DE575926C

DE575926C - Verwendung von Legierungen fuer zahnaerztliche Zwecke

Info

Publication number: DE575926C
Application number: DED57675D
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Loebich
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1929-02-09
Filing date: 1929-02-09
Publication date: 1933-05-05

Description

Verwendung von Legierungen für zahnärztliche Zwecke Es sind schon verschiedene Vorschläge -gemacht. worden, die seither als plastische metallische Zahnfüllmittel benutzten Amalgame durch, andere qaecksilb@erfreie, metallhaltige Zahnfüllmittel zu ersetzen. So hat man -z. B:. vorgeschlagen, Mischungen von Zement und Metallpulver zu verwenden. Es hat sich aber gezeigt, - daß derartige Stoffgemische einen festen Randschluß mit dem Zahnrand auf die Dauer nicht bilden können, weil. die Zementmasse durch den Speichel des Mundes allmählich herausgelöst -wird und damit die ganze Masse ihren Zusammenhalt verliert.
Man hat auch versucht, Zahnfüllungen aus geeigneten Metallegierungen von genügend niedrigem Schmelzpunkt herzustellen. Indessen war es bisher stets notwendig, den hierfür vorgeschlagenen Legierungen Blei zuzusetzen, um einen genügend niedrigen Schmelzpunkt zu erzielen. Solche Legierungen sind aber wegen der Giftigkeit des Bleies von der Verwendung im Munde ausgeschlossen.
Es wurde nur gefunden, daß, Legierungen, die Wismut, Zinn und Cadmium .enthalten, auch hinsichtlich ihres Schmelzpunktes ein für die in Betracht kommenden zahnärztlichen Zwecke, insbesondere für die Herstellung von Zahnfüllungen, vorzüglich geeignetes Material darstellen. Diesen Legierungen können noch weitere Metalle; insbesondere solche, die geeignet sind, den Schmelzpunkt der Legierung genügend herabzusetzen, ohne deren sonstige gute Eigenschaften zu beeinträchtigen, wie z. B. Zink, Kupfer, Silber, Gold,. Platin. oder Platinmetalle allein oder auch mehrere solcher Metalle, zugesetzt werden.

Als brauchbar erwiesen hsben sich z. B. Mischungen, welche etwa 4.o bis 70% -.Wismut, etwa 15 bis 300/0 Zinn und etwa 15 his 3o% Cadmium enthalten. Die obengenannten Zusatzmetalle oder Mischungen derselben können in Mengen bis zu etwa z5% angewendet werden. Je nach der Art der verwendeten Grundlegierung oder der Art und Menge der Zusatzstoffe können Legierungen von jeweils erforderlichen besonderen Eigenschaften nach verschiedenen Arbeitsweisen erhalten werden. So können die Zusatzmetalle entweder gemeinschaftlich mit den Grundmetallen eingeschmolzen oder der Grundlegierung erst nach deren Fertigstellung zugesetzt werden: Auch kann man das Zusatzmetall oder die Zusatzmetalle mit einer Komponente der Grundlegierung, z. B. Zinn, vorlegieren und die so erhaltene Vorlegierung alsdann bei der Herstellung der Hauptlegierung verwenden. Ferner empfiehlt ges sich; darauf zu achten, daß die Mengen des Eutektikums- und der bei höherer Temperatur kristallisierenden Anteile gegeneinander so abgestimmt sind- daß eine für die Verarbeitung optimale Plastizität des Fertigproduktes innerhalb eines größeren Temperaturintervalls erzielt wird. Beispiele Bei Zulegierung der nachfolgend genannten Metalle in den angegebenen Mengen zu dem Eutektikum Wismut-Cadmium-Zinn mit 5o Tei-5 len Wismut, 25 Teilen Cadmium und 25 Teilen Zinn beobachtet man die nachfolgenden Schmelzpunkterniedrigungen:

Metall Zusatz Schmelzpunkt-

to erniedrigung

in CC-

Zn ......... 5 3

Cu ......... 3 0

15 Mg......... 2i/, o

Al . . . . . . . . . i/2 21/2

Ag.......... 5 0

Au......... 5 0

2o Ni......... 1 0

Wenn man nun zugleich zwei Metalle zu den genannten drei Grundmetallen legiert, so beobachtet man folgende Schmelzpunkterniedrigung:

Metalle Schmelzpunkt-

erniedrigung

Gehalte in in 0 C

Zn 5, Al 1111- , , ............ 1

Zn 5Cu 3 . . . . . . . . . . . . . . 3

Zn 5, Sb 5 .............. 1

Zn 5, Ag 5 . . . . . . . . . . . . . . 2i/2

Zn 5, Au 5 . . . . . . . . . . . . . . 2'/1

Der Zusatz von Kupfer und Zinn zu dem Eutektikum Wismut-Cadmium-Zinn + 5 % Zinn+3% Kupfer bewirkt bei i Teil Kupfer-Zinn auf 5 Teile Eutektikum noch nicht die gewünschte Plastizität. Bei i Teil Kupfer-Zinn auf q. Teile Eutektikum oder bei i Teil Kupfer-Zinn auf 3 Teile Eutektikum wird dieselbe erreicht. Bei einem Verhältnis von i Teil Kupfer-Zinn zu 2 Teilen Eutektikum ist die Masse bei ioo° schon bröckelig und infolgedessen nicht mehr gut verarbeitbar.

Claims

PATF,NTANspRÜCÜn: z. Verwendung von Legierungen, die aus Wismut, Zinn und Cadmium bestehen, für zahnärztliche Zwecke, insbesondere zur Herstellung von Zahnfüllungen.
2. Verwendung von Legierungen nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen weiteren Gehalt an Metallen oder Gemischen von Metallen mit Ausnahme von Gallium in einer Gesamtmenge bis zu etwa 25% der fertigen Legierung, welche, wie z. B. Zink, Kupfer, Silber, Gold, Platin oder - Platinmetalle, geeignet sind, den Schmelzpunkt der Legierung genügend zu .erniedrigen, und so gegeneinander und gegen die Grundlegierungen abgestimmt sind, daß die Endlegierungen eine für die Verarbeitung zu zahnärztlichen Zwecken optimale Beschaffenheit und eine für die Bearbeitung innerhalb eines größeren Temperaturintervalls optimale Plastizität aufweisen.