DE816181C - Verfahren zur Herstellung von bei tiefen Temperaturen glasig erstarrenden Zusammensetzungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von bei tiefen Temperaturen glasig erstarrenden ZusammensetzungenInfo
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- C23D—ENAMELLING OF, OR APPLYING A VITREOUS LAYER TO, METALS
- C23D5/00—Coating with enamels or vitreous layers
- C23D5/04—Coating with enamels or vitreous layers by dry methods
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description
Die mineralischen, Gläser ergebenden Zusammensetzungen, welche bisher als am leichtesten schmelzbar
bekannt sind und insbesondere in der keramischen Industrie verwendet werden, erstarren bei
5000 und im äußersten Fall bei 4500.
Es wurde nun gefunden, daß die Zusammensetzungen, welche man durch Schmelzen von Borsäure
oder Borsäureanhydrid und Bleioxyd in verschiedenen Mengenverhältnissen erhalten kann, zur
Bildung von Gläsern bei Temperaturen verwendet werden können, welche niedriger als die oben
angegebenen sind und für die leichtest schmelzbaren Zusammensetzungen bis auf 2800 heruntergehen
können.
In der Literatur ist beschrieben, daß solche Zusammensetzungen beim langsamen Wiedererhitzen
sogenannte Erweichungspunkte bei verschiedenen Temperaturen zwischen 280 und 4800 je nach der
Zusammensetzung zeigen. Es wurde gefunden, daß bei den genannten Temperaturen tatsächlich ein
Übergang zum flüssigen Zustand stattfindet. Dann entglasen sich diese Zusammensetzungen selbst,
wenn die Einwirkung der Temperatur noch so kurz ist, und kehren rasch zum festen kristallinen Zustand
zurück. Es ist daher möglich, sich diese Erscheinung der flüssigen Phase bei niedriger Temperatur
zur Erzielung von glänzenden Überzügen auf metallischen oder sonstigen (Glas, Keramik)
Träger zunutze zu machen. Es genügt dafür, die so überzogenen Träger vor dem Auftreten der festen
kristallinen Phase der Einwirkung der Temperatur rasch zu entziehen.
Es wurde außerdem gefunden, daß die technische Ausnutzung des Auftretens einer flüssigen Phase
zweckmäßiger gestaltet werden kann, indem man zu den Zusammensetzungen aus Borsäureanhydrid und
Bleioxyd kleine Mengen dritter Substanzen zufügt, die die flüssige Phase zu stabilisieren vermögen,
wodurch man die Rückkehr zum festen Zustand verzögert. Solche Substanzen, welche die Rolle von
Antientglasungsmitteln spielen, sind z. B. die Alkaliphosphate oder die Oxyde des Zinks, Nickels,
Kobalts, Zinns, Aluminiums oder Siliciums, welche entweder allein oder zusammen, entweder in Form
der chemisch reinen Produkte oder in Form der
ίο natürlichen Mineralien, welche diese Elemente enthalten,
verwendet werden. Der Feldspat und das Kaolin sind besonders günstige Antientglasungsmittel.
Das optimale Mengenverhältnis dieser Antientglasungsmittel liegt zwischen 0,5 und 5% und vorzugsweise
bei etwa 2%. Tatsächlich wächst die günstige Wirkung des Antientglasungsmittels mit
dem verwendeten Prozentsatz, jedoch bewirkt es oberhalb eines gewissen Wertes eine Erhöhung des
Schmelzpunktes.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die Teile bedeuten Gewichtsmengen.
Obwohl alle diese Beispiele Zusammensetzungen betreffen, in denen Borsäureanhydrid
und Bleioxyd im Verhältnis etwa 1 :g angewendet wenden, so soll die Erfindung auf diese
besonderen Mengenverhältnisse nicht beschränkt sein, da dieselben nur gewählt wurden, weil sie zu
besonders leicht schmelzbaren Zusammensetzungen führen.
Man mischt innig 17,8 Teile wasserhaltige Borsäure und 92,1 Teile Mennige. Diese Substanzen
werden durch Schmelzen bis zur vollständigen Läuterung vereinigt und dann abgelassen und zerkleinert.
