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Die Erfindung bezieht sich auf ein Aufnahme- oder Wiedergabegerät für bandförmigen Informationsträger, vorzugsweise auf einen Schmalfilmprojektor, z. B. zur Verwendung von Kassetten, mit einem eine Abstreifemase mit einer anschliessenden Führungsfläche aufweisenden, aus einer Ruhe- in eine Arbeitslage bewegbaren
Abstreifer, dessen Abstreifernase in ihrer Arbeitslage zum Abstreifen des Bandanfanges am Aussenumfang eines
Bandwickels anliegt, sowie mit einer Antriebseinrichtung für den Wickel zum Drehen desselben in Richtung gegen die Abstreifernase.
Derartige Geräte sind in grosser Zahl sowohl aus der Kinotechnik als auch von Magnettongeräten her bekannt. Im allgemeinen ist dabei um den Bandwickel herum eine Kassette mit entsprechenden Führungsflächen vorgesehen, damit der Bandanfang keinesfalls sich an einer andern Stelle als im Bereich der Abstreifemase abwickelt. Prinzipiell aber können derartige Einrichtungen auch ohne Verwendung von Kassetten funktionieren, insbesondere wenn entsprechende Führungsflächen etwa am Gerät vorgesehen sind. Auch sind Geräte dieser Art für blossen Spulenbetrieb bereits eingesetzt worden. Bisher aber war es praktisch so, dass der Abstreifer den
Bandanfang vom Wickel abgehoben hat, der Bandanfang aber unter der Wirkung des Antriebes herausgeschoben wurde.
Dies funktioniert so lange recht gut, als das Band eine gewisse Steifheit aufweist, was bei Filmen aus
Azetatmaterial ohne weiteres gegeben war. Bei Magnettonbändern wurde häufig der Bandanfang verstärkt.
Schwierig wird die Angelegenheit, wenn das Band so gut wie keine Steifheit aufweist, etwa aus Polyestermaterial od. dgl. besteht. Während bei Magnettonbändern ja bisher schon ein besonders weiches Trägermaterial verwendet wird, führt sich dies in der Kinotechnik mehr und mehr ein. Hier ist also mit einem Schieben des Bandes nichts mehr zu machen ; das Band müsste gezogen werden.
Nun sind aber bereits auch zahlreiche Einrichtungen ersonnen worden, um den Bandanfang eines Wickels abzuziehen. Hiezu bedient man sich im allgemeinen besonderer Ausbildungen des Endstückes des Bandanfanges.
Beispielsweise wurde dieses Endstück mit einem Loch versehen, in das ein Haken od. dgl. eingreifen konnte. Ein anderer Vorschlag zielt darauf ab, das Endstück mit einer leicht zu erfassenden Verdickung auszustatten, die mittels einer entsprechenden Greifereinrichtung erfasst werden konnte. Ähnliche Einrichtungen sind beispielsweise in den deutschen Auslegeschriften 1277009 und 2110898 u. v. a. beschrieben. Nachteilig ist an diesen Lösungen, dass der Bandanfang einerseits auf besondere Weise ausgebildet sein muss, wogegen Bänder ohne diese Ausbildung durch die ziehende Einrichtung nicht mehr erfasst werden können.
Anderseits ist es aber auch erforderlich, dass der Bandanfang stets an einer bestimmten Stelle des Wickels liegt, beispielsweise in einer vorbestimmten Entfernung von der Spule, bei andern Lösungen am Spnlenrand oder im Kassettenmaul.
Filmwickel mit beliebiger Lage des Bandanfanges, der bei Geräten der eingangs genannten Art durch den
Abstreifer ohne weiteres gefunden werden konnte, waren in Zusammenhang mit dem Bandanfang abziehenden
Einrichtung nicht zu gebrauchen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen, bei dem einerseits Bänder aus dünnem Material verwendet bzw. von ihrem Wickel abgezogen werden können, bei dem aber anderseits eine besondere
Ausbildung des Bandanfanges nicht erforderlich ist. Ausgehend von einem Gerät der eingangs genannten Art gelingt dies dadurch, dass der Abstreifer selbst im Bereiche der Führungsfläche eine beim Fangspulen an sich bekannte-freilaufartig eine Relativbewegung des Bandes in Richtung zum Aufwickelkern zulassende in
Gegenrichtung jedoch sperrende Fangeinrichtung für den Bandanfang aufweist, wobei das Band nach Fangen des
Bandanfanges durch die Fangeinrichtung durch den in die Ruhelage zurückkehrenden Abstreifer vom Wickel abziehbar und zweckmässig einer Transporteinrichtung des Gerätes, vorzugsweise dem Aufwickelkern zuführbar ist.
