnung so getroffen, daß sich die abwickelnde Spule entgegen
der Drehrichtung der Motorwelle W 3 drehen muß, auf der sie gelagert ist. Wenn diese
Reibung zwischen Spule und Motorwelle 3 für eine ausreichende Drahtspannung nicht
genügt, kann zwischen den beiden Spulen ein Reihungsglied G angeordnet sein, das
entweder, wie gezeichnet, aus zwei gegeneinander anliegenden Tellerblechen besteht
oder aus anderem geeignetem Material, wie z. B. Hartpapier oder eineFilzeinlage
zwischen zwei Scheiben u. dgl. m.
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Bei Gier Anordnung in Fig. i ist die gesamte Aufzeichnungslänge durch
die Summe der Drahtlängen A und B gegeben. Indem abwechselnd der Draht
A und der Draht B eine Umspulung ausführen, ist die Zeitspanne zwischen
einer Aufzeichnung und ihrer Löschung gleich deren Zeitbedarf für die Umspulung
einerDrahtlänge; denn beispielsweise beginnt der Rücklauf des Drahtes A, nachdem
die Drahtlänge B einmal durchgelaufen ist. Die letzte Aufzeichnung auf Draht A wird
aber beim Beginn des Rücklaufs als Ersatz gelöscht. Wenn man aber den einen der
beiden Drähte nur bei der einen, den anderen nur bei der anderen Laufrichtung benutzt,
etwa wie bei der Anordnung in Fig.2, dann verdoppelt man die Zeitspanne zwischen
Aufzeichnung und Löschung, so daß sie dann der Summe der Drahtlänge A und
B entspricht.