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Beschickungseinrichtung unter Tage Die unter Tage geförderte Kohle
wird in Kohlenwagen dem Förderschacht zugeführt. Das Gleis, auf welchem die Kohlenwagen
heranrollen, besitzt am Ende eine Schwingbühne, welche bei der Beschikkung des Förderkorbes
auf den Förderkorb heruntergelassen wird. Sodann werden die Förderwagen mit einer
Aufschiebeeinrichtung vom Gleis in den Förderkorb hineingeschoben. Die Beschikkungseinrichtung
ist ferner mit einer Schachtsperre versehen, welche verhindert, daß die anrollenden
Wagen von dem Zufahrtsgleis ablaufen und in den Schacht stürzen, wenn kein Förderkorb
da ist, und welche bei der Beschickung gelöst wird, so daß sie den Wagen freien
Weg in den Förderkorb gestattet. Die vorerwähnten drei Einrichtungen, Schwingbühne,
Aufschiebevorrichtung und Schachtsperre, werden in der Regel mit Preßluft betätigt.
Dies geschieht durch einen Steuerschieber in der Preßluftleitung, welcher der Reihe
nach die Preßluftkolben für die Betätigung der Schwingbühne, der Schachtsperre und
der Aufschiebevorrichtung belüftet und in umgekehrter Reihenfolge entlüftet. LTm
eine Betätigung dieses Steuerschiebers zur Unzeit zu verhüten, sind Sicherungseinrichtungen
verwendet Nvorden, die vom Förderkorb selbst betätigt wurden. So z. B. hat man in
die Preßluftzuleitung zum Steuerschieber für die Beschickungseinrichtung ein Absperrventil
eingeschaltet, welches vom Förderkorb geöffnet wurde, wenn dieser sich der Beschickungsstelle
näherte, und sich von selbst wieder schloß, sobald der Förderkorb die Beschikkungsstelle
verließ. Diese Art der Sicherung der Beschickungseinrichtung hat aber den Nachteil,
daß sie mit zu großer Verzögerung arbeitet, so daß es vorkommen kann, daß die Beschickungseinrichtung
noch betätigt werden kann, wenn der Förderkorb
die Beladestelle
bereits verlassen hat und dabei noch Kohlenwagen durch die Aufschiebevorrichtung
vom Gleis abgeschoben und in den Schacht gestiirzt werden. Außerdem kann es bei
dieser Art der Sicherung der Beschickungseinrichtung vorkommen, daß durch die unvermeidliche
Verschmutzung unter Tage bei nicht genügender Überwachung und Pflege der Sicherungseinrichtung
diese in entsichertem Zustande stehenbleibt und überhaupt keine Absperrung der Preßluftzuleitung
und daher keine Sicherung der Beschickungseinrichtung mehr eintritt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden. Sie besteht
darin, daß die Preßluftzufuhr zti den Preßluftzylindern der Beschickungseinrichtung
Tiber ein elektrisch betätigtes Sperrorgan erfolgt, das im stromlosen Zustand die
Betätigung der Beschickungseinrichtung verhindert, sie aber bei geschlossenem Stromkreis
ermöglicht, wobei der Stromkreis nur dann geschlossen ist, wenn der Steuerhebel
des Fördermaschinisten sich in der Ruhestellung befindet, die Bremse für den Förderkorb
geschlossen ist und der Förderkorb sich in der Beladestellung im Schacht befindet.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem .\usführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. t zeigt in schematischer Darstellung den auf »halt« strhenden
Steuerhebel 1, der den Kontakt schließt, den eingelegten Bremshebel3, der den Kontakt
.1 schließt, und den in seiner Endstellung stehenden rechten Teufenzeigerg, der
den Kotitakt6 schließt. Der Stromkreis ist dadurch geschlossen, der rechte Iltll»nagitet
7 wird angehoben und gibt den rechten Steuerschieberhebel8 frei, so daß die rechtsseitige
Beschickungseinrichtung bedient werden kann. Der linke Teufenzeiger 9 steht in seiner
oberen Endstellung, der Kontakt io ist geöffnet, so claß der Stromkreis zum linken
Hubmagneten i i unterbrochen ist: letzterer sperrt den linken Steuerschielterheltel12,
die linksseitige Beschickungseinrichtung kann nicht bedient werden. Wird die Bremse
3 gelöst und der Steuerhebel i auf »Auf« gestellt, so öffnen sich sämtliche Kontakte,
der Hubmagnet 7 fällt ein und sperrt den Steuerscliieberhebel 8, so daß jetzt die
gesamte Beschickungsanlage gesperrt ist.
