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Selbsttätige Regeleinrichtung zum Betrieb von Senderöhren Beim Betrieb
von Senderöhren ist es notwendig, daB die Heizspannung der Kathode möglichst konstant
gehalten wird. Es ist auch erforderlich, daB der Heizstrom während der Aufheizperiode
durch Kohledruckregler oder motorisch oder hydraulisch verstellbare Drehtransformatoren
in den zulässigen Grenzen gehalten wird. Da nämlich der Widerstand der Kathode im
kalten Zustand nur etwa den zehnten Teil des Widerstandes der geheizten Kathode
beträgt, würde beim Einschalten ein Strom entstehen, der das Zehnfache des Normalstromes
beträgt. Hierdurch werden insbesondere die Einschmelzungen der Senderöhre überbeansprucht
und es wird damit die Senderöhre selbst gefährdet. Es besteht daher die Forderung,
daB die Kathode langsam aufgeheizt wird, so daß der Heizstrom zu keinem Zeitpunkt
nennenswert über den Normalstrom ansteigt. Bei jeder Senderöhrentype wird die Zeit
des Aufheizens entsprechend der Masse des Glühkathodensystems und der Höhe des Normalstromes
verschieden sein. Es ist üblich, die Heizspannung von einem kleinen Anfangswert
mit Hilfe von Stufentransformatoren, regelbaren Drosselspulen oder Ohmschen Widerständen
in der erforderlichen Weise hochzufahren. Es sind auch verschiedene Verfahren bekanntgeworden,
durch die das Hochfahren der Heizspannung vollautomatisch durchgeführt wird.
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Beim Erfindungsgegenstand werden die beiden Forderungen, nämlich allmähliches
Hochfahren und Konstanthaltung der Heizspannung, durch eine Einrichtung erfüllt.
Bei der selbsttätigen Regeleinrichtung zum Betrieb von Senderöhren, die deren Kathodenaufheizung
bei annähernd konstantem Strom besorgt und nach Erreichen der vorgeschriebenen Kathodentemperatur
auf Konstantspannungsregelung
umschaltet, hat nach der Erfindung
der als Regelorgan verwandte Kohledruckwiderstandsregler einen solchen Aufbau, daß
er von einem Kraftmagnet im Augenblick des Einschaltens der Regeleinrichtung zunächst
in die den höchsten Widerstandswert ergebende Stellung gebracht und in dieser Stellung
mechanisch oder elektrisch mit einem einstellbaren Zeitablaufwerk derart gekuppelt
ist, daß dieses hemmend auf das Wiederzusammendrücken der Kohlewiderstandssäule
wirkt, das unter der Einwirkung der Rückzugsfederspannung erfolgt, die der Zugkraft
des inzwischen automatisch in der höchsten Widerstandsstellung abgeschalteten Kraftmagnets
die Waage hält, und daß es sich nach Ablauf der eingestelltenKathodenaufheizzeit,
während der sich der Kohlewiderstand auf sein Minimum verringert, mechanisch oder
elektrisch vom Kohledruckreglermechanismus entkuppelt und diesen für die Regelung
auf konstante Spannung an den Kathodenheizklemmen freigibt.
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Die Kupplung zwischen Kohledruckreglermechanismus und Zeitablaufwerk
kann vorteilhafterweise mit Hilfe von Zahnradsegment bzw. Zahnrad erfolgen, die
durch Annäherung aneinander, z. B. durch Schwenken des Zeitlaufwerkes, zum Eingriff
kommen.
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Der Erfindungsgedanke soll an Hand der Abbildung erläutert werden.
Zur Verwendung gelangt ein Kohledruckwiderstandsregler, der zunächst vollautomatisch
die Kathodenspannung hochfährt und nach Erreichen der Endtemperatur der Kathode
die Konstanthaltung der Heizspannung übernimmt. Der Regler regelt also zunächst
auf annähernd konstantem Strom und nach Erreichen der Kathodenendtemperatur auf
konstante Spannung. Der Kohledruckregler besteht aus der Kohlesäule i, die durch
eine Feder 2 zusammengepreßt wird. Durch Erregung der Magnetspule 3 kann der Druck
auf die Kohlesäule und damit ihr Widerstand in bekannter Weise geändert werden.
Die Erregerspannung für die Magnetspule 3 wird dem Gleichrichter 4 entnommen, der
dem Kohledruckregler die konstant zu haltende Verbraucherspannung zuführt. Der für
die Erfindung verwendete Kohledruckregler erhält nun ein Zeitlaufwerk 5, das beim
Einschalten der Heizung der Senderöhre die Bewegung der Kohlesäule steuert. Das
Zeitlaufwerk besteht aus der Platine 6, die um die Achse 7 drehbar gelagert ist.
