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Die Erfindung bezieht sich auf eine an Blechwalzwerken anzuordnende
Umführung, welche das Walzgut über die Oberwalze von Duogerüsten, vorzugsweise auf
deren Einstichseite, zurückführt und die aus einer Gruppe vonTreibrollenpaaren gebildet
wird. Nach bekannten Vorschlägen sollen die aus zwei oder drei verhältnismäßig großen
Rollen gebildeten Treibrollenpaare lediglich die Rlechumführung herbeiführen. Demgegenüber
soll die der Erfindung zugrunde liegende Umführung noch zum Richten der Bleche nach
ihrer Durchwalzung dienen. Aus diesem Grunde bestehen die Treibrollenpaare aus Rollen
kleinen Durchmessers und sind in einer Vielzahl dicht hintereinanderliegend angeordnet.
Um die wirkungsvolle Richtwirkung zu erzielen, kommen für die Praxis Rollendurchmesser
in Frage, die nur einen Bruchteil des Durchmessers der Arbeitswalzen darstellen
und zu diesen in einem Größenverhältnis von etwa 1 : IO oder mehr stehen dürften.
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Durch eine in und außer Wirkungslage zu bringende Anhaltevorrichtung
kann das umgeführte Walzgut, das Blech, jederzeit, wenn dies aus irgendeinem Grunde
erforderlich ist, angehalten werden.
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Schließlich ist noch Vorsorge getroffen, die Umführungsgeschwindigkeit
der Walzgeschwindigkeit anzupassen. Das kann z. B. vermittels einer Rutschkupplung
erfolgen, die zwischen Antrieb und den Umführungs- bzw. Treibrollen angeordnet ist.
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Die schematisch gehaltene Abbildung zeigt eine Ausführungsmöglichkeit
der Erfindung und macht ihre Arbeitsweise verständlich.
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In dieser Abbildung stellen AA' das Walzenpaar eines Duowalzgerüstes
dar, dem aus Richtung B die Platinen zum Anstich zugeführt werden.
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Über die Abstreifer C oder C', die ein sicheres Einführen des Walzgutes
in die Umführungsvorrichtung ermöglichen sollen, gelangt das Walzgut gegen die sich
über die ganze Walzenballenbreite streckende Rollenbahn D, die sich bis zum Bereich
E der Rollenbahn F nähert, so daß bis E die beiden Rollenbahnen D und F eine Richtwirkung
auf das Walzgut nach bekanntem Verfahren ausüben. Den beiden Rollenbahnen von E
fällt lediglich die Aufgabe zu, das Walzgut in der Vorrichtung weitertubefördern.
Die Rollenbahnen D und F sind über Zahnräder bzw. Ketten durch Elektromotor angetrieben.
Die Rollenumfangsgeschwindigkeit ist um einige Prozente größer gewählt als die der
Blechwalzen. Zur Angleichung der Umfangsgeschwindigkeit der Rollenbahn an verschiedene
Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen ist im Antrieb der Vorrichtung eine Rutschkupplung
vorgesehen, die in dem Augenblick in Tätigkeit tritt, wenn die Treibrollen FD das
Walzgut bereits erfaßt haben, es aber den Walzspalt noch nicht verlassen hat. Hierdurch
werden Oberflächenbeschädigungen durch Gleiten der Rollen auf dem Walzgut vermieden.
Die Platine bzw. das Walzgut tritt bei G aus der Umführung aus, und der Walzer hat
es in der Hand, dem Walzgut durch Änderung der Anstellung der letzten Richtrollen
eine plane oder gewölbte Oberfläche zu gebern, je nachdem, ob er das Walzgut über
die Rutsche H dem Walzspalt direkt zuführen will oder es Isei planes Austritt ohne
Benutzung der Rutsche Ii iiber den Walztiscl1 in Richtung B dem Walzspalt Keinsteckt.
Sieht er die erste Walzart vor, so muß er zeitlich die Möglichkeit haben, die Oberwalze
gelegentlich anzustellen, dies bedeutet, daß das Walzgut durch Nocken J am Hineingleiten
in den Walzspalt gehindert werden muß. Durch Fußpedal über Hebel lassen sich die
Nocken nach unten abziehen, und das Walzgut gerät nun durch sein Eigengewicht zwischen
die Walzen. Diese Walzenart ist nur mit einer Platine zweckmäßig, da das Walzspiel
mit zwei Platinen so beschleunigt abläuft, daß der Walzer für notwendige Handzeiten
zuwenig Zeit behält. Die zweite Walzart ist die gleichzeitige Bearbeitung von zwei
Platinen hintereinander, ohne Benutzung der Rutsche H. In diesem Falle wird ganz
normal gewalzt, der U'alzer ülxernimmt das aus der Umführung austretende Walzgut
und walzt über den Walztisch vor dem Gerüst. Das sogenannte Paketwalzen ist mit
der Vorrichtung ohne Umstände möglich. Die Bleche erleiden keinerlei Verschiebungen
in der Um führung, wie sie sich bei Verwendung von Helfern nicht vermeiden lassen.
Es ist zweckmäßig bei jeder Walzart, die Nocken J vorzusehen, sofern aus mechanischen
und elektrischen Gründen die Umführungsvorrichtung nicht arbeitet. Das Einführen
des Walzgutes in die stillstehende Umführung konnte zu Störungen in der Anlage führen.
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PATENTANSPRI CISE I. Aus einer Gruppe von Treibrollenpaaren gebildete
Umführung an Blechwalzwerkell, welche das Walzgut über die Oberwalze von Duowalzgerüsten,
vorzugsweise auf deren Einstichseite, zurückführt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Treibrollenpaare aus Rollen kleinen Durchmessers bestehen und in einer Vielzahl
dicht hintereinander liegend angeordnet sind.
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2. Umführuig nnch;llspruch 1. ge'Kennzeichnet durch eine in und außer
Wirkungslage zu bringende, dem Walzspalt vorgelagerte Anhaltevorrichtung (J) für
das Walzgut.
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3. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dieTreibgesclawindigkeit der Treibrollen regelbar und z. 13. durch eine Rutschkupplung
zwischen Antrieb und den Rollen der Walzgeschwindigkeit angepaßt werden kann.