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Die Erfindung betrifft eine Kassette mit auf eine Spule gewickeltem
Aufzeichnungsträger, dessen Ende am Spulenkern festliegt und dessen Anfang mit einem
steifen Vorspannband versehen ist, welches durch eine in Abwickelrichtung einwirkende
Reibungskraft durch einen Schlitz der Kassette heraussehiebbar und längs einer Führungsbahn
eines Anfzeichnungs- und/ oder Wiedergabegerätes in Richtung auf dessen Aufwickelvorrichtung
schiebbar ist. Sie befaßt sich ferner mit der besonderen, an die Eigenschaften dieser
Kassette angepaßten Ausgestaltung des Aufzeichnungs- und/oder Wiedergabegerätes.
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Es gibt Einspulen-Kassetten, bei welchen der Anfang des Vorspannbändes
mit einem Kupplungsglied versehen ist, welches während der Startphase mit Hilfe
einer besonderen Einfädelvorrichtung in den Erfassungsbereich der Aufwickelvorrichtung
des Aufzeichnungs- und/oder - Wiedergabegerätes gebracht wird. Abgesehen von dem
Erfordernis der Einfädelvorrichtung ist bei solchen Kassetten nach dem Rückspulvorgang
ein genaues Anhalten nötig, damit das Kupplungsglied an der vorgesehenen Stelle
zum Stehen kommt. Es sind besondere Maßnahmen erforderlich, damit das Kupplungsglied
beim Handhaben der Kassette nach dem Abnehmen vom Gerät seine Lage beibehält. Ferner
besteht die Gefahr, daß durch das Kupplungsglied beim Rückspulen empfindliche Bauteile
des Gerätes beschädigt werden. Das wird vermieden, wenn die Kassette so eingerichtet
ist, daß das Vorspannband lediglich unter Ausnutzung seiner Steife aus der Kassette
heraus und in Richtung auf die Aufwickelvorrichtung des Gerätes geschoben wird.
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Eine für ein Tonaufnahme- und Wiedergabegerät bestimmte Kassette-dieser
eingangs genannten Gattung ist aus der deutschen Patentschrift 1249 927 bekann.
Das Vorspannband ist dort so breit, daß es auf die Umfangskanten der Spulenfiansche
aufwickelbar ist Der Behälter der Kassette hat eine Aussparung, die einen Abschnitt
der Spulenflansche und des Vorspannbandes freilegt. In die Aussparung greift während
der Startphase von außen eine Antriebsrolle des Tonaufnahme- und Wiedergabegerätes
ein und übt auf das Vorspannband eine Reibungskraft in Abwickelrichtung aus, um
es entlang eines zylindrischen Führungsmantels des Behälters und durch einen Schlitz
aus der Kassette herauszuschieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassette der genannten
Gattung so zu vereinfachen und zu verbessern, daß eine Aussparung im Behälter der
Kassette und eine während der Startphase in die Aussparung eingreifende besondere
Antriebsrolle am Gerät nicht mehr erforderlich sind.
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Das vorgenannte Ziel wird dadurch erreicht, daß sich an einen ersten
Abschnitt des Vorspannbandes, der schmaler ist als der Abstand zwischen den Spulenflanschen,
ein zweiter Abschnitt anschließt, der zumindest an einigen Stellen so breit ist,
daß er klemmend an den Innenseiten der Spulenfiansche anliegt und daß infolge der
Reibung zwischen dem zweiten Abschnitt und den Spulenfianschen das Vorspannband
durch Antreiben der Spule in Abwickelrichtung aus der Kassette herausgeschoben wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Aufwickelvorrichtung
des mit einer solchen Kassette zusammenwirkenden Aufzeichnungs- und/oder Wiedergabegerätes
dem Umfang
des Aufwickelkerns angepaßte Leitbügel aufweist, die während der Startphase
an den Aufwickelkern herangeschwenkt sind, so daß der Anfang des zwischen den ersten
Leitbügel und den Aufwickelkern geschobenen Vorspannbandes durch den Aufwickelkern
erfaßt wird und im Zusammenwirken mit dem ersten und dem oder den weiteren Leitbügeln
aufgewunden wird.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung des mit der Kassette
zusammenwirkenden Aufzeichnungs-und/oder Wiedergabegerätes besteht darin, daß es
zwischen der Kassette und der Aufwickelvorrichtung zumindest eine an - der Führungsbahn
angeordnete antreibbare Rolle aufweist, die während der Startphase mit einem Andruckelement
zusammenwirkt, das durch Antreiben der Spule aus der Kassette geschobene Vorspannband
ziehend erfaßt -und es zur Aufwickelvorrichtung weiterschiebt. Die Vorteile dieser
Maßnahme werden weiter unten an Hand der Beschreibung des entsprechenden Ausführungsbeispieles
erläutert.
