-
Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung eines unzeitigen Abziehens
des Förderkorbes durch den Fördermaschinisten bei Güterförderung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung eines unzeitigen Abziehens
des Förderkorbes durch den Fördermaschinisten bei Güterförderung in Abhängigkeit
von einer bei der Seilfahrt bekannten Torschaltung und einer bestimmten Stellung
des Förderkorbes im Schacht. Gerade in letzter Zeit sind bei unzeitigem Wegziehen
des Förderkorbes während der Güterförderung schwerste Unfälle dadurch entstanden,
daß Förderwagen durch den Förderwagenaufschieber in den Schacht geschoben wurden.
Die Ursachen zu diesen Unfällen lagen größtenteils im menschlichen Versagen. Aus
diesem Grunde hat bereits die Bergbehörde verlangt, daß bei der Seilfahrt, also
bei Menschenbeförderung, geeignete Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung derartiger
Unfälle getroffen werden. So müssen vor Abfahrt des Korbes die Schachttore geschlossen
sein. Zu diesem Zweck wird bei Umschaltung der Fördermaschine von Güterförderung
auf Seilfahrt zwangläufig ein Zusatzsteuerkreis eingeschaltet, der nur bei geschlossenen
Toren eine Betätigung der Fördermaschine gestattet. Hierzu verwendet man einfache,
an den Toren angeordnete Schaltorgane. Eine derartige Schaltung auf die Güterförderung
zu übertragen, ist nicht möglich. Der Förderkorb hat meistens mehrere Etagen, die
einzeln nacheinander beschickt werden. Zu diesem Zweck muß der Förderkorb mehrmals
umgesetzt werden, wobei die Fördermaschine keinerlei Sperrung erfahren darf. Da
während des Umsetzens jede gewonnene Sekunde von größtem Wert für die Förderleistung
ist, werden die Schachttore nur nach dem Beschicken der letzten Etage geschlossen.
Wenn die Fördermaschine wie bei der Seilfahrt nur in Abhängigkeit von dem Torverschluß
bedient werden könnte, müßten nach dem Beschicken jeder einzelnen Etage die Tore
geschlossen und nach dem Umsetzen wieder geöffnet werden, was den eigentlichen Beschickungsvorgang
erheblich behindern und verzögern würde. Aus diesem Grunde wurde auch bisher keine
geeignete Sicherheitsvorrichtung für die Güterförderung, die ein unzeitiges Wegziehen
des Förderkorbes mit Sicherheit verhindert, gefunden.
-
Hier Abhilfe zu schaffen und auch bei Güterförderung die bisher vorgekommenen
Unfälle in der Zukunft zu vermeiden, ist das Ziel der Erfindung, die im wesentlichen
darin besteht, daß die Fördermaschine bei Güterförderung nur bei Vorstehen der letzten
zu beschickenden Förderkorbetage vor der Beladestelle und gleichzeitig geschlossenen
Schachttoren über entsprechende Kontakte freigegeben wird, während die Fördermaschine
bei Vorstehen einer anderen Förderkorbetage vor der Beladestelle unabhängig von
der Stellung der Schachttore freigegeben wird. Dabei ist es von. besonderem Vorteil,
daß der Steuerkreis für die Fördermaschine mit einem von den Schachttoren und vom
Förderkorb ausgehenden Stromkreis zusammenwirkt, wobei die am Förderkorb befindlichen
Schaltorgane nur an der letzten vor dem Wegziehen zu beschickenden Förderkorbetage
angeordnet sind und bei Vorsetzen vor der Be-Ladestelle einen in deren Bereich liegenden
Schalter betätigen, über den ein besonderes Steuersystem für die Sperrung der Fördermaschine
geschaltet wird. indem beispielsweise durch Unterbrechung des Stromkreises eines
Elektromagneten eine Sperrklinke freie gegeben wird, die den Steuerhebel der Fördermaschine
sperrt, und erst bei Zuschalten des Stromkreises durch die geschlossenen Schachttore
der Steuerhebel freigegeben wird, dagegen der Stromkreis der Schachttore allein
den eigentlichen Steuerkreis der Fördermaschine in Hinsicht auf die Sperrstellung
nicht beeinflußt.
-
Durch diese Steuerung kann der Förderkorb zum Beschicken ohne Behinderung
umgesetzt werden, und die Fördermaschine wird erst bei Vorsetzen der zuletzt zu
beschickenden Förderkorbetage durch die am Förderkorb befestigten Schaltorgane gesperrt,
wobei die Fördermaschine erst dann wieder freigegeben wird, wenn zusätzlich die
entsprechenden Schachttore geschlossen sind. Dadurch entstehen während des Umsetzens
des Förderkorbes trotz erhöhter Sicherheit keinerlei Zeitverluste. Auf jeden Fall
kann der Förderkorb nur dann weggezogen werden, wenn die Beschikkung der letzten
Förderkorbetage beendet ist und die entsprechenden Schachttore geschlossen sind.
