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Gerät für magnetische Tontufzeichnungpn.
Die Wege, die bisher beschritten worden sind, um bei Geräten für magnetische Tonaufzeichnungen den Tonträger selbst möglichst gleichförmig an dem Sprechkopf oder Hörkopf vorbeizubewegen und auf Spulenscheiben aufzuwickeln, haben bisher zu keiner allgemein befriedigenden Lösung geführt. Insbesondere hat sich ergeben, dass bei Verwendung von Rutschkupplungen, Friktionskupplungen oder ähnlichen Einrichtungen das einwandfreie Arbeiten zu stark abhängig von dem jeweiligen Zustand dieser Einrichtungen ist. Derartige Einrichtungen sind auch an sieh schon einem starken Verschleiss unterworfen, so dass ein dauernd gleichmässiger Lauf nicht gewährleistet ist.
Der absolute Gleichlauf des Tonträgers ist besonders bei denjenigen magnetischen Tonaufzeichnungsverfahren notwendig, bei denen die Möglichkeit vorliegt. Teile eines bandförmigen Tonträgers beliebig herauszunehmen und herausgenommene Teile zu einem Ganzen zu vereinigen. Der Tonträger besteht aus Papier, Film oder ähnlichen bandförmigen Trägern, die an beliebigen Stellen abgeschnitten oder zusammengeklebt werden können. Bekanntlich ist diese Möglichkeit bei den Tonträgern aus Stahldraht oder Stahlband nicht gegeben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass sowohl die Vorratsspule für den Tonträger (Band) als auch die Aufwickelspule und die Gleichlaufrolle unabhängig voneinander von je einem Motor direkt angetrieben werden.
Dabei empfiehlt es sieh, zum Antrieb der Spulen je einen Motor mit Hauptstrom-oder Reihen- schlusseharakteristik und ausgesprochen grossem Schlupf und für den Antrieb der Gleichlaufrolle einen Synchronmotor oder auch einen Induktionsmotor mit grossem Trägheitsmoment des rotierenden Teiles zu verwenden. Von den beiden Spulenmotoren dient jeweils der gezogene als elektrische Rückhaltebremse.
Im allgemeinen kommt man also mit drei Motoren aus (Dreimotorenantrieb).
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt die allgemeine Anordnung der neuen Einrichtung beim Sprechen bzw. beim Hören, Fig. 2 zeigt, wie das Gerät beim Rücklauf arbeitet, und Fig. 3 zeigt den Fall des beschleunigten Vorlaufes.
Die Richtung bzw. Stärke der eingezeichneten Pfeile gibt einen Anhalt für die Richtung und Stärke der Badbewegung. Stärke und Richtung der elektrischen Felderregung des gezogenen Motors sind durch gestrichelte Pfeile besonders gekennzeichnet. Ebenso ist aus den Figuren die Anordnung der Bandbremsung zur Ausnutzung der Energiewirkung beim Abstoppen zu ersehen.
Die Arbeitsweise des neuen Gerätes ist folgende :
Ein Motor wickelt beispielsweise das von links kommende Band von einem Spulenträger (Scheibe 1) ab und auf einen Spulenträger (Scheibe 2) auf, wenn die Maschine in den Stellungen "Auf- nahme"oder"Wiedergabe"betrieben wird (Fig. 1). Ein zweiter Motor (unter Scheibe 1) wickelt das von rechts kommende Band auf, wenn die Maschine in der Stellung "Rücklauf" betrieben wird (Fig. 2).
Der jeweils von dem Band gezogene Motor wird über einen Vorsehaltwiderstand an Spannung gelegt, so dass er als elektrische Rückhaltebremse wirkt. Es wird also in diesem Falle gegen seine eigentliche Drehrichtung bewegt. Würden die beiden Motoren allein das Band transportieren, so würde entsprechend dem veränderlichen Durchmesser der Bandrolle die Geschwindigkeit des Bandes nicht gleichmässig sein.
Um eine praktisch absolute Gleichmässigkeit des Bandlaufes zu erzielen, ist auf dem Wege des Bandes zwischen den beiden Spulenträgern ein dritter Motor eingeschaltet, der mit absolut gleichmässiger
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Tourenzahll1iuft (beispielsweise ein Synchronmotor) und dessen Welle durch eine besondere Andrm'k- rolle J mit dem Band kraftschlüssig verbunden ist. Diese Kupplung bedingt ausschliesslich die Geschwindigkeit, mit der das Band befördert wird, während bei Eingriff der Kupplung der ziehende Motor das von dem Hauptmotor gelieferte Band straff aufwickelt.
