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Anlaßschützensteuerung für Elektromotoren, die mit verschiedenen am
Anlaßwiderstand einstellbaren Geschwindigkeiten betrieben werden Zur Fernsteuerung
von Elektromotoren ist es bekannt, -den Anlaßwiderstand mittels Schütze zu beeinflussen.
Das Nacheinanderschalten der einzelnen Schütze kann entweder von Hand oder selbsttätig
erfolgen. Im letzten Fall wendet man zweckmäßig sogenannte Kontaktapparate an, die
in bestimmten Zeitabständen die einzelnen Schütze an Spannung legen und so den Lauf
des Motors steuern. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, bei einer Motorfernsteuerung
mittels eines Kontaktapparats den Ablauf des Kontaktapparats einerseits von der
durch Betätigen besonderer Einschaltorgane gewählten Tourenzahl, andererseits von
der am Anlaßwiderstand im ausgeschalteten Zustand hergestellten Verbindung abhängig
zu machen. Hierbei entspricht der Ablauf des zur Verwendung kommenden Zeitwerkes
der Zeit des Betätigens eines Druckknopfes. Derartige Anordnungen sind bei Motorsteuerung
in solchen Betrieben, in denen der Arbeitende seine ganze Aufmerksamkeit auf den
zu bearbeitenden Gegenstand richten muß und dieser durch das Schalten des Motors
von der Arbeit abgelenkt würde, nicht verwendbar. Es muß die Steuerung des Motors
auf möglichst einfache Weise vor sich gehen, und zwar durch das einmalige kurzzeitige
Betätigen eines Steuerorgans. Um dieses zu erreichen, beeinflußt gemäß der Erfindung
das Zeitkontaktwerk selbsttätig durch das Nacheinanderschalten von Schützen den
zum Anlassen dienenden. Widerstand. An dem zum Anlassen dienenden Widerstand sind
besondere Kontakte angebracht, die durch das Betätigungsorgan zum Einstellen der
Betriebstourenzahl desMotors gesteuertwerden. Zweckmäßig wird jedem durch den Kontaktapparat
zu betätigenden Schütz ein besonderer Kontakt am Widerstand zugeordnet, so daß das
Schütz, in dessen ab- oder zuzuschaltendem Widerstandsbereich das Einstellorgan
für die Betriebstourenzahl steht, durch die Öffnung dieses Kontaktes nicht ansprechen
kann. Die von dem Einstellorgan für die Tourenzahl gesteuerten Kontakte können auch
dazu dienen, die Reihenfolge der vom Kontaktapparat zu steuernden Schütze zu ändern
bzw. den Kontakten am Kontaktapparat andere Regelstufen zuzuordnen. Durch Anbringen
von einem oder mehreren Wahlkontakten am Kontaktapparat kann durch letzteren eine
Prüfung eintreten, ob durch die Stellung des Einstellorgans für die gewählte.
Betriebstourenzahl ,am Widerstand ein Weiterlaufen des Kontaktapparats notwendig
ist oder ob sofort das für diese Tourenzahl bestimmte Schütz eingeschaltet werden
kann. Hierdurch tritt eine gewisse
Zeitverkürzung des Anlaßverfahrens
ein, was für Motoren, die häufig ein- und ausgeschaltet werden, von großer Bedeutung
ist.
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Der Gegenstand, der Erfindung sei an dem Schaltungsschema näher erläutert.
