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Mitnehmervorrichtung für Schachttore Die Erfindung betrifft eine Mitnehmervorrichtung
an Schachttoren, insbesondere von Hauptförderschächten, die zur Kupplung des Tores
mit einer das Tor kraftschlüssig bewegenden druckluftbetätigten Kolbenstange dient
und so ein druckluftgesteuertes Öffnen und Schließen des Tores ermöglicht, dabei
aber in Sonderfällen auch ein Öffnen des Schachttores von Hand zuläßt. Dabei soll
sowohl beim kraft- als auch beim handbetätigten Öffnen des Tores ein Inbewegungsetzen
des Förderkorbes verhindert werden.
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Vorrichtungen an Schachttoren, insbesondere an Hauptschachttoren im
Grubenbetrieb, bei denen das mittels Rollen auf einer Schiene laufende Schachttor
durch Preßluftsteuerung geöffnet bzw. geschlossen wird und bei denen der Förderkorb
nur bei geschlossenen Schachttoren in Bewegung gesetzt werden kann, sind bekannt.
So sind z. B. Einrichtungen bekannt, bei denen das Öffnen und Schließen der Schachttore
mittels einer mit dem Schachttor verbundenen Kolbenstange eines Preffluftzylinders
erfolgt, wobei die Kolbenstange ständig unter dem Druck der Preßluft steht und die
Schachttore nur dann geöffnet oder geschlossen werden können, wenn der Anschläger
eine Umsteuerung der Preßluft mittels eines Mehrweg-Preßluftventils vornimmt.
Ist
kein Arschläger am Anschlag, so kann der Förderkorb nicht verlassen oder betreten
werden, es sei denn, daß dies verbotswidrig geschieht, indem das schwenkbar aufgehängte
Schachttor angehoben und der Förderkorb unter dem Tor hinweg verlassen oder betreten
wird.. Dies ist aber mit großen Gefahren verbunden, weil bei geschJossenen Toren
die Fördermaschinen-Sperrvorrichtung ausgeschaltet ist und der Fördermaschinist
den Förderkorb in Bewegung setzen kann, -was zu einem tödlichen Unfall für die den
Förderkorb verbotswidxig verlassende oder betretende Person führen kann. Da weiterhin
das vordere und hintere Schachttor von einem gemeinsamen, am vorderen Anschlag'
befindlichen Steuerventil in Form eines Dreiweghahnes betätigt werden, erfolgt die
regelmäßige Seilfahrt so, daß der die Steuerung der Schachttore bedienende Arschläger
dem Fördermaschinisten das »Fertig-Signal« für beide Tore gibt und durch Schließen
der Schachttore die Fördermaschinen-Sperrvorrichtung freigibt, so daß dann der Fördermaschinist
den Förderkorb in Bewegung setzt. Ist dann aber der das hintere Schachttor bedienende
Arbeiter noch nicht fertig, schließt sich also für ihn das Tor zu früh, was infolge
der Unübersichtlichkeit vom Arschläger vielfach nicht richtig wahrgenommen werden
kann, so kann der das hintere Schachttor bedienende Arbeiter vom sich zu früh schließenden
Schachttor erfaßt, gequetscht oder auch in dem Schachtsumpf geworfen werden, was
den Tod für den das hintere Schachttor bedienenden Arbeiter bedeuten kann.