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Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Gattung von bandförmigen
Aufzeichnungsträgern beschränkt. In der folgenden Beschreibung wird sie an Hand
der Zeichnung beispielsweise in Anwendung auf Magnetbänder erläutert. Es zeigt Fig.
1 eine Einspulen-Kassette nach der Erfindung in Draufsicht, wobei ein Teil des Deckels
und ein Teil des oberen Spulenfiansches weggeschnitten sind, Fig.2 einen achsparallelen
Schnitt entsprechend der Linie II in Fig. 1, Fig. 3 eine aus der Kassette genommene
bewickelte Spule in Draufsicht, wobei ein Teil des oberen Spulenfiansches weggeschnitten
ist, F i g. 4 die Spule der F i g. 3 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt gemäß
der Linie IV in Fig. 3, Fig. 5 eine erste Ausführungsform eines Vorspannbandes,
dessen einzelne Abschnitte aus Platzgründen verkürzt dargestellt sind, und Fig.6
in gleicher Darstellung eine zweite Ausführungsform eines Vorspannbandes, F i g.
7 eine erste Ausführungsform eines im Hinblick auf die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Kassette ausgestalteten Magnetbandgerätes in Dz auf sicht, mit teilweise weggeschnittener
Grundplatte, Fig. 8 das Magnetbandgerät der Fig. 7 in Ansicht von vorn, Fig. 9 einen
Ausschnitt einer zweiten Ausführungsform eines Magnetbandgerätes, soweit sie von
dem Gerät der F i g. 7 und 8 abweicht, in Draufsicht, Fig. 10 den in Fig. 9 gezeigten
Ausschnitt in Ansicht von vorn und Fig. 11 schematisch und vereinfacht die elektrische
Steuerung eines Magnetbandgerätes nach den Fig. 7 und 8 bzw. (gestrichelt) der F
i g. 9 und 10.
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Die in F i g. 1 dargestellte Kassette umfaßt den mit einem Deckel
(Oberteil) 1 versehenen Behälter (Unterteil) 2 sowie die Spule 3, welche den mit
einem Vorspannband 4 versehenen Wickel des Magnetbandes 5 trägt.
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Die Kassette ist beim Ausführungsbeispiel im weseitlichen quadratisch
ausgebildet. Innerhalb der Kassette ist in an sich bekannter Weise ein zylindrischer
Führungsmantel 6 vorgesehen, der die Spule 3 konzentrisch umschließt und mit einem
sich radial erweiternden Teil 6' in einen Schlitz 7 der Kassette mündet. Auf der
anderen Seite des
Schlitze 7 befindet sich eine schräg zur Spulenangente
angeordnete Führungsfläche 3, die den Anfang des Vorspannbandes beim Startvorgang
sicher in den Schlitz leitet. In der Kassette 1, 2 ist ferner eine Leiste 9 angeordnet,
die in Aufwickelrichtung schräg zwischen die Spulenflansche eintaucht. Sie wird
wie weiter unten beschrieben, beim Rückspulen des Vorspannbandes 4 wirksam.
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Die Spule 3 ist in üblicher Weise mit einer Aufnahmebohrung 10 versehen,
über deren Umfang drei Mitnahmenuten 10' verteilt sind. Der nicht dargestellte Aufnahmedorn
des Magnetbandgerätes hat einen federnd zurücktretenden Mitnehmer, der in eine der
Nuten 10' einrastet, sobald er ihr gegenübersteht. Der innere Umfangsrand der beiden
Spulenflansche 3' sollte, wie in Ei g. 4 ersichtlich mit einer Rundung oder mit
einer Abschrägung versehen sein.
