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Selbsttätige, mit Druckluft betriebene Verriegelungsvorrichtung für
Förderkorbbeschickeinrichtungen Die Erfindung beschäftigt sich mit einer selbsttätigen,
mit Druckluft betriebenen Verriegelungsvorrichtung für Förderkorbbeschickeinrichtungen
in Bergwerksbetrieben, bei der ein Druckluftsperrzylinder den Hauptsteuerschieber
zum Betätigen der Rufhaltevorrichtung für die Förderwagen, der Aufschiebevorrichtung
und der Schwingbühne blockiert, wenn der Förderkorb sich nicht am Anschlag befindet.
Die Verriegelungsvorrichtung hat die Aufgabe, zu verhindern, daß in Abwesenheit
des Förderkorbes die Beschickeinrichtung betätigt werden kann; insbesondere soll
das Ingangsetzen der Aufschiebevorrichtung und das Niederlegen der unmittelbar vor
dem Schacht befindlichen Rufhaltevorrichtung für die Förderwagen verhindert werden,
bis der Förderkorb am Anschlagspunkt eingefahren ist. Solche Verriegelungsvorrichtungen
sind in verschiedenen Ausführungen bereits bekannt, darunter auch solche mit selbsttätiger
Wirkungsweise, bei der der Förderkorb die für die Verriegelungsstellung charakteristische
Lage eines sogenannten Schachtventils derart verändert, daß die Verriegelung dadurch
aufgehoben wird, während infolge des Ausfahrens des Korbes sich das Schachtventil
von selbst wieder in die Verriegelungsstellung zurückbewegt. Durch die Verschiebung
des Kolbens im Schachtventil infolge des Einfahrens des Korbes wird die Luftzufuhr
zum Sperrzylinder des Hauptsteuerschiebers unterbrochen und dadurch die Sperrung
aufgehoben. Es ist auch schon bekannt, bei einer solchen Verriegelungsvorrichtung
für Förderkorbbeschickeinrichtungen am Schacht ein Pendel aufzuhängen, das von der
Kolbenstange des Schachtventils bei Beaufschlagung des letzteren mit Preßluft seitlich
bis zu einem bestimmten Betrage ausgeschwenkt
wird und bei Abwesenheit
des Förderkorbes nach Erreichen dieses größten Ausschlages selbsttätig wieder in
seine Ruhelage zurückfällt. Nach dem Einfahren des Förderkorbes nimmt das zum Ausschwenken
gebrachte Pendel, auch Schachtfühlerpendel genannt, eine solche Stellung ein, daß
die Luftzufuhr zum Sperrzylinder des Hauptsteuerschiebers unterbrochen und die Sperrung
damit aufgehoben wird. Zugleich werden infolge Preßluftzufuhr zu dem Schachttorbetätigungszylinder
die Schachttore geöffnet. Der entsperrte Hauptsteuerschieber kann nunmehr betätigt
werden, wodurch Preßluft der Schwingbühne, der Aufhaltevorrichtung für die Förderwagen
sowie der Aufschiebevorrichtung für diese zugeführt und damit die Beschickung des
Förderkorbes in Gang gesetzt wird.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit einer selbsttätigen, mit Druckluft
betriebenen Verriegelungsvorrichtung für Förderkorbbeschickeinrichtungen in Bergwerksbetrieben
mit zwei Anschlägen oder einem Anschlag, bei dem der Förderkorb von zwei Bühnen
gleichzeitig beschickt werden kann. Die Erfindung geht dabei aus von im Prinzip
bekannten Schachtventilen zur Betätigung der Schachtfühlerpendel, Steuerung der
Sperrzylinder für die Hauptsteuerschieber und Umsteuerung der Schaltventile für
die Schachttorbetätigungszylinder.
