<Desc/Clms Page number 1>
Greiferzange zum Bewegen von Lasten, insbesondere Dammtafeln
Die Erfindung bezieht sich auf eine Greiferzange zum Bewegen von Lasten, insbesondere Dammta- feln, mit Hilfe eines Windwerkes, wobei die Greiferzange in einem Zangenbalken od. dgl. gelagert ist und mittels eines Hub- und eines Schwenkwerkes gesteuert wird.
Es sind die verschiedensten Konstruktionen von lösbaren Greiferzangen bekannt, wie : Automatisch arbeitende Greiferzangen mit Vorwahl ohne Kontrolleinrichtung von oben (Pendelzangen) ; verriegelte, automatisch arbeitende Greiferzangen mit Vorwahl ; elektrisch oder mechanisch kontrollierte Greiferzangen mit Vorwahl (FUhlerseile und elektrische Kontaktwerke) ; Greiferzangen mit Eigengewichtsschluss und vollem Windwerks-Schliesszwang (Kniehebel oder Scherenzangen) mit und ohne Kontrolle sowie mit und ohne Vorwahl ; gewichts-und federgesteuerte Greiferzangen mit und ohne Kontrolle für Zangenstellung und Lastgleichlauf (Umwurfzangen) ; verschiedene Riegel-, Ketten-, Zahnrad- und Gabel-gesteuerte Greiferzangen mit und ohne Kontrolle sowie mit und ohne Vorwahl.
Die bisherigen Einrichtungen dieser Art sind zu anfällig, da ihnen ein völlig sicherer Zangenschalter fehlt, der die Last in allen Betriebslagen eindeutig von oben mit voller Schaltkraft steuerbar und kontrollierbar an die Hubvorrichtung fesselt. Nach den Erfahrungen treten ungewollte Dammtafel-Abwurfe ein, durch : schlechten Hakensitz, Deformation, Schrägstellung, Klemmungen, Hängenbleiben, Fremdkörper, Flankenreibung an den Wangen, Hubstrangschwingungen, Schlaffseilbildung, Eisansatz, Rost, Abnutzung, schlechte Schmierung, dynamische und statische Wirkung des Wassers, Baumassabweichungen und unsachgemässe Bedienung.
Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Betriebsverbesserung durch konzentrierten Aufwand an den Gefahrenstellen und am jederzeit zugänglichen Windwerk unter Beachtung folgender Bedingungen zu schaffen : Greiferzangenstellung von oben kontrollierbar. gesamte Hubkraftwirkung zur Lasthaltesicherung ausnützen ; Schlaffseil-und Lastschrägstellung ohne Einfluss auf die sichere Lasthaltung ; Schliessen und Öffnen der Greiferzange nur zwangsläufig mit voller Hubkraft des Hubwerkes ; Zangenbalken schwer (Ballast) und gut gefuhrt ;
Zangenbalkendeformation nicht auf die Greiferzange schädlich übertragbar ; grosser Abstand der Lastaufhängung vom Greiferzangenrand muss unbedingt gesichert sein (keine Kantensitze bei allen Lastbewegungen) ; Greiferzange wird von aussen kontrollierbar, durch die gesamte Hubkraft des Windwerkes, in die Last hinein-und herausgezogen (Schalten mit Fremdkraft und nicht nur mit dem Greiferzangen-oder Zangenbalkengewicht) ; wenig bewegliche Teile : Grei-
EMI1.1
und Schlaffseil durch die Lager der Kraftangriff selbst ; Fremdkörper dürfen das sichere Lastfassen nicht gefährden ; Einhaken-Anordnung muss auch bei langen Dammtafeln möglich sein (Horizontalkräfte mit Schubleisten am Zangenbalken aufnehmen) ; Hubwindwerk in bekannter bewährter Ausführung.