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Das Vorspannband 4 des Magnetbandes 5 ist, wie an sich bekannt, verhältnismäßig
steif, so daß es das Bestreben hat, eine gerade Lage einzunehmen, und längs einer
vorgegebenen Führungsbahn schiebbar Das Vorspannband gemäß der Erfindung weist einen
ersten Abschnitt 4a auf, der schmaler ist als der Abstand 1 zwischen den Spulenflanschen
3'. An diesen Abschnitt schließt ein zweiter Abschnitt 4 b an, der in F i g. 5 über
seine Länge hinweg ein wenig breiter ist als der Abstand 1 zwischen den Spulenflanschen,
derart, daß er nach dem Aufwickeln kemmend an den Innenseiten der Spulenflansche
anliegt.
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Die Klemmwirkung hängt von den Abmessungen und dem Material des Vorspannbandes
ab. Im allgemeinen wird die Klammwirkung durch die elasiche Verformbaikeit des Vorspannbendes
in Querrichtung erzielt werden. Es ist aber auch möglich die Klemmwirkung ausschließlich
oder zusätzlich durch elastische Ausbildung der Spulenflansche zu erreichen.
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Jedenfalls ist der zweite Abschnitt 4b des Vorspannbandes 4 so bemessen,
daß das Vorspannband durch Antreiben der Spule 3 in Abwickelrichtung infolge der
zwischen diesem Abschnitt und den Innenseiten der Spulenflansche 3' wirksamen, vorwiegend
durch Reibung bedingten Mitnahmekraft aus der Kassette geschoben wird.
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Je nach dem für das Vorspannband verwendeten Material kann eine für
die Arbeisweise der Kassette günstige Bemessung der Klammwirkung auch dadurch erzielt
werden, daß das Vorspannbend innerhalb des zweiten Abschnittes 4b'eine sich periodisch
ändernde Breite aufweist. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel im
das in der Weise verwirklich, daß innerhalb dieses Abschnittes die Ränder des Vorspannbandes
gegengleich wellenförmig verlaufen.
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Der schmalere erste Abschnitt 4a des Vorspannbandes 4, dessen Anfang
indolge der Steife des Vorspannbandes etwa tangential vom Wicke absteht, ist mindestens
so lang, daß er, wenn die Spule 3 in Abwickelrichtung anfetrieben wird, mit Sichergeit
durch die schräge Führungsfläche 8 erfaßt und in den Schlitz 7 geleitet wird. Er
kann aber auch wesentlich länger ausgebildet sein. Die Länge des zweiten Abschnittes
4b bzw. 4b' des Vorspannbandes 4 ist unter Berücksicheigung der Länge des ersten
Abschnittes 4a so bemessen, daß ein sicheres Herausschieben des vorspannbendes über
die erforderliche, von der
Ausbildung des Magnetbandgerätes abhängenden Länge gewährleistet
ist. An den zweiten Abschnitt 4 b bzw. 4b' schließt bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 5 und 6 ein weiterer dritter Abschnitt 4c des Vorspannbandes 4 an, der
die Breite des Magnetbandes 5 aufweist und insofern den Übergang zu diesem bildet.
Die Länge dieses dritten Absdmittes ist so bemessen, daß die Gesamtlänge des Vorspannbandes
X ein sicheres Erreichen des Erfassuugsbereiches der Aufwickelvorrichtung des Magnetbandgerätes
ermöglicht.
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In an sich bekannter Weise kann die Kassette so ausgebildet sein,
daß die Spule in der Kassette selbst gelagert ist und vom Aufnahmedorn des Gerätes,
in das die Kassette eingesetzt wird lediglich ein Drehmoment auf die Spule ausgeübt
wird. Man kann aber wie beim Ausführungsbeispiel angenommen -die Kassette auch so
ausbilden, daß die Spule mit einer gewissen Bremswirkung in der Kassette liegt,
wenn sich diese außerhalb des Gerätes befindet, und beim Einsetzen in das Gerät
durch dessen Aufnahmedorn ein wenig angehoben und freilaufend getragen wird.
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Ein Aufzeielinungs- und/oder Wiedergabegerät, welches für die Verwendung
von Kassetten der eingangs genannten Gattung, insbesondere mit den speziellen Merkmalen
der erfindungsgemäßen Kassette, geeignet sein soll, muß besondere Einrichtungen
aufweisen. Diese werden im folgenden an Hand der Fig. 7 und 8 am Beispiel eines
Magnetbandgeräies beschrieben.