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Erfindungsgemäß wird bei einer Verriegelungsvorrichtung für Förderkorbbeschickeinrichtungen
der vorgenannten Art lediglich ein einziges, vorzugsweise am obersten Anschlag bzw.
an einer der Bühnen angeordnetes, mit einem Schachtfühlerpendel zusammenarbeitendes
Schachtventil verwendet, das außer der Preßluftzu- und -abfuhr des Sperrzylinders
des Hauptsteuerschiebers seines Anschlages bzw. seiner Bühne auch die Preßluftzu-
und -abfuhr des Sperrzylinders des Hauptsteuerschiebers des zweiten Anschlages bzw,
der zweiten Bühne sowie die Kolbenstellung der Schaltventile der beiden Anschläge
bzw. Bühnen steuert. Während also bei den bisher bekannten Verriegelungsvorrichtungen
an jedem Anschlag ein besonderes Schachtventil mit Schachtfühlerpendel angeordnet
war, wird nach dem Vorschlage der Erfindung lediglich an einem Anschlag bzw. einer
Bühne ein Schachtventil mit Schachtfühlerpendel vorgesehen, das die Preßluftzufuhr
zu den Sperrzylindern der Hauptsteuerschieber beider Anschläge sowie die Kolbenstellung
der beiden Schaltventile steuert. Dadurch wird bei Schächten mit einfacher Förderung
(zwei Förderkörben) die Verriegelungsvorrichtung ohne Beeinträchtigung der Sicherheit
einfacher gestaltet. Wesentlich wichtiger ist jedoch der Vorteil, der sich bei Schächten
mit doppelter Förderung (vier Förderkörben) ergibt, bei denen aus räumlichen Gründen
häufig nur die beiden äußeren Förderkörbe mit einem Schachtfühlerpendel abgetastet
werden können. Die Erfindung weist den Weg, wie man auch in solchen Fällen eine
betriebssichere Verriegelung schaffen kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine selbsttätige, mit Druckluft
betriebene Verriegelungsvorrichtung für Förderkorbbeschickeinrichtungen nach der
Erfindung- mit einem Anschlag, bei dem von zwei Bühnen gleichzeitig beschickt werden
kann, und Fig. 2 eine Verriegelungsvorrichtiing nach der Erfindung mit zwei Anschlägen.
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Bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsvorrichtung
für Förderkorbbeschickeinrichtungen soll an einem Anschlag von zwei Bühnen I und
II aus gleichzeitig beschickt werden, und zwar soll nach dem Einlaufen des Förderkorbes
von jeder der beiden Bühnen die Aufhaltevorrichtung für die Förderwagen gelöst,
die Schwingbühne herabgelassen und die Aufschiebevorrichtung betätigt werden können
(um die Zeichnung nicht zu umfangreich zu machen, sind die genannten Vorrichtungen
der Förderkorbbeschickeinrichtungen in ihr nicht dargestellt). An der oberen Bühne
I des Anschlages hängt im Schacht ein Schachtfühlerpendel i, das durch Preßluftzufuhr
zii dem Schachtventil 2 bei Betätigung des Steuerschiebers (\'ierwegehalins) 3 zum
Ausschlagen gebracht «erden kann. Dabei drückt die Kolbenstange 4 des Schachtventils
2 auf den Arm 5 des als `'Winkelhebel ausgcbildcten Schachtfühlerpendels i und läßt
ihn mehr oder minder stark nach links ausschwenken. Wenn der Förderkorb 6 sich am
Ansehlagspunkt befindet, dann ist der Ausschlag des Schachtfühlerpendels i infolge
des Anschlagens an den Förderkorb genau begrenzt (genauer ausgedrückt, in einem
bestimmten Bereich begrenzt). Bei abwesendem Förderkorb schlägt das Pendel i nach
Betätigung des Schiebers 3 bis in die äußerste, gestrichelt gezeichnete Lage nach
links aus und fällt dann wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Das Schachtventil
2 besitzt drei mit der Kolbenstange 4 verbundene Kolben 7, 8 und g. Wenn das Schachtfühlerpendel
i infolge der Preßluftzufuhr zu dein Schachtventil 2 nach Betätigung des Steuerschiebers
