DE624458C - Verfahren zur Herstellung von feinkoerniger Eisenoxydfarbe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinkoerniger EisenoxydfarbeInfo
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- DE624458C DE624458C DEF72097D DEF0072097D DE624458C DE 624458 C DE624458 C DE 624458C DE F72097 D DEF72097 D DE F72097D DE F0072097 D DEF0072097 D DE F0072097D DE 624458 C DE624458 C DE 624458C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G49/00—Compounds of iron
- C01G49/02—Oxides; Hydroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01P—INDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
- C01P2006/00—Physical properties of inorganic compounds
- C01P2006/80—Compositional purity
- C01P2006/82—Compositional purity water content
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Description
Die in Blechwalzwerken und Verainnereien in großen Mengen anfallenden Sdhwefelsäureabfallbeizen
bilden ein lästiges Nebenprodukt, für deren Verwertung· bis jetzt kein wirtsehaftlieh
geeignetes Vierfahren gefunden worden ist. Alle bisher von den einzelnen Werken
zur Vernichtung der Abfallbeize eingeschlagenen Wege sind unproduktiv, sie werden nur
zwangsweise auf Grund der Bestimmungen der Gewerbebiehörde durchgeführt. Auch
die verhältnismäßig einfache Aufarbeitung auf Eisenvitriol ist aus wirtschaftlichen Gründen
nicht durchzuführen, zumal die gesamte anfallende -Menge nicht unterzubringen ist.
Es lag daher nahe, ein Aufarbeitungsverfahren zu suchen, durch das das gelöste
Eisen (Eisensulfat) als Eisenfarbe zurückgewonnen wird. Das neue Verfahren gestattet,
in vollkommener Weise die praktisch höchstwertigste Eisenoxydfarbe herzustellen.
Vorausgeschickt sei, daß die von den Walzwerken übernommene S dhwefelsäureabf allbeize
neben etwa 3 bis 4 0/0 freier Schwefelsäure noch 40 bis 45 o/o Eisensulfat und als
Rest Wasser enthält. Das aus dieser Lösung nach bekannten Verfahren gewonnene Eisensulfat
wird * der Eisenoxydfarbeherstellung unterworfen.
Diese Herstellung gliedert sich in zwei Arbeitsgänge:
I.Trocknen des FeSO4-ZH2O bis zu
FeSO4-H2O,
2. Brennen des FeSO4-H2O nach folgendem
chemischem Vorgang:
a) FeSO4-H2O >- FeSO4 + H2O,
b) 2 Fe S O4 ——>- Fe2 O3 -f S O2 + S O3.
Es1 ist bekannt, kristallisiertem Eisensulfat
(FeS O4 -7 H2O) durch Erwärmung Kristallwasser
zu entziehen und eine Trocknung bis auf die Zusammensetzung Fe S O4 · H2 O vorzunehmen.
Des weiteren ist bekannt, daß FeSO4-7 H2O bzw. FeSO4-H2O durch. Erhitzen
auf höhere Temperaturen allmählich in Fe2O3 übergeführt werden kann. Das sofortige
Erhitzen des Fe S O4 -7 H2 O hat den
großen Nachteil, daß, die Masse bei den erforderlichen hohen Temperaturen zusammenbäckt.
Die angestrebte Farbfeiriheit, die zur Erzielung einer hochwertigen Farbquaütät
notwendig ist, kann durch nachträgliche Zerkleinerung nicht erreicht werden. Bei diesem
Prozeß ist ebenfalls eine restlose Umwandlung in Fe2O3 nicht möglich, da das Zusammenbacken
ein Entweichen der Abröstungspirodukte aus dem Innern eines solchen
zusammengeklebten Körpierchiens nicht gestattet. Ein kräftiges Auswaschen nach, dem
Zerkleinern ist dann unbedingt zur Entfernung der restlichen FeS O4-Anteile erforderlich.
