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Vergütbare Goldlegierungen Gegenstand der Erfindung sind Gold-Platin-Legierungen,
welche insbesondere für Herstellungszwecke geeignet sind; die besondere Eigenschaften
an die mechanischen Eigenschaften stellen, wie z. B. zur Verwendung für Drähte,
und sich auch durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse auszeichnen
und daher vorzüglich für Spinndüsen u. dgl. verwendet werden können.
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Als Gold-Platin-Legierungen im Sinne der Erfindung sind solche zu
verstehen, welche als Hauptbestandteil Gold mit mindestens 8o °/o der Gesamtlegierung,
gegebenenfalls noch unedle Metalle, und Platin enthalten.
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Es wurde gefunden, daB derartige Legierungen besonders wertvolle Eigenschaften
erhalten, wenn- sie geringe Mengen Bor, und zwar höchstens bis o;6 °/o, enthalten.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Ersatzlegierungen
für reine Edelmetalle, welche keine geringere Säurefestigkeit als diese zeigen sollen,
Edelmetalle, wie z. B. Gold, Silber oder @die Vertreter der Platingruppe, einzeln
oder gemeinsam mit hohen Prozentsätzen anderer hochschmelzender Metalle zu legieren,
und zwar diese in Gemeinschaft mit weiteren Zusätzen an Bor, Silicium u. dgl. Die
Zusätze Bor, Tantal o. dgl. können bis zu 2o °/o der Legierung betragen. Der Rest,
also mindestens 2o °/o, wird durch die Unedelmetalle, wie Eisen, Chrom, Mangan,
Kupfer o. dgl., eingenommen. Wenn auch diese Legierungen für Anwendungszwecke, wie
z. B. Präzisionsinstrumente, eine gewisse Beständigkeit zeigen, so ist diese doch
durch hohe Gehalte an unedlen Zusatzstoffen erkauft, welche den Legierungen den
Charakter von Edelmetallegerungen praktisch vollkommen nehmen und somit ohne Einwirkung
auf das Allgemeinverhalten der Legierungen bleiben.
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Zur Herstellung. vergütbarer Edelmetalllegierungen hat man auch schon
vorgeschlagen, diese Edelmetallegierungen mit Gold als Hauptkomponente und weniger
als 2o °/a betragenden Gehalten an Platin oder Palladium mit Unedelmetallen, wie
Eisen, Nickel, Kupfer, Zink u. dgl., sowie Aluminium oder Silicium zu legieren,
wobei hinsichtlich des Verhältnisses der Mengen an diesen Zusatzstoffen zur Hauptkomponente
und untereinander die Bedingung gestellt ist, daB die unedlen Zusätze einen verschiedenen
Grad von Löslichkeit zeigen und zur Bildung intermetallischer Verbindungen befähigt
sind, da die erstrebte: Härtungswirkung als abhängig vom Vorhandensein der zu bildenden
Aluminide oder Silicide angesehen wird. Die Behandlung dieser Legierungszusätze
ist umständlich und führt zu unsicheren Ergebnissen, insbesondere bezüglich der
Erzielbarkeit reiner oxydfreier Legierungen.
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Nach vorliegender Erfindung ist der Anteil der Hauptkomponente Platin
so hoch gewählt,
daß der edle Charakter der Legierungen nicht in.
Frage steht, d. h. die erstrebten mechanischen Eigenschaften nicht abhängig von
der Verwendung legierungstechnisch schwer handzuhabender Zusätze bzw. die Zusammenstellung
der Legierungen erschwerender Abhängigkeitsverhältnisse der Zusatzstoffe untereinander,
wie dies bei Verwendung von Zusätzen, welche Aluminide oder Silicide bilden müssen,
der Fall ist.
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Es hat sich gezeigt, daß bereits die geringen Zusatzmengen an Bor
bis zu höchstens o,60io genügen, um für die verschiedensten Verwendungszwecke in
mehrfacher Hinsicht wertvolle Legierungen zu erhalten.
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Legierungen nach der Erfindung erfahren durch den Borzusatz in den
angegebenen Mengen die Eigenschaft, durch eineVergütungsbehandlung ihre Härte bedeutsam
zu steigern.
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Unter Vergütung ist dabei zu verstehen, daß die Legierungen- auf bestimmte,
verhältnismäßig hohe Temperaturen, 'z. B. etwa goo° C, erhitzt und hierauf abgeschreckt
noch verhältnismäßig weich sind und beim Erhitzen nach dieser Vorbehandlung auf
gewisse niedriger liegende Temperaturen, z. B. etwa q.5o bis 5oo° C, eine wesentliche
Steigerung ihrer Härte gegenüber der Ausgangshärte erfahren.
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Wie weiterhin gefunden wurde, werden die Eigenschaften dieser Legierungen
durch.,Zusätze von Nickel, Kobalt oder Chrom oder mehrere dieser in ihrer durch
eine Vergütungsbehandlung erzielbaren Härte noch weiterhin gesteigert wie auch in
ihrer Verarbeitbarkeit verbessert.
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Die Mengen dieser Zusatzstoffe betragen bis höchstens i 0% der Gesamtlegierung
und bewegen sich vorzugsweise in Grenzen von o, i bis o,5 %. Infolge ihrer besonderen
Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse eignen sich Legierungen nach der
Erfindung besonders für Verwendungszwecke, bei denen an die daraus hergestellten
Gegenstände, z. B. Drähte, hohe Anforderungen gestellt werden. -Bei Gegenwart von
obengenannten Zusatzstoffen betragen die durch die Vergütung erzielbaren Härtewerte
ein Vielfaches von dein der entsprechenden Edelmetallegierungen, weshalb auch die
einer Vergütungsbehandlung unterzogenen Legierungen weiterhin hohen Anforderungen
an mechanische Widerstandsfähigkeit, besonders hinsichtlich der Härte, wie sie z.
B. zur Verwendung als Spinndüsen u. dgl. gefordert wird, sich in hervorragendem
Maße als geeignet erwiesen. Beispielsweise beträgt die Härte einer Legierung, bestehend
aus 89,3 0/'o Gold, io Ofo Platin, 0,5 % Chrom und o,2 °f'o Bor, durch einen
Vergütungsprozeß, bestehend aus einer Glühbehandlung bei etwa goo° C, Abschrekken
und Anlassen auf Temperaturen zwischen etwa q_50 und 5oo° nach dem Abschrecken 55
Brinelleinheiten, nach dem Anlassen igo. Brinelleinheiten, während die Härte der
entsprechenden Gold-Platin-Legierung ohne irgendwelchen Zusatz, bestehend aus go
% Gold und io 0% Platin, q.o Brinelleinheiten beträgt.