3 ausschlägt und am anwesenden Förderkorb 6 Anschlag findet, wobei es die gestrichelte
Lage ja einnimmt, verschieben sich die Kolben 7, 8 und 9 in die gestrichelt dargestellten
Stellungen 7a, 811 und 9a. Eine weitere Bewegung der Kolben unter der Einwirkung
des Preßluftdruckes wird durch den Widerstand des an dem Förderkorb 6 anliegenden
Pendels i bzw. seines Armes 5 verhindert. Bei abwesendem Förderkorb 6 schlägt das
Schachtfühlerpendel i bis in die gestrichelt gezeichnete Lage ,b aus und gestattet
dadurch eine weitergehende Verschiebung der Kolben, und zwar des Kolbens 7 bis in
die Stellung 7b (entspricht in der Zeichnung der ursprünglichen Stellung des Kolbens
8), des Kolbens 8 bis in die Stellung 8b (entspricht der ursprünglichen Stellung
des Kolbens 9) und des Kolbens 9 bis in die Stellung 9b. Alle Kolbenbewegungen werden
entgegen der Wirkung einer im Schachtventil 2 angeordneten Feder io ausgeführt,
die bestrebt ist, die Kolben 7 bis 9 in ihre ursprünglichen, in der Zeichnung mit
ausgezogenen Linien dargestellten Stellungen wieder zurückzuführen. Dem Schachtventil
2 wird durch die Öffnung ii mittels einer nicht dargestellten Leitung Preßluft zugeführt.
Durch die Öffnung 12 und eine ebenfalls nicht dargestellte Auspuffleitung kann dagegen
Luft aus dem Schachtventil 2 ins Freie abgelassen
werden. 'Mittels
der an die Öffnung 13 des Schachtventils anschließenden Leitung 14 und ihrer in
der Zeichnung dargestellten Abzweigungen wird eine Verbindung sowohl mit dem Schaltventil
15 der oberen Bühne, und zwar mit dem Boden dieses Ventils, als auch mit dem Schaltventil
16 der unteren Bühne, mit dem Sperrzylinder 17 des Hauptsteuerschiebers i8 der oberen
Bühne und dein Sperrzylinder 19 des Hauptsteuerschiebers 20 der unteren Bühne hergestellt.
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Bei Abwesenheit des Förderkorbes und demzufolge herabhängendem Schachtfühlerpendel
i gelangt Frischluft von der Zufuhröffnung ii über die Austrittsöffnung 13 und die
Leitung 14 in die Sperrzylinder 17 und 19, so daß die Hauptsteuerschieber 18 und
2o blockiert sind lind durch die Steuerhebel 21 und 22 nicht betätigt werden können.
Durch die Leitung 14 und ihre Abzweigungen gelangt Frischluft bei der erwähnten
Stellung des Pendels i auch unter die unteren liolben der gleich ausgebildeten Schaltventile
15 und 16 und hebt diese Kolben mit den noch zti schildernden Kolbenstangen und
weiteren Kolben in die ausgezogen gezeichnete Stellung an. Das Schaltventil 15 besitzt,
in dem Zylinder des Ventils angeordnet, eine Kolbenstange 23, mit der die
Kolben 24, 25, 26 und 27 fest verbunden und entgegen der Spannung einer Feder 28
längs verschiebbar sind. Wenn die Leitungen 14 drucklos sind, dann befinden sich
die Kolben unter dem Einfluß der Feder, 28 in den unteren, gestrichelt gezeichneten
Stellungen, und zwar Kolben 24 in der Stellung 24d, Kolben 25 in der Stellung 25a,
Kolben 26 in der Stellung 2611, Kolben 27 in der Stellung 27a. Das Schaltventil
15 besitzt ferner eine Öffnung 29, durch die ihm von einer nicht gezeichneten Leitung
dauernd Preßluft zugeführt wird, sowie eine Auspufföffnung 30. Durch die weiteren
Öffnungen 31 und 32 stellt das Schaltventil außerdem über die Leitungen 33 , und
34 mit dem Vierwegesteuerschieber 3 in Verbindung. Von den außerdem noch vorhandenen
Öffnungen 35 und 36 des Schaltventils 15 führen Leitungen 37 und 38 zu dein Schachttorbetätigungszylinder
39. Dieser Zylinder ist in der Schließstellung gezeichnet. Bei Bewegung der Kolbenstange
im Sinne des eingezeichneten Pfeiles (nach links), also bei Preßluftzufuhr durch
die Leitung 38, werden die Schachttore geöffnet.
