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Die Erfindung betrifft eine rückbare bzw. wandernde Strebförderer-Abspannvorrichtung,
die zur Aufstellung innerhalb eines bereits mit dem Strekkenausbau ausgerüsteten
Abschnittes der Abbaustrecke stirnseitig eines mit der Antriebs- bzw. Umkehrstation
im Streb verbleibenden Strebförderers (z. B. Kratzerförderer) bestimmt ist und einen
auf einem durch Stempel festlegbaren Spannbalken geführten Förderer-Halteschlitten
besitzt, der durch mehrere benachbarte, zur Schlittenachse quergerichtete und mittels
aus Zugzylindern gebildeter Spannmittel einzeln längenverstellbare Zugmittelabschnitte
mit dem stirnseitigen Ende des Förderers bzw. der dortigen Station lösbar gekuppelt
ist. Als Mittel zur lösbaren Verbindung von an Spannbalken od. dgl. angehängten
Zuglaschen sind Hakenglieder bekannt.
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Bei einer älteren Bauart einer stirnseitig der Antriebsstation des
Förderers vorgesehenen Abspannvorrichtung hatte man die längenverstellbaren Zugmittelabschnitte
aus den Trumen eines flaschenzuc artigen Verbindungsmittels gebildet. Bekannt ist
aber auch die Verwendung von vier benachbarten Zugmittelabschnitten, von welchen
zwei mit Spannschlössern ausgerüstet sind (deutsche Auslegeschrift 1019 984).
Ein weiterer Vorschlag sieht den Ersatz der Spannschlösser durch Zugzylindern vor.
Diesen Zugzylindern fällt nur die Aufgabe zu, das Aushängen eines Endes des jeweils
zugehörigen Zugmittelabschnittes zu ermöglichen, während die benachbarten Zugmittelabschnitte
den Förderer mit dem Schlitten des Spannbalkens verbunden halten und sein Abrutschen
ausschließen. Die in den Zugmittelabschnitten eingegliederten Spannschlösser und
Zugzylinder liegen ungünstig; sie erschweren das Umhängen der Zugmittelabschnitte
um im eingebauten und tragfähigen Zustand verbleibende Untersegmente des Streckenausbaues
herum. Da Zugzylinder nur bei Vorhandensein entsprechender Triebmittelzuleitungen
funktionsfähig sind, ergeben sich weitere Bedienungserschwerungen durch die in diesen
Bereichen liegenden Triebmittelleitungen, wobei die letzteren außerdem in hohem
Maß der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt sind.
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Es sind außerdem gemäß französischer Patentschrift 1381737
Abspannvorrichtungen bekannt, die einen auf dem Spannbalken geführten Schlitten
besitzen, dessen als Kopfplatte ausgebildeter Oberteil der unmittelbaren Lagerung
der bis in die Strecke hineingezogenen Förderantriebsstation dient und entsprechend
dem Einfallen verschwenkbar und einstellbar ist und unterseitig Spannglieder trägt.
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Bei einem älterern, nicht zum Stand der Technik Gehörenden Vorschlag,
der eine mit zwei Abspannbalken arbeitende Abspannstation betrifft, sind die beiden
Spannbalken zum Umgehen des Streckenausbaues durch eine Zugstange mit lösbarer Kupplung
verbunden. Der streckenseitige Abschnitt der Zugstange ist von zwei gleichzeitig
und stets gleichsinnig beaufschlagten, eine Zugeinheit bildenden Zylindern mit dem
auf dem Spannbalken geführten Schlitten verbunden. Den im Streb verbleibenden Spannbalken
sind zum Zweck des Abfangens Haltestempel zugeordnet, weil zum Zeitpunkt des Umhängens
der Zugstange und des Umgehens des Streckenausbausegmentes keine Verbindung zu dem
in der Strecke festgelegten Spannbalken besteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei den Abspannvorrichtungen,
die in der Abbaustrecke verbleiben und mit der im Streb liegenden Endstation des
Förderers durch mehrere Zugmittelabschnitte gekuppelt sind, bessere Möglichkeiten
zum weitestgehend unfallfreien Einzelumhängen der Zugmittelabschnitte zu schaffen.
