DE66668C - Verfahren zur Herstellung von Versandkörben aus Pappe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE S4: Papiererzeugnisse.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, vermittelst dessen aus Pappen in einfachster Weise Gefäfse von beliebiger Form und Gröfse hergestellt werden können, welche sici infolge ihrer Festigkeit, Handlichkeit und Billigkeit zum Ersatz aller bisher für Postsendungen benutzten Emballagen eignen. Die genannten Vortheile dieser neuen Versandgeiä'fse werden dadurch erreicht, dafs bei der Herstellung derselben das sonst nothwendige Riizen oder Nuthen der Pappen in Wegfall koiimt, indem hierbei zwei noch nafs von der Mischine kommende Pappen entsprechend zugeschnitten, mit einem dazwischengebrachten Bindemittel auf einander gelegt und während ihres noch nassen Zustandes zwischen einer hölzernen Matrize und Patrize in die gewünschte Form derart geprefst werden, dafs die Stofsfu|;en der einen Pappe von den vollen Flächen de:- anderen Pappe verdeckt werden, und umgekehrt.

Die praktische Ausführung dieses Verfahrens soll im Nachstehenden an Hand der Producte dieses Verfahrens erläutert werden, welche in dei Fig. ι bis 7 der beiliegenden Zeichnung da-gestellt sind. Diese Producte bestehen in viereckigen Versandkübeln, welche eine für solche Zwecke übliche, vom Boden des Gefäises aus nach oben divergirende Form besitzen.

Die von der Maschine kommenden, noch nassen Pappen werden hierfür in je zwei verschiedene Formen derart geschnitten, dafs die Stofsfugen derselben bei dem späteren Zusammenbauen des Gefäfses sich decken. Bei der viereckigen Form dieser Gefäfse müssen die Pappen Ausschnitte α erhalten, welche nun derart angeordnet werden, dafs dieselben bei der einen Pappe A an den Längsseiten (Fig. 1), bei der anderen Pappe B an den Breitseiten (Fig. 2) zu liegen kommen.

Die derart präparirten und noch nässen Pappen A und B werden mit irgend einem Bindemittel bestrichen und mit den bestrichenen Seiten ganz oder theilweise auf einander gelegt. Sodann werden, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, die Ausschnitte α einer jeden Pappe durch eine Vollfläche der anderen Pappe überdeckt.

Die so zusammengeklebten Pappen werden unter eine Patrize von hartem Holz gebracht, welche dieselben in eine entsprechende Matrize von gleichem Material einprefst, so dafs die zusammengeklebten Pappen hierbei die gewünschte Gefäfsform annehmen. Aus den Pappen A und B erhält man den viereckigen Versandkorb, wie derselbe in den Fig. 4, 5 und 6 im Längsschnitt, in der Endansicht und im Grundrifs bezw. in der Fig. 7 in einer perspectivischen Ansicht dargestellt ist. Bei demselben ist eine unbedeckte Stofsfuge nicht vorhanden und auch der Boden ohne ein Ritzen oder ein Nuthen der Pappen aus einem Stück mit den Seitenwandungen hergestellt.

Erst nachdem das Pressen in die gewünschte Form bewirkt worden ist, erfolgt das Trocknen der bis dahin noch immer feuchten Pappen, und zwar wird dasselbe nicht durch zugeführte

Wärme, sondern nur an der Luft und am besten in sehr langsamer Weise herbeigeführt, da durch ein solches langsames Trocknen die hergestellten Gefäfse an Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gewinnen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Verfahren zur Herstellung von Versandkörben aus Pappe, dadurch gekennzeichnet, dafs zwei noch nafs von der Maschine kommende Pappstücke in entsprechende Formen geschnitten, mit einem dazwischengebrachten Bindemittel auf einander gelegt und während ihres noch feuchten Zustandes zwischen einer Matrize und Patrize in die gewünschte Form derart geprefst werden, dafs die Stofsfugen der einen Pappe infolge seitlichen Zusammenschiebens der beiden Pappen von den vollen Flächen der anderen Pappe verdeckt werden, und umgekehrt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.