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Die einzelnen Teile des Magnetbandgerätes sind auf bzw. unterhalb
einer Grundplatte 40 befestigt Die Kassette 1, 2 wird in eine aus Winkelstücken
41 bestehende Halterung eingelegt. Der Aufnahmedorn 42 für die Spule der Kassette
sitzt auf der achse des linken Wickelmotors 43.
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Der rechte Wickelmotor 44 trägt einen Aukrwickelkern 45, dessen Mantelfläche
einen hohen Reibwert aufweist. In an sich bekannter Weise (siehe z. B. die deutsche
Auslegeschrift 1156439) enthält die Auf wickelvorrichtung zwei dem Umfang des Aufwickelkerns
45 angepaßte, um Achsen 46 bzw. 47 schwenkbare Leitbügel 43 und 49. Die Leitbüeel
sind durch Gelenke 50 bzw. 51 mit einem Schieber 52 verbundden. Dieser ist mittels
zweier Schlitze 53 und 54 an Bolzen 55 und 56 verschiebbar gelagert. Er kann durch
einen Zugmagnet 57 entgegen der Wirkung einer Zugfeder 58 aus seiner Ruhelage in
Richtung des Pfeiles in die dargestellte Lage gebracht werden, in der die von ihm
mitbewegten Leitbügel48 und 49 an den Aufwickelkern 45 herangeschwenkt sind und
leicht an ihm anliegen. Dieses Lage entspricht der Startphase des Ge s. In der Ruhelage
nimmt der Leitbügel 49 die gestrichelt gezeichnete Lage und der Leitbügel 48 die
entsprechende Lage ein.
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Das Magnetbandgerät weist einen kombinierten Aufnahme- und Wiedergabekopf
59, einen Löschkopf 60 sowie Führungsstifte 61 auf. die Tonwelle 62 wird durch die
Welle eines Motors 63 gebildet.
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Ferner ist eine mit der Tonwelle zusammenwirkende Andruckrolle 64
vorgesehen, die an einem Hebel 65 gelagert ist und durch einen Zugmagnet 66 entgegen
der Wirkung einer Zugfeder 67 in die Arbeitsstellung gebracht werden kann.
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Von dem in Fig. 7 nicht bezeichneten Schlitz der Kassette 1, 2 bis
zum Aufwickelkern 45 erstreckt sich eine im wesentlichen aus Leitwänden bestehende
Führungsbahn
68. Sie hat die Aufgabe, das beim Startvorgang aus der Kassette 1, 2 geschobene
Vorspannband 4 an den Köpfen 59, 60 und den Bolzen 61 vorbei in den Erfassungsbereich
des Aufwickelkerns zu leiten. Es kann unter Umständen zweckmäßig sein, für die vorgenannten,
auf der linken Seite der Führungsbahn befindlichen Elemente eine besondere Abdeckwand
vorzusehen, die während des Aufzeichnungs- oder Wiedergab ebetrieb es nach oben
oder unten aus der Bandebene herausgebracht wird.
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In der Nähe des Aufwickelkerns 45 ist eine Lichtschranke69, 69' angeordnet,
die beim Vorhandensein des Vorspannbandes 4 bzw. des Magnetbandes 5 ein Signal abgibt.
Gemäß Fig. 11 wird das Signal des lichtempfindlichen Organs 69 über einen Verstärker
70 einer Verzögerungsstufe 71 zugeführt, die eine Verzögerung von etwa 0,5 Sekunden
zur Folge hat. Danach bewirkt es über nicht dargestellte bekannte Schaltmittel die
Betätigung der Schalter 811 und 812.
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Fig. 11 ist ein stark vereinfachtes Schaltbild, an Hand dessen in
groben Zügen die Steuerung der Funktionsabläufe eines derartigen Magnetbandgerätes
erläutert werden soll.
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An die Klemmen72,73 des Wechselstromnetzes sind über verschiedene,
weiter unten erläuterte Schalter und Widerstände der linke Wickehnotor 43, der rechte
Wickelmotor 44 und der die Tonwelle tragende Motor 63 anschaltbar. Mit C ist jeweils
ein zu dem betreffenden Motor gehörender Phasenschieber-Kondensator bezeichnet.
