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Drehgelenk Die Erfindung betrifft im Winkel einstellbare Gelenke,
in denen Teile gegeneinander verdreht und durch ihren Reibungswiderstand in der
gedrehten Stellung gehalten werden können.
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Insbesondere kann die Erfindung bei Motorfahrzeugen Anwendung finden,
z. B. bei drehbaren Lüftungsfenstern und Sonnenblendschutzscheiben.
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Ein Drehgelenk gemäß der Erfindung erfordert keine Schmierung und
arbeitet trotzdem geräuschlos, es ist billig herzustellen und zusammenzubauen und
ermöglicht in bequemer Weise eine Änderung des Reibungswiderstands zur Aufrechterhaltung
der gewünschten Winkelstellung.
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Gemäß der Erfindung wird in dem Drehgelenk ein Lagerfutter aus elastischem,
plastischen Material mit nicht kreisförmiger, innerer Oberfläche gebraucht, welches
fest an einem der in der Winkelstellung gegeneinander verdrehbaren Teile anliegt
und ein nachgiebiges Lager für den anderen Teil bildet. Das Lagerfutter ist axial
verschiebbar, um einen gewünschten Lagerdruck und damit einen gewünschten Reibungswiderstand
gegen eine Drehbewegung zu erzeugen.
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Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. i ist ein Schnitt durch einen Teil eines Lüftungsfensters bei
Motorfahrzeugen und zeigt die Ausbildung des untenliegenden Gelenks, das den Erfindungsgedanken
und die Mittel zur Lösung wiedergibt; Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der
Fig. i ; Fig. g ist ein Schaubild des Lagerfutters, wie es in der Ausführungsform
der Fig. i und 2 zur Anwendung gelangt;
Fig. 4 ist eine Ansicht
einer anderen Ausführungsform der Erfindung zum Gebrauch bei Sonnenblendschutzscheiben
oder ähnlichem; Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. 4; Fig. 6 ist ein
Schnitt nach Linie 6-6 der Fig. 5 ; Fig. 7 ist ein Schaubild des Lagerfutters, wie
es in der Ausführungsform der Fig. 4, 5 und 6 zur Anwendung gelangt; Fig. 8 ist
ein Schnitt ähnlich dem der Fig. 5, doch zeigt er eine Abänderung der in Fig. 5
dargestellten Ausführungsform.
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In den Fig. i und 2 ist die untere Einsatzkante einer Fensterscheibe
i durch einen im Querschnitt U-förmigen Streifen 2 abgedichtet. Dieser besteht aus
Filz oder ähnlichem Material und liegt in einer festen Rinne 3. Diese drei Teile
sind als Einheit um eine im wesentlichen senkrechte Achse X drehbar und bilden eine
verstellbare Schließvorrichtung für eine Öffnung, z. B. in der Tür eines Motorfahrzeugs.
Ein Wetterstreifen 4 hat auf jeder Seite der Achse X eine Lippe 5, die an der Innen-
bzw. Außenseite der Rinne 3 dichtend anliegen, wenn das Fenster geschlossen ist.
Der Wetterstreifen 4 sitzt in einer Rinne 6, die durch Niete 7 und 8 fest mit den
Armen 9 und io der L-förmigen Stützen ii und 12 verbunden ist. Die herabragenden
Arme 13 und 14 der Stützen ii und 12 sind mit Nieten oder Schrauben durch die Löcher
15 und 16 an einem Bauteil des Wagens festgemacht. Eine Türkonstruktion ist in gebrochenen
Linien in der Fig. 2 angedeutet. 17 ist die äußere Wand aus Metallblech,
18 die entsprechende innere Wand und i9 eine Schmuckverkleidung. Die Flansche 2o
und 21 des Wetterstreifens 4 überlappen die äußere Wand 17 und die Verkleidung i9
und decken den dazwischenliegenden Raum ab; die innere Blechwand 18 trägt die Stützen
il und 12.
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Der Kopf 27 eines T-förmigen Bolzens 28 liegt in der die Fensterscheibe
tragenden Rinne 3 und ist darin mit Nieten 25 und 26 befestigt. Dieser T-förmige
Bolzen 28 bildet einen drehbaren Träger für das Fenster in der Gelenkanordnung,
die nachfolgend beschrieben werden soll.
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Der Schaft 29 dieses Bolzens, dessen Längsachse sich mit der oben
erwähnten Achse X deckt, ist vorzugsweise zylindrisch und erstreckt sich vom Fenster
aus durch die Rinne 3, den Wetterstreifen 4 und die Rinne 6 zur Aufnahme des Wetterstreifens
nach unten. Der unterhalb der Rinne 6 liegende Teil 3o des Schaftes ist im Querschnitt
nicht kreisförmig, und zwar durch Abflachung einer oder mehrerer Stellen 31, die
durch die Schultern 32 begrenzt sind.