Weiterhin sollen für die den Zugmittelabschnitten zugeordneten Zugzylinder einfache
Anschlußverhältnisse für das Triebmittel erzielt und die Möglichkeiten zur erweiterten
Ausnutzung der Zugzylinder verbessert werden.
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Die Abspannvorrichtung nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß sämtliche Zugzylinder über dem an dem Spannbalken verschieblichen Halteschlitten
in batterieartiger Anordnung auf einer an sich bekannten einstellbaren Kopfplatte
des Schlittens gelagert und befestigt sind.
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Sämtliche zum Nachlassen bzw. Verlängern und Wiederverspannen der
Zugmittelabschnitte vorgesehenen Zugzylinder sind nun aus dem Bereich heraus verlegt,
in welchen sich der Bergmann zur Durchführung des Umhängevorganges begeben muß.
Es sind von der Zugmittelgruppe unter Beibehaltung der gegenseitigen Sicherung jetzt
nur einfache Zugmittel-, insbesondere Kettenabschnitte umzuhängen. Es sind keine
Spannschlösser zu betätigen und auch keine Zylinder zu heben. Es hindern auch keine
Triebmittelleitungen. Die Zugzylinder sind in erheblichem Abstand vom Fördererende
zurückverlegt und verbleiben in einer geordneten, gesicherten und gut zu kontrollierenden
Lage über dem auf dem Spannbalken geführten Halteschlitten. In diesem Bereich können
vom Antriebsaggregat der Abspannvorrichtung abgezweigte kurze Triebmittelleitungen
geschützt zu den Zylindern geführt werden. Es ist auch die Verwendung eines einfachen,
die Einzelschaltung erlaubenden Steuergerätes möglich. Die Anordnung der Zugzylinder
auf dem Halteschlitten läßt die Anbringung einer Schutzverkleidung zu. Die Zylinder
können derart fest verlegt werden, daß keine Zylinder- und Kolbenstangenbeschädigungen
auftreten. Die Anordnung der Zylinder auf dem Halteschlitten bietet auch günstige
Voraussetzungen dafür, daß die von den Zugmittelabschnitten ausgehenden vertikalen
und horizontalen Schwenkbeanspruchungen vom Zylinderaggregat ferngehalten werden.
Die Anordnung der Zugzylinder schließt die Notwendigkeit der Einhaltung kleinster
Zylinderabmessungen aus, so daß diese für den Umhängevorgang der Zugmittelabschnitte
vorgesehenen Zylinder auch weiteren Aufgaben nutzbar gemacht werden können. So kann
auch eine Korrektur der Lage des Förderers in bezug auf seine Stellung zum Strebende
ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Spannzylinder durchgeführt werden.
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Gemäß einer baulichen Ausführun £,sform der Erfindung werden die Zugzylinder
mit den geschlossenen Zylinderenden rückwärtsgerichtet auf dem Halteschlitten befestigt
und mit ihren vorwärtsgerichteten Kolbenstangenköpfen krenzkopfartig in auf der
Schlittenoberseite vorgesehenen Schienen bzw. Nuten geführt, wobei die rückwärtsgerichteten
Zumittelenden mit den kreuzkopfartigen Gliedern der Kolbenstangenköpfe lösbar gekuppelt
sind.
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Bei dieser Anordnung erhalten sämtliche Zugzylinder zwischen ihren
geführten Kolbenstangenköpfen und ihren rückseitigen Lagerstellen eine sichere Lage.
Die von den Zugmittelabschnitten ausgehenden Belastungen werden in den Halteschlitten
übertragen und von diesem aufgenommen.
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Eine vorteilhafte Bauart der Erfindung kennzeichnet
sich
dadurch, daß die Zugzylinder auf einer um eine zu ihnen quergerichtete strebseitige
Horizontalachse vertikal schwenkbaren Kopfplatte befestigt sind, wobei die Kopfplatte
im äußeren Querseitenbereich mittels höhenverstellbarer Stützkonsolen auf die jeweilige
Strebneigung (Einfallen) einstellbar ist. Hierbei ist es weiterhin zweckmäßig, wenn
der Halteschlitten in dem strebseitig vor den Zugmitteln liegenden Bereich durch
mindestens einen abwärtsgerichteten Gleitfuß auf der Sohle der Abbaustrecke abstützbar
ist. Bei dem Halteschlitten wird die Verstellbarkeit seiner Kopfplatte einem besonderen
Zweck nutzbar gemacht, nämlich dem Schutz der auf der Platte verlegten Zugzylinder
und der Sicherung der Betriebsweise dieser Zugplatten. Durch Einstellung dieser
mit den Zugzylindern ausgerüsteten Kopfplatte auf die Strebneigung wird erreicht,
daß die Zugkräfte in der jeweils günstigsten Weise in die Schlittenführungen und
die Zylinder übertragen und die während des Umhängens eines Kettenabschnittes im
Spannungszustand verbleibenden Kettenabschnitte in knickfreier Lage gehalten werden.