Das
Haupterfindungsmerkmal wird somit im we-, sentlichen darin gesehen, daß die Fördermaschine
nicht wie bei der Seilfahrt allein abhängig von der Torstellung, sondern nur in
doppelter Abhängigkeit von der Torstellung und einer bestimmten Stellung des Förderkorbes
innerhalb des Schachtes betätigt werden kann. Selbstverständlich muß es sich bei
der für die Steuerung maßgebenden Förderkorbstellung nicht immer um die der letzten
Förderkorbetage handeln, sondern immer um die Etage, die als letzte beschickt wird.
Es besteht doch z. B. die Möglichkeit, (laß auf einem Förderkorb mit vier Etagen
nur drei beschickt werden sollen, während die letzte Etage aus irgendwelchen Gründen
frei bleiben muß. In diesem Falle wären die am Förderkorb befestigten Steuerelemente
an der dritten Etage anzuordnen.
-
Es handelt sich somit bei der erfindungsgemäßen Steuerung der Fördermaschine
um eine Steuerung besonderer Art, die mit den herkömmlichen, bekanntgewordenen Steuerungen
nicht verglichen werden kann. Es ist auch nicht eine einfache schaltungstechnische
Maßnahme, sondern eine Maßnahme, die besondere Vorrichtungen auf dem Förderkorb
notwendig macht, die in ihrer Zusammenstellung und in ihrem Zusammenwirken einen
ganz wesentlichen Vorteil für den Beschickungsvorgang aufweisen.
-
Die eigentliche Schaltung erfolgt erfindungsgemäß so, daß im ersten
Steuerstromkreis zwei Unterbrecherschalter vorgesehen sind, wobei der eine mit den
Schachttoren zusammenwirkende Schalter bei offenen Schachttoren den Steuerstromkreis
schließt und der zweite Schalter über eines der an der, letzten zu beschickenden
Förderkorbetage befindlichen Schaltorgane bei Vorsetzen der letzten Förderkorbetage
die entsprechende Stromlücke überbrückt und in dieser Stellung der zweite Steuerstromkreis
für die Sperrung der Fördermaschine das Einrasten der Sperrklinke vera.nlaßt. Dabei
ist es von Vorteil, daß das an der letzten zu beschickenden Förderkorbetage vorgesehene
Schaltsystem aus vier vorzugsweise magnetisch wirkenden Einzelschaltorganen besteht,
die derart übereinander angeordnet sind, daß die äußeren Schaltorgane, d. h. (las
beim Vorsetzen zuerst und beim Abziehen zuletzt wirksam werdende Schaltorgan den
Steuerstromkreis unterbrechen, dagegen die beiden inneren Schaltorgane den Steuerstromkreis
wieder schließen.
-
Somit ergibt sich in der Weiterbildung des Hauptmerkmals der Erfindung
durch die erfindungsgemäße Anordnung der Schalter für die beispielsweise Permanentmagnete
verwendet werden können, eine einfache und einwandfreie Sicherung des Förderbetriebes
auch bei Güterförderung.
-
Die Erfindung wird an Hand einer schematischen Zeichnung, die ein
beliebiges Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen
Förderkorb auf der Hängebank und Fig. 2 eine Schaltanordnung für die erfindungsgemäße
Steuerung.
-
Der in Fig. 1 angedeutete Förderkorb besteht beispielsweise aus vier
Etagen 14, 15, 16 und 17. Dabei geht das Umsetzen des Förderkorbs
so vonstatten, daß der beispielsweise auf der Hängebank ankommende Korb zunächst
mit der Etage 14 vorsetzt, dann von Etage zu Etage umgesetzt wird, bis schließlich
Etage 17 vorgesetzt wird. An der letzten zu beschickenden Etage
17 sind vorzugsweise vier Schaltorgane 1, 2, 3 und 4, beispielsweise
Permanentmagnete, befestigt, deren Aufgaben im nachstehenden noch näher beschrieben
werden. Im Bereich der Ladestelle ist ein weiteres Schaltorgan 13 vorgesehen,
(las von den Schaltorganen 1 bis 4 beeinflußt werden kann und in einem
Steuerstromkreis liegt, der zusätzlich von einem an den nicht näher dargestellten
Schachttoren befestigten Steuerkontakt beeinflußt werden kann.
