-
Schienenbefestigung für Stahlschwellen Die Erfindung betrifft eine
Schienenbefestigung für Stahlschwellen. Es ist das wesentliche Ziel der Befestigung
nach der Erfindung, eine unmittelbare Verbindung der Schiene mit der Schwelle in
vertikaler Richtung zu erreichen; weiterhin soll die Schienenbefestigung einfach
und billig sein. Darüber hinaus sollen die Teile der Schienenbefestigung derart
ausgebildet und angeordnet sein, daß einerseits die gleichen Teile für die Anpassung
z. B. an verschiedene Schienenfußbreiten und -höhen, Spurerweiterungen u. dgl. verwendet
werden können und andererseits für die Befestigung möglichst Teile in Anwendung
kommen, wie sie bereits für bekannte Schienenbefestigungen gebräuchlich sind. Selbstverständlich
ist auch bei der neuen Befestigung eine seitliche Führung für den Schienenfuß vorgesehen.
-
Die vorstehenden Eigenschaften der neuen Schienenbefestigung werden
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei einer gebräuchlichen Schwelle, die im
Bereich der Schienensitze die übliche Neigung r : 2o besitzt, auf die glatte Schwellendecke
zu beiden Seiten des Schienenfußes je ein Paar Anschlagnocken aufgeschweißt und
zwischen den beiden Nocken eines Nokkenpaares ein zur Schiene quer stehendes Langloch
mit starken Abrundungen aus der Schwellendecke ausgestanzt ist, und daß die bügelartige
Klemmplatte in Schienenlängsrichtung um ein geringes Maß die Anschlagnocken überdeckt,
deren Höhe größer ist als die Höhe der Schienenfußkante, so daß die Klemmplatte
bei eintretenden Querverschiebungen mit ihren Innenflächen an den Rändern der Nocken
zur Anlage kommt. Als Befestigungsschraube ist eine auch für andere Befestigungsarten
übliche Hammerkopfschraube vorgesehen.
-
Wenn auch schon viele Vorschläge für Schienenbefestigungen gemacht
worden sind, so werden doch die zuvor aufgeführten Ziele bei keiner der bekannten
Befestigungsarten insgesamt erreicht.
-
Beim Hakenplattenoberbau ist eine feste Verbindung in vertikaler Richtung
nicht erreichbar; wegen der Walztoleranz für den Schienenfuß läßt sich ein lockerer
Sitz
unter der Hakenrippe nicht vermeiden. Als Folge des schlechten Sitzes schlagen die
rechteckigen Löcher der Schwellendecke verhältnismäßig schnell aus. Die rechteckigen
Löcher lassen sich im übrigen nicht ohne Auftreten feiner Haarrisse in den Ecken
stanzen. Das Arbeiten der Befestigung infolge des lockeren Sitzes begünstigt dann
in Verbindung mit den Haarrissen vorzeitigen Bruch der Schwellen im Schienenauflager.
-
Die Unzulänglichkeit desHakenplattenoberbaues veranlaßte Konstruktionsvorschläge,
die zwar in betrieblicher Hinsicht Fortschritte bringen, die aber in anderer Hinsicht
noch wesentliche Mängel aufweisen, insbesondere sind die Konstruktionen sämtlich
zu teuer.
-
Bei einer der vorgeschlagenen Oberbauarten wird die Schwellendecke
im Bereich des Schienensitzes nach oben ausgepreßt und in der Auspressung mit einem
abgerundeten Langloch versehen, wodurch für den Schienenfuß eine seitliche Führung
erreicht wird und eine Hammerkopfschraube für den Anzug der bügelförmigen Klemmplatte
eingesetzt werden kann. Dieser Oberbau hat sich in der Praxis allein schon deshalb
nicht einführen können, weil die Herstellung der Sonderschwelle mit Auspressungen
an sich sehr teuer ist und außerdem für geringfügige Abweichungen z. B. beij.Spurerweiterung
oder geänderter Schienenfußbreite jeweils eine besondere Schwelle notwendig ist,
die zudem noch wegen der Auspressungen mit verstärkter Decke gewalzt sein muß und
die daher wesentlich schwerer ist als die beim Erfindungsgegenstand benutzte Schwelle.
Im übrigen muß die Hammerkopfschraube eine besondere von der üblichen abweichende
Form des Kopfes haben.
-
Außer den vorgenannten wirtschaftlichen Nachteilen hat dieser Oberbau
herstellungsmäßige und auch noch betriebliche Mängel. Beim Auspressen der Schwellendecke
treten infolge der starken Verformung zur Erzeugung der scharfen Abbiegungen; Haarrisse
auf. Der beim Befahren auftretende teilweise sogar stoßartig wirkende Seitendruck
überträgt sich nicht unmittelbar in die glatten Teile der Schwellendecke, sondern
über die Auspressungen, die mit Haarrissen behaftet sind.
-
Es ist weiterhin eine Oberbauart bekannt, die grundsätzlich darin
besteht, daß auf jeder Schienenseite eine Rippe vorgesehen ist, die einerseits zur
seitlichen Führung des Schienenfußes und andererseits gleichzeitig zur Halterung
der Befestigungsschraube in einer dem Schraubenkopf angepaßten Kammer der Rippe
dient.