Dies trägt zum Vereinfachen des Umhängens der Zugmittelabschnitte und zur Querverlegung
des Halteschlittens und des Fördererendes bei. Der strebseitig vorgesehene Gleitfuß
übernimmt einen wesentlichen Teil der von den Kettenabschnitten im Bereich der Kolbenstangenenden
auftretenden vertikalgerichteten Kräfte und entlastet dadurch die Halteschlittenführung.
Auch werden von den Kettenabschnitten ausgehende Schwingungen unterdrückt und dadurch
von der Abspannung ferngehalten.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung kennzeichnet sich auch
dadurch, daß am Ende der Station eine horizontale Querachse befestigt ist, auf welcher,
der Zahl der Zugmittelabschnitte entsprechend, lange, vertikal schwenkbare Haken
gelagert sind. Diese langen Haken können zum Einhängen der Kettenabschnitte zur
Strecke hin bis in deren Randbereich hineingeschwenkt werden. Während des Querverlegens
des Förderers werden diese langen Hakenglieder jedoch zurückgeschwenkt und damit
aus dem Bereich der Untersegmente des Streckenausbaues gebracht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt den oberen Strebausgang einschließlich Abbaustrecke
in vertikalem Längsschnitt und die Antriebsstation der Förderer- und Gewinnungseinrichtung
mit Abspannvorrichtung in Seitenansicht; F i g. 2 ist eine Draufsicht zu F i g.
1.
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In der Zeichnung ist lediglich das in die obere Abbaustrecke 1 ausmündende
Strebende veranschaulicht, und zwar mit der in der Strecke aufgestellten Abspannvorriehtung
3 und der am oberen Strebende verbleibenden Antriebs- bzw. Umkehrstation 4 des Strebförderers
5. Die gleiche Anordnung könnte am unteren Strebende vorgesehen sein, wobei die
Abspannvorrichtung in der unteren Abbaustrecke aufzustellen wäre. Die Abbaustrecken
sind im vorliegenden Fall im Ausmündungsbereich des Strebs mit einem Ausbau 6 versehen,
der ein Behelfsausbau sein kann oder schon den endgültigen Ausbau bildet. Im Bereich
der Strebausmündung befinden sich die Untersegmente 6'. Die Verbindung zwischen
der Abspannvorrichtung und der Endstation des Förderers ist durch mehrere Zugmittelabschnitte
7 gebildet, die mindestens am Ende der Umkehrstation 4 lösbar befestigt sind und
dadurch nach dem Aushängen um die Untersegmente 6' herumgeführt und wieder eingehängt
werden können. Ohne die Notwendigkeit der Fortnahme der Untersegmente 6' des Streckenausbaues
ist es daher möglich, die Abspannvorrichtung in der Abbaustrecke und den Förderer
in Richtung auf den Abbaustoß hin wandern zu lassen bzw. zu verlegen.
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Die Abspannvorrichtung 3 besteht in bekannter Weise aus dem Spannbalken
8, der gleichachsig zur Abbaustrecke gerichtet ist und an beiden Enden Stempel 9
trägt. Die Stempel sind hydraulisch beaufschlagt; sie können ein- und ausgefahren
werden. Auf dem Spannbalken ist in dessen Längsrichtung verschieblich ein Fördererhalteschlitten
10 geführt. Die dem Streb zugewendete Seite des Halteschlittens ist in der nachstehend
noch näher beschriebenen Weise mit den aus Ketten gebildeten Zugmittelabschnitten
7 gekuppelt. An der gegenüberliegenden Außenseite des Halteschlittens ist eine Fußplatte
11 angehängt, auf welcher hydraulisch ein- und ausfahrbare Stempel 12 gelagert sind.