Der Motor 43 kann, je nachdem, welche Seite des Kondensators C mit der Klemme 73
verbunden wird, auf Rechts- oder Linkslauf geschaltet werden. An die Speisespannungsklemmen
74 und 75 sind über verschiedene Schalter die Zugmagnete 57 und 66 anschaltbar.
Durch Drücken einer Taste START werden über eine Steuereinheit 76 die Schalter 821
bis S25 betätigt und durch Drücken einer Taste STOP wieder zum Abfallen gebracht.
Durch Drücken einer Taste ROCK SPULEN werden über die Steuereinheit die Schalter
S31 und 832 betätigt. Auch diese werden z. B. durch Drücken der Taste STOP wieder
in ihre Ruhestellung gebracht. Mit 77, 78 und 79 sind Schaltstufen bezeichnet, in
denen, wie bei Studiomagnetbandgeräten bekannt, die verschiedenen Steuerbefehle
entsprechend den Betriebszuständen des Gerätes und verschiedenen, der Betriebssicherheit
dienenden Bedingungen miteinander verknüpft werden.
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Die im Schaltschema der Fig. 11 noch dargestellten Schalter 813 und
S26, ein Motor 80 sowie ein Zugmagnet81 beziehen sich auf eine weitere Ausführungsform
des Magnetbandgerätes, die an Hand der F i g. 9 und 10 erläutert werden wird.
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Das Magnetbandgerät nach den Fig. 7, 8 und 11 kann folgende Betriebszustände
einnehmen: Nach dem Einschalten des Gerätes läuft der Tonmotor 63 an. In die Halterung
41 sei eine Kassette 1, 2 entsprechend den Fig. 1 bis 6 eingelegt. Werden nun durch
Drücken der Taste START die Schalter S21 bis S25 geschlossen, so wird über die Schalter
S11 und 822 der Zugmagnet 57 erregt, so daß die Leitbügel 48 und 49, wie in F i
g. 7 dargestellt, an den Aufwickelkern 45 herangeschwenkt werden. Gleichzeitig läuft
über den Widerstand 82 und den Schalteer 823 der rechte Wickelmotor 44 an. Ferner
wird über den Schalter 812, den Widerstand 83 und den
SchalterS25 der linke Wickeimotor
43 auf Linkslauf geschaltet.
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Der linke Wickelmotor 43 treibt nun über den Aufnahmedorn 42 die
Spule 3 der Kassette 1, 2 (Fig. 1 bis 6) in Abwickelrichtung an. Dadurch wird infolge
der Mitnahmekraft zwischen den Flanschen3' der Spule und dem zweiten Absduiitt 4
b bzw. 4b' des Vorspannbandes 4 der Anfang des ersten Abschnittes 4a des Vorspannbandes
zunächst entlang des Führungsmantels 6 der Kassette geschoben, tritt unter Mitwirkung
der schrägen Führungsfläche 8 durch den Schlitz 7 und wird sodann entlang der Führungsbahn
68 des Magnetbandgerätes in Richtung auf den Aufwickelkern 45 geschoben. Die Umfangsgeschwindigkeit
des Aufwickelkerns ist ein wenig größer als die Geschwindigkeit, mit der das Vorspannband
4 ankommt. Über die Führungsfläche 8 der Kassette wird auch der zwischen die Flansche
3' der Spule 3 geklemmte zweite Abschnitt 4 b bzw. 4 b' des Vorspannbandes nach
außen geführt. Sobald das Vorspannband 4 in den Erfassungsbereich der Aufwickelvorrichtung,
d. h.
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zwischen den Aufwickelkern 45 und den Leitbügel 48, gelangt, wird
es - wie bereits beschrieben - erfaßt und auf den Aufwickelkern gewunden.
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Beim Eintritt des Vorspannbandes in den Bereich der Lichtschranke
69, 69', hatte diese angesprochen.