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Von dein Steuerschieber 3 bzw. der Leitung 33 der oberen Bühne I und
dem entsprechenden Steuerschieber 40 bzw. der Leitung 41 der unteren Bühne II führt
je eine Preßluftleitung 42 bzw. 43 zu einem Kugelventil 44 auf der oberen Bühne
I, das so ausgebildet ist, daß bei Preßluftzufuhr durch eine dieser Leitungen die
Mündung der anderen Zuführungsleitung versperrt wird. Von diesem Ventil führt eine
einzige Leitung 45 weiter zum Schachtventil 2 und beaufschlagt dieses von oben.
Die Leitung 41 der unteren Bühne stellt eine der Leitung 33 der oberen Bühne entsprechende
Verbindung zwischen dem Steuerschieber 40 und dem Schaltventil 16 dar, wohingegen
die Leitung 46 der unteren Bühne der Leitung 34 der oberen Bühne entspricht.
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Die Einzelteile des Schaltventils 16 der unteren Bühne II entsprechen
genau denjenigen des Ventils 15 und tragen die gleichen Bezeichnungen. Es kann daher
davon abgesehen werden, sie besonders zu schildern. Dasselbe gilt auch von dem Schachttorbetätigungszylinder
47 der unteren Bühne II und seinen Anschlußleitungen.
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Die Wirkungsweise der vorstehend geschilderten Vorrichtung ist folgende:
In der gezeichneten Stellung der Steuerschieber 3 und 40, des Schachtventils 2 und
des herabhängenden Schachtfühlerpendels i sind die Hauptsteuerschieber18 und 2o
der beiden Bühnen I und II durch ihre Sperrzylinder 17 und i9 blockiert, weil ihnen
Preßluft von der Öffnung ii des Schachtventils 2 durch die Leitung 14 zugeführt
wird. Durch die Zufuhr von Preßluft zu den Abzweigleitungen 14 befinden sich ferner
die Kolben der beiden Schaltventile i5 und 16 in angehobenem Zustande, so daß die
Schachttorbetätigungszylinder 39 und 47 Preßluft über die Ventilöffnungen 29 und
35 und die Leitung 37 erhalten (während die Leitung 38 mit der Auspufföffnung
30 in Verbindung steht) und die Schachttore geschlossen bleiben. Ist der
Förderkorb 6 am Anschlagspunkt, dann kann er sowohl von der Bühne I als auch von
der Bühne II durch Umstellen des Steuerschiebers 3 bzw. 4o aus der ausgezogen gezeichneten
Stellung in die gestrichelte Stellung abgetastet werden. Bei Abtastung von der oberen
Bühne I durch Drehung des Steuerschiebers 3 gelangt ein Preßluftimpuls über die
Leitung 42, das Ventil 44 und, da der Übergang in die Leitung 43 durch die Ventilkugel
verhindert wird, über die Leitung 45 in das Schachtventil 2 und drückt die Kolben
7, 8 lind 9 in die Stellungen 7a, 8a und 9a, die, wie gesagt, bestimmt sind durch
die Stellung i° des Pendels i, welche sich beim Anschlagen an den Förderkorb 6 ergibt.