Man bringt das so hergestellte Produkt auf eine metallische oder keramische Unterlage und
erhitzt es fortschreitend auf eine Temperatur von etwa 280 bis 3000. Sobald die Bildung eines
glasigen glänzenden Überzugs beobachtet wird, entzieht man das Stück rasch der Einwirkung der
Temperatur. Der Überzug bleibt nach dem Erkalten glänzend.
Man mischt innig 17,8 Teile wasserhaltige Borsäure, 92,1 Teile Mennige und 4 Teile Kobaltcarbonat.
Dieses Gemisch wird wie vorher geschmolzen, abgelassen und zerkleinert. Es ergibt beim Wiedererhitzen
einen schwarzen, glänzenden Überzug von einer Temperatur von 280 bis 3000 an und bleibt
bis etwa 3500 glänzend. Von da an tritt der Beginn der Entglasung auf, während die Entglasung bei
einem Gemisch ohne Kobaltcarbonat kurz auf das Schmelzen folgt.
17,8 Teile kristallisierte Borsäure, 92,1 Teile
Mennige, 2 Teile Zinkoxyd und 2 Teile Kaolin werden innig gemischt. Ein solches Gemisch,
welches, wie oben angegeben, geschmolzen, abgelassen und zerkleinert wurde, hat nach dem
Schmelzen eine praktische Stabilitätszone, welche sich von 300 bis 4000 erstreckt. Es kristallisiert bei
etwa 4000, um bei etwa 4500 von neuem zum beständigen, flüssigen Zustand zurückzukehren,
während bei Abwesenheit von Antientglasungsmitteln die auf die Kristallisation folgende Teilung
knapp oberhalb des Schmelzpunktes bei 3000 eintritt.
Man mischt innig 17,8 Teile Borsäure, 92,1 Teile
Mennige und 2 Teile Zinnoxyd.
Das Gemisch, welches, wie oben angegeben, behandelt wird, schmilzt oberhalb 3000 und beginnt
bei etwa 3500 wieder zu kristallisieren. Ohne Zinnoxyd würde die Kristallisation knapp nach dem
Schmelzen bei 3000 erfolgen. Das Gemisch schmilzt bei etwa 4500 endgültig.
Man mischt innig 17,8 Teile wasserhaltige Borsäure, 92,1 Teile Mennige und 4 Teile Kaolin.
Diese Substanzen werden bis zur vollständigen Läuterung durch Schmelzen in glasigen Zustand gebracht,
dann läßt man sie ab, um sie abzukühlen. Anschließend werden sie zerkleinert und auf eine
geeignete Unterlage aufgebracht. Man beobachtet beim Wiedererhitzen, sobald eine Temperatur von
3000 erreicht ist, die Bildung eines glänzenden und beständigen Überzugs, den man auch auf höhere
Temperaturen bringen kann, ohne daß der Glanz des Überzugs, verschwindet, während ein ähnliches
Gemisch, jedoch ohne Kaolin, entglast wird, sobald man es auf eine wenig höhere Temperatur als 3000
bringt.
Diese zuvor geschmolzenen Zusammensetzungen können gefärbt werden, oder ihre Eigenfarbe kann
durch Zugabe von üblichen, im allgemeinen unter dem Namen färbende Oxyde bekannten keramischen
Farben in geringen Mengen verändert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzielung von glänzenden Überzügen auf verschiedenen Unterlagen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Borsäure oder Borsäureanhydrid und Bleioxyd durch Schmelzen
vereinigt, die erhaltene Schmelze abkühlt und zerkleinert, auf einen Träger aufbringt und
den so überzogenen Träger bis zum Auftreten eines glänzenden Überzugs erhitzt, worauf man
den erhaltenen Gegenstand der Einwirkung der Temperatur entzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 0,5 bis 5°/o eines oder mehrerer die Entglasung verhindernder Mittel
zu der Schmelze aus Borsäure oder Borsäureanhydrid und Bleioxyd gegeben wird.
1718 9.51
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