DE814380C

DE814380C - Konservengefaessdeckel mit Meldevorrichtung

Info

Publication number: DE814380C
Application number: DEK37A
Authority: DE
Inventors: Siegbert Kaeseler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-07
Filing date: 1949-10-07
Publication date: 1951-09-20

Description

Konservengefäßdeckel mit Meldevorrichtung Das Sterilisieren in Einkochgläsern, auch wohl Einkochen genannt, ist allgemein bekannt und üblich. Es ist einfach, gut und billig, scheinbar vollkommen. Doch für den kritischen Beobachter sind noch Mängel erkennbar. Deckel aus Glas sind gegen Stoß empfindlich und werden leicht unbrauchbar. Vor allem aber ist das Einkochgut nur sehr schwer unter Kontrolle zu halten. Man muß schon jeden Deckel einzeln durch Dreh- und Abhebversuche prüfen, was schwierige und zeitraubende Arbeit kosten. Meist ist das Einkochgut schon verdorben, bevor der Fehler bemerkt wird.
Diese Mängel zu beseitigen, ist der Zweck der Erfindung. Die technische Aufgabe besteht darin, inslesondere Einkochglasdeckel mit einer Vorrichtung zu versehen, die Veränderungen des Vakuums in Einkochgefäßen, verursacht durch schadhafte Einkochgefäße, deren Deckel oder Dichtungsring, oder auch durch in Gärung über gegangenes Einkochgut, möglichst frühzeitig anzeigt. Der Einkochglasdeckel braucht nicht aus Glas zu sein, sondern besser aus einem Kunststoff, der wohl so aussieht wie Glas, auch hitze- und säurebeständig ist, aber unempfindlicher gegen Bruch-und splitterfrei ist, wie z. B. Kunstglas. Dasselbe gilt für alle Konservengefäße mit Melderdeckel.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert: Allgemein ist zu sagen, daß das Melderventil, kurz der Melder genannt, im Konservengefäßdeckel verschieden gestaltet sein kann. Das Ziel jedoch muß sein, so einfach und betriebssicher wie möglich, weil insbesondere Hausfrauen damit arbeiten sollen. Der Deckel mit Melder nach Abb. I und 2 ist eine der Lösungen des Problems. Besser ist jedoch die Lösung nach Abb. 3 und 4. Beide sind als Seitenansicht und im Schnitt gezeichnet. I)er Deckel mit Melder nach' Abb. 1 und 2 besteht aus dem eigentlichen Deckel 9 aus Glas, Kunstglas, Metall, Kunststoff o. dgl., dem Ventil I0, bestehend aus Melder II mit T-Stück I2, Feder I3, Dichtungsring aus Gummi 14. Der Deckel nach Abb. 3 und 4 besteht aus dem Deckel wie vorstehend und dem Melder 5, der luftdicht mittels Schraubring 6 oder sonstwie befestigt ist derart, daß der aus Gummi oder Kunstgummi bestehende Melder im Gebrauch wie eine Menibran wirkt. Die Aussparung 15 mit Bohrung I6 im Schraubring ist theoretisch nicht erforderlich, denn man kann die Elastizität des Melders 5 so abstimmen, daß er im praktischen Gebrauch nur eine Bewegung von etwa 5 mm machen kann. Durch die in Abb. 3 und 4 gezeigte Anordnung wird nach der Sterilisation beim Abkühlen der Einkocfhgefäße der Melder 5 nach unten gesaugt bzw. durch den äußeren Luftdruck nach unten gedrückt. Das in der Mitte angeordnete zylinderförmige Signal I7 schließt die Bohrung I6 völlig ab und ritit darauf, weil sein Durchmesser größer ist als der der Bohrung. Der als Membran wirkende Teil des Melders liegt ebenfalls auf der Aussparungsfläche I5 auf. Etwa bei dem Einkochprozleß in die Aussparung 15 gelangtes Wasser oder Einkochgut wird in den Eiiikochbehälter zurückgedrängt. Das Signal I7 desMelders muß ungehinderten Durchgang