-
Bei einer Sonderausführung dieser Oberbauart sind die Rippen durch
besondere absatzweise Walzung aus dem Werkstoff der Schwellendecke als volle Rippen
gebildet. Die absatzweise Walzung ist äußerst schwierig und teuer. Die Herstellung
von Schwellen mit voneinander abweichendem Rippenabstand für die üblichen Spurerweiterungen
erfordert für jede Spurerweiterung besondere Walzen, was die Herstellung zusätzlich
in ganz wesentlichem Maße verteuert. Obschon dieser Oberbau günstige betriebliche
Eigenschaften besitzt, fand er infolge der hohen Herstellungskosten, abgesehen von
versuchsweiser Herstellung der Schwellen, keine praktische Verwendung.
-
Bei einer anderen Abart sind die beiden zu einer Schienenbef stigung
gehörenden Rippen Teile einer besonderen Matte, die ihrerseits auf der glatten Schwellendecke
durch Randverschweißung befestigt wird. Wenn auch durch die Verwendung der Platten
mit Rippen nicht mehr für jede geringe Abweichung z. B. in der Schienenfußbreite
eine besondere Schwelle notwendig ist, so ist die erzielte Verbilligung doch nur
gering, da für die verschiedenen Fußbreiten entsprechend Platten verschiedener Abmessung
vorrätig gehalten werden müssen. Für die Befestigung in Weichen ist diese Oberbauart
besonders ungünstig. Im übrigen besteht noch der wesentliche Mangel, daß die Schweißnähte,
mit denen die Platte an ihren Rändern mit der Schwellendecke verbunden ist, infolge
der verhältnismäßig großen Fläche und der dadurch bedingten mangelhaften Auflage
der Platten besonders ungünstig auf Biegung beansprucht werden.
-
Um die vielerlei Platten insbesondere für Weichen zu vermeiden, ist
speziell für diesen Anwendungsbereich eine weitere Abart entwickelt worden, bei
welchem die Rippen als Einzelstücke auf die Schwelle aufgeschweißt werden, wobei
zur Sicherung an der Rippenunterseite ein Zapfen oder Schraubenbolzen vorgesehen
ist, der durch ein Loch der Schwellendecke hindurchgreift und auf der Unterseite
der Schwellendecke mit dieser verschweißt bzw. verschweißt und verschraubt ist.
Auch diese Befestigung ist erheblich teurer als die Befestigung nach der Erfindung.
-
Zur Erläuterung der Erfindung ist in den Fig. i und 2 eine neue Schienenbefestigung
im Schnitt und in Draufsicht und in den Fig. 3 und 4 die Schwelle mit Lochung und
aufgeschweißten Anschlagnocken in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt.
-
Auf jeder Seite des Schienenfußes i der Schiene 2 sind je ein Paar
Anschlagnocken 3, 4 bzw. 5, 6 vorgesehen, die dem Schienenfuß i als Anschlag dienen.
Zwischen den beiden Nocken 3 und 4 bzw. 5 und 6 eines N ockenpaares befindet sich
in der Schwellendecke 13 ein Langloch 7 bzw. B. Die bügelförmige Klemmplatte 9 wird
mittels der Hammerkopfschraube io festgezogen, die mit ihrem hammerförmigen Kopf
12 durch das Langloch 7 bzw. 8 unter die Schwellendecke 13 greift.
-
Die Anschlagnocken werden zweckmäßig aus Flacheisen entsprechender
Stärke ausgestanzt. Beim Ausstanzen werden nun die ausgestanzten Butzen zur Erzielung
einer einwandfreien Auflage nach Beseitigung des Randgrates mit der der Stanzstempel
beimAusstanzen zugekehrt gewesenen Fläche auf die Schwellendecke aufgelegt und an
den quer zur Schiene gerichteten Rändern mit der Schwellendecke verschweißt.
-
Die Höhe h der Anschlagnocken ist größer als die Stärke des Schienenfußes
an seinem Rande. Die bügelförmige Klemmplatte 9 überragt die benachbarten Nocken
um ein Maß t. Durch diese beiden Maßnahmen wird erreicht, daß Schienenfuß und Klemmplatte-
bei auftretenden seitlichen Verschiebungen an den Anschlagnocken sichere Anlage
finden.
-
Die eingangs als erstrebenswert bezeichneten Ziele werden bei der
neuen Schienenbefestigung in vollem Maße erreicht. Die feste Verbindung zwischen
Schiene und Schwelle ist durch die Befestigung mittels Hammerkopfschraube und Klemmplatte
vorhanden. Die an ihren Enden stark abgerundeten Langlöcher beseitigen die Gefahr
der Rißbildung. Die Befestigung ist einfach und daher billig, wobei besonders darin
ein
Vorteil zu sehen ist, daß die Schwelle eine übliche Form hat
und auch die Hammerkopfschraube und Klemmplatte übliche Befestigungsmittel sind,
daß also für die neue Schienenbefestigung Teile Verwendung finden, die bereits für
andere Befestigungsarten vorhanden sind. Die Anpassung der neuen Befestigung an
verschiedene Schienenfußbreiten, an Schrägstellungen der Schiene in Weichen und
an Spurerweiterungen erfordert keine besonderen Teile; es ist lediglich erforderlich,
die Lochung der Schwellendecke zu ändern und die Nocken in anderer Lage oder an
anderer Stelle aufzuschweißen. Diese einfache Möglichkeit der Anpassung läßt die
neue Befestigung auch besonders vorteilhaft bei Weichen anwenden.
-
Selbstverständlich ist die Befestigungsart auch auf Holzschwellen
anwendbar, wobei die Anschlagnocken auf einer gelochten Platte anzuordnen sind,
die ihrerseits auf der Schwelle aufgeschraubt wird.