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Kran, insbesondere Hüttenwerkskran In Hüttenwerksbetrieben werden
Spezialkrane verwendet, die immer wieder die gleiche Art von Lasten zu befördern
haben. Zu diesem Zweck sind sie mit einem besonderen Lastorgan, einem sogenannten
Gehänge, ausgerüstet. Bei diesen Kranen sind die Transportwege meist stets dieselben,
d. h. sie liegen zwischen denselben Punkten oder Anlagen. Die zum Transport der
Last dienenden Gehänge, z. 13. "Langen, Pratzen, Bügel o. dgl., müssen zur Aufnahme
und zum Absetzen der Last gesteuert werden, sie erfordern also bestimmte maschinelle
Einrichtungen, welche durch den Kranführer besonders betätigt werden müssen. Da
diese oft sehr kompliziert sind, benötigen sie erhebliche Muskelkraft zu ihrer Betätigung
und führen damit zur Ermüdung des Kranführers. Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe
gestellt, die Steuerung des Bügelgehänges zur Aufnahme von Mulden o. dgl. bei einem
Hüttenwerkskran selbsttätig zu machen, um durch Wegfall der komplizierten maschinellen
Steuereinrichtungen den Kran zu vereinfachen und den Kranführer zu entlasten. Die
Erfindung besteht darin, daß die Relativbewegung der die Muldenbügel tragenden Führungssäule
gegenüber einem Führungsstück, an dem die zum Öffnen und Schließen der Bügel dienenden
Streben angreifen, nach derri Aufsetzen des Führungsstückes auf die DZulden zur
Betätigung von Steuerteilen benutzt wird, die die Führungssäule mit dem Führungsstück
kuppeln bzw. entkuppeln und damit die Bügel öffnen und schließen. Die Steuerteile
bestehen zweckmäßig darin, daß im Inneren der die
obere Traverse
des Muldenbügels tragenden Führungssäule über dem oberen Ende des die untere Traverse
tragenden Führungsstückes ein Schaltstern angeordnet ist, der durch einen Stößel
am Führungsstück beim Aufsetzen desselben auf die Mulde gedreht wird und hierbei
eine an der Führungssäule schwenkbar gelagerte Sperrklinke zwecks Kupplung oder
Entkupplung der Führungssäule mit dem Führungsstück außer oder in Eingriff mit einem
Bolzen des Führungsstückes bringt. Es werden also die Hub- und Senkbewegungen der
Winde, die die Führungssäule hebt und senkt, dazu benutzt, das Muldengehänge zu
steuern, wodurch Fehlschaltungen sicher vermieden werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine schematische Darstellung des Bügelgehänges nach dem Absetzen
der Mulden auf die Muldenbank mit geöffnetem Bügel, Fig. 2 bis 4 in einem senkrechten
Schnitt durch das Gehänge die Stellungen der Steuerteile beim Aufnehmen der Mulden
von der Muldenbank, und Fig. 5 und 6 ebenso beim Absetzen der Mulden auf die Muldenbank.
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Das in Fig. i gezeigte Bügelgehänge dient zum Transport der Mulden
i von einer Muldenbank 2 am Lagerplatz zu einer ebensolchen für die Aufnahme der
Mulden von der Chargiervorrichtung. Der Muldenbügel 3 ist an der oberen Traverse
4 gelenkig aufgehängt, die an der am Kran verschiebbaren Führungssäule 5 befestigt
ist. Er steht außerdem durch die Streben 6 mit der unteren Traverse 7 in gelenkiger
Verbindung. Die untere Traverse ist an einem Führungsstück 8 befestigt, das sie
in der Führungssäule führt. In der dargestellten Stellung ist der Muldenbügel geöffnet,
wobei sich die Tragstangen 9 desselben außerhalb der Mulden befinden. Die Öffnung
des Muldenbügels erfolgt nach dem Aufsetzen der unteren Traverse 4 auf die Mulden
durch das weitere Nachuntengehen der Führungssäule 5 mit der oberen Traverse 4.
Hierbei drücken die Streben 6 die Bügel 3 auseinander. Beim Öffnen und Schließen
des Muldenbügels bewegen sich die Führungssäule und das Führungsstück relativ zueinander.
Diese Relativbewegung wird erfindungsgemäß zur Betätigung von Steuerteilen herangezogen,
die innerhalb der Führungssäule über dem Führungsstück angeordnet sind und letztere
miteinander kuppeln oder sie entkuppeln.