-
Die eigentliche Schaltung sei an Hand der Fig.2 erklärt. Das Schaltschema
ist im wesentlichen spiegelbildlich dargestellt. Es handelt sich bei den gegenüberliegenden
Schaltern 7 und 10 wie auch 8 und 11
sowie 9 und
12 jeweils um die Schalter der Schaltsysteme der beiden Körbe, d. h. daß
beispielsweise die Schalter 7, 8 und 10 für den einen Trum, die Schalter
12, 11 und 9 für den anderen Trum vorgesehen sind. Von diesen Schaltern
wiederum sind die Schalter 9 und 12 für die entsprechenden Ladestellen unter
Tage vorgesehen, während die anderen für über Tage gelten sollen. Der für die nicht
näher dargestellte Sperrklinke vorgesehene Stromkreis ist nur angedeutet; er wird
durch den Schalter 5 geschlossen bzw. unterbrochen. Dieser Schalter
5 wird von einem Relais 6
gesteuert, das innerhalb des von den Schachttoren
und dem Förderkorb beeinflußten Steuerstromkreises liegt. Der Schalter
8 wird durch die Schachttore geschaltet; er ist bei offenen Toren geschlossen.
Der Schalter 7
dagegen entspricht im wesentlichen dem in Fig. 1 angedeuteten
Schalter 13 und arbeitet mit den an der letzten Förderkorbetage
17 vorgesehenen Schaltorganen 1 bis 4 zusammen; er ist während
des Treibens des Förderkorbes geöffnet. Wird nun der Steuerstromkreis geschlossen,
so öffnet er über das Relais 6 den Schalter 5, wodurch der entsprechende
Stromkreis für die Sperrklinke unterbrochen wird, so daß die Sperrklinke zwangläufig
einrastet und die Fördermaschine sperrt. Ist dagegen der Steuerstromkreis entweder
durch den Schalter 7 oder den Schalter 8 unterbrochen, so spricht
das Relais 6
nicht an, der Schalter 5 des anderen Stromkreises bleibt geschlossen,
wodurch die Sperrklinke in der entrasteten Stellung verbleibt und die Fördermaschine
einwandfrei bedient werden kann. Sind die Schachttore, beispielsweise beim Umsetzen,
offen, so ist der Schalter 8 geschlossen, dagegen der Schalter 7 noch geöffnet,
d. h., die Fördermaschine ist einwandfrei zu bedienen. Wird der Förderkorb mit seiner
letzten zu beschickenden Etage 17 vorgesetzt, so werden zwangläufig die Schaltorgane
4 und 3 an dem Schalter 13,
dem Schalter 7 entspricht,
vorbeigeführt.
-
Die Schaltorgane 1 bis 4 sind so ausgebildet, daß die
äußeren Schaltorgane 1 und 4 den Schalter 7 öffnen, also den Steuerstromkreis
unterbrechen, dagegen die inneren Schaltorgane 2 und 3 den Schalter 7 und damit
den Steuerstromkreis schließen. Wenn die Tore geöffnet sind, und zwar in dem Moment,
wenn in der einen Richtung das Schaltorgan 3 oder in der anderen Richtung das Schaltorgan
2 den Schalter 13 (7) geschaltet hat, wäre der Steuerstromkreis geschlossen,
und über das Relais 6 würde der Schalter 5 geschaltet, der durch Unterbrechung des
entsprechenden Stromkreises die Sperrklinke einrasten läßt. In dieser Stellung,
d. h. also bei Vorsetzen der letzten Etage 17 sowie geöffneten Toren, kann
die Fördermaschine nicht bedient werden. Ist der Beschickungsvorgang beendet und
soll der Korb weggezogen werden, so werden die Schachttore geschlossen. Dadurch
"vird automatisch der Schalter 8 geöffnet, der Steuerstromkreis unterbrochen,
und das Relais 6 verliert seine Wirksamkeit gegenüber dem Schalter
5, so daß dieser zurückschaltet und den Stromkreis für die Sperrklinke schließt,
wodurch diese anzieht und somit entrastet wird, und die Fördermaschine wieder bedient
werden
kann. Fährt nun der Förderkorb ab, so können die anderen beiden Schaltorgane
1 und 2 oder 3 und 4 ruhig an dem Schalter
7 (13) vorbeifahren, ohne daß dadurch irgendetwas geschieht. Das letzte Schaltorgan
1 oder 4 würde in diesem Falle den Steuerstromkreis durch den Schalter
wieder öffnen. Zum Schließen des Steuerstromkreises sind aus diesem Grunde zwei
innere Schaltorgane 2 und 3 am Förderkorb vorgesehen, da es oftmals vorkommt, daß
der Förderkorb nicht ganz aufsetzt und dadurch die Möglichkeit besteht, daß der
Schalter 13 (7) nicht in der gewünschten Richtung beeinflußt wird. Dieses
wird aber durch die Anordnung der vier Einzelschaltorgane in Übereinanderanordnung
vollkommen vermieden. Dieselbe Schaltung gilt auch für die entsprechenden Schalter
10 und 11 des Gegentrums.