Diese Stempel werden zwischen Streckensohle und Streckenfirste verspannt, wenn der
Spannbalken 8 in Richtung der Streckenachse umverlegt werden muß. Zu diesem Zweck
ist auf dem Spannbalken der hydraulisch beaufschlagte Zylinder 13 angeordnet, dessen
relativ verschiebliche Teile an einer Seite mit dem Spannbalken und am anderen Ende
mit dem Halteschlitten 10 verbunden sind. Dieses Verlegeprinzip der Abspannvorrichtung
ist an sich bekannt.
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Der Halteschlitten 10 trägt eine Kopfplatte 14, die
strebseitig um die horizontale Querachse 15 vertikal schwenkbar ist. Zur Lagerung
der Querachse 15 dient die an der Kopfplattenunterseite angeordnete Konsole 16 und
die an der Seite des Halteschlittens vorgesehene Gegenkonsole 17. An der
gleichen Seite des Halteschlittens 10 ist mindestens ein Gleitfuß
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befestigt, der sich auf der Streckensohle aufstützt und im wesentlichen
zum Abfangen der im Bereich der Querachse 15 auftretenden abwärtsgerichteten Druckkräfte
dient.
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Am äußeren Bereich der Kopfplatte sind Konsolen 19 vorgesehen,
die eine nach Art einer Versteckvorrichtung ausgebildete Lasche 20 tragen,
die mit einer äußeren Konsole 21 des Halteschlittens zusammenarbeitet. Mit Hilfe
dieser Lasche 20 kann das äußere Ende des Kopfplatte in Vertikalrichtung
verstellt und festgelegt werden. An Stelle der Lasche 20 kann aber auch eine
andersartige Hubvorrichtung, beispielsweise ein Zylinder, treten.
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Auf der Kopfplatte 14 sind in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise
mehrere, insbesondere drei, Zugzylinder 22 in batterieartiger Anordnung vorgesehen.
Diese Zugzylinder sind mit den geschlossenen Zylinderenden rückwärts gerichtet und
dort auf der Querachse 23 gelagert. Die vorwärtsgerichteten Kolbenstangen 24 sind
mit ihren Köpfen in dem Schlitten 25 befestigt die nach Art von Kreuzköpfen arbeiten
und in auf der Kopfplattenoberseite vorgesehenen Nuten 26 oder Schienen geführt
sind. Die Zugzylinder haben damit eine genaue Lage, so daß die in der Zeichnung
nicht dargestellten Triebmittelzuleitungen in einfacher Weise angeordnet sein können.
Zur Einzelbetätigung der Zylinder ist die Steuervorrichtung 27 vorgesehen, die gleichzeitig
so ausgebildet sein kann, daß von ihr auch der Zylinder 13 und die Stempel
9 bzw. 12
betätigt werden können.
Die auf der Kopfplatte geführten
Schlitten 25 besitzen die Querachsen 28, an welchen die Zugmittelabschnitte mit
ihren äußeren Gliedern befestigt sind. Es kann an dieser Stelle aber auch eine lösbare
Verbindung vorgesehen sein.
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Am äußeren Ende der Antriebs- oder Umkehrstation 4 des Förderers 5
ist eine Querachse 29 gelagert, auf welcher, der Anzahl der Zugmittelabschnitte
entsprechend, lange Hakenglieder 30 vertikal schwenkbar angeordnet sind. Die Länge
der Hakenglieder ist so bemessen, daß sie zwischen den Untersegmenten 6' des Streckenausbaues
hindurch bis in den Streckenrand geschwenkt werden können. Nach dem Aushängen des
Zugmittelabschnittes kann das Hakenglied zurückgeschwenkt werden, so daß keine Behinderung
bei der Querverlegung des Strebfördererendes besteht. Die Zugmittelabschnitte werden
in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise einzeln ausgehängt. Es bleiben stets zwei
Zugmittelabschnitte mit dem Förderer verbunden. Nach erfolgter Teilverschiebung
des Strebförderers wird der gelöste Zugmittelabschnitt eingehängt. Der Umhängevorgang
erfolgt nun bei jedem nächstfolgenden Zugmittelabschnitt in der genannten Weise.
Diese Verlegemethode ist an sich bekannt.