Bei Fangspulen sind solche Fangeinrichtungen in grosser Zahl bekannt. Fangspulen werden an Magnettongeräten und Projektoren im allgemeinen als Aufwickelspule verwendet, wobei mit Hilfe der Fangeinrichtung das über eine Führung od. dgl. zugeführte Band gefangen und auf den Spulenkern aufgewickelt wird. Solche Fangeinrichtungen können etwa aus Häkchen bestehen, sind aber vorteilhafterweise im allgemeinen von Klemmeinrichtungen gebildet, die bei einer Relativbewegung zwischen Band und Spulenkernumfang mit grösserer Spulengeschwindigkeit als der Bandgeschwindigkeit wirksam werden. Solch eine an sich bekannte Fangeinrichtung soll nun also am Abstreifer im Bereiche seiner Führungsfläche vorgesehen sein.
Sobald dann der Bandanfang sich gefangen hat, kann der Abstreifer, wie bekannt, entweder von Hand aus oder vorteilhafterweise durch einen Antrieb automatisch in seine Ruhelage bewegt werden. Zu diesem Zwecke ist gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wenigstens in der Arbeitslage des Abstreifers im Bereiche der Fangeinrichtung eine Schalteinrichtung, zweckmässig gerätefest, zum Steuern einer Antriebseinrichtung für den Abstreifer und/oder der Antriebseinrichtung für den Wickel vorgesehen, welche Schalteinrichtung durch den Bandanfang im Sinne des Einschaltens des Abstreiferantriebes und/oder eines Abschaltens des Wickelantriebes betätigbar ist.
Diese Schalteinrichtung kann sowohl elektrischer, mechanischer oder auch anderer Natur sein, sie wird im allgemeinen zweckmässig am Gerät angeordnet sein, um Zuleitungsprobleme zu vermeiden, sie kann aber auch am Abstreifer selbst angeordnet sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Fig. l zeigt einen erfindungsgemäss ausgebildeten Schmalfilmprojektor, von dem die Fig. 2 und 3 verschiedene Details veranschaulichen. Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante des in Fig. l gezeigten Abstreifers.
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An einem Projektor--l--ist gemäss dem in Fig. l dargestellten Ausführungsbeispiel eine Spindel --2-zur Aufnahme einer Vorratsspule --3-- vorgesehen. Diese Vorratsspule --3-- kann beispielsweise von einer Führung --4-- umgeben sein, wie sie in Fig. 3 im Axialschnitt zur Hälfte dargestellt ist. Einzelheiten dieser Führung --4-- werden später noch an Hand der Fig. 3 beschrieben werden, doch ist es keineswegs erforderlich, für die Zwecke der Erfindung eine derartige Führung --4-- zu verwenden. Vielmehr kann die Vorratsspule --2-- auch in Kassetten mit oder ohne Antriebsspindel--2--untergebracht sein oder es braucht überhaupt keine Führung-4--vorgesehen sein.
Es ist bekannt, zum Einfädeln des Filmanfanges des auf der Spule --2-- befindlichen Vorratswickels in den Projektor --1-- einen Abstreifer --5-- vorzusehen. Dieser Abstreifer --5-- liegt mit seiner
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zugeführt wurde, was jedoch eine gewisse Steifheit des Filmes voraussetzte. Dünnschichtfilme sowie auch Magnettonbänder (bei denen an sich gleiche Verhältnisse herrschen) besitzen jedoch diese Steifheit nicht. Es ist daher erforderlich, derlei Bänder nicht zu schieben, sondern zu ziehen. Zu diesem Zwecke aber muss der Bandanfang überhaupt erst durch eine entsprechende Einrichtung erfasst werden.