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Ihr Signal wird aber infolge der Verzögerung durch die Stufe 71 erst
0,5 Sekunden später zur Betätigung der Schalter 811 und 812 wirksam, also zu einem
Zeitpunkt, zu dem das Vorspannband bereits sicher auf den Aufwickelkern 45 gewunden
ist. Das Magnetbandgerät wird hierdurch auf »Vorlauf« für den Aufzeichnungs- oder
Wiedergabevorgang geschaltet: durch das Umschalten von 811 wird der Zugmagnet 57
ab- und über 821 der Zugmagnet 66 angeschaltet; die Leitbügel 48 und 49 werden vom
Aufwickelkern 45 weggeschwenkt und die Andruckrolle 64 gegen die Tonwelle 62 geschwenkt.
Der linke Wickelmotor 43 wird über den SchalterS12, den Widerstand 84 und den Schalter
824 auf Rechtslauf, also auf »Bremsen« geschaltet.
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Durch Drücken der Taste STOP wird der Betriebszustaud »Vorlauf« aufgelöst,
indem über die Schaltstufe 77 die Schalter 821 bis S25 in ihre Ruhestellung gebracht
werden. Die Wickelmotore d3 und 44 sind abgeschaltet, die Andruckrolle 64 ist nicht
angedrückt. Durch neuerliches Drücken der Taste START wird wieder der Betriebszustand
»Vorlauf« hergestellt.
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Wird nach Betätigen der Taste STOP die Taste RüCKSPüLEN gedrückt,
so wird der linke Wickelmotor 43 über den Schalter 832 mit großem Dreh moment auf
Rücklauf und der rechte Wickeimotor 44 über den Schalter 31 und den Widerstand 85
auf Bremsen geschaltet. Das Magnetband 5 wird auf die Spule 3 der Kassette 1, 2
zurückgewickelt. Sobald der zweite Abschnitt 4 b bzw. 4 b' des Vorspannbandes 4
in die Kassette eintritt, wird er teils durch den Bandzug, im wesentlichen aber
durch die schräge Leiste 9, klemmend zwischen die Flansche 3' gewickelt. Sodann
wird durch Drücken der Taste STOP der Betriebszustand »Rückspulen« aufgelöst, und
das Magnetbandgerät befindet sich wieder in der Ausgangsstellung. Selbstverständlich
könnte die Beendigung des Rückspulens durch bekannte Schalt- und Steuermittel auch
selbsttätig erfolgen.
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Wie schon erwähnt, sollten an Hand der Fig. 7,
8
und I I der Aufbau und die Wirkungsweise eines für die beschriebene Kassette geeigneten
Magnetbundgerätes nur in den Grundzügen erläutert werden. Es sind deshalb beispielsweise
keine Bremsen, keine Kupplung, keine Bandzugregelung und dergleichen erwähnt. Man
wird auch manche Steuervorgänge, wie z. B. die Herstellung des Betriebszustandes
STOP, in der Praxis mit dem Fachmann bekannten anderen Mitteln verwirklichen.
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Eine weitere Ausgestaltung eines für die beschriebene Kassette geeigneten
NIagnetbandgerätes besteht darin, daß es gemäß den Fig. 9 und 10 zwischen der Kassette
1, 2 und der Aufwickelvorrichtung, vorzugsweise zwischen der Kassette und den Magnetköpfen
60 und 59, eine an der Führungsbahn 68 angeordnert antreibbare Rolle 86 aufweist,
die während der Startphase mit einer Gegenrolle 87 zusammenwirkt. Beim Ausführungsbeispiel
sitzt die Rolle 86 auf der Welle eines eigenen Motors 80, der, wie in Fig. 11 gestrichelt
dargestellt. über Schalter S13 und 826 einschaltbar ist. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Rolle 86 ist größer als die Umlangsgeschwindigkeit der Spule 3 während der Startphase.
Die Gegenrolle 87 ist auf einem Schwenkhebel 88 gelagert, der entgegen der Wirkung
einer Zugfeder 89 durch einen Zugmagnet 81 betätigt werden kann. Der Zugmagnet liegt,
wie aus F i g. 11 ersichtlich, parallel zum Zugmagnet 57 für die Leitbügel 48 und
49.
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Beim Drücken der Taste START werden bei dem Mngnetbandgerät der Fig.9
und 10, zusätzlich zu den an Hand der Fig. 7. 8 und 11 bereits erläuterten Vorgängen,
der Motor 80 und der Zugmagnet 81 eingeschaltet. Das aus der Kassette 1, 2 herausgeschobene
Vorspannband 4 wird nunmehr von den Rollen 86 und 87 ziehend erfaßt und zur Aufwickelvorrichtung
45, 48 und 49 weitergeschoben.