Durch die Feder 8 wird die Platine gegen den Fixpunkt 9 gezogen. Durch Erregen der
Magnetspule io wird die Platine um die Achse 7 gedreht, so daß das auf der Platine
befindliche Zahnrad 12 des Zeitlaufwerkes mit einem am Hebel i i befindlichen Zahnsegment
13 in Eingriff gebracht werden kann. Die Wirkungsweise der selbsttätigen Regeleinrichtung
ist folgende: Wird der Druckknopf 14 betätigt, so wird die Schaltspule des Schützes
17 an Spannung RD gelegt und dieses Schütz eingeschaltet. Es verriegelt sich selbst
über Arbeitskontakt 18 am Schütz 17 und Tiber Ruhekontakt 15 am Schütz 16. Durch
Schließen des Arbeitskontaktes 18 wird der Gleichrichter .4 über Ruhekontakt 32
am Schütz 22 an die Netzspannung R0 gelegt. Durch Arbeitskontakt i9 wird der auf
der Gleichstromseite des Gleichrichters 4 liegende Widerstand 2o, der zur Einstellung
der geregelten @@erbraticherspannuiig dient, kurzgeschlossen. Dadurch erhält die
-lagnetspule 3 eine so hohe Spannung, daß der Hebel i i am Kohledruckregler in die
Endlage geht, bei der die Kohlesäule i ihren größten Widerstand besitzt. Bei Erreichen
dieser Endlage wird der Hilfskontakt 21 geschlossen. Damit erbalten die Schützspule
22 und die Magnetspule io über einen weiteren Kontakt 23 des Schützes 17 und den
Hilfskontakt 24 Spannung. Durch das Schließen des Schützes 22 bekommt dieses über
Arbeitskontakt 25 Selbstlialtung, und die Magnetspule io bleibt weiterhin erregt.
Gleichzeitig unterbricht das Schütz 22 über Ruhekontakt 32 den Wechselstromkreis
des Gleichrichters 4, und damit wird die Magnetspule 3 spannungslos. Die Feder 2
versucht nun, die Kohlesäule i wieder zusammenzudrücken. Durch das Ansprechen des
Schützes 22 wird über Kontakt 26
auch noch das Schütz 16 geschlossen, das
den Heiztransformator 27 der Senderöhre 28 über die Kohlesäule i und in Reihe damit
durch Öffnung des Ruhekontaktes 33 am Schütz 22 einen Festwiderstand 29 an das Netz
legt. Das Schütz 16 gibt sich über den Druckknopf mit Ruhekontakt 30 und
Arbeitskontakt 31 Selbsthaltung. Weiter unterbricht noch das Schütz 16 durch Öffnen
des Ruhekontaktes 15 den Spulenstromkreis des Schützes 17 und bringt dieses zum
Abfallen. In diesem Zustand erhält also der Heiztransformator der Senderöhre Spannung,
die durch die vorgeschalteten Widerstände i und 29 so weit vermindert ist, daß der
Nennstrom im Kathodenkreis der Senderöhre nicht überschritten wird. Ein plötzliches
Zurückgehen des Widerstandes der Kohlesäule kann jedoch nicht erfolgen, da durch
das Erregen der Magnetspule io die Platine so weit gedreht ist, <iaß das darauf
befindliche Zeitlaufwerk mit dem an dem Hebel i i befindlichen Zahnsegment 13 in
Eingriff gebracht ist. In dem Maße, in dem nun das Zeitlaufwerk abläuft, verringert
sich der \Viderstand der Kohlesäule, und der Heizstrom in der Senderöhre steigt
langsam an. Durch geeignete Wahl der Ablaufzeit des Zeitlaufwerkes kann dafür gesorgt
werden, daß zu keinem Zeitpunkt der Reizstrom den zulässigen Nennstromwert überschreitet.
Wenn die Kohlesäule so weit zusammengedrückt ist, wie aus der Konstruktion des Kohledruckreglers
zulässig ist, dann soll der im Heizkreis liegende Widerstand, bestehend aus der
Summe der Widerstände i und 29, gerade noch so groß sein, daß der Normalstrom im
Heizkreis fließt. Weiter wird bei Erreichen dieser Endlage durch eine Nase am Zahnsegment
13 der Ruliehilfskontakt 24, der auf der Platine 6 angebracht ist, geöffnet. Dadurch
werden die Ströme in der Schaltspule 22 und der Magnetspule io unterbrochen. Die
Platine 6 wird durch die Feder 8 von dem Zahnsegment 13 fortgezogen, so daß der
Kohledruckregler 1, 2, 3 von nun an wieder frei beweglich ist. Durch das Ausschalten
des
Schützes 22 wird der Gleichrichter 4 über die Ruhekontakte 32 und 34 an die konstant
zu haltende Heizspannung gelegt. Der Kohledruckregler arbeitet von nun an in bekannter
Weise als Spannungskonstanthalter.
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Die selbsttätige Regeleinrichtung zum Betrieb von Senderöhren nach
der Erfindung zeichnet sich durch Vereinfachung der Schaltung und Einsparung von
Schützen und Relais gegenüber bekannten Regeleinrichtungen aus.