Erfindungsgemäss ist nun im Bereiche der Führungsfläche--7-eine Fangeinriehtung--9- vorgesehen, die zwar eine Bewegung des Bandanfanges entlang der Führungsfläche--7--nach rechts (bezogen
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dieser Verengung ist jedoch ein Haken --11-- vorgesehen, der in ein am Band vorgesehenes Loch, beispielsweise in ein Perforationsloch des Filmes, einzurasten vermag.
Kommt daher der Bandanfang --8-- über die Führungsfläche-7--in den von der Führungsfläche
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h.--10-- vorgesehener Kontakt --12-- mit einem Gegenkontakt --13-- in Berührung, worauf mit einer vorbestimmten Verzögerung beispielsweise ein im Gerät vorgesehener Magnet --14-- erregt wird. Die Verzlgerung reicht dabei aus, dass inzwischen der Bandnfang --8-- so weit vorgeschoben wird, dass der Haken --11-- in das hiefür vorgesehene Loch einfallen kann. Danach öffnen sich zwar die Kontakte--12, 13--,
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--15-- befestigt. überSpindel--2--, wie bereits erwähnt, im Sinne einer Drehung gegen die Abstreifernase--6--angetrieben. Der .
Antrieb erfolgt hiebei von einem Rad--16--aus, das in nicht dargestellter Weise mit dem Projektormotor verbunden ist. An der Welle--17--dieses Rades--16--ist eine Schwinge --18-- gelagert, auf der seinerseits ein Zwischenrad --19-- für den Antrieb des Rades --15-- vorgesehen ist. Die Schwinge --18-kann nun durch eine nicht dargestellte Feder im Uhrzeigersinne belastet sein, so dass normalerweise die beiden Räder--15, 19--im Eingriff sind. Am andern Arm der Schwinge --18-- hingegen ist ein weiteres Zwischenrad--20--vorgesehen, und es greift der Anker des Magneten --14-- an diesem Arm an. Wird
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angeordnet.
Sobald also die Räder--20, 21--miteinander im Eingriff sind, wird der Abstreifer --5-- zur Drehung im Sinne des Uhrzeigers angetrieben, wobei der Filmzon an sich bekannter Weise in einer kreisbogenförmigen Bahn durch den Projektor--l--gezogen wird. Hiezu kann in ebenfalls an sich bekannter Weise die Filmbühne dadurch zu öffnen sein, dass die vordere Andruckplatte--22--mitsamt dem Objektivträger--23--über eine Zahnstange --24-- und ein Ritzel --25-- verstellbar ist. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist der Abstreifer-5-eine Abkröpfung-26-auf, mit der er während
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ohne Belang sind.
Auch ist es nicht von Bedeutung, ob der Abstreifer--5--das Band den Zufühnvalzen --30--, dem Aufwickelkern--31--unmittelbar oder auch einer andern Transporteinrichtung des Gerätes zuführt. Wesentlich ist lediglich, dass mit Hilfe des Abstreifers nicht nur der Bandanfang in bekannter Weise vom Umfange des Vorratswickels abgestreift werden kann, sondern dass auch durch die Fangeinrichtung --9-- im Bereiche der Führüngsfläche-7-es ermöglicht wird, den Film vom Wickel abzuziehen, anstatt den Film zu schieben.
An dieser Stelle sei die Beschreibung der Führungseinrichtung --4-- an Hand der Fig. 3 nachgeholt. Es ist ersichtlich, dass die Führungseinrichtung --4-- ein etwa zylindermantelförmiges Gehäuse aufweist, das im
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Flansche der Spule--3--zu greifen vermag. Beim Aufsetzen der Spule--3--auf die Spindel--2--muss also zunächst die Feder--34--an ihrem Ende erfasst und durch Verschwenken dieses Endes im Uhrzeigergegensinne (bezogen auf Fig. l) aus dem Bereich der Spulenflansche gebracht werden. Sodann wird die Spule--3--auf die Spindel --2-- aufgesetzt, wobei sie gegen einen festen Bund--35--der Spindel --2-- stösst. Nun kann dann die Feder--34--wieder losgelassen werden, worauf sie sich zwischen die Spulenflansche legt.
