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Beim Einbringen von Bergeversatz zu verwendendes Begrenzungs- oder
Haltemittel für den Bergeversatz und Verfahren zu dessen Anwendung Die Erfindung
bezieht sich auf ein beim Einbringen von Bergeversatz zu verwendendes Begrenzungs-
oder Haltemittel für den Bergeversatz und das Verfahren zu dessen Anwendung, bei
welchem das Begrenzungsmittel für den Bergeversatz am alten Bergestoß vor dem Einbringen
des neuen Bergeversatzes geraubt und an Stempeln des neu zu verpackenden Feldes
angebracht wird.
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Bisher wurde beim Einbringen von Bergeversatz so verfahren, daß längs
des zu verpackenden Feldes Maschen- bzw. Versatzdraht von der Rolle gezogen und
an den Stempeln als Begrenzungsmittel für den Bergeversatz angenagelt wurde. Dieser
Maschendraht mußte an seiner Verwendungsstelle verbleiben und konnte nicht zu erneuter
Verwendung wieder gewonnen werden. Hierdurch gingen innerhalb kurzer Zeit große
Werte verloren. Zur Vermeidung dieses Verlustes ist es bereits vorgeschlagen worden,
an Stelle des Maschen- bzw. Versatzdrahtes an den Stempeln aufzustellende Hürden
aus Holz oder Eisen zu verwenden, die nach ihrer Benutzung wieder geraubt werden
und beim Verpacken des nächsten Feldes erneut Verwendung finden sollen. Die umständliche
und schwierige Handhabung dieser Hürden infolge ihrer Sperrigkeit bringt es mit
sich, daß die Hürden nur dann unter Aufwand von Arbeitskraft verwendet werden, wenn
mangels des
Vorhandenseins von Maschendraht keine andere Möglichkeit
besteht. Daneben haben Hürden aus Holz eine nur sehr kurze Lebensdauer.
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Nach der Erfindung finden als Begrenzungs-oder Haltemittel für den
Bergeversatz biegsame, aneinanderzuheftende Matten geeigneter Höhe und Länge an
den Stempeln Verwendung. Derartige Matten lassen sich infolge ihrer fehlenden Starrheit
und ihrer hierdurch gegebenen Wendigkeit sowie Nachgiebigkeit und ihres verhältnismäßig
geringen Gewichtes leicht und bequem ohne Behinderung durch die das Gebirge abstützenden
Stempel handhaben und insbesondere zwischen den Stempeln hindurchziehen. Sie sind
verhältnismäßig billig und besitzen vornehmlich bei der Wahl geeigneter Schutzüberzüge,
die bei Matten aus Eisendraht durch Verzinken gebildet sein können, eine große Lebensdauer,
wodurch die Wirtschaftlichkeit der Benutzung der Matten eine Erhöhung erfährt. Zur
Herstellung der Matten kann jeder geeignete biegsame Werkstoff benutzt werden, wenngleich
in erster Linie Draht zur Anfertigung der Matten Verwendung finden soll, so daß
die Matten aus Drahtgeflecht bestehen.
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Die Matten können nicht nur aus neuen Drähten, sondern auch aus alten,
abgelegten Stapelförder-, Rutschen- oder Haspelseilen hergestellt werden. Hierdurch
lassen sich die sonst für eine praktische Verwendung unbrauchbaren und damit fast
wertlosen Seile einem neuen vorteilhaften Verwendungszweck zuführen.
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Als Mittel zum Zusammenheften aneinanderstoßender Matten dienen zweckmäßig
im Bogen gekrümmte, mit oberer Griffabbiegung versehene Nadelstangen. Diese Nadelstangen
durchdringen infolge ihrer gekrümmten Form zwangsläufig nach dem Hindurchstechen
durch die Matten an einer höher liegenden Stelle auf der Ausführungsseite heraustretend
die Matten an einer tiefer liegenden Stelle, wenn die Nadelstangen schwankend bis
zum senkrechten Herabdrücken in die Matten eingeführt werden. Sie machen also das
Zusammenheften der Matten sehr leicht. Es ist möglich, die Zusammenlieftung der
Matten auch in anderer Weise zu bewirken.
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Zweckmäßig sind nach der Erfindung in den Bergestoß das Feld querende
Stangen von die Feldbreite übersteigender Länge eingeschoben, deren aus dem Feld
vorstehendes Ende dem Aufhängen der Matten dienen, während die anderen Enden im
alten Bergestoß verbleiben und ein Durchrutschen der Stangen nach unten unter dem
Einfluß des auf Böschung laufenden Bergeversatzes verhindern. Die Matten lassen
sich unmittelbar auf den Stangenenden aufhängen, welche zu diesem Zweck etwas hochgebogen
sein können, um ein ungewolltes Herabfallen der aufgehängten Matten zu vermeiden.