Bei richtiger Dimensionierung wird erreicht, dass der ziehende Motor das Band zwischen Spulenscheiben und Gleichlaufrolle stets unter bestimmter gleich grosser Spannung hält und der als Rückhaltebremse dienende Motor das Band zwischen der andern Spulenseheibe und der Gleichlaufrolle spannt. Der Gleichlaufmotor ist so dimensioniert, dass seine Leistung ein Vielfaches der Leistungen der beiden andern Motoren beträgt und dass dieser Motor für die Gleichmässigkeit des Laufes des Bandes bestimmend ist. Aus diesem Grunde wird als Gleichlaufmotor ein Synchronmotor oder ein Induktionsmotor mit ausreichender Leistung gewählt und ausserdem noch mit einer zusätzlichen Schwungmasse versehen.
Da zur Beschleunigung der Schwungmassen der Spulenscheiben eine bestimmte Zeit erforderlich ist, muss dafür Sorge getragen werden, dass der Gleichlaufmotor mit Verzögerung auf Touren kommt, da sonst durch Schleifenbildung beim Anlaufen das Band gefährdet ist.
Die Steuerung der Motoren erfolgt durch einen Druckknopfschalter mit den drei Stellungen "Auf- nahme", Rücklauf"und Wiedergabe", der so eingerichtet ist, dass bei RÜcklauf die beiden andern Stellungen automatisch gesperrt werden, so dass keinerlei Fehlschaltungen möglich sind.
Die Anordnung der magnetischen Tonaufzeichl1ungsmaschine mit drei Motoren nach der Erfindung ermöglicht auf einfachste Weise das Rückspulen des aufgenommenen Gespräches mit beschleunigter Geschwindigkeit bzw. das Aufsuchen einer beliebigen Stelle einer Tonaufzeiehnung durch beschleunigtes Vorspulen. In beiden Fällen ist der Gleichlaufmotor nicht in Eingriff mit dem Band. Das Rückspulen geschieht also in der Weise, dass das z. B. von links nach rechts bei der Aufnahme beförderte Band durch den linken Motor, der bekanntlich bei der Aufnahme als Rückhaltebremse dient, bei voller Leistung dieses Motors mit gesteigerter Geschwindigkeit zurücktransportiert wird. Bei beschleunigtem Vorlauf transportiert der rechte Motor das Band mit der gleichen Geschwindigkeit nach rechts.
Dadurch ist im letzteren Falle die Möglichkeit gegeben, irgendeine Stelle eines aufgenommenen Gesprächs sehr schnell aufzufinden.
Beim Übergang von einer Bewegung in "Halt" werden bei der vorliegenden Maschine zweckmässigerweise die Motoren durch Band- oder ähnliche Bremsen abgestoppt, die während des Laufs durch Magnete abgehoben werden. Im vorliegenden Fall werden sogenannte Bandbremsen verwendet, die so angeordnet sind, dass immer die gezogene Spulenscheibe schneller abgestoppt wird als die ziehenden Bremsbänder 5. Es wird also eine sogenannte Servowirkung angewendet, die auf einfachste Weise durch Anordnung des jeweiligen Festpunktes der Bandbremse erreicht wird. Diese Art der Abbremsung ist unbedingt notwendig bei Verwendung eines Tonträgers, dessen Zerreissfestigkeit kleiner ist als die zwischen den beiden Spulen auftretenden Zugkräfte.
Anderseits ist ein schnelles Abstoppen aus irgendeiner Bewegung heraus unbedingt nötig, da sonst eine präzise Einstellung beim Abhören oder Aufspreehen nicht möglich ist.
Die Bremsen für die beiden Aufwiekelmotoren sowie die Andrüekvorrichtung für die Gleichlaufrolle werden elektromagnetisch betätigt. Auch das Andrücken des Hör- bzw. Spreehkopfes erfolgt nach Wahl durch Elektromagnete.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Antriebsvorriehtung für magnetische Schallaufzeiclnungsgeräte, dadurch gekennzeichnet. dass zum Antrieb der Vorratsspule, der Aufwickelspule und der Gleichlaufrolle unabhängig voneinander je ein direkt gekuppelter Motor dient.