Die Greiferzange gemäss der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass das ein Hubwerk und ein Schwenkwerk aufweisende Windwerk zur Steuerung der Greiferzange mit dieser sowohl über das Hub-, als auch das Schwenkwerk in kraftschlüssiger Verbindung steht, wobei das Hubwerk bei ruhender Last und unbetätigtem Schwenkwerk die Zange schliesst, das Hubwerk, gegebenenfalls auch das Schwenkwerk, bei der Lastbewegung die Zange in der Geschlossenstellung hält und das Schwenkwerk bei abgesetzter Last und unbetätigtem Hubwerk die Zange öffnet.
Zweckmässig trägt bei der Lastbewegung das Hubwerk und das Schwenkwerk zu gleichen oder nahezu
<Desc/Clms Page number 2>
gleichen Teilen die Last. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an den vom Schwenk- und
Hubwerk abgehenden Strängen Marken od. dgl. nächst der Windwerkbühne vorgesehen, mit welchen die jeweilige Stellung der Zange von oben kontrollierbar ist. Auf diese Weise kann zuverlässig die Zangen- stellung gegenüber der Last überprüft werden ; ein Abfallen der Last vor, bei oder nach der Lastbewegung ist mit Sicherheit ausgeschlossen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Zeichnun- gen, in denen einige Ausführungsformen beispielsweise erläutert sind. Es zeigen die Fig. 1 und 2 das Prin- zip der erfindungsgemässen Greiferzange in Offen- und Geschlossenstellung, die Fig. 3 und 4 ähnliche
Darstellungen einer Abänderung zum Heben besonders schwerer Lasten, die Fig. 5 eine Ansicht einer Ver- schlussöffnung mitDammtafel und Zangenbalken mit Greiferzange nach den Fig. 1 und 2 in Offenstellung, die Fig. 6 und 7 ähnliche Darstellungen wie Fig. l und 2 einer abgeänderten Ausführungsform.
In den schematischen Darstellungen der Fig. l und 2 ist ein horizontaler Bolzen 1 ersichtlich, der an der zu bewegenden (nicht dargestellten) Last festgelegt ist. Dieser Bolzen kann in und ausser Eingriff mit einer Scheibenzange 2 gebracht werden, die aus einer kreisförmigen Platte mit einem Schlitz 3 besteht, der etwas grössere Breite als der Bolzen 1 aufweist und sich bis ins Zentrum der Platte 2 erstreckt. Die
Scheibenzange ist in einem Gehäuse 4 an dem (nicht dargestellten) Zangenbalken drehbar gelagert und an ihr sind zwei Seilstränge eingeschlossen : ein zum Schwenkwerk führender Schwenkstrang 5 und ein zum
Hubwerk führender Hubstrang 6. In Fig. l ist die Offenstellung und in Fig. 2 die Geschlossenstellung der
Zange veranschaulicht.
Die Anordnung ist hier derart getroffen, dass einerseits in der Offenstellung der
Anschluss 7 des Schwenkstranges 5 aber dem Bolzen 1 und der Anschluss 8 des Hubstranges 6 rechts unterhalb des Bolzens 1 und anderseits in der Geschlossenstellung der Zange, in die sie durch eine Verdrehung um 900 um den Bolzen nach links gelangt, der Anschluss 7 des Schwenkstranges 5 neben dem Bolzen 1 und der Anschluss 8 des Hubstranges 6 rechts oberhalb des Bolzens 1 liegt. Das Gehäuse 4 trägt ferner neben der Zange 2 eine Führung 9, die mit strichlierten Linien dargestellt und unten zum Durchtritt des Bolzens 1 geschlitzt ist, so dass sie nach dem Eintreten des Bolzens diesen in Stellung hält.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende : Zum Ergreifen der Last wird die am Schwenkstrang 5 hängende Zange 2 mit dem Zangenbalken von oben her über den Bolzen 1 eingefahren, bis dieser in das Ende des Schlitzes 3 und-somit auch in die Führung 9 gelangt ist (Fig. l). Zum Heben der Last wird zunächst bei schlaffem Schwenkstrang 5 mit dem Hubstrang 6 gezogen, so lange, bis sie die in Fig. 2 ersichtliche Lage erreicht hat, in der sich durch den Zug des Hubstranges b die Zange 2 um 900 nach links verdreht hat. In dieser Stellung ist der Bolzen 1 nach unten durch die gedrehte Platte 2 und seitlich durch die Führung 9 verriegelt. Sodann erfolgt ein gleichzeitiges Heben am Schwenkstrang 5 und am Hubstrang 6 bis in die gewünschte Höhe der Lastbewegung.