In dieser Stellung der Kolben befinden sich die Öffnung 13 und die Auspufföffnung
12 in einem durch die Kolben 7 und 8 (bzw. die Kolbenstellungen 7a und 8a) begrenzten
Raum, so daß die Leitung 14 und damit auch die Sperrzylinder 17 und i9 entlüftet
werden. Die Hauptsteuerschieber 18 und 2o sind also nunmehr entsperrt. Infolge der
Entlüftung der Abzweigleitungen 14 werden gleichzeitig auch die Kolben der beiden
Schaltventile 15 und 16 unter der Wirkung der Federbelastung in ihre gestrichelt
gezeichnete tiefste Lage verschoben. Ih dieser ist die Ventilöffnung 32 über die
Leitung 34 mit der Auspufföffnung des Steuerschiebers 3 verbunden und entlüftet
dadurch über die Öffnung 35 die Leitung 37, so daß der Raum vor dem Kolben des Schachttorbetätigungszylinders
39 drucklos wird. Von dem Steuerschieber 3 aus gelangt außerdem gleichzeitig ein
Preßluftstrom über die Leitung 33 durch die Öffnungen 31 und 36 in die Leitung 38
und verschiebt dadurch den Kolben des Zylinders 39 nach links, d. h. die Schachttore
öffnen sich. Die Hauptsteuerschieber 18 und 20 können nun betätigt und damit die
Förderkorbbeschickeinrichtungen in Gang gesetzt werden. Nach Beendigung der Beschickung
schlägt unter der Einwirkung des durch die Leitung 45 mit Frischluft gespeisten
Schachtventils 2 das Pendel i, sobald es den Anschlag an dem ausfahrenden Förderkorb
verloren hat, selbsttätig in seine äußerste Stellung il aus, aus der es sofort wieder
in seine senkrechte Ausgangsstellung zurückfällt, während die Kolben 7, 8, 9 in
die
Stellungen 7", 8b, 91 gelangen, in denen von der Zutrittsöffnung
ii durch die Leitungen 14 Preßluft den Sperrzylindern 17, i9 und den Schaltventilen
15, 16 zugeführt wird, so daß die Hauptkolbensteuerschieber gesperrt und die Schachttore
geschlossen werden. Dies geschieht, wie gesagt, völlig selbsttätig, also ohne daß
die Betätigung des Steuerschiebers 3 erforderlich wäre. lach dessen Umlegung in
die Ausgangsstellung kehren die Kolben 7, 8, 9 in ihre ursprünglichen Stellungen
zurück.
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In entsprechender Weise geht die Betätigung der Förderkorbbeschickeinrichtungen
von der unteren Bühne 11 vor sich, wobei zunächst angenommen werden soll, daß der
Steuerschieber 3 der Bühne I in der gezeichneten Schließstellung verbleibt. Dabei
verschließt der von dem Steuerschieber 40 nach dem Umlegen in die gestrichelte Stellung
durch die Leitung 43 hindurchgeschickte Preßluftstrom mittels der Kugel des Ventils
44 die Mündungsöffnung der Leitung 42, so daß der Preßluftstrom nicht durch die
Auspufföffnung des Steuerschiebers 3 entweichen kann, sondern durch die Leitung
45 zum Schachtventil 2 gelangt.
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Wenn dagegen zufällig von beiden Bühnen I und II gleichzeitig der
Versuch gemacht werden sollte, den Förderkorb abzutasten, dann wird die Kugel des
Ventils 43 eine mittlere Stellung einnehmen, die die Preßluftströme von beiden Seiten
in die Leitung 45 zum Schachtventil 2 hindurchgehen läßt.
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Sollte bei abwesendem Förderkorb in vorschriftswidriger Weise von
einer der beiden Bühnen aus das Schachtventil 2 durch Umlegen der Steuerschieber
3 oder 40 in die gestrichelte Stellung umgelegt worden sein, dann werden, da das
Schachtfühlerpendel i keinen Anschlag am Förderkorb findet und daher bis in die
äußerste Stellung ib ausschwingt, die Kolben des Ventils 2 in ihre tiefste Stellung
7b, 8b und 9b gelangen, bei der, wie die Zeichnung erkennen läßt, auch weiterhin
Frischluft von der Zutrittsöffnung ii über die Austrittsöffnung 13 in die Leitungen
14 gelangt. Die Sperrzylinder 17 und i9 erhalten dabei ebenso wie in dem gezeichneten
Zustand bei Abwesenheit des Förderkorbes Preßluft, und auch die Schaltventile 15
und 16 werden über die Abzweigleitungen 14 weiterhin von unten beaufschlagt, so
daß die Kolben sich in angehobenem Zustande befinden, bei dem die Schachttorbetätigungszylinder
39 und 46 gesperrt bleiben.
