DE81407C

DE81407C -

Info

Publication number: DE81407C
Application number: DENDAT81407D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. Yl

KLASSE B4: Papiererzeugnisse.

Bei der Herstellung von Schachteln aus Pappe, Leder u. dgl. auf der Ziehpresse ist es nöthig, das Material da, wo es eine Verdichtung erfahren soll, in Falten zu legen, da es eine Verschiebung seiner Molecule zu einander nicht in vollkommenem Mafse bei der Formänderung gestattet. Bei einer gewöhnlichen Ziehpresse wird die Faltenbildung nur in sehr unregelmäfsiger Weise erfolgen und daher die hergestellten Gefäfse ungleich starke Wandungen und ein unschönes Aussehen erhalten.

Durch vorliegende Vorrichtung wird dieser Uebelstand dadurch beseitigt, dafs das zu bearbeitende Material an seinem ganzen Umfang zwischen einer grofsen Anzahl von strahlenförmig von der Stempelmitte ausgehenden Linealen erfafst und beim Prägevorgang mit diesen Linealen zusammen aufgebogen wird, so dafs sich zwischen je zwei Linealen eine Falte bildet, welche dann beim weiteren Pressen die Vorstufe für die fertig gebildete abgiebt.

Die hierzu nöthige Vorrichtung ist in den Fig. ι und 2 dargestellt.

A ist der Unterstempel oder die Matrize, B der Oberstempel, welcher in einem bockartigen Gestell C geführt ist. Ueber den Unterstempel ist ein Ring D geschoben, welcher in verticaler Richtung beweglich ist und von einem Hebel E mit Gegengewicht F getragen, d. h. in seiner höchsten Stellung erhalten wird. Dieser Ring ist an seinem oberen Ende hohlkegelförmig ausgedreht. Die Matrize A besitzt, strahlenförmig mit dieser gelenkig .verbunden, eine grofse Anzahl von Linealen a a . . ., welche in der tiefsten, in der Zeichnung ausgezogenen Stellung auf dem oberen Rand des Ringes D ruhen, dagegen bei gehobenem Ring sich gegen die konische Fläche desselben anlegen und infolge dessen mit ihren oberen Kanten einen Hohlkegel bilden.

Mit dem Bockgestell verbunden sind nun gleichfalls eine Anzahl Lineale b, und zwar ebenso viel, als solche α vorhanden sind. Dieselben sind dicht um die Führungsbüchse c herum angelenkt und legen sich mit ihren freien Enden auf die unteren Lineale a, so dafs ein zwischen sie eingeschobener Pappteller G allseitig strahlenförmig um den Stempel herum von den Linealen gehalten wird. Ein festes Zusammenpressen der Lineale wird dadurch erreicht, dafs an den freien Enden der Lineale b Druckstangen da angreifen und frei beweglich durch entsprechende Löcher des Bockes C hindurchreichen, so dafs ein ringförmiges Gewicht H sämmtliche Druckstangen belastet. In der horizontalen Lage werden Lineale b durch am oberen Ende der Druckstangen angebrachte Köpfe gehalten.

Der Arbeitsvorgang ist der folgende: Der Ring D wird mittels Hebels E gesenkt und eine Pappscheibe G zwischen die Lineale eingeschoben. Indem die Presse in Thätigkeit gesetzt wird, wird zugleich Hebel E losgelassen, so dafs ein Heben des Ringes D und Einstellen der Lineale etc. in die punktirte Lage erfolgt, wodurch eine Faltenbildung um den Boden des herzustellenden Gefäfses herum stattfindet. Bei der weiteren Arbeit der Presse

werden die Falten gleichmäfsig zwischen den Linealen heraus in die Form gezogen und fest an einander geprefst.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zur Herstellung von Schachteln aus Pappe, Leder u. dergl. auf der Ziehpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs sowohl um die Matrize, als um die Prefsstempelführung strahlenförmig Lineale angelenkt sind, welche, je zwei auf einander liegend, von einem um die Matrize angeordneten, durch Hebel und Gegengewicht bethätigten Ring gehoben werden und dabei das zwischen sie eingeklemmte Arbeitsstück trichterförmig an den Rändern aufbiegen und falten, wobei eine Belastung der oberen Lineale durch ein ringförmig den Stempel umgebendes Gewicht mittels an den Linealen angreifender Druckstangen erfolgert kann.

. Hierzu ι Blatt Zeichnungen.