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Sattel für Fahrräder, Motorräder o. dgl. Die Erfindung betrifft einen
Sattel für Fahrräder, Motorräder u. dgl. und besteht darin, daß der Sattel aus einem
mit Luft gefüllten, selbsttragenden, aufblasbaren Hohlkörper, z. B. aus gummiertem
starkem Leinen oder anderem luftdichtem Material, besteht und dieser Hohlkörper
vorzugsweise ohne Verwendung von Federn so aufgehängt ist, daß er bei Belastung
gestreckt wird.
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Die Erfindung besteht weiterhin darin, daß die Sattelspitze und das
Sattelende nicht unterstützt, sondern aufgehängt sind, indem beispielsweise außerhalb
des eigentlichen Sattels gelegene und mit diesem fest verbundene Metallhülsen angebracht
sind, an denen der Sattel frei aufgehängt wird.
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Ein weiterer Erfindungsgedanke besteht darin, daß die Aufhängevorrichtung
so ausgebildet ist, daß der aus einem luftgefüllten Hohlkörper bestehende selbsttragende
Sattel bei Belastung gestreckt wird. Dies wird nach der Erfindung z. B. dadurch
erreicht, daß die Sattelspitze oder das Sattelende starr und das Sattelende oder
die Sattelspitze beweglich gelagert sind und unter Belastung der Abstand der beiden
Aufhängepunkte vergrößert wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Bild i eine schaubildliche Darstellung eines aus gummiertem Leinen
gefertigten aufblasbaren Sattels, Bild 2 eine schaubildliche Darstellung einer Aufhängevorrichtung
für den Sattel nach Bild i, die ein freies Schwingen des Sattels ermöglicht und
den Sattel bei Belastung zu strecken versucht, Bild 3 einen senkrechten Schnitt
durch die Aufhängevorrichtung nach Bild 2 unmittelbar hinter der Sattelstütze mit
Blick auf diese.
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In der Zeichnung bedeutet a einen nach Art eines aufblasbaren Luftkissens
hergestellten, aus starkem gummiertem Leinen, Gummi oder anderem luftdichtem
Material
gebildeten Sattel für ein Fahrrad o. dgl., der beispielsweise aus zwei aus Leinen
geschnittenen Hälften ä und ä' gebildet, gummiert und vulkanisiert
ist, so daß er einen luftdichten Hohlkörper bildet. b ist eine in dem Sattelkörper
vorgesehene durchgehende Lüftungsöffnung, c ein übliches Fahrradventil oder ähnliches
Ventil. d, f,
g, h sind kurze, außen an dem Sattel a befestigte
Hülsen aus Metall oder sonstigem Werkstoff, die mit dem Rande des Sattelkörpers
a fest und haltbar verbunden sind; diese Verbindung erfolgt z. B. durch gummierte
und vulkanisierte Leinenbänder oder in sonstiger geeigneter Weise, die ein sicheres
Aufhängen des Sattels a an den Hülsen oder Röhrchen d, f, g, h gestattet.
Der gesamte Sattelkörper a
kann mit Leder, Kunststoff o. dgl. überzogen sein.
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i ist ein starrer, gabelförmiger, zum Aufschieben auf die Sattelstütze
k geeigneter Teil, der z. B. bei i nach Art einer Schelle aufgeschlitzt ist und
Bohrungen 1, m aufweist, durch die Schrauben mit Muttern gesteckt werden
können (in Bild 2 nicht dargestellt, vgl. z. B. in Bild 3 die Schraube m und Mutter
m"). n, o, p sind drei um den Schraubbolzen cri drehbare, nach dem Sattelende
zu sich erstreckende Arme, deren mittlerer beispielsweise aus zwei Teilen o', o"
gebildet ist, die miteinander vernietet, verschraubt, verschweißt o. dgl. sind.
Die Arme n, o, p sind derart gebogen, daß der Sattel auf ihnen nicht aufliegt.
Die Enden der Arme n, o, p
sind bei q, r, s gabelförmig ausgebildet
und steil nach oben umgebogen und haben an ihren Enden Bohrungen, durch die Schrauben,
Bolzen oder Stifte f', g', h' gesteckt werden können. Eine weitere Bohrung
weist das Ende der Gabel i auf, durch die ein Bolzen o. dgl. d' gesteckt werden
kann.
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Für die Benutzung der Vorrichtung wird der Sattel a so auf die Haltevorrichtung
gelegt, daß die Metallhülse d zwischen das Ende der Gabel i zu
liegen
kommt und der Stift d' durch die Hülse d gesteckt und durch Schrauben
bzw. Muttern, Splinte o. dgl. gesichert. Dann werden die Hülsen f, g, h zwischen
die Gabelenden q, r, s geführt und die Stifte f', g', h' hindurchgesteckt
und gesichert. Der Sattel a wird dann über das Luftventil ,c aufgepumpt, bis er
eine dem Gewicht des Trägers angepaßte Luftfüllung bekommen hat. Die Schraube m'
wird entweder fest angezogenoder soweitgelockert, daß die Arme n, o, p mehr
oder weniger frei drehbar sind. Je nach dem Gewicht der Person kann auch hierdurch
ein entweder mehr starrer oder ein weicherer Sitz eingestellt werden. Die Arme
n, o, p können z. B. auch aus Rundstahl so gebildet werden, daß sie selbst
federnd wirken. Es können auch nur zwei oder noch mehr solcher Arme vorgesehen sein.
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Da der Sattel a an den Bolzen d', f', g', h' frei aufgehängt
und unterhalb der Sattelfläche überhaupt nicht unterstützt ist, ist ein besonders
weicher Sitz und ein Auffangen der Unebenheiten des Fahrweges in hervorragendem
Maße gewährleistet. In der Anpassungsfähigkeit des Sattels an das Gewicht der darauf
sitzenden Person durch Einregulierung des Aufblasdruckes und mehr oder weniger festes
Anziehen der Schraube m" oder mehr oder weniger federnde Ausbildung der Arme
n, o, p besteht ein besonderer Vorteil der Vorrichtung. Ein weiterer Vorzug
liegt darin, daß die Aufhängung der Sattelspitze bei d' und des Sattelendes
bei f', g', h'
bei Belastung eine Streckung und damit eine besondere Stabilität
des Sattels ergibt, trotzdem der Sattel keine festen inneren Stützteile enthält.
Es können aber auch Verstärkungen u. dgl. beispielsweise in Form von Bändern usw.
vorgesehen sein.