DE805534C

DE805534C - Verwendung von Gusseisenlegierungen mit Kupfergehalten

Info

Publication number: DE805534C
Application number: DEP35068D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Habil Eugen Piwowarsky
Original assignee: PIWOWARSKY EUGEN DR ING HABIL
Current assignee: PIWOWARSKY EUGEN DR ING HABIL
Priority date: 1949-02-25
Filing date: 1949-02-25
Publication date: 1951-05-21

Description

Es ist bekannt, daß die im Gußeisen vorhandenen Graphiteinlagerungen diesem Werkstoff wertvolle Gleiteigenschaften verleihen, welche praktisch für die Herstellung von Lagerkörpern, Laufbüchsen, Kolbenringen, Stopfbüchsenringen usw. ausgenutzt werden. Vielfach hat mau das sog. Einlaufen derartiger Ringe oder Büchsen dadurch begünstigt, daß man den Laufflächen einen Spiegel aus Kupfer, Zinn, Silber, Kadmium oder anderen geeigneten

ίο Metallen gab.

Erfindungsgemiiß werden die Gleiteigenschaften, insbesondere aber auch die Notlaufeigenschaften, und die Fähigkeit zu schnellem Einlaufen ganz wesentlich verbessert, wenn das Gußeisen Kupfer in solchen Mengen enthält, daß die Lösungsfähigkeit für dieses Metall in festem Zustand des Grundmetalls überschritten ist. Normal zusammengesetzte Gußeisensorten können im allgemeinen etwa 3 bis 4 % Kupfer in fester Lösung halten. Wird flüssigem Gußeisen Kupfer über diese Menge hinaus züge- ao setzt, so scheidet sich der über die Lösungsfähigkeit hinausgehende Anteil an Kupfer bei der Erstarrung des Gußeisens in Form feiner Tröpfchen aus. Wenn die zugesetzten Kupfermengen nicht allzu groß sind bzw. die Abkühlungsgeschwindigkeit beschleunigt wird, so scheiden sich diese Kupfertröpfchen sehr gleichmäßig im Gefüge aus und bilden Stellen erhöhter Gleitfähigkeit. Rein gefügemäßig ist diese Beobachtung im Schrifttum bekannt, jedoch noch nicht zur Schaffung gleitfähiger Gußeisenlegierungen ausgenutzt worden.

Gemäß vorliegender Erfindung genügen im allgemeinen bei Sandguß Kupfergehalte von 5 bis 6%, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Bei dünnwandigen Gußstücken, beschleunigter Abkühlung, Kokillen- oder Schleuderguß kann der Kupfergehalt noch um einige weitere Prozent heraufgesetzt werden, ohne zu unerwünschten großräumigen Zu-

sammenballungen des ausgeschiedenen Kupfers zu führen. Da das gelöste Kupfer gleichzeitig auch einen besseren Härteausgleich des Gefüges verursacht und Schreckwirkungen verhindert, so ist es erfindungsgemäß möglich, auf Basis Gußeisen Werkstücke von hervorragender Gleitfähigkeit zu schaffen, welche einen wertvollen Ersatz für die wesentlich teureren Bronzen oder Rotgußlegierungen bilden. Es ist bekannt, daß durch Zusätze von Nickel, Mangan usw. die Lösungsfähigkeit des Gußeisens für Kupfer erhöht wird, während andere Elemente wie Silicium, Chrom und Molybdän sie herabsetzen. Durch sinngemäßen Zusatz derartiger Elemente kann von Fall zu Fall die Bewährung der gemäß der Erfindung zu verwendenden kupferführenden Gußeisensorten wesentlich verbessert werden. Das gilt insbesondere von den Elementen Chrom und Molybdän, welche gleichzeitig die Warmfestigkeit derartiger Werkstücke erheblich verbessern.

Claims

Patentansprüche:

1. Die Verwendung von Gußeisenlegierungen mit Kupfergehalten, welche die Lösungsfähigkeit des festen Gußeisens für Kupfer überschreiten, als Werkstoff für Gegenstände, die gute Gleiteigenschaften besitzen sollen, insbesondere für Lagerschalen, Laufbüchsen, Kolbenringe und Stopf büchsen teile.

2. Die Verwendung von im Anspruch ι genannten Gußeisenlegierungen, die jedoch noch weitere Legierungselemente, insbesondere Chrom und Molybdän, enthalten, für den Zweck nach Anspruch i.

θ 424 5. Sl