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Um nun im Grubenbetrieb die häufig vorkommenden vorerwähnten Unfälle
zu vermeiden, bezweckt die vorliegende Erfindung für eine Mitnehmervorrichtung der
eingangs erwähnten, bekannten Art die Schaffung einer Einrichtung, welche eine Inbewegungssetzung
des Förderkorbes auch nur bei geschlossenen Schachttoren ermöglicht, dabei aber
irr Sonderfällen unter Beibehaltung der Verhinderung der Förderkorbbewegung ein
Öffnen der Schachttore von Hand zuläßt. Nach der Erfindung arbeitet eine solche
Mitnehmervorrichtung derart, daß die Kupplung beim Torschließen mittels Preßluft
durch Eintritt in die Türschließstellung zwangläufig ausgerückt wird, so daß das
Tor nun von Hand auf- und zugeschoben werden kann, wobei die.Kolbenstange des Preßluftantriebs
in ihrer Schließstellung verbleibt, und daß sie beim anschließenden preßluftbetätigten
Öffnen des Tores durch die Kolbenstange wieder eingerückt wird. Die Erfindung ermöglicht
also das Öffnen des Schachttores auch von Hand bei Fördervorrichtungen mit elektrischer
Sperrung, also bei solchen Fördereinrichtungen, bei denen der Fördermaschinist den
Förderkorb nur dann in Bewegung setzen kann, wenn das Schachttor vollständig geschlossen
ist. Ist das Tor auch nur wenige Zentimeter geöffnet, so hat er hierzu infolge der
elektrischen Sperrung der Fördermaschine keine Möglichkeit. Da das Öffnen und Schließen
des Schachttores normalerweise durch den hierfür am Schachttor anwesenden, die Förderung
überwachenden Arschläger durch Einschaltung der Druckluft erfolgt, sich bei Schichtbeginn
aber noch kein Arschläger in der Grube befindet, sondern dieser .erst mit dem _
ersten Korb einfährt, muß dieser, um bei -geschlossenem Schachttor aus dem Korb.-herauszukommen,
den Korb in verbotswidriger und gefahrvoller Weise verlassen, indem er das schwenkbar
aufgehängte Schachttor anhob und unter dem Tor hinweg aus dem Förderkorb herauskroch.
Da dies bei geschlossenem Tor erfolgte, bestand für den - Fördermaschinisten infolge
der hierdurch gegebenen Ausschaltung der Fördermaschinensperre die Möglichkeit,
den Förderkorb während des Herauskriechens des Anschlägers in Tätigkeit zu setzen,
was zu den obererwähnten schweren Unfällen führte. Die vorliegende Erfindung ermöglicht
nun auch ein Öffnen des Schachttores von Hand vom Korbinnern aus bei gleichzeitiger
Einschaltung der Fördermaschinensperre, indem bei geschlossenem Tor die an der für
die Torbewegung dienenden Kolbenstange erfindungsgemäß vorgesehene Mitnehmervorrichtung
das Ausklinken der Kupplung von Hand ermöglicht, wodurch die Verbindung des Schachttores
mit dem Preßluftzylinder unterbrochen ist, das Schachttor also nunmehr von Hand
geöffnet und geschlossen werden kann, wobei sich das Öffnen wieder auf die Maschinensperre
auswirkt und diese einschaltet. Die Möglichkeit der Aufhebung der Maschinensperre
ist erst dann wieder gegeben, wenn der Arschläger den Korb verlassen und das Schachttor
von außen wieder geschlossen hat, das Schachttor also wieder mit der Kolbenstange
gekuppelt ist. Das weitere Öffnen und Schließen der Schachttore erfolgt dann in
der üblichen Weise durch den Arschläger von seinem hierfür eingenommenen Platz aus.
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In der Zeichnung ist - die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung für
die Unterbrechung und Wiederherstellung der Preßluftsteuerung in einem Ausführungsbeispiel
schematisch im Längsschnitt dargestellt.
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Die das. Schachttor je nach- Einstellung des Preßluft-Steuerventils
öffnende oder schließende, unter dem Einfluß der Preßluft stehende Kolbenstange
besteht aus den beiden Teilen z und a, von denen der Teil r vom hülsenförmigen Ende
des Teiles a umfaßt wird, wobei beide Teile in irgendeiner Weise, beispielsweise
durch Splint 3, fest miteinander verbunden sind. Mit dem Hülsenkragen d. des Teiles
:2 legt sich die Kolbenstange gegen ein mit dem Schachttor in Verbindung stehendes
Formstück 5 und bewegt dieses und damit auch das Schachttor hin und her, indem sich
im der einen Bewegungsrichtung der Hülsenkragen q. gegen das Formstück 5 legt und
dieses vor sich herschiebt und in der anderen Bewegungsrichtung Sperrklinken 6 das
Formstück 5 hinterfassen und mit sich ziehen. Die von dem Hülsenkragen .4 getragenen
Sperrklinken 6, in geeigneter Anzahl auf dem Hülsenumfang verteilt, sind auf dem
Hülsenkragen q. gelenkig gelagert und so ausgebildet, daß sie stets durch ihr Eigengewicht
in der Stellung
liegen, in der sie das Formstück 5 hinterfassen,
also eine zwangläufige Verbindung des Schachttores mit der Preßluftstenerung herstellen.
