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Wäscheleine und Verfahren zur Herstellung derselben Gegenstand der
Erfindung ist eine Wäscheleine, die ein Aufhängen bzw. Festklemmen von Wäschestücken
ohne Verwendung von Klammern oder anderen Hilfsmitteln ermöglicht. Es ist eine Wäscheleine
bekannt, die aus zwei miteinander verdrehten Drahtseilen besteht, wobei die Wäschestücke
zwischen den Windungen dieser Drahtseile eingeklemmt werden. Bei dieser Wäscheleine
ist jedoch zum Abheben der Drahtseilwindungen voneinander eine besondere, längs
der Seile verschiebbare Spreizvorrichtung notwendig, die eine umständliche Handhabung
bedingt. Außerdem können die Wäschestücke nicht wahlweise an beliebiger Stelle der
Leine befestigt werden, sondern stets nur hintereinander und nur dort, wo sich gerade
die Spreizvorrichtung befindet.
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Es ist Ziel der Erfindung, eine Wäscheleine zu schaffen, die ein müheloses
und schnelles Festklemmen und Abnehmen der Wäschestücke an beliebiger Stelle der
Wäscheleine von Hand ermöglicht, und zwar ohne jede Zuhilfenahme einer Spreizvorrichtung,
von Klammern o. dgl.
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Die Wäscheleine nach der Erfindung besteht aus zwei oder mehreren
zweckmäßig mit großer Steigung verseiften Litzen, die wesentlich voneinander verschiedene
Dehnungskoeffizienten aufweisen. Vorteilhaft besteht bei einer Leine mit zwei Litzen
die eine Litze aus einem wenig dehnbaren Material und die andere Litze aus einem
stark elastischen Material. Bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildung einer Wäscheleine
kann die stark elastische Litze von der anderen Litze mühelos von Hand abgezogen
und ein Wäschestück zwischen den Litzen festgeklemmt werden. Beim Verseifen der
beiden Litzen entsteht zwischen diesen eine gewisse Klemmwirkung, die die Wäschestücke
auch bei einem losen bzw. wenig gespannten Seil festhält.
Die Erfindung
ist im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt Fig. i die Ansicht einer Wäscheleine nach der Erfindung
im ungespannten Zustand, 1- ig. 2 dieselbe Wäscheleine im gespannten Zustand. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Wäscheleine aus zwei Litzen i und
2, von denen die Litze i aus einem Faserseil, z. B. Hanfseil, und die Litze 2 aus
einem Gummistrang besteht. Wie ersind die beiden Litzen mit einer verhäItnismlißig
großen Steigung s verseift. Das Seil kann beispielsweise folgende Abmessungen haben:
Durchmesser I) des Hanfseils etwa 5 mm, Durchmesser d
des Gummistrangs
etwa 4 bis 5 mm und Steigung s etwa 5o mm. Bei der losen Leine nach Fig. i ist z«-ischen
den Litzen i und 2 schon eine Klemmspannung vorhanden, so daß die eingeklemmte Wäsche
auch von einer losen Leine gehalten wird.
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Wird die Wäscheleine gespannt, was im übrigen auch bei einer losen
Leine durch das Gewicht der aufgehängten Wäsche eintritt, so wird gemäß Fig. 2 die
1_itze i, die den kleineren Dehnungskoeffizienten aufweist, bei dem gezeigten Beispiel
also die Hanflitze i, annähernd in die geradlinige Lage gestreckt, während die andere
Litze 2 mit dem größeren Dehnungskceffizienten, in diesem Fall die Gummilitze, stark
herv()rtritt und in Form einer weiten Schraubenwindung um die Hanflitze i verläuft.
Dieses starke HervOrtreten des Gummistrangs 2 erleichtert das Abziehen desselben
vom Hanfseil. Außerdem wird beim Spannen der Wäscheleine nach Fig.2 die Zugspannung
im Gummistrang und damit auch die Klemmkraft zwischen Gummistrang und Hanfseil erliiilit.
Ein nach Fig.2 aufgehängtes Wäschestück wird daher auch bei heftigem Wind sicher
festgehalten. Andererseits kann das Wäschestück durch Ziehen an diesem (,line Schwierigkeit
von der Leine abgenommen «'erden. Sowohl das Aufhängen als auch das Abnehmen der
Wäsche kann also schnell und niiilicl;is vorgenommen werden, so daß erheblich Zeit
gespart wird.
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Die Litzen der neuen Wäscheleine nach der Erfindung müssen in bestimmter
Weise verseift sein, d. 1i. bestimmte Zug- und Drallspannungen haben, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen. Erfindungsgemäß werden die beiden Litzen i und 2 mit Wesentlich
verschiedenen Zugspannungen verseift. Dieses Verseifen kann auf den bekannten automatischen
Schlagmaschinen mit Vordrehgestell erfolgen. Dabei werden beim Verseil_en die beiden
Litzen umgekehrt proportional zu ihren Dehnungskoeffizienten belastet. Bei (lern
vorlmschriebenen Ausführunsbeispiel geht der Gummistrang 2 praktisch im ungespannten
Zustand, d. 1i. ohne eine maßgebliche Zugspannung durch die Schlagmaschine, während
die Hanllitze i je nach Beschaffenheit belastet wird, z. B. mit io bis 15 kg Zugkraft
bei einem Durchmesser v (,n .f bis 5 mm. Bei diesem Herstellungsverfahren ist beim
fertigen urgespannten Seil nach Fig. i im Grinirnistrang 2 keine Zugspannung, dagegen
eine Drallspannung vorhanden.
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Würde man die beiden Litzen i und 2 mit gleicher Spannung verseifen,
so würde einerseits ein Verkrängeln der Leine bzw. der Litzen eintreten und anderseits
auch bei gespannter Leine nach Fig. 2 der Gummistrang nicht heraustreten, weil die
Spannung des Gummistrangs zu groß ist. Aus diesem Grund könnte auch der Gummistrang
2 zum Einführen der Wäschestücke mir schwer bzw. mit erheblicher Kraftanspannung
vom Hanfseil abgehoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Für die Litzen kann auch noch anderes Material verwendet werden, z.
B. für die wenig dehnbare Litze i ein Metallseil. An Stelle von Gummi für die Litze
2 kann auch ein gummiähnlicher Kunststoff verwendet werden.
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Die beiden Litzen der Wäscheleine nach der Erfindung sind mit verhältnismäßig
großer Steigung verseift, damit die Litzen bzw. deren Windungen bequem mit den Fingern
erfaßt und ohne besondere Mühe voneinander abgehoben «-erden können.