Es können aber auch die Enden mit hakenartigen Befestigungsmitteln versehen sein,
die durch Anschweißen o. dgl. an den Stangen angebracht sind. Die Anwendung der
Stangen ist ganz besonders bei guten Gebirgsverhältnissen zu empfehlen, wo es nicht
nötig ist, vor dem Rauben des eisernen Ausbaues Holzbaue mit zwei Stempeln zu setzen,
sondern zum Abstützen einfache Stempel mit Kopfhölzern in der Mitte des zu verpackenden
Feldes genügen, so daß das Aufstellen besonderer Holzstempel am Begrenzungsstoß
zur Befestigung der Matten einen durch die Gebirgsverhältnisse nicht bedingten zusätzlichen
Aufwand an Material und Arbeitszeit darstellen würde.
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Vorteilhaft lagern die aus dem zu verpackenden Feld vorstehenden Enden
der Stangen an dem Ausbau des benachbarten freien Feldes auf, so daß sich eine besondere
Unterstützung der Enden erübrigt. Es wäre beispielsweise auch möglich, die Stangenenden
an den Schaleisen aufzuhängen.
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Die Stangen lassen sich an dem im Versatz liegenden Ende mit einer
Platte versehen. Diese Platte verhindert es, daß die Stangen durch die Last des
über ihnen befindlichen Versatzes nach unten, d. h. zum Liegenden gedrückt werden.
Ein Auslaufen der Platten in eine Dreieckspitze auf der Schaftseite erleichtert
das Herausziehen der Stangen.
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Die Benutzung der Matten erfolgt in der Weise, daß die Matten an Stempeln
eines Feldes aufgehängt und nach dem Versatz dieses Feldes an die Stempel des neu
zu verpackenden Feldes umgehängt werden, wobei jede Aufhängung so vorgenommen wird,
daß sich die aneinanderstoßenden Enden der Matten überdecken und die sich überdeckenden
Enden lösbar zusammengeheftet werden. Diese Arbeitsvorrichtung ist so leicht durchführbar,
daß für sie ein Mann genügt.
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Werden Stangen zum Anbringen der Matten verwendet, dann wird nach
der Erfindung in der Weise verfahren, daß die Stange in dem alten Bergestoß nach
Rauben des Ausbaues im neu zu verpackenden Nachbarfeld bis zur Begrenzung dieses
Feldes aus dem alten Bergestoß vorgezogen und mit ihren Enden an dem Ausbau des
diesem Feld benachbarten Feldes aufgelagert bzw. aufgehängt werden. Auf diese Weise
finden die Stangen ähnlich wie die Matten stets neue Verwendung, so daß durch sie
kein als Verlust anzusprechender Materialaufwand entsteht. Nach dem vollständigen
Versatz des Strebes werden die Stangen wie die übrigen Betriebseinrichtungen zur
Verwendung an anderer Stelle ausgebaut. Zur Erleichterung des Vorziehens der Stangen
können letztere an ihrem Ende mit einem Griffstück versehen sein, was durch eine
entsprechende Abbiegung erreicht werden kann.
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Die Matten und Stangen können je für sich der erneuten Verwendung
zugeführt werden. Es ist aber auch möglich, das Vorziehen der Stangen aus dem alten
Bergestoß mit an ihnen hängenden Matten bei gelöster Verbindung aneinanderstoßender
Matten vorzunehmen. Dies ergibt eine weitere Vereinfachung der Arbeitsverrichtung.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Abb. i läßt einen Teil eines Strebes im Grundriß erkennen; Abb. 2
zeigt den Strebteil im Längsprofil i ;
Abb. 3 gibt den Strebteil
im Querprofile wieder; Abb. .M ist eine Matte herausgezeichnet; Abh. @ verdeutlicht
die Nadelstange; Abh.6 stellt einen Teil einer -Mattenreihe herausgezeichnet im
Grundriß dar; Abb.7 gibt einen Teil eines mit Stangen ausgerüsteten Strebes im Grundriß
wieder; Abb. 1`3 zeigt den Strebteil im Querprofil i.