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Ist beispielsweise das Schachttor geöffnet und soll es geschlossen
werden, so wird die über das Formstück 5 mit dem Schachttor in Verbindung stehende
Kolbenstange i, 2 in Pfeilrichtung X bewegt, wodurch das auf einer Gleitschiene
rollende Schachttor in Verschlußrichtung bewegt wird und den Schacht verschließt.
In geschlossener Torlage haben die von dem Hülsenkragen 4 gelenkig getragenen Sperrklinken
6 die in der Zeichnung dargestellte strichpunktierte Lage eingenommen, in die sie
durch Einlaufen in einem um die Kolbenstange gelegten Führungstrichter 7 gebracht
werden, und zwar zweckmäßig unter gleichzeitiger Spannung einer um die Sperrklinken
6 gelegten Feder 8, die dazu dient, bei Freigabe der Klinkenbewegung durch den Trichter
7 durch ihre Entspannung die Fallbewegung der Klinken 6 auf Grund' des Eigengewichts
zu unterstützen, damit die Sperrklinken 6 mit Sicherheit wieder die Stellung einnehmen,
in der sie die Kolbenstange i, 2 mit dem mit dem Schachttor verbundenen Formstück
5 kuppeln.
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Im Normalbetrieb, wenn also das Öffnen und Schließen der Schachttore
durch Preßluft erfolgt, wird däs Formstück 5 bei der ÖffnungsbevVegung der Kolbenstange
in Pfeilrichtung Y von der Kolbenstange--vor -sich hergeschoben und dadurch das
Schachttor geöffnet, wobei sich die Sperrklinken 6 beim Verlassen des Trichters
7 durch ihr Eigengewicht, notfalls auch unter dem Einfluß der sich entspannenden
Feder 8, in die Lage legen, in der. sie das Formstück 5 hinterfassen, um dieses
bei der Schließbewegung der Kolbenstange in Pfeilrichtung X mitzunehmen und dadurch
das Schachttor in Verschlußstellung zu bringen, in der dann die Klinken unter dem
Einfluß des Trichters 7 ihre strichpunktierte Lage eingenommen haben und das Formstück
nicht mehr umfassen, Kolbenstange und Formstück also entkuppelt sind: Soll das Schachttor
von Hand geöffnet werden, beispielsweise vom Förderkorbinnern aus bei Abwesenheit
eines die Preßluft betätigenden Anschlägers, so genügt ein seitliches Verschieben
des Tores von Hand, wobei sich das Tor auf der Gleitschiene öffnet und gleichzeitig
die Fördermaschinen-Sperrvorrichtung eingeschaltet wird, während die Kolbenstange
mit den in Ausklinkstellung befindlichen Sperrklinken. in ihrer Lage verbleibt.
Das Schließen des Tores unter Wiederausschaltung der Fördermaschinen-Sperrvorrichtung
erfolgt dann ebenfalls von Hand durch Bewegung des Tores in entgegengesetzter Richtung,
wobei bei geschlossenem Tor das Formstück 5 wieder in die Stellung gelangt, in der
die Sperrklinken 6 die Möglichkeit haben, sich bei ihrer Bewegung aus dem Trichter
7 durch die Öffnungsbewegung der Kolbenstange i, 2 hinter das Formstück 5 zu legen
und dieses dann bei der folgenden Schließbewegung durch die Kolbenstange mitzunehmen.