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Durch die Ausgestaltung des Magnetbandgerätes gemäß den Fig. 9 und
10 ergibt sich der Vorteil, daß das Vorspannband 4 bzw. dessen erster Abschnitt
4a durch die zwischen den Flanschen 3' der Spule 3 und dem zweiten Abschnitt4b bzw.
4 b' wirksame Mitnahmekraft lediglich über eine kurze Strecke geschoben zu werden
braucht, nämlich bis zu den Rollen 86 und 87. Dadurch werden die Anforderung an
die Klemmwirkung zwischen dem zweiten Abschnitt 4b bzw. 4b' des Vorspannbandes und
den Spulenflanschen3' nicht unwesentlich verringert. Diese Rollen haben also eine
günstige Rückwirkung auf die Gestaltung der Spule 3 und der einzelnen Abschnitte
des Vorspannbandes 4 und lassen bereits bei geringen Anforderungen an diese Gestaltung
eine hohe Betriebssicherheit erreichen.
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Patentansprüche: 1. Kassette mit auf eine Spule gewickeltem Aufzeichnungsträger,
dessen Ende am Spulenkern festliegt und dessen Anfang mit einem steifen Vorspannband
versehen ist, welches durch eine in Abwickelrichtung einwirkende Reibungskraft durch
einen Schlitz der Kassette herausschiebbar und längs einer Führungsbahn eines Aufzeichnungs-
und'oder Wiedergabegerätes in Richtung auf dessen Aufwickelvorrichtung schiebbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich an einen ersten Abschnitt (4 a) des Vorspannbandes
(4), der schmaler ist als der Abstand (A)
zwischen den Spulenfianschen (3'), ein
zweiter Abschnitt (4b; 4b') anschließt, der zumindest an einigen Stellen so breit
ist, daß er klemmend an den Innenseiten der Spulenflansche anliegt und daß infolge
der Reibung zwischen dem zweiten Abschnitt und den Spulenfianschen das Vorspannband
durch Antreiben der Spule (3) in Abwickelrichtung aus der Kassette (1, 2) herausgeschoben
wird.
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2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zylindrischer
Führungsmantel (6) vorgesehen ist, der die Spule (3) in Abwickelrichtung bis in
die Nähe des Schlitzes (7) konzentrisch umschließt.
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3. Kassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsmantel
(6) mit einem sich radial erweiternden Teil (6') an den Schlitz (7) anschließt.
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4. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in Aufwickelrichtung schräg zwischen die Spulenfiansche (3') eintauchende
Leiste (9) vorgesehen ist.
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5. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Abschnitt (4 b) des Vorspannbandes über seine Länge hinweg breiter ist als der Abstand
(A) zwischen den Spulenflanschen (3').
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6. Kassette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenflansche
(3') elastisch ausgebildet sind.
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7. Kassette nach Anspruch I, dadurch gekeunzeichnet, daß das Vorspannband
innerhalb des zweiten Abschnittes (4b') eine sich periodisch ändernde Breite aufweist.
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8. Kassette nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorspannband zumindest innerhalb des zweiten Abschnittes (4b; 4 b') in Querrichtung
elastisch verformbar ist.
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9. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet,
daß an den zweiten Abschnitt (4 b bzw. 4 b') des Vorspannbandes (4) ein dritter
Abschnitt (4 c) anschließt, der die gleiche Breite aufweist wie der Aufzeichnungsträger
(5).
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10. Aufzeichnungs- und/oder Wiedergabegerät für eine Kassette nach
einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelvorrichtung
dem Umfang des Aufwickelkerns(45) angepaßte Leitbügel (48, 49) aufweist.
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die während der Startphase an den Aufwickelkern herangeschwenkt sind,
so daß der Anfang (4a) des zwischen den ersten Leitbügel (48) und den Aufwickelkern
geschobenen Vorspannbandes (4) durch den Aufwickelkern erfaßt wird und im Zusammenwirken
mit dem ersten und dem oder den weiteren Leitbügeln (49) aufgewunden wird.