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In der Zeichnung ist der Bergeversatz mit i bezeichnet. Der alte Bergestoß
ist durch die Mattei 2 begrenzt, welche gemäß Abb. i bis 6 an der Außenseite der
Stempel 3 über Nägel oder Haken i i aufgehängt sind. Die Matten können beispielsweise
eine Länge von i,5o m und eine Höhe von i ni haben. Sie bestehen aus einem biegsamen
Geflecht oder Gewebe aus Draht mit einer stärkeren Randeinfassung. Der Bergeversatz
wird nach einem der bekannten Versatzverfahren eingebracht.
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Beim Einbringen des Bergeversatzes wird in folgender Weise vorgegangen:
Das Feld 4 mag mit Versatz ausgefüllt sein, während das Feld 5 neu verpackt wird.
Der eiserne Ausbau, der mit der Kennziffer 9 angedeutet ist, wird nach dem Einbringen
von Holzbauen io oder einfachen Stempeln mit Kopfhölzern geraubt. Anschließend werden
die Matten 2 vom alten Bergestoß an den Begrenzungsstoß des neu zu verpackenden
Feldes 5 unigehängt. Hierbei erfolgt die Umhängung in der Weise, daß die Umhängung
dem anwachsenden neuen Bergestoß beispielsweise um zwei bis drei Matten vorauseilt,
je nachdem es die jeweiligen Verhältnisse erfordern. Der Halt der Matten gegen das
freie Feld wird durch den Ausbau des benachbarten Feldes vermittelt, gegen dessen
Stempel die Matten durch die Versatzmassen gedrückt werden. Das Umhängen der Matten
wird dadurch erleichtert, daß der auf der Böschung zu laufen bestrebte Versatz die
Matten am alten 13ergeversto13 beim Rauben des Ausbaues des zu verpackenden Feldes
unten abdrückt.
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Das Aufhängen der -Matten 2 wird so vorgenomnien, claß sich ihre Enden
6 überdecken. Diese Enden werden mit einer gekrümmten Nadelstange 7 zusaininengeheftet,
deren oberes Ende zu einem Griff t; abgebogen ist.
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Gemäß Abb. 7 bis S sind in dem Bergestoß mit regelmäßigem Abstand
voneinander die Stangen 12 eingeschoben, welche eine die Feldbreite übersteigende
Länge haben und an deren Enden die Matten 2 angehängt sind. Die Enden der Stangen
lagern an den Stempeln des Ausbaues des benachbarten Feldes, z. B. den Keilschlössern
13 auf.
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Wenn das Feld 4 mit Versatz ausgefüllt ist, und das Feld 5 neu verpackt
werden soll, wird der eiserne Ausbau des Feldes 5 schrittweise geraubt und die Stangen
12 werden mit den an ihnen hängenden Matten 2 nach dem Herausziehen der die aneinanderstoßenden
Matten zusammenheftenden Nadelstangen 7 vorgezogen und an die Stangenenden auf die
Keilschlösser 13 des Ausbaues des dem Feld 5 benachbarten Feldes aufgelegt. Die
an der neuen Feldbegrenzung aneinanderstoßenden Matten werden wieder mittels der
Nadelstangen 7 zusammengeheftet. Soweit erforderlich, werden vor dem Rauben des
eisernen Ausbaues Holzstempel mit Kopfhölzern in der Mitte des Feldes 5 gesetzt.
Das Vorziehen der Stangen mit den Matten kann gleichfalls in der Weise erfolgen,
daß die vorgezogenen Matten dem neuen Bergestoß um zwei bis drei Matten vorauseilen,
je nachdem es die jeweiligen Verhältnisse erfot'dern.
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Es kann auch so verfahren werden, daß erst die Matten, an dem alten
Bergestoß abgehängt, hierauf die Stangen vorgezogen und dann die Matten an den Stangenenden
wieder aufgehängt werden.
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An den im Versatz liegenden Enden können die Stangen 12 eine kleine
Platte 14 aufweisen, welche im Grundriß die Form eines Rechteckes hat, das in der
Ausziehrichtung der Stangen in eine Dreiecksspitze ausläuft. Bei gerölligem Versatzgut
ist in der Regel eine Platte 14 nicht erforderlich. Bei schlammigem Versatzgut ist
jedoch eine solche Platte von Vorteil.
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Die Stangen lassen sich auch in Rohrform ausführen.
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Die Erfindung ist nicht an eine bestimmte Versatzart gebunden. Sie
kann bei allen Versatzarten Verwendung finden, bei denen feinkörniges Versatzgut
durch ein Haltemittel gehalten werden muß.