Beim Absetzen der Last wird die am Schwenkstrang 5 und Hubstrang 6 hängende Last (Fig. 2) abgesenkt und abgestellt. Zum Öffnen der Zange 2 erfolgt nun ein Ziehen am Schwenkstrang 5, so lange, bis sich die Zange 2 um 900 nach rechts in die Lage nach Fig. l verdreht hat. Durch weiteres Ziehen des Schwenkstranges. 5 kommt der Bolzen 1 ausser Eingriff mit der Zange.
Bei dieser Ausbildung ist also ein Abfallen der Last vor, bei oder nach der Bewegung durch die vollkommene Verriegelung des Bolzens ausgeschlossen ; die volle Hubkraft hält die Zange während der Lastbewegung in der Geschlossenstellung, und das Öffnen bzw. Schliessen der Zange erfolgt durch Einzelbetätigung des Schwenk- bzw. des Hubwerks.
Bei der Ausbildung nach den Fig. 1 und 2 ist die Anordnung der Anschlüsse 7,8 der Stränge 5,6 ausserdem so getroffen, dass beim Bewegen der Last (Fig. 2) derselbe Abstand e der beiden Stränge 5,6 von der strichpunktiert gezeichneten Vertikalebene durch den Bolzen 1 vorliegt. Das hat zur Folge, dass beim Heben der Last Q jeder Strang 5,6 den Anteil Q/2 zu tragen hat, somit das Schwenk- und Hubwerk jeweils auf den halben Lastanteil ausgelegt werden kann.
Ein konstruktives Ausführungsbeispiel der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 ist in Fig. 5 veranschaulicht. Darin haben die Bezugszeichen 1 - 9 dieselbe Bedeutung wie in den Fig. 1 und 2. Das Gehäuse 4 ist hier als ein nach unten offener, dreieckiger Lagerkörper ausgebildet, in dem die als Achsstummel ausgebildeten Führungen 9, die hier mit der Platte 2 aus einem Stück bestehen, drehbar gelagert sind. Ferner sind bezeichnet : mit 10 der Zangenbalken, mit 11 die Dammtafelführung, mit 12 die Dammtafel, mit 13 der Dammtafelkamin, mit 14 die Zangenbalkenschubleisten, mit 15 eine Lasche am Schwenkstrang 5, mit 16 eine solche am Hubstrang 6, mit 17 eine diese Laschen mit den Strängen 5,6 verbindende Zugstange und mit 18 die Zugstangenlager.
Bei sehr langen Dammtafeln bzw. zu bewegenden Lasten können auch mehr als eine erfindungsgemäss steuerbare Stange am Zangenbalken angeordnet werden.
<Desc/Clms Page number 3>
Eine Ausbildung der Zange für sehr grosse Lasten ist in den Fig. 3 und 4 schematisch dargestellt. In diesen Figuren haben die Bezugszeichen 1 - 9, 15,17 dieselbe Bedeutung wie in den Fig. l, 2 und 5 mit dem Unterschied, dass an Stelle eines einzigen Hubstranges 6 vier solcher Stränge vorgesehen sind, die um Rollen 19 umgelenkt sind und einen Flaschenzug bilden können. Die Rollen 19 haben eine gemeinsa- me Welle 20 als Drehachse, an der eine Hülse 21 in vertikaler Richtung festgelegt ist, welche an ihrem unteren Ende ein Lager für eine Dreieckaufhängung trägt. Dieses Lager besteht aus einem Schwenklager 22 und einem Langloch 23 zur Führung der oberen Enden eines Paares von Zugstangen 24, die miteinander einen starren Winkel einschliessen.
