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Vorrichtung zur Abtastung von mehreren auf einem Film nebeneinander
angeordneten Tonspuren Bei den sogenannten Filmgrammophonen, also Geräten, die zur
Wiedergabe von auf Filmen aufgezeichneten akustischen Darbietungen mit Hilfe von
lichtelektrischen Abtastvorrichtungen verwendet werden, entstellt die Aufgabe, die
auf den Filmen nebeneinanderliegenden Tonspuren verschiedener Laufrichtung in der
richtigen Reihenfolge und derart mit dem Licht der Tonlampe zti beleuchten, daß
nur eine Beleuchtung der Tonspur möglich ist, die in der, augenblicklichen Bewegungsrichtung
des Films abgetastet werden muß. Die Umschaltung des Antriebsmotors für den Film
in den beiden Endlagen erfolgt automatisch, und eine weitere Aufgabe entsteht dadurch,
daß im Augenblick des Lmschaltens auch selbsttätig die Beleuchtung der nächsten,
in umgekehrter Richtung abzutastenden "Cotispur eingeschaltet werden muß.
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Die Erfindung löst diese Aufgaben auf mechanischem Weg und mit einem
sehr geringen Aufwand insbesondere an hochwertigen Bauteilen, wie Linsen, Lampen
u. dgl. Es werden gemäß der Erfindung zwei mit Blendenöffnungen versehene, in Abhängigkeit
von der Drehrichtung des den Film antreibenden Motors verstellbare Platten hintereinander
angeordnet und Mittel vorgesehen, durch die die eine der Platten bei jedesmaligem,
die andere bei jedem zweiten Drehrichtungswechsel des Biotors verstellt wird. Bei
sinngemäßer Anordnung der Blendenöffnungen in den beiden verstellbaren Platten erreicht
man auf diese Weise, daß in einer bestimmten Drehrichtung des Motors nur die Tonspuren
beleuchtet werden können, die in der zu dieser gehörigen Vorschubrichtung des Film
abgetastet werden müssen, während die in umgekehrter Vorschubrichtung abzutastenden
Tonspuren mit Sicherheit gegen versehentliche Beleuchtung geschützt sind. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verstellung der Platten über Nockenscheiben,
die bei
Drehrichtungswechsel des Motors, also Änderung der Vorschubrichtung
des Films, mittels einer Reibungskupplung weitergeschaltet werden. Zwischen der
vom Motor angetriebenen Reibungskupplung und den Nockenscheiben ist eine zwischen
zwei Anschlägen verschiebbare Schaltstange vorgesehen, die mit der einen Nockenscheibe
in für beide Bewegungsrichtungen kraftschlüssiger Weise, mit der anderen über ein
Klinkenrad verbunden ist, das nur bei Bewegung der Schaltstange in einer Richtung
weitergeschaltet wird. Die mit den Blendenöffnungen versehenen Platten werden zweckmäßig
durch Federdruck gegen die Nockenscheiben gedrückt; in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind sie um eine zur Plattenebene senkrechte Achse schwenkbar und
werden durch Federn, die am von den Nockenscheiben abgelegenen Hebelarm angreifen,
gegen diese gedrückt. Zur Anzeige der jeweils eingeschalteten bzw. beleuchteten
Tonspur dient eine Anzeigescheibe, die mit Anzeigemarken versehen, beispielsweise
mit Ziffern bemalt ist und die starr mit der bei jedesmaligem Richtungswechsel bewegten
Nockenscheibe verbunden ist. Vor dieser Anzeigescheibe ist eine mehrflügelige, starr
mit der anderen Nockenscheibe verbundene Abdeckscheibe angeordnet, deren Flügel
die eine bei jeder BlendenstelIung jeweils ungültigen Anzeigemarke auf der Anzeigescheibe
abdecken. Auf der gleichen Welle wie die Abdeckscheibe ist weiterhin vorteilhaft
ein Drehknopf angeordnet, mit dem die nur in einer Richtung weiterbewegte, d. h.
nur bei jedem zweiten Richtungswechsel des Motors verstellte Nockenscheibe von Hand
weitergedreht werden kann. Mit Hilfe dieses Drehknopfes ist es bei entsprechender
Wahl der Motordrehrichtung möglich, jede Tonspur für sich abzutasten, wobei noch
immer die volle Sicherheit gegen Beleuchtung einer Tonspur gegeben ist, die bei
entgegengesetzter Drehrichtung des Motors abgetastet werden muß.