Die Überführung des abgetrockneten FeSO4-H2O in Fe2O3 (Eisenoxydrot) ist die
beste Lösung. Voraussetzung dabei ist, daß
auch, tatsächlich getrocknetes Ferrosulfat vorliegt und " nicht "basisches . Ferrisulifiat. Bei
den bis jetzt bekannten Verfahren, ist diese Gewähr nicht gegeben. Die angegebenen
Trocknungstemperaturen liegen so hoch, daß hierbei ein Aufschmelzen des-FeSO4-7 H2O
im eigenen Kristallwasser 'eintritt, was gleichzeitig
mit einer Bildung von basischem Ferrisulfat verbunden ist. Dieses basische Ferrisulfat
bildet kleine, san&omähnliche, harte Einschlüsse., die auch durch das nachträgliche
Brennen nicht beseitigt werden können. Sie verschlechtern durch ihre Anwesenheit
die Farbqualität ganz erheblich.
Ziel des neuen Verfahneins ist die Herstellung eines höchstwertigen Eisenoxydrots,
■das gekennzeichnet ist durch, höchste ,Verschnittfähigkeit
und reinsten Farbton. Erreicht wird 'dieses Ziel durch eine Trocknung·
ao des Ausgangsproduktes (FeSO4-7 H2O) dergestalt,
daß die Erwärmung zwecks Wasserentfernung
so vorsichtig vorgenommen wird, daß ein Schmelzen des FeSO4-7.H2O im
eigenen Kristallwasser und damit 'eine BiI-dung
von basischem Ferrisulfat vermieden wird. Diese Trocknung ohne Bildung von basischem Ferrisulfat wird durch. Erwärmung
bei etwa 300C erreicht.
Das FeSO4 · 7 H? O enthält 45,3 °/o
Wasser, die bis auf annähernd 10 °/„
(FeSO4-H2O) entfernt werden müssen. Diese
Zahl wird jedoch praktisch nicht ganz erreicht. Es ist 'dies auch nicht von Bedeutung,
es muß durch die Trocknung nur das Zusammenbacken beim Brennen (etwa 7000C)
vermieden werden, selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß beim Trocknen und
auch beim späteren Brennen kein Ferrisulfat irgendwie entstehen kann. Die Trockentemperatur
beträgt 300C. Wichtig ist die Trockenzeit, sie beträgt bis zu 8 Stunden,
eine Zeit, die bei Verwendung einer rotierenden Trockentrommel durch, die Länge der
Trockentrommel erreicht wird. Der Tiocknungsverlauf
ist in der Zahlentafel I und in der Abb. 1 als Funktion der Zeit dargestellt.
Aus der Zahlentafel I geht gleichzeitig die Anreicherung an EeSO4 hervor.
80 Wasser
1Yo
Anlieferung | 45,o | 55,o |
Trockenzeit 1 Stunde | 4i,5 | 58,5 |
2 Stunden | 38,0 | 62,0 |
3 - | 34,o | 66,0 |
4 - | 30,0 | 70,0 |
5 - | 27,0 | 73,o |
■6 - | 22,0 | 78,0 |
7 - | 19,0 | 81,0 |
8 - | 15,0 | 85,0 |
Zahlentafel I
3 4 5 6 7 8 Stimden Trockenzeit
Abb. ι
Ausf ührungs'beispiel
Ausf ührungs'beispiel
Io
ο = Ausgangsmaterial — Eisensulfat —
(FeSO4-7 H2O),
I = Ausgangsmaterial ο bei etwa 300C,
24 Stunden getrocknet (neues Verfahren),
II = Ausgangsmaterial ο biei etwa 640 C,
24Stundengietrocfcrj!et (Verfahren der
englischen Patentschrift 232 581),
III = Zwischenprodukt I, 1 Stunde bei
7000C gebrannt,
IV = Zwischenprodukt II, 1 Stunde bei
7000C gebrannt,
V = Farbe III mit Leinöl auf Glas ausgestrichen, VI = Farbe IV mit Leinöl auf Glas ausgestrichen.