Zur exakten Führung der Spulenflansche von aussen bzw. zur Vermeidung einer Reibung der Spulenflansche an der Führung --4- sind über den Umfang verteilt, z. B. drei Kugeln-36-od. dgl.
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fehlender Spule--3--nach vor bis gegen den Bund--35--geschoben, durch die jeweils aufgesetzte Spule dagegen-bezogen auf Fig. 3-nach rechts verstellt wird. Selbstverständlich braucht aber die Führung --4-dann nicht beweglich am Gerät angeordnet zu sein, wenn das Gerät lediglich für eine einzige Spulengrösse ausgelegt sein soll.
Fig. 4 veranschaulicht eine Ausführungsvariante für den Abstreifer--5--, wobei die Fangeinrichtung von an Lenkern-38, 39-gelagerten Rollen-40, 41-gebildet ist. Sobald nämlich der Bandanfang von der Abstreifernase --6-- über die Führungsfläche-7-zwischen die beiden Rollen-40, 41- gelangt, schwenkt der Lenker--39--hoch. Da ber die Lenker--38, 39--konvergierend angeordnet sind, pressen sich die beiden Rollen--40, 41--zusammen, sobald der Abstreifer --5-- angetrieben wird. Diese Pressung verhindert dann ein Herausgleiten des Bandanfanges. Solche und ähnliche Fangeinrichtungen sind für Fangspulen Stand der Technik.
An Hand der Fig. 4 ist auch dargestellt, dass der Schalter nicht notwendigerweise am Abstreifer--5selbst angeordnet sein muss. Es kann nämlich auch gerätefest eine Kontaktzunge--42--vorgesehen sein, die schräg in die Bahn der Seitenkante des Filmes reicht. Wenn also der Film zwischen die Rollen--40, 41-hindurchtritt, drückt er in zunehmendem Masse auf die Kontaktzunge--42--, die zur Vermeidung eines Ausweichens des Filmes mit Führungsriefen--43--ausgestattet sein kann. An ihrem Ende trägt sie dann den Kontakt--12--, der mit einem nicht dargestellten Gegenkontakt entsprechend dem Gegenkontakt--13-der Fig. l zusammenwirkt. An Stelle von Kontakten können jedoch auch in an sich bekannter Weise mechanische Schalteinrichtungen vorgesehen sein.
Sind diese Schalteinrichtungen gerätefest und nicht am Abstreifer--5-angeordnet, so müssen sie selbstverständlich im Bereiche seiner Arbeitslage vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Abstreif-oder Fangeinrichtung für den Bandanfang in einem Aufnahme- oder Wiedergabegerät für bandförmigen Informationsträger, vorzugsweise Schmalfilmprojektor, z. B. zur Verwendung von Kassetten, mit einem eine Abstreifnase mit einer anschliessenden Führungsfläche aufweisenden, aus einer Ruhe- in eine Arbeitslage bewegbaren Abstreifer, dessen Abstreifnase in ihrer Arbeitslage zum Abstreifen des Bandanfanges am Aussenumfang eines Bandwickels anliegt, sowie mit einer Antriebseinrichtung für den Vorratswickel zum Drehen
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im Bereiche der Führungsfläche (7) eine bei Fangspulen an sich bekannte-freilaufartig eine Relativbewegung des Bandes in Richtung zum Aufwickelkern (31) zulassende, in Gegenrichtung jedoch sperrende Fangeinrichtung (9 ; 40, 41) für den Bandanfang (8), z.
B. eine in eine Öffnung des Bandes einfallende Klinke (11) oder zwei Klemmteile (40,41) für das Band, aufweist, wobei das Band nach Fangen des Bandanfanges durch die Fangeinrichtung durch den in die Ruhelage zurückkehrenden Abstreifer vom Winkel (3) abziehbar und zweckmässig einer Transporteinrichtung des Gerätes, vorzugsweise dem Aufwickelkern (31), zuführbar ist.
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