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In der Zeichnung ist eine Anordnung gemäß der Erfindung als Beispiel
schematisch dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber sind insbesondere die Abmessungen
in Richtung der Drehachsen der Nockenscheibe stark übertrieben gezeichnet.
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In der Zeichnung ist i eine vom Antriebsmotor für den Film angetriebene
Welle, auf der eine Reibungskupplung 2 mit einer mitgenommenen Scheibe 2 a sitzt.
Von der Scheibe 2- wird die Schaltstange 3 über den Stift Y bewegt, so daß sie sich
je nach der Drehrichtung der Welle i mit der Nase 3d und der Nase 3e gegen den Anschlag
4 legt. Am anderen Ende der Schaltstange 3 ist der Stift 3a befestigt, der in einen
Schlitz der Nockenscheibe5 eingreift, und ist ferner die mit dem Klinkenrad 6 zusammenarbeitende
Nase 3b vorgesehen. Die Feder 3f drückt die Nase 3b gegen das Klinkenrad 6, erlaubt
aber beim Anheben der Schaltstange 3 ein Überspringen der Nase 3b, über den jeweils
anstehenden Zahn des Klinkenendes 6. Auf derselben Welle wie das Klinkenrad 6 sitzt
die Nockenscheibe 7, die mit Hilfe einer Blattfeder 7a gerastert wird. 8 und 9 sind
die beiden um die Schraube 16 als Achse schwenkbaren, mit den Blendenöffnungen 81
bis 81y bzw. 91 bis 91y versehenen Platten, die mit Hilfe der Federn 8- und
9a bzw. gegen die Nockenscheiben 5 und 7 gedrückt werden. Von einer nichtgezeichneten
Lichtquelle fällt das Licht durch jeweils übereinanderstehende Blendenöffnungen
der Platten 8 und 9 auf die gewünschte Tonspur des Barunterliegenden Films 17. Mit
der Nockenscheibe 7 ist weiterhin die mehrflügelige Abdeckscheibe 14 und der Drehknopf
15 starr gekuppelt, mit dessen Hilfe die Nockenscheibe 7 in Richtung des Uhrzeigers
weitergedreht werden kann. Im Gegenuhrzeigersinn ist eine Drehung von Hand infolge
der Wirkung der Nase 3b der Schaltstange 3 nicht möglich. Nockenscheibe 7 und Abdeckscheibe
14 sind durch die Welle 13 miteinander verbunden, die auf einen Teil ihrer Länge
innerhalb der Hohlwelle ii verläuft, welche die Nockenscheibe 5 mit der Anzeigescheibe
12 verbindet. Die auf der Anzeigescheibe 12 angebrachten Anzeigemarken (I, 1I, III
und IV) werden in einem Fenster io sichtbar, und zwar I und IV im rechten, II und
III im linken Teil des Fensters io je nach der Stellung der Abdeckscheibe 14.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Anordnung ist die folgende: In
der dargestellten Lage bewegt sich die Motorwelle nach links und drückt über die
Reibkupplung 2, die Scheibe 2 a und den Stift 3 c die Schaltstange 3 nach oben,
so daß sie sich mit der Nase 3d an den Anschlag 4 legt. Die beiden Platten 8 und
9 werden durch die Nockenscheiben 5 und 7 in einer derartigen Lage gehalten, daß
die beiden Blendenöffnungen 81 und 91 zur Deckung kommen und damit die Tonspur I
auf dem Film 17 beleuchtet wird. Im rechten Teil des Fensters io erscheint die Ziffer
I der Anzeigescheibe 12, während die Ziffer III durch den Flügel der Abdeckscheibe
14 abgedeckt wird. Wenn die Tonspur i abgespielt ist, ändert der Motor seine Drehrichtung,