In der Offenstellung (Fig. 3) ist das untere Ende beider Zugstangen24 bei 8 horizontal rechts neben dem Bolzen 1 an der Zange 2 angelenkt.
Der Schwenkstrang 6 ist über eine Zugstange 17, welche eine axiale Bohrung der Hülse 21 durchsetzt, an einer Lasche 15 angeschlossen, deren unteres Ende bei, ? in der Offenstellung der Zange vertikal aber den Bolzen 1 angelenkt ist.
Die Wirkungsweise ist hier dieselbe wie die im Zusammenhang mit den Fig. l und 2 beschriebene, mit der Ausnahme, dass zufolge der getroffenen Wahl der Anschlüsse 7,8 beim Heben bzw. Senken der
Last nur die Hubstränge 5 zur Wirkung kommen, der Schwenkstrang 5 jedoch unbelastet bleibt. In der in
Fig. 4 ersichtlichen Schliessstellung dieser Anordnung liegt nämlich der Anschluss 7 der Lasche 15 horizon- tal links neben dem Bolzen 1 und der Anschluss 8 des Dreiecklenkers 24 vertikal oberhalb des Bolzens 1, dort, wo sich in der Offenstellung (Fig. 3) der Anschluss 7 des Schwenkstranges 6 befindet.
Eine zu den Fig. 1 und 2 etwas abgeänderte Ausführung ist schematisch in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
Das obere Ende 25 des Kamines 13 der Dammtafel 12 ist halbkreisförmig ausgerundet und lässt an seinem Scheitel einen Schlitz 26 zum Durchtritt des rechteckigen Mittelteiles 27 der Zange 2, 3 die wieder über bei 7,8 angeschlossene Schwenk-und Hubstränge 5,6 betätigbar ist. In der Offenstellung (Fig. 6) steht der Mittelteil 27 vertikal, kann also durch den Schlitz 26 durchtreten, und in der Schliessstellung (Fig. 7) nach Verdrehung der Zange 2 um 90 nach links liegt er horizontal, so dass er durch sein Anliegen am oberen Ende 25 des Kamines 13 die Dammtafel12 tragen kann.
Die Windwerke des Hub-und Schwenkwerkes, die in den Zeichnungen nicht dargestellt wurden, sind nach den Regeln des Hebezeugbaues mit Hand oder elektrischer Steuerung auszubilden. Marken od. dgl. an den von den Windwerken abgehenden Strängen lassen die jeweilige Zangenstellung auf der Windwerksbühne kontrollieren.
Innerhalb des Rahmens der Erfindung sind mannigfaltige Abänderungen an den beschriebenen Ausftih- rungsbeispielen möglich. Wie wohl diese Zangen mit drehender Bewegung zeigen, kann die erfindungsgemässe Anordnung eines Hub- und Schwenkwerkes zur Steuerung der Zange auch bei Zangenkonstruktionen mit translative oder schwenkender Bewegung zur Anwendung kommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Greiferzange zum Bewegen von Lasten, insbesondere Dammtafeln, mit Hilfe eines Windwerkes, wobei die Greiferzange in einem Zangenbalken od. dgl. gelagert ist, und mittels eines Hub- und eines Schwenkorganes gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das ein Hubwerk (5) und ein Schwenkwerk (6) aufweisende Windwerk zur Steuerung der Greiferzange (2) mit dieser sowohl über das Hub-, als auch das Schwenkwerk in kraftschlüssiger Verbindung steht, wobei das Hubwerk (5) bei ruhender Last und unbetätigtem Schwenkwerk (6) die Zange (2) schliesst, das Hubwerk (5), gegebenenfalls auch das Schwenkwerk (6), bei der Lastbewegung die Zange (2) in der Geschlossenstellung hält und das Schwenkwerk (6) bei abgesetzter Last (12) und unbetätigtem Hubwerk (5) die Zange (2) öffnet.