Beispielsweise soll ein Motor für Papierdruck .naschinen gesteuert werden, der beim
Einrichten sehr langsam laufen muß und je nach der Druckart eine einstellbare Geschwindigkeit
besitzen soll. Der Drehstrommotor A, dessen Anlaßwiderstand B durch den Schieber
C von Hand für die Betriebstourenzahl eingestellt wird, wird aus der Ferne durch
Druckkontakte D mittels des Kontaktapparats E gesteuert, wobei durch Drücken
des Kontaktes VL ein verzögerter Lauf, durch Drücken des Kontaktes LL ein langsamer
Lauf und durch Drücken des Kontaktes BL der betriebsmäßige Lauf des Motors
erreicht wird. F ist der ferngesteuerte Hauptschalter, ein Schütz, das durch die
Spule/ betätigt wird. Die Widerstände B sind in Abschnitte unterteilt, die durch
die einzelnen Schütze C, H, J nacheinander eingeschaltet werden. I( ist das
Endschütz, durch dessen Ansprechen die Betriebstourenzahl des Motors ,4 erreicht
wird. Die zu den Schützen C, H, J, I( gehörigen Betätigungsspulen sind mit
den gleichen, aber kleinen Buchstaben g, 1t, j, h bezeichnet. Mit
dem Schließen der Hauptkontakte des Schützes C werden außerdem die Kontakte (l und
g2 geschlossen und der Kontakt g3 geöffnet. Durch das Ansprechen des Schützes K
wird der Kontakt hl geöffnet. An dem auf dem Widerstand gleitenden Schieber C befindet
sich ein Nocken cl, der die Kontakte L, M steuern kann und hierbei die Kontakte
l1 und ml öffnet und die Kontakte L@ und m2 schließt. Der Kontaktapparat E wird
durch die Spule e zum Einschalten gebracht. Hierbei werden die Kontakte r, a, 3,
4, 5 der Reihe nach in bestimmten, einstellbaren Zeiten geschlossen. Hierzu dient
das Zeitrelais e1. Mit dem Ansprechen des Kontaktapparats E werden auch die Kontakte
e2 und e3 geschlossen, auf deren Zweck an späterer Stelle verwiesen wird. N ist
ein Hilfsrelais, das durch die Spule n betätigt wird. Der Kontakt f l wird durch.
den Hauptschalter F geschlossen.
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In der Darstellung ist die Anordnung außer Betrieb. Das Einstellorgan
C für die Betriebstourenzahl befindet sich in einer Lage, in der die Schütze
C, H, J ansprechen ,verden. Durch Druck auf den Kontakt VL erhält die Spule
F für das Hauptschütz F durch den Stromkreis, der von der linken Netzphase nach
dem Aus-Kontakt, dem VL-Kontakt, zur Spule f und von hier zur rechten Netzphase
geht, Strom, und das Schütz schaltet ein. Hierdurch liegt der ganze Widerstand B
im Rotorstromkreis des Motors A; der Motor bewegt sich mit einer ganz geringen Tourenzahl.
Bei Loslassen des Druckknopfes VL kommt der Motor sofort wieder zum Stillstand.
Wird ein langsamer Lauf des Motors A verlangt, so schließt sich durch Druck auf
den Kontakt LL ein Stromkreis, der von der linken Netzphase über den Aus-Kontakt,
LL-Kontakt, Spule e nach der rechten Netzphase geht. Der Kontaktapparat
E
beginnt zu laufen. Zuerst schließen sich die Kontakte e, und e3. Durch den
Kontakt e.# wird die Spule f an Spannung gelegt und damit das Hauptschütz F eingeschaltet,
so daß der Motor A zulaufen beginnt. Durch den Kontakt e3 werden die Einschaltkontakte
LL überbrückt, und die Spule e bleibt unabhängig von der Stellung des Druckkontaktes
LL eingeschaltet. Nach einer gewissen Zeit schließt sich der Kontakt i am Kontaktapparat
E. Hierdurch erhält die Spule g Spannung; das Schütz C spricht an und schließt
einen Teil des Widerstandes B kurz. Außerdem wird der Kontakt g1 geschlossen und
die Spule g direkt unter Umgehung des Kontaktapparats E an Spannung gelegt,
ferner der Kontakt g ., der die Haltespule J des Hauptschützes F direkt mit der
Netzphase verbindet. Mit Ansprechen des Schützes G wird der Kontakt g3 geöffnet,