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In den Fig. 2 bis 6 sind die Steuerteile in ihren Stellungen bei den
einzelnen Bewegungen des Bügelgehänges dargestellt. Die Fig. 2 bis 4 zeigen die
Steuerung beim Aufnehmen der Mulden von der Muldenbank und die Fig. 5 und 6 beim
Absetzen der Mulden auf diese. Die Steuerteile bestehen aus einem über dem Führungsstück
8 in der Führungssäule 5 drehbar gelagerten dreieckigen Schaltstern i o, an dem
eine Scheibe i i mit sechs Schaltbolzen 12 befestigt ist, einem am Führungsstück
schwenkbar gelagerten Stößel 13, der den Schaltstern an den Schaltbolzen dreht und
einer Sperrklinke 14, die von dem Schaltstern außer und in Eingriff mit einem am
Führungsstück befestigten Bolzen 15 gebracht wird. Der Stößel liegt mit einer Längsseite
am Führungsstück an und ist unten mit einem Gewicht 16 versehen, das ihn wieder
in die senkrechte Lage zurückbringt, wenn er bei einem bestimmten Schaltvorgang
einem Schaltbolzen 12 ausweichen muß. Da er hierbei aber nach rückwärts gedrückt
wird, besitzt das Führungsstück an dieser Stelle einen Schlitz 17. Die Schaltklinke
ist winkelförmig ausgebildet. Der waagerechte Schenkel liegt auf dem Schaltstern
auf und ist am Ende zur besseren Auflage ebenfalls mit einem Gewicht 18 versehen.
Der senkrechte Schenkel bildet am Ende einen Haken, der den Bolzen 15 in der Sperrstellung
umfaßt.
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Nach Fig. 2 sind die Steuerteile in Sperrstellung, d. h. die Führungssäule
5 ist mit dem Führungsstück 8 gekuppelt, der Muldenbügel 3 ist geöffnet, und die
untere Traverse 7 hat sich gerade auf die Mulde i aufgesetzt. Hierbei ist der Abstand
der oberen von der unteren Traverse so, daß von der Führungssäule 5 nach unten noch
ein Schaltweg i9 zurückgelegt werden kann, der das Bügelgehänge und die Steuerungsteile
in die Stellung nach Fig. 3 bringt. In dieser hat der Stößel 13 den Schaltstern
io an einem Schaltbolzen 12 nach rechts gedreht, wobei die bisher auf einer Seite
des Schaltsterns aufliegende Sperrklinke 14 jetzt auf eine Ecke desselben zu liegen
kommt und den Bolzen 15 freigibt. Durch die Zurücklegung des Schaltweges ist der
Bügel etwas weiter geöffnet worden. Wird jetzt nach Fig. 4 zum Aufnehmen und Transportieren
der Mulden die Führungssäule mittels der Seilrollen 2o (Fig. i) von der Winde um
den Schaltweg i9 + Steuerweg 21 hochgehoben, dann schließt sich der Bügel, und seine
Tragstangen 9 legen sich unter die Mulde. Da die Sperrklinke außer Eingriff mit
dem Bolzen 15 ist, kann diese Bewegung ohne Widerstand erfolgen, nur der Stößel
wurde von dem nachfolgenden Schaltbolzen kurze Zeit zur Seite gedrückt. Durch weiteres
Anheben der Führungssäule wird die Mulde i von dem Bügelgehänge von der. Muldenbank
2 abgehoben und zu der anderen Muldenbank transportiert.
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Dort erfolgt das Absetzen der Mulde in umgekehrter Reihenfolge. Die
Fig. 5 zeigt die Stellung des Bügelgehänges und der Steuerungsteile nach dem Aufsetzen
der Mulde auf die Muldenbank und dem darauf erfolgten Niedergang der Führungssäule
um den Steuerweg 21 + Schaltweg i9. Der Stößel 13 hat hierbei bei der Zurücklegung
des Schaltweges i9 den Schaltstern io um eine Teilung nach rechts gedreht und dadurch
die Sperrklinke 14 an den Bolzen 15 zur Anlage gebracht. Wird jetzt die Führungssäule
um den Schaltweg wieder gehoben, dann legt sich die Sperrklinke hinter den Bolzen
15 und kuppelt dadurch die Führungssäule mit dem Führungsstück, die nun bei geöffnetem
Bügel zusammen angehoben werden können, um nach Fig. i weitere Mulden zu holen oder
mit dem Kran in Ruhestellung zu gehen. Bei dem Anheben um den Schaltweg muß auch
hier -,nieder der Stößel einem Schaltbolzen ausweichen.
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Die erfindungsgemäße Steuerung läßt sich nicht nur für Bügelgehänge,
sondern für nahezu alle
Formen von Gehängen, Zangen, Pratzen, Kabelgehänge,
Bandagengehänge usw. anwenden.