durch die entsprechen die Deckelbohrung haben, aber trotzdem so dicht sein, daß kein' Schmutz eindringen kann. Das Signal braucht nicht elastisch zu sein, wohl abor der Teil, auf dem er ruht. Es wird im kritischen Augenblick sichtbar, nämlich dann, wenn infolge eines Fehlers das Vakuum im Konservenbehälter vermindert wird und die Elastizität des Alelders diese Bewegung bewirkt. Dieser Vorgang kann durch entsprechende Bemessung der Elastizität sehr fein abgestimmt werde, so daß schon gerilnge Veränderungen des Vakuums sichtbar gemacht werden.
Praktisch sind dadurch Verluste durch Verderben des Inhalts eines Konservengefäßes mit dieser Meldevorrichtung bei einiger Aufmerksamkeit gar nicht mehr möglich. Für den Hausgebrauch kann das Überprüfen durch Anschauen des Konservenbestandes genügen, zumal der Oberrand des Signals auffallende Farbe hat, etwa weiß, und schon aus einiger Entfernung zu erkennen ist. Bei größeren Mengen karm die tSrprü£uDg automatisch erfolgen, indem durch die Bewegung des Melders mit dem Signal durch letzteres eine elektrische Melder vorrichtung nach Abb. 8 ausgelöst wird. Hierzu lagert mcun zweckmäßig genormte gleichgroße Konservenbehälter (Abb. 7) in Lagen zu je 5 Stück hintereinander und nebeneinander in besonderen Schränken. Eine Kontaktschiene I8 verläuft über je einer Reihe Konservenbehälter derart, daß die Bewegung des Signals I7 den elektrischen Kontakt 19 schließt und eine für jede Reihe Konservenbehälter vorgesehene Glimmlampe oder sonstiges Signal einschaltet. Als Stromquelle genügt ein; Klingeltransformator, notfalls eine Batterie. Man kann ohne Schwierigkeit die Bewegung dies Signals auch durch eine mechanische Klappenanzeige sichtbar machen.
Das gewerbliche Vierwenidungsgebiet ist folgendes: Konservenglasdeckel mit Melder sind für vorhandene Einkochgläser bestimmt im Haushalt, Gewerbe und bei der Konservenindustrie insbesondere für neue Einkochgläser. Die automatische Überwachungsanlage ist in zugehörige Lagerschränke eingebaut.
Der wesentliche Fortschritt gegenüber detn Bekannten liegt darin, daß Konservenglasdeckel mit Meldevorrichtung, verwendet für vorhandene Einkochgläser, nunmehr gestatten, den Konservenbestand mühelos durch Anschauen zu überprüfen und fehlerhafte Konserven frühzeitig zu erkennen und auszusondern, bevor der Inhalt verdorban ist.
Dasselbe gilt für komplette Einkochgläser und Einkochgefäße mit Deckel mit Meldevorrichtung anderer Art. Daß man dieses nunmehr auf eine wirklich brauchbare Methode sehr einfach kontrollieren und praktisch alle diesbezüglichen Verluste v,ermeide!n kann, bedeutet einen wesentlichen Fortschritt gcgenüber dem Bekannten. Vorteilhaft stellt man die Konservenglasdeckei aus unzerbrechlichem Glas her.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Konservengefäßdeckel aus Glas, Kunst glas, Kunststoff, Metall usw., dadurch gekennzeichnet, daß er eine Meldevorrichtung hat, die durch die Differenz zwischen dem Luftdruck außen und in dem zugehörigen Konservengefäß gesteuert wird, so daß bei Verringerung der Druckdifferenz ein Signal (17) auf dem Deckel sichtbar ist.
2. Konservengefäßdeckel mit Meldevorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Deckel eine Kontaktschiene (18) angeordnet ist, die beim Anschlag des aus dem Deckel hervortretenden Signals (17) eine elektrische oder mechanische Meldeanlage betätigt.