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An Stelle der mechanischen Blockierung des Steuerschieberhebels kann,
wie Fig.2 zeigt, auch ein in der Preßluftzuleitung 13 zum Steuerschieber angeordnetes
Absperrventil 14 durch ein gemäß der Erfindung betätigtes elektrisches Sicherheitsorgan
15 geöffnet werden, welches im stromlosen Zustande des Sicherheitsorgans geschlossen
ist und daher eine Zufuhr von Preßluft auch bei unzeitiger Betätigung des Steuerhebels
nicht gestattet. Bei dieser Art der Sicherung ist es von besonderem Vorteil, den
Steuerschieber mit zwei getrennten Preßluftzuleitungen zu versehen (s. Fig. 3),
von denen die Leitung 16 über den Schieber 17 zur Betätigung der Preßluftkolben
zum Senken der Schwingbühne, Entfernen der Schachtsperre und Aufschieben der Förderwagen
dient, während die Leitung 18 über den Schieber i9 zur Betätigung der Preßluftkolben
zum Anheben der Schwingbühne, Einlegen der Schachtsperre und Zurückziehen der Aufschiebevorrichtung
dient. In dieseln Falle wird das von dem elektrischen Sicherungsorgan 15 betätigte
Absperrventil i4 nur @ in die Preßluftzuleitung 16 eingebaut. Bei geöffnetem Absperrventil
14 besteht Druckausgleich an beiden Schiebern des Steuerschiebers, so daß der Steuerschieberliebel2o
betätigt werden kann. Bei geschlossenem Absperrventil 1.1 dagegen entlüftet sich
die Leitung 21 zwischen dem Absperrventil i4 und dein Schieber 17 durch die üblichen
Undichtigkeiten am Steuerschieber, zum mindesten aber, sobald der Steuerschieber
betätigt wird und die in der Leitung 21 befindliche Luft zu den Preßluftzylindern
überströmen kann. Dadurch entsteht sogleich ein Überdruck auf den Schieber i9, der
den Steuerschieberliebel 2o in der gezeichneten Stellung hält oder wenigstens bei
dem Versuch der Betätigung sofort nach Entlüftung der Leitung 21 von selbst wieder
zurücklegt und die Organe der Beschickungseinrichtung in Ruhestellung hält. Diese
Art der Ausführung hat den besonderen Vorteil, daß der Preßluftkolben der Schachtsperre
und der Scliwingl>iililie in der Verriegelungsstellung stets unter Luftdruck stehen,
und es daher einer besonderen Verriegelungseinrichtung nicht bedarf, die sonst notwendig
ist, wenn bei Absperrung einer einzigen Luftzuleitung zum Steuerschieber die Preßluftkolben
der Schachtsperre und der Schwingbühne auf beiden Seiten drucklos «erden.
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Dadurch, daß der Stromkreis für <las elektrische Sicherungsorgan
nur geschlossen wird, wenn der Förderkorb sich im Bereich der Beladestellung befindet,
wird eine Betätigung des Preßluftsteuerschiel>ers der Beschickungseinrichtung. auch
darin verhindert, wenn der För(lerniascliinist aus irgendeinem Grunde, z. B. bei
der Feierschicht, den Förderkorb in irgendeiner Stellung außerhalb der 13eladestellung
hängen 1ä 1)t und den Steuerhebel i für die Fördermaschine in die 1-Ialt-Stellung
bringt und die Bremse 3 einlegt. 1)ie Schließung des Stromkreises, wenn der Förderkorb
sich ini Bereich der Beladestellung befindet, kann entweder durch den Förderkorb
selbst oder in besonders einfacher Weise durch den Teufenzeiger erfolgen, der der
jeweiligen Stellung des Förderkorbes entspricht.