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Verfahren und Vorrichtung zum Aufstoßen (Gleichstoßen) von Borsten
und Haaren auf Wurzel oder Spitze Züm Aufstoßen (Gleichstoßen) von Borsten und Haaren
sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, Lei denen durch Nocken oder Kurven
bz\\,. pneuniatisch in raschem Rhythmus auf und ab bewegte Aufstoßbüchsen ein Aufstoßen
des in diese Büchsen eingeführten Materials bewirkt wird. Diese Apparate haben sich
in der Praxis nicht durchgesetzt, weil a) mechanisch bewegte Aufstoßbüchsen sehr
geräuschvoll arbeiten, b) pneuniatisch betätigte Aufstoßbüchsen einen verhältnismäßig
teuren und schwerfälligen Apparat darstellen, c) durch die topfartige und kreisrunde
Form und durch den ]Umstand, daß die Büchse selbst in ihrer Gesamtheit schwingt
und dadurch das Aufstoßen bewirkt, i. die am Büchsenrand gelegenen Borsten oder
Haare hochgeschoben werden bzw. (las Borstenbund sich in der Büchse verdrallt, 2.
das Einführen der Borsten- und Haarbunde in die Aufstoßbüchsen und das Herau snehmen
derselben sehr zeitraubend ist und dadurch die Zweckmäßigkeit solcher Apparate in
Frage gestellt wird.
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Der Erfindungsgegenstand beseitigt diese Nachteile.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar Fig. i eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfin#dung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf dieselbe, Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Einzelteil
in größerem Maßstab, Fig. 4 eine Ansicht und teilweisen Schnitt durch Einzelteile
der Vorrichtung, in größerem Maßstab, Fig. 5 eine Ansicht eines Einzelteiles
ähnlich
dem der Fig. 4, aber in etwas anderer Ausführungsform, Fig.
6 eine Vorderansicht der Vorrichtung, Fig. 7 eine Aufsicht auf eine
besondere Kombination der Einzelteile der Vorrichtung, Fig. 8 eine Aufsicht
auf die Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform, Fig. 9 eine Seitenansicht
derselben.
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Als Aufstoßelement wird z. B. eine frei schwingende Vibrationsplatte
i (Fig. 4, 5, 6) verwendet, die in beliebiger Weise in lotrechte oder schräge
Schwingungen versetzt wird. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Vibrationsplatte
i durch einen Flansch 2 mit einem Stößel 3 verbunden, der wiederum an eine
in zwei Bolzen,4 elastisch gehaltene Blattfeder 5 angeflanscht ist. Diese
Blattfeder trägt einen Anker 6, der über einer Spule 7 mit Eisenkern
8 angeordnet ist. Wird nun die Spule von Wechselstrom durchflossen, so schwingt
der Anker im Rhythmus der Wechselstromfrequenz und überträgt die so erzeugten Schwingungen
auf die Vibrationsplatte. Nachstehend ist die Gesamtheit dieser Teile als Vibrator
A bezeichnet.
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Die Schwingungsamplituden können durch beliebige bekannte Mittel,
z. B, durch entsprechende Anstellung von Muttern 9 gegen die Feder
5, Auswechseln von Gummischeiben 911 o. dgl. beeinflußt werden. Hält man
nun ein Bund Borsten oder Haare B, z. B. von Hand, direkt auf die Vibrationsplatte,
so werden diese intensiv aufgestoßen (gleichgestoßen).
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Fig. 1, 2 und 6 zeigen eine Anordnung, bei der dieses Aufstoßverfahren
mechanisch durchgeführt wird.
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Der vorgenannte Vibrator A ist auf einem Tisch ig befestigt.
Links und rechts, dicht an den Vibrator anschließend, sind je ein auf Parallelogrammhebeln
io (Fig. 1, 2) gelagerte, durch Feder-Zug joa in ihrer obersten Stellung gehaltene
-\Tersenktische ii angebracht, deren Tischplatten in ihrer höchsten Stellung genau
auf gleicher Höhe mit der Vibrationsplatte i stehen und durch Anschlag 12 in dieser
Lage nach oben begrenzt werden. In zwei Stehlagern 13 ist eine Stange 14
starr gehalten, auf der ein Lager 15 in Keilführung seitlich verschiebbar angeordnet
ist. Dieses Lager trägt einen Mantelbügel 16, an dem zwei Aufstoßmäntel 17 befestigt
sind.
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Die Aufstoßmäntel sind nach oben zum leichteren Einführen des Materials
zweckmäßig leicht trichterförmig erweitert und haben 'keinen Boden, wie aus Fig.
4 und 5 ersichtlich. Der Mantel ist zweckmäßig nicht kreisrund, sondern weist,
wie in Fig. 3 gezeigt, lotrechte Rillen 17", zweckmäßig mit scharfen Kanten
17 b auf.
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Diese Formgebung bewirkt, daß selbst große Bunde aufgestoßen werden
können, ohne sich zu verdrallen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Der jeweils über dem Versenktisch i
i stehende Aufstoßmantel 17 wird von oben her mit Borsten oder Haaren gefüllt, indem
man von Hand ein Bund B in den .\Iantel gleiten läßt. Hierauf wird der Mantelbügel
16 auf der Stange i-t so weit verschoben, daß (1--r soeben gefüllte Mantel über
die Mitte der Vibrationsplatte i zu stehen kommt. Der andere Mantel 17 kommt
hierbei über den zweiten Versenktisch ii zu stehen und wird ebenfalls, wie beschrieben,
gefüllt. Ist das erste Bund B genügend aufgestoßen, wird der Mantelbügel wieder
in die alte Stellung gebracht, so daß das aufgestoßene Bund B über 27 den ersten
Versenktisch i i zu stehen kommt. Hierauf umfaßt man den -Mantel mit beiden Händen,
bewegt den Versenktisch durch leich-L,cll Druck mit den Händen nach unten, wobei
das Bund B leicht und ohne Schwierigkeit in die Hände gleitet. Dieses Bund B wird
dann zur Weiterverarbeitung abgestellt oder abgelegt.