Das Ausgangsmaterial war ' reines ; Ferro sulfat ohne Spuren von Ferrisulfat. Die
Zwischenprodukte I und II unterschieden sich schon äußerlich durch ihre Farbe. I war
fast weiß und II bräunlich. Während I nur aus Ferrosulfat bestand, waren in II einzelne
Körnchen enthalten, die sich bei der Trocknung -auf 640 C (britische Patentschrift
232581) gebildet hatten und aus Ferrisulfiat bestanden. Der Nachweis erfolgte durch· Reaktion
mit Ferro- bzw. Ferricyankalium. Beim Ausstrich mit einem weichen Spatel auf
einer glatten Unterlage konnten in II deutlich die Körnchen festgestellt werden im
Gegensatz zu I, das vollkommen weich war. Bemerkt sei noch, daß I nach der Trocknung
nur schwach zusammenklebte und durdh leichten Druck zerkleinert wenden konnte,
II mußte schon kräftig gemörsert werden, denn bei 640C schmilzt Fe S O4-7H2 O schon
teilweise in seinem eigenen Kristallwasser. Diesen zusammengeschmolzenen Zustand behält
das Produkt nach der Trocknung bei. Es muß dann kräftig gemahlen werden, wodurch
aber niemals die Feinheit von I erreicht werden kann, ganz abgesehen von den
entstandenen Ferrisulfatkömchen, die eine weitere Verschlechterung der Qualität bedeuten.
Was hier von dem bei 640 C getrockneten Eisensulfat gesagt wurde, gilt erst recht
bei Anwendung noch höherer Trockentempieraturen, wie sie in der deutschen Patentschrift
529 384 vorgeschlagen werden.
Es ist nicht möglich, durch Trocknung bei 640C bzw. bei 200 bis 3000C ein weiches,
weißes, "getrocknetes Eerrosulfat herzustellen. Die Schwierigkeiten werden noch größer,
wenn, wie es in der Praxis immer der Fall ist, das Ausgangsmaterial (FeSO4-7 H2O)
nicht ganz trocken ist und noch mit Mutterlaugenresten oberflächlich benetzt ist. ,
Der Brennprozeß ergab die Eisenoxydfarben III und IV. Außer dem besseren Farbton der Farbe III war bei der Prüfung
der Farben mit einem weichen Spatel die große Weichheit der Farbe III festzustellen,
während Farbe IV einzelne harte Körnchen enthielt. Diese Körnchen waren die gleichen,
wie sie schon im Zwischenprodukt II beobachtet wurden. Es ist damit bewiesen, daß
die Ferrisulfatkörnchen, wenn sie einmal entstanden sind, durch den Brennprozeß nicht
mehr beseitigt werden können. Besonders deutlich traten diese Körnchen, die man in
der Farbe mit unbewaffnetem Auge nicht erkennen konnte, beim Ölausstrich auf der Glasplatte
IV in Erscheinung. Im Gegensatz zu V (dem Ölausstrich der Farbe III, der vollkommen
gleichmaßig und dicht ohne Körnchenbildung die Glasplatte bedeckte) waren,
im Ausstrich VI deutlich die einzelnen Körnchen abgezeichnet. Der bessere Farbton von
III beruhte darauf, daß sämtliches FeSO4 in Fe2O3 umgewandelt war. Die Farbe ist
ohne Nachbehandlung handelsfähig, da sie nur noch unschädliche Spuren von FeSO4
besitzt. Möglich ist dies nur durch Verwendung eines vollkommen weichen Trockenproduktes.
Bei der Farbe IV waren noch Reste von Ferrisulfat vorhanden, die, da
ihre Eigenfarbe nicht rot ist, den roten Farbton ungünstig beeinflußten. Diese Farbe
muß, zwecks Entfernung des störenden Ferrisulfats und um sie überhaupt handelsfähig zu
machen, gemahlen und gewaschen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von feinkörniger Eisenoxydfarbe aus Eisensulfat (FeS O4 · 7H2O) bzw. aus den aus Abfallbeizen gewonnenem, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsstoff (Fe S O4 · 7 H2O) zunächst durch gelindes Erwärmen bei etwa 300C in FeSO4-H2O übergeführt und darauf in bekannter Weise der Calcination unterzogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF72097D DE624458C (de) | 1931-10-28 | 1931-10-28 | Verfahren zur Herstellung von feinkoerniger Eisenoxydfarbe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF72097D DE624458C (de) | 1931-10-28 | 1931-10-28 | Verfahren zur Herstellung von feinkoerniger Eisenoxydfarbe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE624458C true DE624458C (de) | 1936-01-21 |
Family
ID=7111738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF72097D Expired DE624458C (de) | 1931-10-28 | 1931-10-28 | Verfahren zur Herstellung von feinkoerniger Eisenoxydfarbe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE624458C (de) |
-
1931
- 1931-10-28 DE DEF72097D patent/DE624458C/de not_active Expired
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