der den Kontaktapparat E außer Betrieb setzt. Der MotorA läuft nur mit einer geringen
Tourenzahl. Soll nun die Betriebstourenzahl eingeschaltet werden, so wird durch
Druck auf den Kontakt BL die Spulen eingeschaltet, da durch das geschlossene
Hauptschütz F auch der Kontakt il. geschlossen gehalten wird. Hierbei fließt der
Strom von der linken Netzphase über den Aus-Kontakt, den offenen LL-Kontakt, über
den BL-Kontakt, Schalter J1, Spule st nach der rechten Netzphase. Hieraus ist zu
ersehen, daß durch Drücken beider Kontakte LL und BL nur der Kontakt LL in
Wirksamkeit treten kann. Durch Speisung der Spule it wird der Hilfsschalter N eingeschaltet,
der sich durch seinen linken Kontakt trotz Loslassens des Kontaktes BL
selbst
hält. Der rechte Kontakt legt die Betätigungsspule e für den Kontaktapparat E an
Spannung. Der mittlere Kontakt liegt in dem Stromkreis der Spule h für das
Schütz I(. Der Kontaktapparat E beginnt zu laufen und schließt außer den Kontakten
e2 und e3 zuerst den Kontakt i. Hierdurch spricht das Schütz C an. Nach einer gewissen
Zeit wird Kontakt z geschlossen. Es wird hierdurch die Spule h an Spannung gelegt,
wodurch das Schütz H einschaltet. Durch Schließung des Kontaktes 3 am Kontaktapparat
E erfolgt keine Schaltung, denn das Einstellorgan C am Widerstand
B hat den Kontakt L nicht betätigt, so daß 12 offen ist. Dann schließt
der
Kontakt 4., und die Spule j erhält Sp.annung. Das Schütz J spricht an und schaltet
einen weiteren Teil des Widerstandes B kurz. Schließlich wird Kontakt 5 geschlossen
und durch die Spule k das Endschütz eingeschaltet. Hierbei öffnet sich der Kontakt
k1, und es «-erden hierdurch die Stromkreise der Spulen /t und j der Schütze
H und J unterbrochen. Der Motor erreicht hiermit seine Betriebstourenzahl.
Durch Unterbrechen des Stromkreises für die Betätigungsspule e des Kontaktapparats
E beim Ansprechen des Schützes I( kann auch unter Verwendung von Selbsthaltekontakten
am Schütz I( der Kontaktapparat außer Betrieb gesetzt werden.
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Steht das Betätigungsorgan C in der gestrichelten Stellung, so legt
sich bei dem Verschieben der Kontakt L von ll auf L., um. Wird nun durch
Drücken des Bontaktes BL
der '-Motor A für die Betriebstourenzahl angelassen,
so erfolgt das Schließen der k ontakte i und 2 am Kontaktapparat E genau
wie zuvor. Aber beim Schließen des Kontaktes 3 wird jetzt sofort, da Kontaktl.,
geschlossen ist, die Spule k an Spannung gelegt; das Schütz I( spricht an und bringt
den Motor .4 auf die Betriebstourenzahl. Das Schütz J kann durch die Öffnung des
Kontaktes, k1 nicht ansprechen. Wäre durch Verschieben des Betätigungsorgans C auch
der Kontakt m, geöffnet und Kontakt ttt. geschlossen worden, so würde beim Ansprechen
des Kontaktes 2 am Kontaktapparat auch die Spule k keine Spannung erhalten, da Kontakt
m, geöffnet ist; der Kontaktapparat E würde weiterlaufen, bis durch Schließen des
Kontaktes 3 das Schütz h eingeschaltet und so die ,anderen Schütze außer Betrieb
kommen. Hierbei ist aber die Zeit für den abzuschaltenden Widerstand zwischen dem
Schließen des Kontaktes i und der nächsten Betätigung, also Schließen des Kontaktes
3, zu groß. Durch Zwischenfügung eines Wahlkontaktes zwischen Kontakt i und 2 am
Kontaktapparat E, ähnlich Kontakt 3, der zwischen Kontakt 2 und 4 angeordnet ist,
würde die Schaltzeit vermindert. Auch ist es ohne weiteres möglich, durch die Steuerung
der Kontakte L und M die Reihenfolge der Kontakte i bis 5 amKontaktapparat E zu
ändern, sei es in bezug auf die Schaltzeit oder die zu schaltende Widerstandsgr
öße.