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Die Anordnung des Schachtventils 2 mit dem Schachtfühlerpendel i an
der oberen der beiden Bühnen des Anschlages, wie in Fig. i dargestellt, ist vorteilhaft,
wenn dieser Anschlag sich an der Hängebank befindet, weil dann das Schachtfühlerpendel
nach kurzem Weg des abwärts fahrenden Förderkorbes bereits ausschlagen, das Schachtventil
verstellen, und die Schachttore selbsttätig schließen sowie den Hauptsteuerschieber
sperren kann. Befindet sich der Anschlag mit den beiden Bühnen dagegen am Füllort,
dann empfiehlt es sich, das Schachtventil mit dem Schachtfühlerpendel an der unteren
Bühne anzuordnen, weil der aufwärts fahrende Förderkorb das Schachtfühlerpendel
dann früher freigibt und die Schachttore und Sperren des Hauptsteuerschiebers sich
infolgedessen automatisch früher schließen, als bei Anordnung des Pendels an der
oberen Bühne.
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Statt, wie vorstehend geschildert, ausschließlich durch Preßluft,
kann die vom Schachtventil 2 durchgeführte Steuerung der Preßluftzu- und -abfuhr
zu dem bzw. von dem Sperrzylinder i9 und dem Schaltventil 16 des zweiten Anschlages
bzw. der zweiten Bühne auch mittels Preßluft in Verbindung mit mechanischen Mitteln,
z. B. Seilen oder Gestängen, oder mittels Preßluft in Verbindung mit elektrischen
Vorrichtungen bewirkt werden, wie in dem nachstehend geschilderten weiteren Ausführungsbeispiel
erläutert ist.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung soll von den beiden Anschlägen A (Hängebank) und B (Füllort),
die upter Umständen einige hundert Meter in der Höhenrichtung voneinander entfernt
sein können, gleichzeitig beschickt werden. Die Vorrichtung nach Fig. 2 hat mit
derjenigen nach Fig. i gemeinsam das am oberen Anschlag A angeordnete Schachtfühlerpendel
i mit dem Schachtventil 2, seinen Kolben und Zu- und Ableitungsöffnungen, die Schaltventile
15 und 16, die Vierwegesteuerschieber 3 und 40, die Hauptsteuerschieber iS und 20
mit ihren Sperrzylindern 17 und i9 sowie die Schachttorbetätigungszylinder 39 und
47 mit den Einzelheiten dieser Vorrichtungen. Die übereinstimmenden Teile beider
Abbildungen tragen gleiche Bezeichnungen. Zum Unterschied von Fig. i führen jedoch
in Fig. 2 die Leitung 14 sowie die an das Ventil 44 anschließende Leitung 43 nicht
unmittelbar zu dem unteren Anschlag B, sondern unter Zwischenschaltung der nachstehend
geschilderten Vorrichtungen: Die von dem Schachtventil 2 am oberen Anschlag gesteuerte,
bei Abwesenheit des Förderkorbes durch die Öffnung li eintretende und durch die
Öffnung 13 in die Leitung 14 gelangende Preßluft hält den elektrischen Schalter
50 offen, indem sie einen federbelasteten Kolben 51 nach abwärts drückt, dessen
Feder 52 bestrebt ist, mittels der Kolbenstange 53 die Kontakte 54 und 55 eines
von einer Stromquelle 56 gespeisten Stromkreises 57 zu schließen. Solange der Schalter
5o geöffnet ist, bleibt auch am Anschlag B die in den Stromkreis 57 eingeschaltete
elektrische Spule 58 des elektrisch zu betätigenden Ventils 59 stromlos, das, mit
den federbelasteten Kolben 6o und 61 und einer Auspufföffnung 62 versehen, Preßluft
durch die Öffnung 63 eintreten und durch die Öffnung 64 in die Leitung 65 übertreten
läßt, die den Sperrzylinder i9 und mit einer Abzweigung auch den Schaltzylinder