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Der geleerte -Mantel 17 wird wieder gefüllt. Inzwischen wurde
das zweite Bund B über der Vibrationsplatte aufgestoßen, der Mantelbügel wird wieder
verschoben, und derselbe Vorgang wiederholt sich auf dem zweiten Versenktisch.
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Selbstverständlich ist auch die technologische Umkehrung möglich,
wobei an Stelle eines Versenktisches ii eine feste Fläche verwendet und nach Beendigung
des Aufstoßvorganges de# Aufstoßmantel gehoben wird und dadurch das Borstenbund
freigibt.
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Sollen Borsten, die stark konisch sind, auf der Spitzenseite aufgestoßen
werden, so wird hierzu ein nach unten leicht konisch zulaufender Mantel 18 (Fig.
5) eingesetzt, welcher verhindert, daß die Borsten beim Verschieben des Mantelbügels
sich schräg legen.
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Eine andere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der
Figl. 7 der Zeichnungen dargestellt und bildet gegenüber der bisher dargestellten
einfachen Vorrichtung eine Fortentwicklung zu einer kontinuierlich arbeitenden Aufstoßmaschine
mit entsprechender Anzahl von Vibratoren und Aufstoßmänteln. Dadurch wird vervielfachte
Arbeitsleistung bei gleichem Aufwand an Bedienungsarbeit (i Person) erzielt.
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Auf einem Tisch 20 sind beispielsweise drei Vibratoren 21 befestigt,
auf deren Stößeln eine über 3/4 des Umfanges sich erstreckende, gemeinsame Vibrationsplatte
(Kreisringstück) 22 angeordnet ist. Ein Versenktisch 23 ergänzt die Vibrationsplatte
zum vollständigen Kreisring. Dieser Versenktisch 23 ist auf gleiche Weise"
wie vorbeschrieben, auf Parallelogrammhebeln schwenkbar in Lagerböcken gelagert
und in Höhe der Vibrationsplatte durch einen Anschlag nach oben begrenzt. Eine Federung
hält den Versenktisch in seiner oberen Stellung.
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Im Mittelpunkt der kreisringförmigen
X, ibrationsplatte 22
ist eine senkrechte Welle 24 in einem Flanschlager gelagert und nach unten abgestÜtzt.
Am oberen Ende dieser Welle ist, in der Höhe verstellbar, ein beispielsNN-eisevierteiligesArmkreuZ25
angebracht, von dem jeder Arm einen Aufstoßmantel
17 trägt, welcher in einem
verstellbaren Abstand über der Vibrationsplatte geführt ist. Die Armkreuzwelle 24
wird über einen Schneckentrieb
und einen Stufen#chelbentrieb durch einen Elektro- |
motor in entsprechende langsanie Umdrehungen |
versetzt. |
Die Arbeitsweise ist folgen#de: Die Bedienungs- |
person füllt während der langsamen Drehung der |
Arinkreuzwelle den über dem Vibrationstisch bei |
Stellung C befindlichen Aufstoßmantel 17 mit
der |
entsprechenden Nletige Borsten oder Haare und |
wiederholt diesen Vorgang laufend so lange, bis |
der erste init Borsten gefüllte Aufstoßmantel über |
den Anfang des VersenktischeS 23 angelangt ist. |
lii dicsein #lonient wird das inzwischen auf- |
Borsten- oder Haarbund B in der oben |
beschriebenen Weise nach unten entnommen. Ist |
dieser entleerte Aufstoßmantel inzwischen wieder |
in Stellung C angelatigt, so wird derselbe wieder |
gefüllt, und diese Vorgänge wiederholen sich nun |
ständig, bis der gesamte Borstetivorrat aufgear- |
beitet ist. |
Bui der Ausführungsforni nach Fig.8undg ist |
ähnlich ##ic in l'i". 7 ein diesmal vollständig
ring- |
föriniger VibratiOnStiSCh 26 mit einer Mehrzahl |
von \'ibratoren 21 vorgesehen. F-in Armstern 27 |
als Triiger für Aufstoßmäntel 17 dreht sich, wie |
vorbesLlirieben, mittels einer Welle2-t. |
Die Arme dieses Armsternes bestehen in diesem |
a |
Fall aLis Parallelogrammhebeln 27 , die an der |
Welle 24 angelenkt sind. Diese Hebel ruhen auf |
einem zweckinäßig einstellbaren Stützring 28 auf, |
wodurch der Abstand der Unterkante der Aufstoß- |
in:intul vom Vibrationstisch bestimmt wird. |
ist getroffen, um an einer Stelle zur |
l-'iitii,ilinie deS Borstenbundes den Aufstoßmantel |
zil hubun. Beim "(,zeichneten Ausführungsbeispiel |
dient dazu ein Bij11el 29, der über ein Gestänge |
30 biS 32 init eineni Fußhebel
33 verbunden ist und |
dadurch gehoben \\,erden kann. |
Z, |
ist selbstverständlich möglich, den Vibra- |
tiolistisch gleiclif(")rtiii" mit den Aufstoßmänteln |
1)z\\-. duin Arnikretiz unilatifen züi lassen. |