und über die Welle i, Reibungskupplung 2 und Stift 3 wird die Schaltstange 3 bis
zum Anschlag der Nase 3" nach unterzogen. Dabei bewegt sie über den Stift 3 a die
Nockenscheibe 5 und mit Hilfe der Nase 3b das Klinkenrad 6 und damit die Nockenscheibe
7. Dadurch werden die Platten 8 und 9 in eine derartige Lage gebracht, daß die Blendenöffnungen
811 und 911 übereinander zu liegen kommen und der Lichtstrahl der Tonlampe auf die
Tonspur 1I des Films 17 fällt. Gleichzeitig mit der Nockenscheibe 5 wird über die
hohle Welle ii die Anzeigescheibe 12 und gleichzeitig mit der Nockenscheibe 7 über
die Welle 13 die Abdeckscheibe 14 bewegt. Anzeigescheibe 12 und Abdeckscheibe 14
bewegen sich um den gleichen Winkel, so daß durch den Flügel der Abdeckscheibe weiterhin
die Ziffern III und IV verdeckt bleiben und die Ziffer II im linken Teil des Fensters
erscheint. Bei abermaliger Änderung der Drehrichtung des Motors wird die Schaltstange
3 wieder nach oben gedrückt, sie kommt also wieder in die gezeichnete Lage. Dabei
bewegt sie zwar über den Stift die Nockenscheibe 5 und die Platte 8 ebenfalls in
die gezeichnete Lage zurück, die Nase 3b gleitet jedoch an der Zahnflanke des anstehenden
Zahns des Klinkenrades 6 in die Höhe, ohne dieses zu bewegen. Die Platte 9 bewegt
sich also ebenfalls nicht, und durch die Bewegung der Platte 8 kommt die Blendenöffnung
8111 unter die Blendenöffnung 9111 zu liegen, so daß die Tonspur III des
Films beleuchtet wird. Von den beiden Scheiben 12 und 14 hat sich dabei ebenfalls
nur die Anzeigescheibe 12 bewegt, so daß im linken Teil des Fensters io jetzt die
Ziffer III sichtbar wird. Nach dem
Abtasten der Spur III und beim
abermaligen Drehrichtungswechsel des Motors werden von der Schaltstange 3 beim Abwärtsgehen
wieder beide Nockenscheiben 5 und 7, d. h. also beide Platten 8 und 9 bewegt. Dadurch
kommt die Platte 9 wieder in die gezeichnete Stellung, während die Platte 8 eine
derartige Lage zu ihr erhält, daß die Blendenöffnungen 81V und 91V zur Deckung kommen.
Spur IV des Films 17 wird beleuchtet und im rechten Teil des Fensters io erscheint
die Ziffer IV. Schließlich kommt beim nächsten Weiterschalten, bei dem die Nockenscheibe
7 nicht bewegt wird, auch die Nockenscheibe 5 und damit die Platte 8 wieder in die
gezeichnete Lage, so daß die Blendenötfnungen 81 und 91 den Durchtritt des Lichts
auf die Spur I des Films 17 ermöglichen.
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Mit Hilfe des Drehknopfes i kann die N ockenscheibe 7 im Uhrzeigersinn
weitergedreht werden. Je nach der Stellung der Nockenscheibe 5, die stets von der
Drehrichtung des Motors abhängt, kann man also mit Hilfe dieses Drehknopfes entweder
wahlweise die Spur I oder III oder aber die Spur 1I oder IV abtasten lassen. In
keinem Fall ist es möglich, die Vorrichtung mit diesem Knopf so zu verstellen, daß
bei Rechtslauf der Welle i Spur I oder III bzw. bei Linkslauf der Welle i Spur II
oder IV beleuchtet werden. Die Abtastung der einzelnen Tonspuren erfolgt also mit
Sicherheit jeweils in der erforderlichen Richtung und ebenso wird im Fenster io
stets die augenblicklich abgetastete Spur richtig angezeigt.