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Zwischen den Stützen ii und 12 ist mittels Metallarmen 35 und 36 eine
Muffe 37 fest aufgehängt. Die Muffe 37 und die Arme 35 und 36 sind vorzugsweise
aus einem Stück mit den oberen horizontalen Armen 9 und io der Stützen ii und 12
hergestellt. Die Muffe 37 ist mit einer kegelförmigen, mit dem unteren Schaftteil
3o des Bolzens 28 konzentrischen Bohrung 39 versehen, und hat einen Innenflansch
40, der ein ringförmiges Auflager 41 bildet. Die Stützen ii und 12, die Arme 35
und 36 und die Muffe 37 können in Form eines aus einem Stück bestehenden Stahlpreßteils
hergestellt sein. Unter den Schultern 32 sitzt eine dem unteren Teil 3o des Bolzens
28 angepaßte und sich mit dem Bolzen drehende Stahlplatte 44. Zwischen dieser Stahlplatte
und dem Auflager 41 liegt eine elastische Unterlagscheibe 45. Eine Nase 46 an der
Platte 44 begrenzt die Bewegung zur Öffnung des Fensters, wenn sie mit Anschlägen
47 und 48 an den Stützen ii und 12 in Berührung tritt.
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Ein kegelförmiges, elastisches Lagerfutter 5o hält den Bolzenschaft
28 in der Muffe 37. Dieses Lagerfutter 50 ist mit einer nicht kreisförmigen
Bohrung 51 zu gleitender Passung mit dem nicht kreisförmigen Schaft 3o des Bolzens
versehen. Die Schlitze 52 (Fig.3) führen vom oberen, schmaleren Ende 53 bis kurz
vor das untere, dickere Ende 54 des Lagerfutters und lassen so eine Vergrößerung
und Verkleinerung seines Durchmessers zu. Die kegelförmige äußere Oberfläche 55
paßt in die kegelförmige Bohrung 39 der Muffe 37. Eine Mutter 56 auf dem unteren
Ende 57 des Schaftteils 30 hält das Lagerfutter 5o in der kegelförmigen Bohrung
39 und zieht den Bolzen nach unten, um die plastische Unterlagscheibe 45 fest auf
das Auflager 41 aufzusetzen. Eine federnde Unterlagscheibe 58 ist an die Mutter
56 angepaßt. Das Lagerfutter 50 stößt nicht gegen den nach innen gezogenen Flansch4o,
sondern es bleibt ein Spielraum 59 dazwischen.
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Sowohl für die Unterlagscheibe 45 als auch für das Lagerfutter
50 ist besonders die Verwendung des Polyamids, das gewöhnlich unter dem Namen
Nylon bekannt ist und die Mischpolymerisate von Adipinsäure und Hexamethylendiamin
enthält, günstig, da es gute mechanische Stabilität bei starker Veränderung der
Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen aufweist, sowie die notwendige Härte trotz
ausreichender Elastizität besitzt und während der Benutzung geräuschlos arbeitet
und keine Schmierung erfordert.
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Die in den Fig.4 bis 7 gezeigte Ausführungsform dient zur drehbaren
Montage einer Sonnenschutzblende. Eine fest liegende Stütze 70 trägt einen
fest angebrachten Flansch 71 und eine Lagerbüchse 72 mit einer kegelförmigen Bohrung
73, die eine kegelige Sitzfläche 74 aufweist. Ein drehbarer Träger 75 hat einen
Arm 76 zur Aufnahme einer Stange 77, die darin gleichachsig drehbar ist und durch
eine Schraube 78 festgeklemmt werden kann. Der andere Arm 79 des Trägers 75 ist
drehbar in der kegelförmigen Bohrung73 gelagert und mit einer geneigten Schulter
8o versehen, die in Lagerberührung mit der kegeligen Sitzfläche 74 steht. Sein Schaft
81 weist Keile 82 und Nuten 83 auf. Ein Lagerfutter 84 paßt sich an den Schaft 81
an und hält den Arm 79 in der Bohrung 73. Das Lagerfutter 84 besteht aus einer Endscheibe
85 mit einer Öffnung 86, und Schenkeln 87 mit flachen Seiten- und Innenflächen 88
und 89, die zwischen die Keile 82 einpassen. Die äußere Oberfläche 9o paßt in die
kegelförmige Bohrung 73. Ein Schraubenbolzen 9i, der durch den Arm 79 führt, trägt
eine Mutter 92 in Anschlag an die Endscheibe 85 des Lagerfutters. Durch Anziehen
dieser Mutter 92 kann das Lagerfutter 84 gleitend an dem gekeilten Schaft 81 entlang
verschoben werden, um eine feste Keilverbindung zwischen den Nuten 83 und der kegelförmigen
Bohrung 73 herzustellen, was wiederum den Anschlag der Schulter 8o
an
die kegelige Sitzfläche 74 zur Folge hat. Die Verstellung kann durch Drehung des
Schraubenbolzens 9i an seinem geschlitzten Kopf 95 erfolgen. In einer Abänderung
dieser Ausführungsform kann das Lagerfutter 84 durch eine Schraube 96 (Fig. 8) gehalten
werden, die in eine Gewindebohrung 97 im Schaft 81' des Armes 79' eingeschraubt
wird. Die Spielräume 93 und 94 (Fig. 5) ermöglichen eine Längsverstellung. Das Lagerfutter
84 wird aus dem gleichen, elastischen, plastischen Material Nylon wie das Lagerfutter
50 und die Unterlagscheibe 45 hergestellt (Fig. i bis 3).