16 beaufschlagt. Bei Abwesenheit des Förderkorbes bleiben also der Hauptsteuerschieber
20 gesperrt, die Kolben des Schaltventils in angehobener Stellung und damit der
Schachttorbetätigungszylinder 47 in Schließstellung. Befindet sich der Förderkorb
dagegen am Anschlagspunkt, dann werden nach Betätigung des Steuerschiebers 3 das
Schachtfühlerpendel in die Lage in ausschwingen, die Kolben des Schachtventils 2
in die Stellungen 7a, 8a und 94 verschoben (diese in Fig, i angegebenen Stellungen
sind einfachheitshalber in Fig. 2 nicht besonders gekennzeichnet) und infolgedessen
die Preßluftleitung 14 drucklos. Das hat zur
Folge, daß der elektrische
Schalter 5o den Stromkreis 57 schließt und die magnetisch gewordene Spule 58 die
Kolbenstange des Ventils 59 in der Pfeilrichtung nach oben zieht und die Kolben
6o und 61 in die gestrichelt eingezeichnete Stellung Goa und Eia verschiebt. Dadurch
wird die Preßluftzufuhr aus der Einlaßöffnung 63 in die Leitung 65 unterbrochen,
der Sperrzylinder i9 drucklos und damit der Hauptsteuerschieber 2o entsperrt sowie
die federbelasteten Kolben des Schaltventils 16 in die tiefste Stellung verschoben,
wodurch der Schachttorbetätigungszylinder 47 betätigt und die Schachttore geöffnet
werden. Der Beschickungsvorgang kann nunmehr vonstatten gehen.
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Wenn der Steuerschieber 3 dagegen in vorschriftswidriger Weise bei
abwesendem Förderkorb in die gestrichelte Lage umgelegt wird, dann schlägt das Schachtfühlerpendel
i, da es an dem Förderkorb keinen Anschlag findet, bis in die weiteste Lage il aus
und fällt dann in seine senkrechte Ausgangsstellung zurück, während die Kolben 7,
8 und 9 des Schachtventils 2 in ihre tiefsten Stellungen 76, 8° und 9° (vgl. Fig.
i) gelangen, in denen die Preßluftzufuhr zu der Leitung 14, gegenüber dem in der
Zeichnung veranschaulichten Zustand bei Abwesenheit des Förderkorbes, nicht verändert
wird. Die Hauptsteuerschieber bleiben dann also gesperrt, die Schachttore geschlossen
und die Beschickung unterbunden.
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Um auch von dem nicht mit einem Schachtventil ausgerüsteten Anschlag
B das Schachtfühlerpendel des anderen Anschlages betätigen zu können, führt die
an das Kugelventil 44 anschließende Preßluftleitung 43 zu einem elektrisch zu betätigendem
Ventil 66 mit der Frischlufteintrittsöffnung 67, der Auspufföffnung 68 und den federbelasteten
Kolben 69 und 70, deren Kolbenstange durch die von der Stromquelle 56 gespeiste,
in den elektrischen Stromkreis 71 eingeschaltete Spule 72, sofern sie stromdurchflossen
ist, entgegen der Federbelastung in Pfeilrichtung angezogen wird, so daß die Kolben
69 und 70 in die Stellungen 69a und 70a gelangen. In diesem Falle kann Frischluft
aus der Eintrittsöffnung 67 über die Leitung 43 und das Ventil 44 dem Schachtventil
2 von oben zugeführt und das Pendel i zum Ausschlagen gebracht werden. An dem Anschlag
B befindet sich ein elektrischer Schalter 73, dessen federbelasteter Kolben 74 die
in den Stromkreis 71 eingeschalteten Kontakte 75 und 76 offenhält, solange die Leitung
41 drucklos ist. Durch Umlegen des Steuerschiebers 40 in die gestrichelte Lage wird
die Leitung 41 und der Zylinder des Ventils 73 von Preßluft beaufschlagt, der Kolben
des Ventils schließt die Kontakte 75, 76 und damit den Stromkreis 71, der die Spule
