DE1217626B

DE1217626B - Verwendung von aushaertbaren Platin-legierungen im homogenen Zustand zur Herstellung von Spinnduesen

Info

Publication number: DE1217626B
Application number: DED38421A
Authority: DE
Inventors: Dr Heinz Schmid; Dr Hermann Holzmann
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1962-03-21
Filing date: 1962-03-21
Publication date: 1966-05-26

Description

Verwendung von aushärtbaren Platinlegierungen im homogenen Zustand zur Herstellung von Spinndüsen Die Erfindung betrifft die Verwendung von aushärtbaren Legierungen des Platins mit Unedelmetallen im homogenen Zustand für die Herstellung von Spinndüsen, insbesondere solchen zum Verspinnen von Viskose.
Als Werkstoffe für Spinndüsen benutzt man seit langem Gold-Platin-Legierungen sowie auch Legierungen aus Platin-Rhodium, Platin-Iridium, Platin-Ruthenium.
In jüngster Zeit wurde nun beobachtet, daß Legierungen des Platins mit anderen Platinmetallen sowie mit Gold, bei bestimmten Spinnbedingungen, z. B. etwas erhöhter Spinntemperatur oder Anwendung feinerer Spinnöffnungen, Vorteile gegenüber Legierungen mit niedrigeren Platingehalten bieten. Die Prozentgehalte der zum Platin hinzulegierten Elemente schwanken je nach Art des Zusatzmetalls zwischen 5 und 20 °/o. Die Vorteile dieser Legierungen bestehen im wesentlichen in einer längeren Laufzeit der Düsen bis zur notwendigen Reinigung.
Die längere Laufzeit wirkt sich auch günstig aus auf die Lebensdauer, weil die Lebensdauer der Düsen von der Zahl der notwendigen Reinigungen mit ihren Verschleißbeanspruchungen abhängt.
Die verhältnismäßig kurze Laufzeit der Spinndüsen allgemein bis zur notwendigen Reinigung hängt im wesentlichen damit zusammen, daß die Spinnöffnungen allmählich zuwachsen, weil sich aus der Viskose oder dem Fällbad stammende Stoffe auf dem Düsenboden oder an den Bohrlochwandungen festsetzen.
Es ist an sich bekannt, Legierungen auf der Basis von Edelmetallen, z. B. 20 bis 50 °/o Platinmellen, besonders Palladium bzw. mindestens 80 °/o Gold, mit einem Zusatz von Silber bzw. Unedelmetallen, wie Nickel, Kobalt, Chrom, Tantal, Kupfer, Eisen, Zink, zur Herstellung von Spinndüsen zu verwenden. Diese wurden jedoch im ausgehärteten Zustand eingesetzt und haben sich in der Praxis nicht einführen lassen.
Es wurde nun gefunden, daß auch aushärtbare Legierungen auf der Basis von Platin mit einem Gehalt an Silber, Beryllium, Kobalt, Chrom, Eisen, Mangan, Molybdän, Nickel, Tantal, Wolfram, Zinn und/oder Kupfer bis 10 °/o im homogenen, thermisch nicht ausgehärteten Zustand trotz geringerer Härte in bezug auf das Spinnverhalten bis zur notwendigen Reinigung und hinsichtlich der gesamten Lebensdauer der Spinndüse ähnlich günstige Eigenschaften aufweisen wie nicht im ausgehärteten Zustand befindliche binäre Legierungen aus zwei Edelmetallen.

Das Spinnverhalten solcher erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen im Vergleich mit den seither verwendeten Gold-Platin-Legierungen sowie Legierungen des Platins mit anderen Platinmetallen zeigt nachstehende Tabelle:

Spinndauer bis zum

Legierungs- Spimidauer bis völligen

zusammensetzung in zur Reinigung unbefriedigenden

Gewichtsprozent in Stunden Spinnverhalten

in Monaten

69,5 Au

30,0 Pt 48 1,5

0,5 Rh

50 Au

49 Pt 10 0,6

1 Rh

91 Pt 152 9

9 Ir

90 Pt 145 8

10 Rh

90 Pt

10 Co 148 8

99 Pt 154 9

1 Ta

Daraus ist zu ersehen, daß auch die Legierungen des Platins mit Unedehnetallen den Gold-Platin-Legeirungen überlegen und den Legierungen des Platins mit anderen Platinmetallen mindestens gleichwertig sind. Die dem Platin zugesetzten Unedelmetalle sollen im einzelnen folgende Prozentgehalte nicht überschreiten: Silber ........................... 80/0 Beryllium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,20/0 Kobalt .......................... 10°/o Chrom .......................... 10°/o Eisen ............................ 10°/o Mangan ... . ..................... 10°/o Molybdän ....................... 10°/o 0 Tantal.. .......................... 20/0 Wolfram ........................ 100/0 Zinn ............................ 50/0 Kupfer .......................... 100/0 Die erfindungsgemäßen Düsen zeichnen sich außer ihrem guten Spinnverhalten wegen ihrer hohen Verschleißfestigkeit noch durch hohe Lebensdauer aus.

Claims

Patentansprüche: 1. Verwendung von aushärtbaren Legierungen auf Platinbasis mit einem Gehalt an Silber, Beryllium, Kobalt, Chrom, Eisen, Mangan, Molybdän, Nickel, Tantal, Wolfram, Zinn und/oder Kupfer bis 10 0/0 im homogenen, thermisch nicht ausgehärteten Zustand als Werkstoff zur Herstellung von Spinndüsen, insbesondere für das Viskoseverfahren.
2. Verwendung von Legierungen der im Anspruch 1 genannten Zusammensetzung mit einem Gehalt an Beryllium bis 0,20/0 für den im Anspruch 1 angegebenen Zweck.
3. Verwendung von Legierungen der im Anspruch 1 genannten Zusammensetzung, mit einem Tantalgehalt bis 20/0 für den im Anspruch 1 angegebenen Zweck. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 610 899, 613 784; schweizerische Patentschrift Nr. 198 671.