72 erregt und dadurch die Kolben des Ventils 66 in die gestrichelte Lage verstellt,
in der, wie gesagt, Preßluft vor der Eintrittsöffnung 67 durch die Leitung 43 dem
Schachtventil zugeführt wird. Der von dem Steuerschieber 40 an dem Anschlag B ausgehende
Preßluftimpuls wird also in einen Stromstoß umgeformt, der durch die elektrische
Leitung 71 zum Anschlag A übertragen und hier in einen Preßluftimpuls zurückverwandelt
wird, der das Schachtventil 2 beaufschlagt und das Schachtfühlerpendel i zum Ausschlagen
bringt. Das Ventil 44 verhindert, ebenso wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
daß ein durch den Steuerschieber 4o ausgelöster Preßluftstoß in die Leitung 42 gelangt
und durch die Auspufföffnung des Steuerschiebers 3 ins Freie austritt.
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Wenn am unteren Anschlag auf eine mechanische Schachttorbetätigung
verzichtet wird, dann kann von der Verwendung des Schaltventils 16 und des Schachttorbetätigungszylinders
47 abgesehen werden. In diesem Falle hat der Steuerschieber 4a nur noch die Aufgabe,
durch Einleitung von Preßluftimpulsen zu dem Schachtventil 2 den Förderkorb abzutasten.
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Die selbsttätige Verriegelungsvorrichtung nach der Erfindung ermöglicht
es, die Förderkörbe von beiden Anschlägen (Hängebank und Füllort) bzw. von zwei
Bühnen unter Verwendung lediglich eines eineigen Schachtventils mit Schachtfühlerpendel
vollkommen unabhängig voneinander zu beschicken, d. h. die Schachttore zu öffnen
und die Hauptkolbensteuerschieber zu betätigen, wodurch die Schachtsperre gelöst,
die Schwingbühne niedergelassen und die Förderwagen aufgeschoben werden. Auch das
Schließen der Schachttore nach der Beschickung geht an beiden Anschlägen oder Bühnerf
völlig unabhängig vonstatten.
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Von großer Bedeutung ist die Erfindung insbesondere für die mit vier
Körben im Schacht arbeitende Doppelförderung, bei der wegen der beschränkten räumlichen
Verhältnisse häufig nur die äußeren Förderkörbe abgetastet werden können. Bei Verwendung
der bisher bekannten selbsttätigen Verriegelungsvorrichtungen mit je einem besonderen
Schachtventil und Schachtfühlerpendel müßten, sofern ihre Verwendung in Anbetracht
der Raumverhältnisse überhaupt möglich wäre, insgesamt acht solcher Vorrichtungen
benutzt werden, und zwar für jeden Förderkorb je eine am oberen und unteren Anschlag.
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An Verriegelungsvorrichtungen nach der Erfindung (etwa in der Ausführung
nach Fig. 2) werden dagegen für eine Doppelförderung im Schacht nur vier benötigt,
und zwar am oberen Anschlag je eine (mit Schachtventil und Schachtfühlerpendel)
für die beiden außen angeordneten` Förderkörbe mit je einer Steuerleitung für die
zugehörigen innen angeordneten Förderkörbe am unteren Anschlag und auch am unteren
Anschlag je eine (mit Schachtventil und Schachtfühlerpendel) für die beiden außen
angeordneten Förderkörbe mit je einer Steuerleitung für die zugehörigen innen angeordneten
Förderkörbe am oberen Anschlag. Es werden also stets nur die gut zugänglichen äußeren
Förderkörbe abgetastet und dadurch sowohl die Beschickungseinrichtungen dieser Förderkörbe
als auch diejenigen der unzugänglichen inneren Förderkörbe gesteuert.